Staffelde (Stendal)

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Staffelde
Stadt Stendal
Koordinaten: 52° 36′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 52° 36′ 10″ N, 11° 57′ 28″ O
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 12,09 km²[1]
Einwohner: 158 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1998
Postleitzahl: 39576
Vorwahl: 03931
Staffelde (Sachsen-Anhalt)
Staffelde (Sachsen-Anhalt)

Lage von Staffelde in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Staffelde

Staffelde ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Stendal im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).

Staffelde, ein gebogenes Straßendorf mit Kirche, liegt an der östlichen Stadtgrenze von Stendal, drei Kilometer westlich der Elbe in der Altmark.[3]

Nachbarorte sind Stendal mit der Haferbreite im Westen, Arnim und Wischer im Norden, Storkau (Elbe) im Nordosten, Hämerten im Südosten, Langensalzwedel, Charlottenhof und Bindfelde im Südwesten.

Ortschaftsgliederung

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Die Ortschaft Staffelde bildet sich durch die Ortsteile Arnim und Staffelde.[4]

Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1208 wurde ein Hermannus de Staphfeld als Zeuge in Sandau in einer Urkunde genannt.[5] Der Ort wurde 1215 erstmals als Stafvelde erwähnt, als Hermannus de Stafueld als Zeuge im campo pro Stafvelde auftrat.[6][7] Weitere Nennungen sind 1330 villam In Staffelde,[1] 1539 staffelt, 1540 staffeldhe, staffelth,[8] 1687 Staffelde[1] und auch 1804 Staffelde.[9]

Am 26. April 1653 war auf dem heutigen Windmühlenberg im Nordwesten des Dorfes eine Bockwindmühle errichtet worden, die Mitte des 20. Jahrhunderts einstürzte. Ihre Flügel ließen interessante Inschriften erkennen.[10]

Windmühle Staffelde (1932)

Herkunft des Ortsnamens

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Heinrich Sültmann leitete den Ortsnamen vom althochdeutschen staph für Staffel ab. Er bezeichnet das hügelige Gelände, worauf der Ort liegt.[11][12]

Grabhügelgruppe bei Staffelde
  • Nördlich des Dorfes am Rande des Windmühlenberges befinden sich drei undatierte Grabhügelgruppen, die aus 34 Hügeln bestehen.[13]
  • Bei Staffelde wurden auf drei Fundplätzen aus spätrömischer Zeit Reste einer Siedlung geborgen, wie ein Perle aus Bernstein und ein Brennofen mit einer Abdeckung aus Rotlehm. Die Fundstücke werden im Altmärkischen Museum in Stendal aufbewahrt.[14]
  • Scherbenfunde deuten auf eine alt- und jungslawische Siedlung in der Nähe hin.[1]

Eingemeindungen

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Ursprünglich gehörte das Dorf Staffelde zum Arneburgischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Tangermünde auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde Staffelde ab 1816 zum Kreis Stendal, dem späteren Landkreis Stendal.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Arnim nach Staffelde eingemeindet.[15]

Am 25. Juli 1952 kam Staffelde zum Kreis Stendal und am 1. Juli 1994 zum heutigen Landkreis Stendal.[16]

Am 1. Januar 1998 wurde die Gemeinde Staffelde in die Hansestadt Stendal eingemeindet[17] und wurde dadurch zu einer Ortschaft und einem Ortsteil von Stendal.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1734 1772 1798 1790 1801 1818 1840 1864 1871 1885 1892 1895 1900 1905
Staffelde 123 105 111 102 108 130 139 154 158 187 188[8] 197 198[8] 181
Bahnhof Hämerten 004 006 004 004
Jahr Einwohner
1925 237
1939 217
1946 331
1964 294
1971 296
Jahr Einwohner
1981 253
1993 229
2013 [00]165[18]
2014 [00]166[18]
2018 [00]159[19]
Jahr Einwohner
2019 [00]159[19]
2021 [00]165[20]
2022 [00]161[21]
2023 [0]158[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993:[1]

Dorfkirche von Nordwesten

Die evangelische Kirchengemeinde Staffelde, die früher zur Pfarrei Staffelde bei Hämerten gehörte,[22] wird betreut vom Pfarrbereich St. Jacobi in Stendal im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[23]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Bindfelde stammen aus dem Jahre 1679.[24]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[25]

Ortsbürgermeisterin

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Ute Matthies ist die Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Staffelde.[10]

Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 gewann die „Freie Wählergemeinschaft Staffelde/Arnim“ (100 Prozent) und damit alle 5 Sitze. Gewählt wurden 2 Männer und 3 Frauen. Von 263 Wahlberechtigten hatten 200 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 76,05 Prozent.[26]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauernhaus neben der Kirche
Gefallenendenkmal in Staffelde
  • Die evangelische Dorfkirche Staffelde, eine ursprünglich dem heiligen Bartholomäus geweihte Chorturmkirche, ist ein romischer Feldsteinbau inmitten des Ortsfriedhofes, der mit einer Feldsteinmauer umgeben ist.[27] Eine dendrochronologische Untersuchung des Eichen-Dachwerkes des Kirchenschiffs lieferte ein Fälldatum um etwa 1179.[28] Da der Turm im Osten steht, gilt sie als eine der sieben verkehrten Kirchen der Altmark.
  • Mehrere Bauernhäuser und das Pfarrhaus stehen unter Denkmalschutz.
  • Der Feuerwehrverein Staffelde e. V. unterstützt die Freiwillige Feuerwehr im Ort.
  • In Staffelde steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Form eines Tempels.[29]

Das Mordkreuz bei Staffelde

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Vor dem südlichen Ortseingang stand früher ein Stein, der den Sockel eines Kreuzes bildete. Das Kreuz stand auf einer bewaldeten Höhe etwa 50 Meter westlich des Weges nach Tangermünde.[30] Wilhelm Zahn berichtete 1899, dass der letzte Rest vor einem Jahrzehnt beseitigt wurde.[31] Beckmann berichtete 1753, dass sich an der Stelle zwei Adelige duellierten und dabei ihr Leben verloren. Sie sollen unter dem Kreuz begraben liegen.[32] Nach einer jüngeren Erzählung soll das Duell 1806 zwischen französischen Offizieren stattgefunden haben.[30]

Persönlichkeiten

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Die Ruder-Olympiasiegerin Carola Hornig (* 1962) wurde in Staffelde geboren.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2105–2108, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 303–304, 91. Staffelde (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Staffelde – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2105–2108, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Leon Zeitz: Einwohnerzahl geht zurück. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 16. Januar 2024, DNB 1002381223, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Hansestadt Stendal: Hauptsatzung der Hansestadt Stendal. Lesefassung vom Stand 2. März 2024. 2. März 2024 (stendal.de [PDF; abgerufen am 30. Juni 2024]).
  5. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 111, Nr. 536 (uni-potsdam.de).
  6. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 117, Nr. 556 (uni-potsdam.de).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 15. Berlin 1858, S. 7 (Digitalisat).
  8. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 297 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00319~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. a b Hansestadt Stendal: Ortschaften der Hansestadt Stendal. In: stendal.de. 9. Juli 2020, abgerufen am 3. August 2020.
  11. Friedrich Hoßfeld, Ernst Haetge: Der Kreis Stendal Land (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 3). Hopfer, 1933, DNB 362544441, S. 176–178.
  12. nach Friedrich Hoßfeld: Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Stendal. In: Altmärkische Tageszeitung. Juli 1932, ZDB-ID 2511766-X, Beilage „Die Altmärkische Heimat“.
  13. Barbara Fritsch: Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Burgwälle, Steinkreuze und Großsteingräber. Hrsg.: Hartmut Bock (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 978-3-935358-36-1, S. 509.
  14. Rosemarie: Die Altmark in spätrömischer Zeit (= Siegfried Fröhlich [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie – Landesmuseum für Vorgeschichte – Sachsen-Anhalt. Band 50). Halle (Saale) 1997, S. 390–391, 65–67.
  15. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 274 (PDF).
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 347 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  17. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998. StBA
  18. a b Bernd-Volker Brahms: Erstmals seit der Wende ein Plus. In: Stendaler Volksstimme. 13. Januar 2015, S. 13.
  19. a b Donald Lyco: Nach zehn Jahren wieder unter 40.000. In: Stendaler Volksstimme. 10. Januar 2020, S. 13.
  20. Donald Lyko: Und es werden immer weniger. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 11. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 13.
  21. Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  22. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 117 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  23. Pfarrbereich Stendal, St. Jacobi. In: ekmd.de. Abgerufen am 7. April 2023.
  24. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 17 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  25. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  26. Der Stadtwahlleiter: Öffentliche Bekanntmachung Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Ortschaftsratswahl in der Ortschaft Staffelde in der Hansestadt Stendal am 9. Juni 2024. Hrsg.: Hansestadt Stendal. 15. Juni 2024 (stendal.de [PDF]).
  27. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 454.
  28. Ulf Frommhagen, Steffen-Tilo Schöfbeck: Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Baumringdatierung - Verfahren der »Datierung von Bauhölzern« in der Altmark (= Hartmut Bock [Hrsg.]: Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, S. 487.
  29. Staffelde, Stadt Stendal. In: www.denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. Juni 2020, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  30. a b Andreas Martin: Steinkreuz Stendal. In: kreuzstein.eu. 2013, abgerufen am 3. August 2020.
  31. Wilhelm Zahn: Die Mordkreuze in der Altmark. Hrsg.: Paul Kupka im Auftrag des Altmärkischen Museumsvereines zu Stendal (= Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Band I., Heft 2). 1899, ZDB-ID 212026-4, S. 47.
  32. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Fünfter Teil, I. Buch, II. Kapitel. Berlin 1753, Spalte 266 (uni-potsdam.de).