Roßleithen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Roßleithen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Roßleithen
Roßleithen (Österreich)
Roßleithen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Kirchdorf
Kfz-Kennzeichen: KI
Hauptort: Pichl
Fläche: 67,49 km²
Koordinaten: 47° 43′ N, 14° 19′ OKoordinaten: 47° 43′ 29″ N, 14° 18′ 36″ O
Höhe: 650 m ü. A.
Einwohner: 1.843 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 27 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4575
Vorwahl: 07562
Gemeindekennziffer: 4 09 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Pichl 1
4575 Roßleithen
Website: www.rossleithen.at
Politik
Bürgermeister Kurt Pawluk (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
9
8
2
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Roßleithen im Bezirk Kirchdorf
Lage der Gemeinde Roßleithen im Bezirk Kirchdorf (anklickbare Karte)EdlbachGrünburgHinterstoderInzersdorf im KremstalKirchdorf an der KremsKlaus an der PyhrnbahnKremsmünsterMicheldorf in OberösterreichMollnNußbachOberschlierbachPettenbachRied im TraunkreisRosenau am HengstpaßRoßleithenSt. PankrazSchlierbachSpital am PyhrnSteinbach am ZiehbergSteinbach an der SteyrVorderstoderWartberg an der KremsWindischgarstenOberösterreich
Lage der Gemeinde Roßleithen im Bezirk Kirchdorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Roßleithen Ortsteil Pichl
Roßleithen Ortsteil Pichl
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Roßleithen ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf im Traunviertel mit 1843 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hoher Nock im Nationalpark Kalkalpen

Roßleithen liegt auf 600 Meter Höhe im Traunviertel im Garstnertal.[1] Von der Teichl steigt das Land nach Norden zum Sengsengebirge und Süden zur Warscheneckgruppe auf rund 2000 Meter an. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 14,7 Kilometer und von West nach Ost 11,1 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 67,5 Quadratkilometer. 61 % der Fläche sind bewaldet, etwa 20 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Mayrwinkl (170)
  • Pichl (467)
  • Pießling (170)
  • Rading (299)
  • Roßleithen (237)
  • Schweizersberg (500)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden:

  • Pichl
  • Rading
  • Roßleithen

Durch die Zusammenlegung dieser drei Katastralgemeinden im Jahr 1849 entstand die heutige Gemeinde.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Pankraz Molln Rosenau am Hengstpaß
Vorderstoder Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Windischgarsten
Spital am Pyhrn

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Höhle am Gleinkersee fand man Höhlenbärenknochen mit Spuren von menschlicher Bearbeitung, sodass man von einer Besiedlung bereits in der Steinzeit ausgehen kann. Zur Zeit der Römischen Besatzung wurde eine Straße von Virunum über den Triebener Tauern und den Pyhrnpaß nach Ovilava gebaut, die durch das Garstnertal führte. Nach dem Rückzug der Römer wurde das Gebiet erst durch die „Wenden“ und später durch die Bajuwaren besiedelt.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1190, wo der Ort „Pießling“ genannt wird.[4][5] „Rossleythen“ wird erstmals 1492 namentlich erwähnt.[6]

Im Jahr 1540 wurde am Pießlingbach im Ort Roßleithen das Sensenwerk Franz de Paul Schröckenfux gegründet. Im 16. Jahrhundert wurden wasserbetriebene Hämmer errichtet. Seit 1953 werden auch Mähmesserklingen hergestellt und weltweit exportiert.

Nach der Bauernbefreiung vereinigten sich im Jahr 1849 die drei Katastralgemeinden Pichl, Rading und Roßleithen zur Gemeinde Rading, die bereits die Größe der heutigen Gemeinde hatte. Im Jahr 1906 wurde der Gemeindename auf „Pichl“ geändert, im gleichen Jahr erfolgte der Bau der Pyhrnbahn. Da es in Österreich 16 Gemeinden mit dem Namen Pichl gab, wurde 1951 der Gemeindename auf Roßleithen geändert. Der Bau der Pyhrn Autobahn erfolgte in den Jahren 1986 bis 1997.[7][8][9]

Roßleithen gehörte bis 2012 zum Gerichtsbezirk Windischgarsten und ist seit dem 1. Jänner 2013 Teil des Gerichtsbezirks Kirchdorf an der Krems.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.770 Einwohner, bis 2001 stieg die Anzahl auf 1.831 und 2018 auf 1.889 Einwohner. Die Zunahme beruht auf einer positiven Geburtenbilanz, die Wanderungsbilanz ist negativ.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villa Sonnwend
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Roßleithen

