„PHW-Gruppe“ – Versionsunterschied

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Bekannteste Marken sind "Wiesenhof" ([[Marktführer]] bei Geflügelfleisch in Deutschland) und "Bruzzzler" (Geflügelbratwurst). Hauptsitz der Gruppe ist [[Rechterfeld]] bei [[Visbek]].
Bekannteste Marken sind "Wiesenhof" ([[Marktführer]] bei Geflügelfleisch in Deutschland) und "Bruzzzler" (Geflügelbratwurst). Hauptsitz der Gruppe ist [[Rechterfeld]] bei [[Visbek]].


Der konsolidierte und bereinigte Gruppenumsatz liegt bei etwa 2,1 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2009/2010), davon erzielt allein das Geschäftsfeld "Wiesenhof" 1.23 Million Euro<ref>[http://www.phw-gruppe.de/download-563.html] Jahrespresseinformation 2010 vom 10.02.2011</ref>. 3385 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.<ref>[http://www.phw-gruppe.de/seiten/untern_start.html] www.phw-gruppe.de</ref>
Der konsolidierte und bereinigte Gruppenumsatz liegt bei etwa 2,1 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2009/2010), davon erzielt allein das Geschäftsfeld "Wiesenhof" 1.23 Milliarden Euro<ref>[http://www.phw-gruppe.de/download-563.html] Jahrespresseinformation 2010 vom 10.02.2011</ref>. 3385 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.<ref>[http://www.phw-gruppe.de/seiten/untern_start.html] www.phw-gruppe.de</ref>


Wiesenhof sieht sich als Vorreiter in Sachen ''Umweltschutz'': Die Fahrzeugflotte fährt mit selbstentwickeltem Bio-Kraftsstoff, Fabrikdächer werden mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Als nach eigenen Angaben erstes Unternehmen der Geflügelbranche hat die PHW-Gruppe für ihre Marke Wiesenhof die bei der Herstellung von Hähnchenfleisch anfallenden Treibhausgas-Emissionen ermittelt und zertifizieren lassen. Dieser produktbezogene [[Kohlenstoff-Fußabdruck|CO2-Fußabdruck]] – auch als Product Carbon Footprint (PCF) bezeichnet – stellt die von einem Produkt direkt und indirekt verursachten Emissionen von Treibhausgasen dar. Das Ergebnis bei Wiesenhof: Die Herstellung von einem Kilogramm Hähnchenfleisch verursacht etwa 3,2 kg äquivalente Treibhausgas-Emissionen. Diese Emissionen fallen auf den Stufen Futtermittel, Elterntierhaltung, Brütereien, Aufzuchtfarmen und Verarbeitungsbetriebe inklusive der Logistik bis zum Handelskunden an<ref>CO2-Fußabdruck bei Wiesenhof http://www.phw-gruppe.de/seiten/untern_news-34.html</ref>.
Wiesenhof sieht sich als Vorreiter in Sachen ''Umweltschutz'': Die Fahrzeugflotte fährt mit selbstentwickeltem Bio-Kraftsstoff, Fabrikdächer werden mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Als nach eigenen Angaben erstes Unternehmen der Geflügelbranche hat die PHW-Gruppe für ihre Marke Wiesenhof die bei der Herstellung von Hähnchenfleisch anfallenden Treibhausgas-Emissionen ermittelt und zertifizieren lassen. Dieser produktbezogene [[Kohlenstoff-Fußabdruck|CO2-Fußabdruck]] – auch als Product Carbon Footprint (PCF) bezeichnet – stellt die von einem Produkt direkt und indirekt verursachten Emissionen von Treibhausgasen dar. Das Ergebnis bei Wiesenhof: Die Herstellung von einem Kilogramm Hähnchenfleisch verursacht etwa 3,2 kg äquivalente Treibhausgas-Emissionen. Diese Emissionen fallen auf den Stufen Futtermittel, Elterntierhaltung, Brütereien, Aufzuchtfarmen und Verarbeitungsbetriebe inklusive der Logistik bis zum Handelskunden an<ref>CO2-Fußabdruck bei Wiesenhof http://www.phw-gruppe.de/seiten/untern_news-34.html</ref>.

Version vom 23. Februar 2011, 13:30 Uhr

PHW-Gruppe

Logo von PHW
Rechtsform Aktiengesellschaft
Sitz Rechterfeld, Deutschland
Mitarbeiterzahl 5180[1]
Umsatz 2,1 Mrd. EUR (2009/2010)
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.phw-gruppe.de

Die PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG ist der größte deutsche Geflügelzüchter und -verarbeiter, sowie eines der größten Unternehmen der deutschen Lebensmittelindustrie (Rang 30 unter den größten Lieferanten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels; Stand 2005/06) und damit auch eines der bedeutendsten Unternehmen in Niedersachsen. Pro Woche schlachtet die PHW-Gruppe rund 4,5 Millionen Hähnchen, davon sind nach eigenen Angaben 10.000 Biohähnchen.[2] Daneben ist die PHW-Gruppe auch ein führender Anbieter von Tierfutter und Impfstoffen für Tiere.

Bekannteste Marken sind "Wiesenhof" (Marktführer bei Geflügelfleisch in Deutschland) und "Bruzzzler" (Geflügelbratwurst). Hauptsitz der Gruppe ist Rechterfeld bei Visbek.

Der konsolidierte und bereinigte Gruppenumsatz liegt bei etwa 2,1 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2009/2010), davon erzielt allein das Geschäftsfeld "Wiesenhof" 1.23 Milliarden Euro[3]. 3385 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.[4]

Wiesenhof sieht sich als Vorreiter in Sachen Umweltschutz: Die Fahrzeugflotte fährt mit selbstentwickeltem Bio-Kraftsstoff, Fabrikdächer werden mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Als nach eigenen Angaben erstes Unternehmen der Geflügelbranche hat die PHW-Gruppe für ihre Marke Wiesenhof die bei der Herstellung von Hähnchenfleisch anfallenden Treibhausgas-Emissionen ermittelt und zertifizieren lassen. Dieser produktbezogene CO2-Fußabdruck – auch als Product Carbon Footprint (PCF) bezeichnet – stellt die von einem Produkt direkt und indirekt verursachten Emissionen von Treibhausgasen dar. Das Ergebnis bei Wiesenhof: Die Herstellung von einem Kilogramm Hähnchenfleisch verursacht etwa 3,2 kg äquivalente Treibhausgas-Emissionen. Diese Emissionen fallen auf den Stufen Futtermittel, Elterntierhaltung, Brütereien, Aufzuchtfarmen und Verarbeitungsbetriebe inklusive der Logistik bis zum Handelskunden an[5].


Struktur

Die PHW-Gruppe besteht derzeit (Stand Februar 2008) aus über 40 Einzelunternehmen in drei Geschäftsbereichen[6]:

Zur Unternehmensgruppe zählen (neben zahlreichen Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaften) unter anderem:

    • Erste Paul-Heinz Wesjohann GmbH & Co. KG (Rechterfeld)
    • Zweite Paul-Heinz Wesjohann GmbH & Co. KG (Rechterfeld)
  • Lohmann Animal Health (Standort Cuxhaven): Geflügelimpfstoffe, Futtermittelzusatzstoffe, Lohnfertigung von Tierarzneimitteln
    • Lohmann Animal Health International (Waterville, Maine, USA)
  • MEGA Tierernährung (Sitz Visbek, Produktionsstandorte Haldensleben, Rechterfeld, Cloppenburg, Straubing, Eberswalde): Tierfutter
  • Nutrilo (Standort Cuxhaven): Nahrungsergänzungsmittel (v.a. Vitaminpräparate), Lebensmittelzusatzstoffe (v.a. Antioxidantien)
  • Wiesenhof Geflügel-Kontor GmbH (Visbek): etwa 700 Aufzuchtbetriebe als Zulieferer, acht Schlachtereien, drei Logistikzentren (Rietberg, Hadamar, Mannheim)
    • Wiesenhof International Holding GmbH (Visbek-Rechterfeld)
    • Wiesenhof Geflügelspezialitäten Beteiligungs- GmbH (Holte bei Wietzen und Lohne)
    • Wiesenhof Geflügelwurst GmbH & Co. KG (Rietberg)
    • Wiesenhof Gastroservice GmbH & Co. KG (Lohne): Großverbraucherservice
    • allfein Feinkost GmbH & Co. KG (Lohne und Niederlassung in Zerbst)
    • Geestland Putenspezialitäten GmbH & Co. KG (Wildeshausen): Truthahnprodukte
    • Wiesenhof Geflügel Möckern GmbH (Möckern)
    • Märkische Geflügelhof-Spezialitäten GmbH (Niederlehme)
    • Wiesenhof Geflügelspezialitäten (Weilheim an der Teck)
    • Geflügelschlachterei (Bogen (Niederbayern))
    • Frischland Premium-Spezialitäten (Bogen (Niederbayern))
    • Kommanditgesellschaft Jungmastgeflügelerzeuger GmbH & Co. (Rechterfeld)
    • Wiesenhof Entenspezialitäten GmbH & Co. KG (Grimme, Bad Belzig und Neutrebbin)
    • Duck-Tec Brüterei GmbH (Grimme, Bad Belzig und Wriezen)
  • Vibalogics GmbH (Cuxhaven): Erforschung, Entwicklung und Produktionsverfahrensentwicklung von immunologischen und biologischen Wirkstoffen für die Veterinär- und Humanmedizin. Weltweite Kooperationen.
  • GePro Geflügel-Protein GmbH & Co. KG (Diepholz), seit Ende 2005 auch Verkaufsbüro in Bangkok: Entsorgung von Geflügel-Schlachtabfällen („Geflügelnebenprodukten“, Kategorie III-Materialien nach EU-Verordnung 1774/2002), bzw. Verarbeitung zu Eiweiß- und Fettprodukten, sowie Geschmacksverstärkern für die Bereiche Heimtier-, Fisch- und Pelztierfutter, Mischfutter, Düngemittel und anderes. Vertrieb weltweit. Marken:

„Trigarol“, „AquaTrac“, Biokraftstoff „SP-Power“.

    • PetCom Tierernährung GmbH & Co. KG (Minden; Nachfolgeunternehmen des Produktionsstandortes Minden der Heibo GmbH), Tochter der GePro: Auftragsproduktion von Trockenmischungen für die Heimtierfutterbranche
  • Vier Brütereien (erzeugen jährlich rund 230 Millionen Küken):
    • BWE Brüterei Weser-Ems (Rechterfeld)
    • Brüterei Süd (Regenstauf)
    • Geflügelhof Möckern (Möckern)
    • Märkischer Geflügelhof (Ketzin)
    • DUCK-TEC Brüterei GmbH (Brut und Aufzucht von Enten).
  • ausländische Beteiligungen:
    • Drobimex (Szczecin, Polen; einer der größten Geflügelzüchter- und verarbeiter, produziert 50.000 Tonnen jährlich)
    • Bomadek (Trzebiechów, Polen; Putenschlacht- und Verarbeitungsbetrieb, produziert 21.000 Tonnen jährlich)
  • Wimex Agrarprodukte Import und Export GmbH (Baasdorf und Regenstauf): einer der größten Produzenten und Exporteure für Bruteier und Eintagsmastküken in Europa, exportiert in über 40 Staaten, mehr als 70 eigene Farmen in Deutschland, produziert jährlich über 240 Millionen Bruteier, sowie auf 7.000 Hektar Futtergetreide und Gemüse. Tochterfirmen der Wimex-Untergruppe:
    • Wulfener Agrargesellschaft (Wulfen): Getreide- und Gemüseanbau
    • Bördegarten Gemüse GmbH & Co. KG. und (als gemeinsame Vertriebskooperation mit Pfalzmarkt) Bördegarten Gemüse Vertriebs GmbH (beide Arensdorf): Gemüseanbau und -vermarktung, eigene Kühl- und Kommissionierhalle
    • Fruchthof Wulfen Agrar- und Handelsgesellschaft mbH (Wulfen)
    • AGRO-SAT Consulting GmbH (Baasdorf): Management-Systemlösungen für die Landwirtschaft (Schlagvermessung, DGPS/GPS- und GIS-Systeme, Farm-Managementsysteme, Marktführer in Deutschland für flugzeuggestützte Fernerkundung), Tochtergesellschaften in Argentinien und Chile
    • COBB Germany Avimex GmbH (Regenstauf): Brüterei für Cobb-Elterntiere (jährlich 6,5 Mio. Küken)
  • GEKA frisch + frost Handels GmbH & Co. KG (Visbek-Rechterfeld): Handelsmarke „Bauernglück Deutsches Qualitätsgeflügel“ (Aldi-Nord)

Geschichte

Im Jahr 1932 gründeten unabhängig voneinander Paul Wesjohann (1905-1989) in Rechterfeld einen kleinen Landhandel mit Brüterei, Heinz Lohmann (1901-1975) in Cuxhaven die Deutsche Fischmehlfabrik. Nach dem Kriegsende mussten beide ihre Betriebe neu aufbauen, Paul Wesjohann konzentrierte sein Geschäft dabei zunehmend auch auf die Geflügelzucht.

