Waldhausen (Niederösterreich)

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Marktgemeinde
Waldhausen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Waldhausen
Waldhausen (Niederösterreich) (Österreich)
Waldhausen (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: Zwettl
Kfz-Kennzeichen: ZT
Fläche: 39,92 km²
Koordinaten: 48° 31′ N, 15° 15′ OKoordinaten: 48° 31′ 0″ N, 15° 15′ 0″ O
Höhe: 682 m ü. A.
Einwohner: 1.180 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3531, 3914
Vorwahl: 02877
Gemeindekennziffer: 3 25 29
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Waldhausen 4
3914 Waldhausen in NÖ
Website: www.waldhausen.gv.at
Politik
Bürgermeister: Christian Seper (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2025)
(19 Mitglieder)
16
3
16 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Waldhausen im Bezirk Zwettl
Lage der Gemeinde Waldhausen (Niederösterreich) im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)AllentsteigAltmelonArbesbachBad TraunsteinBärnkopfEchsenbachGöpfritz an der WildGrafenschlagGroß GerungsGroßgöttfritzGutenbrunnKirchschlagKottes-PurkLangschlagMartinsbergOttenschlag (Niederösterreich)PöllaRappottensteinSallingbergSchönbach (Niederösterreich)SchwarzenauSchweiggersWaldhausenZwettl-Niederösterreich
Lage der Gemeinde Waldhausen (Niederösterreich) im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Waldhausen ist eine Marktgemeinde mit 1180 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.

Geografische Lage

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Waldhausen liegt im Waldviertel. Das größte Gewässer ist der Purzelkamp, der die Grenze im Nordosten bildet. Im Norden mündet er in den Ottensteiner Stausee des Kamp. Hier liegt mit 500 Meter Meereshöhe der tiefste Punkt der Gemeinde. Die höchsten Erhebungen sind Hocheck (619 m), Bogenberg (738 m) und Loschberg (800 m).

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 39,92 km². Davon sind 50 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 44 Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brand, Hirschenschlag, Königsbach, Loschberg, Niedernondorf, Niederwaltenreith, Obernondorf, Rappoltschlag, Waldhausen, Werschenschlag und Wiesenreith.

Nachbargemeinden

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Zwettl Rastenfeld
Großgöttfritz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lichtenau im Waldviertel
Sallingberg

Im Mittelalter dominierte die Lozburg das Gebiet, die von manchen Historikern bei der Ortschaft Loschberg, etwa 1,7 Kilometer von Waldhausen entfernt, angenommen wird. Mangels klar zuzuordnender sichtbarer Reste ist diese Standortvermutung umstritten.[3]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Walthowsen, was soviel bedeutet wie „bei den Häusern im Wald“, stammt aus dem Jahr 1346, obschon die Kolonisierung der Gegend bereits im 12. Jahrhundert begonnen hatte.[4]

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 31 Häusern genannt, das eine eigene Pfarrkirche und Schule besaß. Die Herrschaft Rastenberg besaß die Ortsobrigkeit, die Herrschaft Gföhl übte die Landgerichtsbarkeit aus, die Herrschaft Rastenberg besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[5]

Mit der Aufhebung der Grundherrschaften wurde der Ort 1849 eine eigenständige Ortsgemeinde. Zu dieser zählten auch noch die Katastralgemeinden Hirschenschlag und Rappoltschlag sowie die Einzellagen Ringelhof und Grünmühle[6].

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Waldhausen ein Automobilverkehrsunternehmen, ein Bäcker, ein Fleischer, drei Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, ein Hammerschmied, ein Kunstdüngerhändker, ein Landesproduktehändler, ein Mahlproduktehändler, ein Schlosser, zwei Schmiede, zwei Schneider, ein Schuhmacher, drei Tischler, zwei Viehhändler, zwei Viktualienhändler, ein Zementhandel und ein Zimmermeister ansässig.[7]

Mit 1. Jänner 1968 wurden die Gemeinden Brand, Niedernondorf und Obernondorf mit Waldhausen fusioniert.[8][9] Am 18. September 1979 wurde der Gemeinde das Marktrecht verliehen.[10]

Am 21. Jänner 2006 wurde in einem Wald bei der Ortschaft Brand das Versteck der Saliera, eines aus dem Kunsthistorischen Museum Wien gestohlenen Kunststücks, gefunden.

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Brand bei Loschberg
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Waldhausen (Niederösterreich)

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Waldhausen

Im Jahr 2001 gab es 51 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und im Jahr 1999 laut einer Erhebung 173 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 554. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,8 Prozent.

Ansässige Unternehmen

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Größter Arbeitgeber ist das Großsägewerk von Stora Enso Timber (vormals bis August 2001 Holzindustrie Schweighofer) in Brand mit ca. 350 Mitarbeitern.

In Werschenschlag gibt es die Firma „Glaszone“, die Küchenrückwände aus Glas erzeugt.

In Waldhausen befinden sich ein Kindergarten[11] und eine Volksschule.[12]

Waldhausen liegt an der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg, deren Personenverkehr im Abschnitt Zwettl – MartinsbergGutenbrunn bereits 1986 und im Abschnitt Schwarzenau – Zwettl im Dezember 2010 eingestellt wurde. Güterverkehr besteht noch bis Waldhausen, die restliche Strecke wurde 2010 auch für den Güterverkehr eingestellt.

Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2025 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 16, und SPÖ 3.[13]

  • bis 2015 Franz Häusler (ÖVP)
  • seit 2015 Christian Seper (ÖVP)[14]
Commons: Waldhausen, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Franz Binder: Markterhebung der Gemeinde Waldhausen - Überblick über Gegenwart und Vergangenheit anlässlich der Markterhebung am 21. Oktober 1979, Waldhausen 1978.

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde Waldhausen, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. September 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Loschberg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  4. Waldhausen. In: gedaechtnisdeslandes.at. Abgerufen am 23. November 2020.
  5. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 358 (Waldhausen in der Google-Buchsuche).
  6. LGBL. NÖ. 2. Abt. Nr. 1/1855 2. Beilage 2. Abt., Seite 970
  7. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 491
  8. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 23. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  9. LGBL. NÖ. Nr. 468/1967
  10. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 123. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  11. NÖ-Landeskindergarten Waldhausen. In: waldhausen.gv.at. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  12. Volksschule Waldhausen. In: waldhausen.gv.at. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2025 in Waldhausen. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2025, abgerufen am 18. Februar 2025.
  14. Bürgermeister Christian Seper. In: waldhausen.gv.at. Abgerufen am 13. Januar 2021.