Volker Hauff

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Volker Hauff (2008)

Volker Hauff (* 9. August 1940 in Backnang) ist ein deutscher Politiker der SPD.

Er war von 1978 bis 1980 Bundesminister für Forschung und Technologie, von 1980 bis 1982 Bundesminister für Verkehr und von 1989 bis 1991 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main.

Leben und Beruf

Volker Hauff (1986)

Nach dem Besuch des Gymnasiums und des Wirtschaftsgymnasium in Esslingen am Neckar bestand Hauff 1959 das Abitur und absolvierte anschließend ein Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Freien Universität Berlin, welches er 1966 als Diplom-Volkswirt beendete. Er war dann bis 1970 beim Dokumentations- und Ausbildungszentrum für Theorie und Methode der Regionalforschung e.V. tätig. 1968 erfolgte seine Promotion mit der Arbeit Möglichkeiten des Einsatzes programmgesteuerter Datenverarbeitungsanlagen zur Analyse, Manipulation und Archivierung von Daten aus dem Bereich der empirischen Sozialforschung . Von 1971 bis 1972 arbeitete er als Angestellter bei IBM in Stuttgart.

Von 1995 bis 2001 war Volker Hauff als Generalbevollmächtigter und als Vorstandsmitglied für die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG tätig. 2001 bis 2002 war er Vorstand für den Bereich Infrastruktur & Öffentlicher Sektor der KPMG Consulting GmbH (heute BearingPoint GmbH), ab 2002 Senior Vice President bei BearingPoint. Volker Hauff war von September 2001 bis Mai 2010 Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung.

Volker Hauff ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist der jüngere Bruder des SPD-Politikers Sigurd Hauff (* 1935), der Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses war und Stadtältester von Berlin ist.

Politische Tätigkeit

Seit 1959 ist Volker Hauff Mitglied der SPD. Er war von 1969 bis zur Niederlegung seines Mandates am 14. Juni 1989 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort war er von 1983 bis 1988 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und von 1987 bis 1988 Vorsitzender des Fraktionsarbeitskreises VI „Umwelt und Energie“. Volker Hauff ist 1972 und 1980 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Esslingen, 1969 und 1976 über die Landesliste Baden-Württemberg und 1987 über die Landesliste Hessen in den Bundestag eingezogen.

Nach der Bundestagswahl 1972 wurde er als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung und Technologie in die von Bundeskanzler Willy Brandt geführte Bundesregierung berufen. Nach einer Kabinettumbildung im Frühjahr 1978 wurde er in der von Helmut Schmidt geleiteten Regierung am 16. Februar 1978 zum Bundesminister für Forschung und Technologie ernannt. Nach der Bundestagswahl 1980 übernahm er am 6. November 1980 die Leitung des Bundesministeriums für Verkehr. Nach der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler schied Hauff am 1. Oktober 1982 aus der Bundesregierung aus.

Nachdem er bereits bei den Kommunalwahlen 1984 für dieses Amt kandidiert hatte, war Hauff von 1989 bis 1991 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main. Während seiner Amtszeit tobten innerhalb der Frankfurter SPD heftigste Flügelkämpfe. Kritisiert wurde der aus Baden-Württemberg stammende Hauff vor allem durch die Besetzung von Magistratsposten mit „Importen“ aus seiner Heimat, etwa der Kulturdezernentin Linda Reisch anstelle des Frankfurters Klaus Sturmfels. Den Höhepunkt der Auseinandersetzungen bildete die Benennung der damaligen Frankfurter Parteivorsitzenden Anita Breithaupt als Nachfolgerin der scheidenden Sozialdezernentin Christine Hohmann-Dennhardt durch den linken Parteiflügel, was Hauff erst aus der Zeitung erfuhr. Am 11. März 1991 trat Hauff schließlich wegen dieser Auseinandersetzungen mit der Frankfurter Parteiorganisation der SPD von seinem Amt zurück.[1][2]

Commons: Volker Hauff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eigene Schweine. In: Der Spiegel 23/1995 vom 5. Juni 1995, Seite 52–54 - [Eigene Schweine. In: Der Spiegel. (online). Internet-Version] - abgerufen am 11. Januar 2009
  2. Schwäbelnde Maultasche. In: Der Spiegel 12/1991 vom 18. März 1991 [Schwäbelnde Maultasche. In: Der Spiegel. (online). Internet-Version] - abgerufen am 11. Januar 2009