Die Geschäftsidee für die Geflügelzucht und der Lizenzvertrag kamen aus den USA, auch die ersten Küken wurden per Luftfracht von dort eingeflogen, da die Branche dort wesentlich weiter entwickelt war als im Nachkriegsdeutschland. Eigene Elterntierherden wurden aufgebaut, als Voraussetzung für gleichmäßige Lieferfähigkeit und Qualität. 1956 konnte Lohmann auf dieser Grundlage mit „Goldhähnchen“ das erste deutsche Markenhähnchen in den Handel einführen. 1965 gründet er ein Geflügel-Kontor in Frankfurt am Main und baut die Marke „Wiesenhof“ auf.

1965 gründeten Lohmann und Wesjohann gemeinsam die Broilerbrüterei in Rechterfeld, die heutige Brüterei Weser-Ems GmbH & Co. KG (BWE). Schon im ersten Geschäftsjahr erreichte sie einen Umsatz von 20 Millionen Deutsche Mark. 1965 übernahmen beiden Söhne von Paul Wesjohann, Paul-Heinz und Erich, dort Führungspositionen.

1966 gründete Lohmann seine zweite Brüterei im bayerischen Regenstauf. 1967 folgte die „Lohmann Tierernährung“, 1968 die „TAD Pharma“ (beide in Cuxhaven), die zum Lohmann-Konzern gehörten - mit der 1970 entstandenen Obergesellschaft "Lohmann & Co. AG". Im gleichen Jahr bildete sich in Rechterfeld die Paul Wesjohann & Co. GmbH. 1972 beteiligte sich Wesjohann an Schlachtereien in Holte und Lohne und gründete in Rechterfeld den Mischfutterbetrieb MEGA.

1978 investierten beide in US-amerikanische Agrarunternehmen.

1982 gründete Lohmann die „Allfein“ und entwickelte Convenience-Produkte, 1984 folgte die Nutrilo zur Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln für die menschliche Ernährung.

Im April 1987 erwarben die Söhne Paul-Heinz und Erich Wesjohann die Anteilsmehrheit an der „Lohmann & Co. AG“. Es entstand die international agierende „Lohmann-Wesjohann-Gruppe“ mit 3.400 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von etwa 1,5 Milliarden DM. Die weitere Entwicklung war geprägt durch ein USA-Engagement in der Impfstoffproduktion, die Übernahme mehrerer Betrieben in den neuen Bundesländern. 1995 führt PHW für die Marke Wiesenhof als erster Hähnchenerzeuger in Deutschland eine Herkunftsgarantie ein. 1996 fusionierten „Lohmann Tierernährung“ (LTE) und „TAD-Veterinär“ zur „Lohmann Animal Health“ (LAH). 1997 gingen die Anteile der Firmengruppe zu 100 % in den Besitz der Familie Wesjohann über. Eine „Heinz Lohmann Stiftung“ wird gegründet.

Ende 1998 wird die „Lohmann-Wesjohann-Gruppe“ auf die Familien der beiden Brüder Paul-Heinz Wesjohann und Erich Wesjohann aufgeteilt und die heutige PHW-Gruppe entstand (PHW = Initialen des nunmehrigen Firmeninhabers Paul-Heinz Wesjohann). Die aus der Trennung entstandene Erich Wesjohann Gruppe gehört nicht zur PHW-Gruppe, hat jedoch intensive geschäftliche Beziehungen mit ihr und nutzt ebenfalls (u.a. in deren Tochter „Wiesenhof-Pilzland“) die Marke „Wiesenhof“.

2001 erhielt die PHW-Gruppe den Goldenen Zuckerhut, den Branchen-Oscar der Lebensmittelindustrie. Im Oktober 2004 verlieh das Bayrische Verbraucherschutzministerium den Tierschutzpreis an die „Weidehähnchen“-Landwirte, die ausschließlich für „Wiesenhof“ arbeiten. „Weidehähnchen“ ist die Bio-Linie der PHW-Gruppe.

Das Unternehmen betrieb bis Ende des Jahres 2007 Sponsoring im Profi-Radsport (bis Ende 2006 „Team Wiesenhof-Akud“, dann „Team Wiesenhof-Felt“) und gehört zu den Mitgründern der Privaten Fachhochschule und Berufsakademie für Wirtschaft und Technik gGmbH (FHWT) in Vechta.