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 96 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 40 im Haupterwerb betrieben. Diese bewirtschafteten fast siebzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor waren 13 der 22 Firmen mit der Herstellung von Waren beschäftigt. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel, soziale und öffentliche Dienste, Verkehr und Beherbergung und Gastronomie.[11][12][13]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 96 111 110 094
Produktion 22 019 163 160
Dienstleistung 79 050 226 163

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 902 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Roßleithen lebten, arbeiteten 277 in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus. Mehr als 200 Menschen aus der Umgebung kamen zur Arbeit nach Roßleithen.[14]

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 25.000 im Jahr 2010 auf 55.000 im Jahr 2019. Die stärksten Monate sind Juli und August mit jeweils über 11.000 Nächtigungen.[15]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Bahnhof Roßleithen

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenbahn: Roßleithen besitzt eine Haltestelle der Pyhrnbahn.
  • Straße: Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Pyhrnpass Straße B 138 und die Pyhrn Autobahn.
  • Radweg: Der Nationalpark Kalkalpen Radweg R31 und die Stodertalrunde R308 führen durch Roßleithen.[16][17]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Partei 2021[19] 2015[20] 2009[21] 2003[22] 1997[23]
Prozent Mandate % M. % M. % M. % M.
SPÖ 42,52 8 46,85 9 46,47 9 54,01 11 49,59 13
ÖVP 45,90 9 39,04 8 45,75 9 38,59 7 32,05 08
FPÖ 11,58 2 14,11 2 07,78 1 07,40 1 18,37 04

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 2007 Manfred Atzmüller (SPÖ)
  • 2007–2021 Gabriele Dittersdorfer (SPÖ)
  • seit 2021 Kurt Pawluk (SPÖ)[24][25][26]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde Roßleithen wurde 1980 folgendes Gemeindewappens verliehen:

Blasonierung: „Zwischen grünem Schräghaupt und grünem Schrägfuß, darin je ein goldenes, querrechtshin gestelltes Sensenblatt, in Silber ein rotes, aufgerichtetes Roß.“

Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Rot.[27]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Raumeinheit Windischgarstner Becken (= Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band 40). Linz 2007 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roßleithen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Roßleithen: Wanderparadies Roßleithen. Abgerufen am 3. März 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Zahlen und Fakten. Website der Gemeinde Roßleithen; abgerufen am 27. Jänner 2019.
  4. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 2. Wien 1856, Kap. 290, S. 424 (archive.org – „fluuium Piznic“ in einer (datumsmäßig nicht ganz gesicherten) Urkunde aus dem Jahr 1190): „Otto II., Bischof von Bamberg, schenkt dem von ihm neu gegründeten Hospitale auf dem Berge Pührn verschiedene Besitzungen.“
  5. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 2. Wien 1856, Kap. 292, S. 424 (archive.org – „pieznich“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1190): „Ottakar, Herzog von Steiermark, schenkt dem Hospitale am Pührn seine Lehensbesitzungen daselbst.“
  6. Karl Hohensinner, Richard Reutner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Kirchdorf an der Krems, Steyr-Stadt und Steyr-Land (Südöstliches Traunviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 7). Wien 2001, ISBN 978-3-7001-2997-4, S. 20, Nr. 7.1.7.17.
  7. Zur Geschichte der Gemeinde. (DOC) Gemeinde Roßleithen, abgerufen am 3. März 2021.
  8. Zahlen und Fakten. Gemeinde Roßleithen, abgerufen am 3. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  9. Schröckenfux. Schröckenfux, abgerufen am 3. März 2021.
  10. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Roßleithen, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 14. März 2019.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Roßleithen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Roßleithen, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Roßleithen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  14. Ein Blick auf die Gemeinde Roßleithen, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  15. Ein Blick auf die Gemeinde Roßleithen, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  16. Nationalpark-Kalkalpenradweg - Radweg. Abgerufen am 3. März 2021.
  17. Stodertalrunde (R308) – Radweg. Abgerufen am 3. März 2021.
  18. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  19. a b https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40900.htm?g=40915
  20. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  21. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  22. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  23. Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  24. Roßleithen, Bürgermeister. Gemeinde Roßleithen, abgerufen am 3. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  25. Wahlergebnisse: BM2021. In: rossleithen.at. Abgerufen am 28. September 2021.
  26. Sophie Kepplinger: Kurt Pawluk (SPÖ) ist neuer Bürgermeister von Roßleithen. In: tips.at. 26. September 2021, abgerufen am 28. September 2021.
  27. Land Oberösterreich, Wappen der Gemeinde Roßleithen. Abgerufen am 14. März 2019.