Elfingen

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Elfingen
Wappen von Elfingen
Wappen von Elfingen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Aargau Aargau (AG)
Bezirk: Bruggw
BFS-Nr.: 4097i1Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“f4
Postleitzahl: 5077
Koordinaten: 649825 / 262164Koordinaten: 47° 30′ 30″ N, 8° 6′ 0″ O; CH1903: 649825 / 262164
Höhe: 457 m ü. M.
Fläche: 4,21 km²
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator <Ungültiger Metadaten-Schlüssel 4097 (31. Dezember 2022)[1]
Website: www.elfingen.ch
Karte
Karte von Elfingen
Karte von Elfingen
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Elfingen (schweizerdeutsch: ˈɛlf.ɪgə)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im oberen Fricktal und ist nicht mit der Nachbargemeinde Effingen zu verwechseln.

Geographie

Das Dorf liegt rund drei Kilometer nordwestlich des Bözbergpasses in einem muldenartigen Seitental der Sissle. Es ist auf drei Seiten von sanft ansteigenden Hügeln des Tafeljuras umgeben. Dazu zählen der Marchwald im Norden (607 m ü. M.), die Sennhütten im Nordosten (634 m ü. M.) und der Bränngarten im Osten (659 m ü. M.). Am Südhang des Marchwalds befindet sich ein Rebberg mit einer Anbaufläche von 13,5 Hektaren.[3]

Die Fläche des Gemeindegebits beträgt 421 Hektaren, davon sind 209 Hektaren mit Wald bedeckt und 16 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt ist der Gipfel des Bränngartens auf 659 Metern, der tiefste liegt auf 430 Metern an der südlichen Gemeindegrenze.

Nachbargemeinden sind Sulz im Norden, Mönthal im Nordosten, Effingen im Südosten, Bözen im Südwesten und Hornussen im Nordwesten.

Geschichte

Vermutlich ist das Dorf im 5. oder 6. Jahrhundert durch die Alamannen gegründet worden, wie Gräberfunde aus dem Jahr 1978 beweisen. Die erste urkundliche Erwähnung von Eolfingen erfolgte 1245, als der Verkauf von Gütern an das Kloster Wettingen bestätigt wurde. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Agiwolfingun und bedeutet «bei den Leuten des Agiwolf».[2]

Im Mittelalter hatte Elfingen westlich des Bözbergs eine bedeutende Stellung. Das Dorf war Sitz eines Dinghofes des Klosters Murbach im Elsass und Pfarreiort der umliegenden Gemeinden Bözen, Effingen sowie Teilen von Zeihen und Linn. Der Dinghof verfügte über umfassende Rechte in der näheren Umgebung und wurde 1291 an die Habsburger verkauft. Königin Agnes von Ungarn schenkte 1322 den Besitz dem Kloster Königsfelden in Windisch.

1460 eroberte Bern die Herrschaft Schenkenberg, zu der auch Elfingen gehörte. Damit sicherten sich die Berner den wichtigen Passübergang über den Bözberg an der Grenze zu Vorderösterreich. Elfingen lag nun im Gerichtsbezirk Bözen des Amts Schenkenberg und war somit ein Teil des Berner Aargaus. Nachdem Bern 1514 den Dinghof vollständig übernommen hatte, verlor Elfingen immer mehr an Bedeutung. 1528 führten die Berner die Reformation ein.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Elfingen gehört seither zum Kanton Aargau. Zwischen 1850 und 1980 nahm die Bevölkerungszahl um über einen Drittel ab. Doch seither steigt sie wieder leicht an, vor allem seit der Eröffnung der nahe gelegenen Bözbergautobahn im Jahr 1996.

Sehenswürdigkeiten

Elfingen

Die Bausubstanz des kreuzförmig angelegten Haufendorfes stammt zum grössten Teil aus dem 17. Jahrhundert. Das Ortsbild ist von nationaler Bedeutung und ist ins Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgenommen worden. Die aus dem 9. Jahrhundert stammende Pfarrkirche zerfiel nach der Reformation und wurde schliesslich abgetragen. Dennoch blieb Elfingen bis 1824 Amtssitz des Pfarrers, obwohl dieser in Bözen wirkte. Von der einstigen Bedeutung des Dinghofes zeugt das Pfarrhaus, das 1624 neu erbaut wurde und an erhöhter Lage über dem Dorf steht.[4]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Rot auf grünem Dreiberg getatztes weisses Doppelkreuz.» Das Doppelkreuz besitzt grosse Ähnlichkeit mit dem ungarischen Wappen und weist auf die Tatsache hin, dass Königin Agnes von Ungarn den Dinghof Elfingen dem Kloster Königsfelden geschenkt hatte.[5]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[6]

Jahr 1764 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 144 265 217 203 199 194 171 165 217 240

Am 31. Dezember 2008 lebten 265 Menschen in Elfingen, der Ausländeranteil betrug 13,6 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 58,3 % reformiert und 21,3 % römisch-katholisch. 1,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 94,2 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[7]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Elfingen gehört zum Friedensrichterkreis Bözen.

Wirtschaft

In Elfingen gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 60 Arbeitsplätze, davon 55 % in der Landwirtschaft und 45 % im Dienstleistungssektor.[8] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grösseren Gemeinden des Fricktals.

Verkehr

In Bözen zweigt eine schmale Nebenstrasse ab, die über Elfingen und einen namenlosen Pass östlich des Marchwalds nach Sulz im Rheintal führt. Elfingen ist durch eine kurze Postauto-Zweiglinie nach Bözen an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Ausserhalb der Hauptverkehrszeiten machen die Kurse auf der Linie FrickBrugg einen Abstecher über Elfingen. Die nächstgelegenen Autobahnanschlüsse an der A3 liegen bei Frick und Zeihen, beide rund fünf Kilometer entfernt.

Bildung

Elfingen besitzt eine Primarschule, der Kindergarten wird in Effingen geführt. Die Realschule und die Sekundarschule können in Zeihen (1./2. Klasse) und Bözen (3./4. Klasse) besucht werden, die Bezirksschule in Frick. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Aarau und Baden.

Commons: Elfingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100. Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 141–142.
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1069, Swisstopo
  4. Michael Stettler, Emil Maurer: Die Kunstdenkmaeler des Kantons Aargau. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg. Birkhäuser Verlag, Basel 1953.
  5. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 149.
  6. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  8. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau