Shock the Monkey

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Shock the Monkey
Peter Gabriel
Veröffentlichung 6. September 1982 (Album)
20. September 1982 (Single)
Länge 5:28 (Albumversion), 3:57 (Singleversion)
Genre(s) Artrock, Pop, Progressive Rock
Autor(en) Peter Gabriel
Produzent(en) David Lord, Peter Gabriel
Label Charisma (UK), Geffen (USA)
Album Peter Gabriel (Security)

Shock the Monkey ist ein Lied des britischen Pop-Rock-Musikers Peter Gabriel aus dem Jahr 1982.

Entstehung und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lied wurde vom Interpreten selbst geschrieben beziehungsweise komponiert. Gabriel zeichnete darüber hinaus, zusammen mit David Lord, für die Produktion verantwortlich.[1]

Die Erstveröffentlichung von Shock the Monkey erfolgte als Teil von Gabriels vierten Studioalbum Peter Gabriel (Security) am 6. September 1982.[1] Am 20. September desselben Jahres erschien es als erste Singleauskopplung aus dem Album.[2] Shock the Monkey wurde zusätzlich zu den schwarzen 7″- und 12″-Vinyl-Singles als 7″-Picture-Disc veröffentlicht. Der Club-DJ-Remix-Dienst Hot Tracks erstellte eine 8:12-Version, die von Gabriel auf Deutsch gesungene Strophen und Refrains mit dem bekannteren englischen Text vermischt. Eine siebenminütige Konzertversion des Liedes erscheint auf Gabriels Livealbum Plays Live von 1983. Es ist auch auf den Kompilationsalben Greenpeace von 1985, Shaking the Tree: Sixteen Golden Greats von 1990 und Hit von 2003 enthalten. Das Musikvideo erschien auf der Videoalbum Play von 2004.

Earth-Day-Version[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. April 2022 wurde ein bisher unveröffentlichter alternativer Mix von Shock the Monkey unter dem Namen Shock the Monkey (EarthPercent x Earth Day Mix) exklusiv zum Download auf Bandcamp veröffentlicht. Die Erlöse aus dem Download wurden als Tribut an den Earth Day 2022 an die Umweltschutzorganisation EarthPercent gespendet, als Teil eines Projekts, bei dem Gabriel und mehrere andere Künstler exklusives und seltenes Material gespendet haben.[3][4]

Remix-Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2006 veranstaltete Realworld Remixed einen Online-Wettbewerb, bei dem Musiker und Techniker aufgefordert wurden, einen Remix des Songs einzureichen. Die Originalspuren wurden zum Herunterladen zur Verfügung gestellt und boten die Möglichkeit, mit dem Rohmaterial eines Hits zu arbeiten. Der Gewinner war Simian Surprise von Multiman.[5]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 7″ (SHOCK1)
  1. Shock the Monkey – 3:58
  2. Soft Dog (Instrumental) – 4:10
  • 12″ (SHOCK12)
  1. Shock the Monkey – 5:23
  2. Soft Dog (Instrumental) – 4:10

Inhalt und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund des Titels und des Inhalts des Musikvideos wird häufig angenommen, dass es sich bei dem Lied entweder um ein Lied über Tierschutz oder um eine Anspielung auf die berühmten Experimente von Stanley Milgram handelt, die in seinem Buch Obedience to Authority[6] von 1974 beschrieben sind. Es ist weder das eine noch das andere, aber der Gabriel-Song We Do What We’re Told (Milgram’s 37) von seinem fünften Studioalbum So von 1986 beschäftigt sich direkt mit Milgrams Experiment. Gabriel hat Shock the Monkey als „ein Liebeslied“ beschrieben, das untersucht, wie Eifersucht die grundlegenden Instinkte freisetzen kann; der Affe ist kein buchstäblicher Affe, sondern eine Metapher für die eigenen Eifersuchtsgefühle.[7] Gabriel hat erwähnt, dass das lyrische Motiv des Songs von King Kongs Blitzkräften gegen Godzilla im Film King Kong vs. Godzilla von 1962 inspiriert wurde.[8]

Musikvideo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Song ist für sein bizarres und verstörendes Musikvideo bekannt, das von Brian Grant von MGMM Studios geschrieben und inszeniert und von Scott Millaney produziert wurde.[9][10] Das Video wurde in den frühen Tagen von MTV sehr oft gespielt. Es zeigt Gabriel (mit weißer Gesichtsbemalung) und einen verängstigt aussehenden Kapuzineraffen. Gabriel tritt in zwei Gestalten auf: zum einen als Geschäftsmann und CIA-MK-Ultra-Typ in einem dunklen Anzug und zum anderen als „moderner primitiver“ Schamane, der weiß angemalt und gekleidet ist und geometrische Markierungen in Schwarz auf seinem Gesicht hat.[11] Das Video wechselt zwischen zwei Räumen, die jeweils vage an ein Büro erinnern. Ein Filmprojektor zeigt in beiden Räumen Tierfilm-Material eines Gibbons (technisch gesehen ein kleiner Menschenaffe, kein Affe). Im weiteren Verlauf des Videos werden die Ereignisse im „normalen“ Büro (im schwarzen Anzug) immer unregelmäßiger und beunruhigender, und die Gegenstände im Raum geraten zunehmend in Unordnung. Gabriel zeigt im Laufe des Chaos zunehmenden Druck, Wut und Angst und wird an einer Stelle von drei kleinwüchsigen Menschen zurückgehalten. Das Filmmaterial aus dem Büro wird zunehmend von Schwarzweißaufnahmen unterbrochen, die zeigen, wie Gabriel vor etwas Unbekanntem in der Wildnis flieht, und von einem desorientierten Gabriel in verschiedenen Umgebungen, darunter auch im Zentrum Londons in einem scheinbaren Büro eines Krankenhauses. Am Ende des Videos verschmilzt der Gabriel im dunklen Anzug mit dem Gabriel mit Gesichtsbemalung. In der letzten Einstellung überlagern sich die Gesichter der beiden Gabriels mit dem des Gibbons.

Schock den Affen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schock den Affen
Peter Gabriel
Veröffentlichung 20. September 1982
Länge 5:43 (Albumversion), 3:58 (Singleversion)
Genre(s) Artrock, Pop, Progressive Rock
Autor(en) Peter Gabriel
Produzent(en) Peter Gabriel, David Lord
Label Charisma (UK), Geffen (USA)
Album Deutsches Album

Von diesem Lied wurde wie von allen anderen Liedern des Albums Peter Gabriel (Security) eine deutschsprachige Version unter dem Titel Schock den Affen kreiert, die am 20. September 1982 als Single und am 1. November 1982 auf dem Album Deutsches Album[12][13] in Westdeutschland erschien. Gabriel singt darauf selbst den von Horst Königstein auf Deutsch übersetzten Text.[14] Peter Gabriel arbeitete sorgfältig mit Horst Königstein zusammen, um sicherzustellen, dass der deutschsprachige Text mehr ist als eine einfache Übersetzung des englischsprachigen Originals. Die Sprache vermittelt nicht nur die Bedeutung und die beabsichtigte Bildsprache des ursprünglichen Songs, sondern ermöglicht es den Worten auch, zur Musikalität des Liedes beizutragen.[15]

Mitwirkende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technisches Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut AllMusic hat der Song einen „unerbittlich wiederholten Haken“, der „nicht wie irgendetwas anderes im Radio zu dieser Zeit klang. Es ist auch eine von Gabriels besten Gesangsleistungen, mit einer spürbaren Dringlichkeit, die auf den meisten seiner späteren Alben fehlen sollte. Es ist immer noch ein wenig seltsam und künstlerisch, aber Shock the Monkey ist der erste Schritt zu Peter Gabriels kultureller Vorherrschaft Mitte der 80er Jahre“.[16] Billboard nannte es einen „mysteriösen, aber ansteckenden Track...der Synthesizer, markanten Gesang und Tanzrhythmen zu einem neuen Effekt verschmilzt“.[17]