Kritik

Export von Schlachtabfällen

Im Februar 2007 warf die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch der PHW-Gruppe (sowie der Vion N.V. und weiteren Unternehmen) vor, illegal Tiermehl aus Schlachtabfällen der BSE-Risikokategorie III in Nicht-EU-Staaten wie Vietnam exportiert zu haben, obwohl (außer mit Thailand und Israel) mit diesen Ländern kein dazu ausdrücklich vorgeschriebenes bilaterales Abkommen über die Einhaltung der EU-Vorschriften zum Schutz vor dem Einbringen der Abfälle in die menschliche Nahrungskette besteht. In den Exportstaaten sei aber - angeblich mit Wissen der abwickelnden PHW-Tochterfirma GePro - genau dies passiert, nämlich die Abfälle nicht nur zu Tierfutter verarbeitet, sondern auch an landwirtschaftliche Nutztiere verfüttert worden. Im Jahr 2005 seien von GePro mindestens 3600 Tonnen Kategorie-III-Material in Nicht-EU-Staaten geliefert worden, auch nach Vietnam. Nach Angaben von Foodwatch habe GePro den Export von Kategorie-III-Tiermehl auf Nachfrage ausdrücklich bestätigt. Foodwatch hat daher Strafanzeige gegen den Geschäftsführer der GePro und die damalige Amtsleiterin beim Landkreis Diepholz erstattet.[7] Die aufgrund der Strafanzeige eingeleiteten Ermittlungsverfahren wurden im Dezember 2007 von der Staatsanwaltschaft Oldenburg mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt.[8]

GePro verweist in einer Stellungnahme darauf, alle beanstandeten Exporte seien behördlich genehmigt gewesen und nur an geprüfte Tierfutterhersteller gegangen. Die Behörden hätten GePro erst am 20. Dezember 2006 über Ausfuhrverbote informiert, die Exporte in diese Länder seien daraufhin gestoppt worden. Auch seien die von der GePro exportierten Produkte nicht nur von der PHW-Gruppe, sondern von allen namhaften deutschen Geflügelfleischproduzenten gekommen.[9]

Arbeitsbedingungen und Gehälter

Im Juli 2007 berichtete das ZDF-Magazin Frontal21 über sehr schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne bei Wiesenhof von polnischen Gastarbeitern, die nur 3,50 € pro Stunde verdienen sollen. Die PHW-Gruppe verwies in einer Stellungnahme darauf, dass alle Beschäftigungsverhältnisse ordnungsgemäß und regelmäßig von den verantwortlichen Behörden ohne Beanstandung geprüft werden und dass entgegen den Aussagen des Berichts die Bruttolöhne für die angesprochenen Arbeiter zwischen fünf und sechs Euro lägen; dazu käme noch freie Logis, was im Beitrag vorenthalten worden war.

Tierschutzverletzungen

Im Januar 2010 wurden durch das ARD-Politmagazin Report Mainz schwere Tierschutzverletzungen (Haltungsbedingungen, Tötungsmethodik) in einem niedersächsischen Hühnerzuchtbetrieb aufgedeckt.[10]. Wiesenhof entschuldigte sich für das Fehlverhalten der Mitarbeiter und der Fremdfirmen und trennte sich von den verantwortlichen Mitarbeitern und Fremdfirmen. Anschließende Sonderprüfungen der staatlichen Veterinärämter im betroffenen Betrieb und weiteren Einrichtungen ergaben keine Beanstandungen.[11] In einem Vergleich haben sich Wiesenhof und PETA geeinigt, dass PETA nicht mehr äußert: „Hinter der Wiesenhof-Kulisse herrschen extrem tierquälerische Zustände, die keine Ausnahme, sondern die Regel seien.“ [12][13]

Einzelnachweise

  1. [1] Jahrespresseinformation 2010 vom 10.02.2011
  2. Interview in der Welt vom 22. März 2009
  3. [2] Jahrespresseinformation 2010 vom 10.02.2011
  4. [3] www.phw-gruppe.de
  5. CO2-Fußabdruck bei Wiesenhof http://www.phw-gruppe.de/seiten/untern_news-34.html
  6. "Von den Anfängen bis zur Gegenwart". Unternehmensbroschüre Lohmann/Wesjohann/PHW-Gruppe. 2009
  7. Pressemitteilung von Foodwatch, 21. Februar 2007
  8. Presseinformation der Staatsanwaltschaft Oldenburg vom 4. Dezember 2007
  9. Stellungnahme von GePro, 21. Februar 2007
  10. Bericht von Report Mainz, 12. Januar 2010
  11. Pressemitteilung PHW vom 19. Januar 2010
  12. Pressemitteilung PHW vom 15. Februar 2010
  13. Animal Health Online