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shock the Monkey stieg am 19. September 1982 auf Rang 71 der britischen Singlecharts ein und erreichte drei Wochen später mit Rang 58 seine beste Chartplatzierung. Die Single platzierte sich insgesamt fünf Wochen in den Top 100, letztmals am 17. Oktober 1982 und avancierte zum fünften Charthit Gabriels als Solokünstler.[18] In den US-amerikanischen Billboard Hot 100 platzierte sich das Lied erstmals am 23. Oktober 1982 und erreichte seine Bestplatzierung am 29. Januar 1983 mit Rang 29, womit es Gabriels erster Top-40-Hit in den USA wurde. Darüber hinaus erreichte es die Chartspitze der US-amerikanischen Hot Mainstream Rock Tracks Charts.[19]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Vereinigtes Königreich (OCC)[18]58 (5 Wo.)5
 Vereinigte Staaten (Billboard)[19]29 (18 Wo.)18

Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Version von Coal Chamber und Ozzy Osbourne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shock the Monkey
Coal Chamber feat. Ozzy Osbourne
Veröffentlichung 1999
Länge 3:45 (Albumversion), 3:33 (Radio Edit)
Genre(s) Gothic Rock, Nu Metal,[20][21] Industrial Rock
Autor(en) Peter Gabriel
Produzent(en) Josh Abraham
Label Roadrunner
Album Chamber Music

Die Nu-Metal-Band Coal Chamber nahm eine Coverversion von Shock the Monkey auf ihrem zweiten Studioalbum Chamber Music von 1999 auf. Bei der Coverversion war Ozzy Osbourne als Gastsänger zu hören. Das Musikvideo wurde von Dean Karr gedreht. Es zeigt die Band, wie sie mit Osbourne spielt, und enthält Aufnahmen eines Affen.

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maxi Single
  1. Shock the Monkey – 3:45
  2. Shock the Monkey (Gorilla Mix) – 3:35
  3. El cu cuy (Alternate Mix) – 4:20
  4. Shock the Monkey (Musicvideo) – 3:33
  • Promo-Single
  1. Shock the Monkey (LP Version) – 3:45

Mitwirkende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musiker Coal Chamber[22]

Gastmusiker[22]

Technisches Personal[22]

Weitere Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Gabriel coverte auf dem 2010 erschienenen Studioalbum mit dem Namen Scratch My Back[23][24] zwölf Lieder von verschiedenen Künstlern. Drei lehnten es jedoch ab, sich an dem später im Jahr 2013 erschienenen Kompilations-Album des Folgeprojektes And I’ll Scratch Yours[25][26] zu beteiligen. Joseph Arthur sprang deshalb neu ein und coverte das Lied Shock the Monkey von Peter Gabriel.

Die Datenbank mit Coverversionen SecondHandSongs listete 2023 etwa 20 verschiedene Versionen von Shock the Monkey und drei von Schock den Affen auf.[27]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfredo Marziano, Luca Perasi: Peter Gabriel - The Rhythm Has My Soul. The Stories Behind the Songs. L.I.L.Y. Publishing, Mailand 2024, ISBN 978-88-909122-7-6, Peter Gabriel IV, S. 89–92 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Peter Gabriel – Shock the Monkey. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 28. August 2023.
  2. Peter Gabriel Ltd.: Shock The Monkey – Released 20th September, 1982. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  3. Peter Gabriel Ltd.: Unreleased Shock the Monkey for EarthPercent – 22nd April, 2022. PeterGabriel.com, 22. April 2022, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  4. Paul Sinclair: Peter Gabriel issues unheard version of Shock The Monkey. Available digitally with proceeds going to EarthPercent. Super Deluxe Edition, 22. April 2022, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  5. Amrit Singh: Remix The Monkey. Stereogum, 11. Oktober 2006, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. Stanley Milgram: Das Milgram-Experiment. Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität. ISBN (Original) 0-06-131983-X. 14. Auflage. Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-17479-0 (amerikanisches Englisch: Obedience to Authority – An Experimental View. New York 1974.).
  7. Chris Welch: The Secret Life of Peter Gabriel. Omnibus Press, London 1998, ISBN 0-7119-6812-8, S. 136.
  8. Chris Welch: The Secret Life of Peter Gabriel. Omnibus Press, London 1998, ISBN 0-7119-6812-8, S. 140.
  9. a b Durrell Bowman: Experiencing Peter Gabriel: A Listener's Companion. Rowman & Littlefield, Lanham, Maryland 2016, ISBN 978-1-4422-5200-4, S. 110–112.
  10. a b Daryl Easlea: Without Frontiers: The Life and Music of Peter Gabriel. Updated Edition. Omnibus Press, London 2018, ISBN 978-1-78558-850-1, S. 320–321.
  11. Sarah Hill: Peter Gabriel, From Genesis to Growing Up. In: michael Drewett (Hrsg.): Ashgate Popular and Folk Music Series. Routledge, Abingdon-on-Thames, Oxfordshire 2017, ISBN 978-1-351-55429-9, S. 189.
  12. Peter Gabriel Ltd.: deutsches album – Released 1st November, 1982. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  13. Peter Gabriel IV (Security) – Deutsches Album. Rate Your Music, 17. April 2008, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  14. Bernd Zindler, Peter Schütz: Horst Königstein – Ein deutsches Interview – Hamburg, 24.10.1997. Genesis-Fanclub.de, 24. Oktober 1997, abgerufen am 27. August 2023 (deutsch).
  15. Peter Gabriel Ltd.: ein deutsches album – Released 2nd June, 1980. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  16. Stewart Mason: Shock the Monkey – Peter Gabriel – Song Review by Stewart Mason. In: AllMusic. 2023, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  17. Top Single Picks. S. 63. In: Billboard. 9. Oktober 1982, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  18. a b Peter Gabriel – Shock the Monkey. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  19. a b Peter Gabriel. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  20. Sophie Maughan: 20 Nu-Metal Covers of Popular Songs. Coal Chamber ft. Ozzy Osbourne, “Shock The Monkey” (1999) – Originally by Peter Gabriel. Loudwire, 20. April 2020, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  21. SPIN Staff: The 40 Best Nu-Metal Covers of Pop Songs. 19. Coal Chamber feat. Ozzy Osbourne, “Shock the Monkey” (Peter Gabriel cover, Chamber Music, 1999). Spin, 27. April 2016, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  22. a b c Coal Chamber Featuring Ozzy Osbourne – Shock The Monkey. Discogs, 2023, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  23. Christian Gerhardts, Martin Klinkhardt, Steffen Gerlach: Peter Gabriel – Scratch My Back. Genesis-Fanclub.de, 2010, abgerufen am 27. August 2023.
  24. Peter Gabriel Ltd.: Scratch My Back 5 years on. PeterGabriel.com, 15. Februar 2015, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  25. Thomas Schrage: Peter Gabriel – And I'll Scratch Yours – Zweiter Teil; Verspätung: drei Jahre. Genesis-Fanclub.de, 2013, abgerufen am 27. August 2023.
  26. Peter Gabriel Ltd.: And I’ll Scratch Yours – Released 23rd September, 2013. PeterGabriel.com, 23. September 2013, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).
  27. Shock the Monkey written by Peter Gabriel. SecondHandSongs.com, 2023, abgerufen am 27. August 2023 (englisch).