Osterwitz

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Osterwitz
Wappen Österreichkarte
?
Osterwitz (Österreich)
Osterwitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60.321  km²
Koordinaten: 46° 51′ N, 15° 8′ OKoordinaten: 46° 51′ 29″ N, 15° 7′ 58″ O
Höhe: 1143 m ü. A.
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60321 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60321 p Einw. pro km²
Postleitzahl: 8530
Vorwahl: 03469
Gemeindekennziffer: 6 03 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Osterwitz 62
8530 Deutschlandsberg
Website: www.osterwitz.at
Politik
Bürgermeister: Karl Reinisch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2005)
(9 Mitglieder)

6 ÖVP, 3 SPÖ

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Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Hl. Maria in Osterwitz
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Hl. Maria in Osterwitz
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Osterwitz ist eine Gemeinde im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.

Geografie

Lage

Die Gemeinde Osterwitz liegt in der Weststeiermark an der Grenze zu Kärnten und besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde.

Der südliche Teil der Gemeinde liegt im Einzugsgebiet des Bet(h)leitenbaches. Dieser Bach wurde auch Osterwitzbach, Hand Alpen Bach oder (1835, siehe Karte) Lassnitz genannt. Er mündet bei Freiland in die (Niedere) Laßnitz.

Die Gewässer des nördlich-westlichen Teils münden in die Laßnitz (mit Brendlbach und Hofbauerbach), bzw. (vom Gemeindegebiet Osterwitz-Winkel) auch in den Rettenbach und dessen Zufluss, den Stoffbach.

Höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist die Handalpe (1.853 m).

Nachbargemeinden

Preitenegg Kloster
Wolfsberg /
Frantschach-Sankt Gertraud
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Freiland
Gressenberg Trahütten

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Osterwitz war zunächst von den Kelten, später von den Slawen besiedelt. Der Gemeindename Osterwitz stammt aus der slawischen Sprache und bedeutet Scharfenberg, scharfes Eck oder Kante.[1] Eine Schreibvariante alter Landkarten ist „Ostrowitz“. In einer anderen Quelle wird der Name als Siedlung an einem hoch aufragenden Berg übersetzt.[2] Im Süden von Osterwitz liegt tatsächlich ein Berg mit einer auffallend steilen, sonst im Gebiet nicht vorhandenen Gipfelform (Kumpfkogel). Der Name wird auch von einem alten Saumpfad abgeleitet, der eine scharfe Richtungsänderung vornahm.

Erstmals urkundlich erwähnt ist der Gemeindename in einer Urkunde aus dem Jahr 1322, als das Gebiet im Besitz des Bistums Salzburg war. Die Kirche wurde urkundlich erstmals 1370 genannt. Ab 1445 wurde Osterwitz Sitz einer eigenständigen Pfarre, 1480 zerstörten die Türken das Gebäude.

Im Jahre 1513 kommt es zur Anschaffung der ersten Glocke für die Kirche.

1532 wurde die Kirche erneut durch die Türken vernichtet. 1534 war die Kirche wiedererrichtet.

1611 lässt sich die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrschule nachweisen.

Die Pfarre umfasste dabei neben Osterwitz bis 1780 auch Trahütten, Warnblick und Laufenegg bei Deutschlandsberg.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Osterwitz ist seit dem 19. Jahrhundert fast durchgehend gesunken. Lediglich in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte sich die Bevölkerung deutlicher erholen. Heute lebt im Vergleich zum Jahr 1869 nur noch etwa ein Drittel der früheren Bevölkerung in der Gemeinde. Gebiete, in denen sich bis in das 20. Jahrhundert noch mehrere Bauernhöfe befanden, wie im Talschluss des Rettenbachtales, sind heute menschenleer.

Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 470 1939 322
1880 445 1951 340
1890 420 1961 275
1900 353 1971 190
1910 322 1981 186
1923 368 1991 192
1934 336 2001 167

Bevölkerungsstruktur

Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 167 Einwohner. 97,6 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 95,8 % der Einwohner, 3,0 % sind ohne religiöses Bekenntnis. Mit Stichtag 31. Oktober 2008 hatte die Gemeinde 155 Einwohner (Zählung nach Hauptwohnsitzen des Zentralen Melderegisters).[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf dem Bergrücken, der sich von der Handalm östlich in Richtung des Grazer Beckens erstreckt, liegt im Zentrum der Gemeinde die Wallfahrtskirche mit dem Patrozinium der Schmerzhaften Muttergottes. Diese Kirche ist urkundlich 1382 erwähnt, es handelt sich um einen spätgotischen Bau mit barocken Seitenschiffen. Der gotische Westturm mit seinem Zwiebelhelm ist im Gebiet weithin sichtbar. Am 15. August jedes Jahres (Fest Maria Himmelfahrt, „großer Frauentag“) ist die Kirche Ziel mehrerer Wallfahrten aus dem weststeirischen Gebiet.

Der Hochaltar stammt aus den Jahren 1780–1800, die Gnadenstatue (Pietà) der Kirche aus der Zeit um 1500.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bei der Arbeitsstättenzählung 2001 gab es in der Gemeinde 8 Arbeitsstätten mit 15 Beschäftigten insgesamt, davon 7 unselbständig Beschäftigten sowie 49 Auspendler und 2 Einpendler.[5] Das Siedlungsgebiet der Gemeinde (Dauersiedlungsraum) umfasst nur 7,4 % des Gemeindegebietes, der Rest sind Wald- und Almgebiete.[6]

Trasse der Waldbahn Deutschlandsberg in Osterwitz-Winkel, Nordhang des Stoffkogels beim Stoffbach

Die Verkehrserschließung erfolgt über Nebenstraßen des Koralmgebietes: Verbindungen bestehen über das Laßnitztal zur Gemeinde Kloster und zur Gemeinde Freiland und über das Tal des Betleitenbaches zur Gemeinde Trahütten. Die Gemeinde hatte nie einen Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel. Die nächsten Busstationen befinden sich in der Gemeinde Kloster (nur Schülerverkehr), die Buslinie über Trahütten nach Glashütten besteht seit 1991 nicht mehr,[7] nachdem ihr Betrieb in den Jahren davor mangels Bedarf immer weiter eingeschränkt werden musste.

Der Westen von Osterwitz: Handalm und Wildbachalm (re.) am Horizont, davor links der Poschkogel, mittig der Weberbauerkogel, im Vordergrund der Bauernhof vulgo Pöschl, der (kl.) Pöschlkogel und das Rettenbachtal

Die Wegeverbindung nach Westen über die Posch-Alm über den Wildbachersattel zur Weinebene war bis in die 1940er-Jahre mit Geländefahrzeugen passierbar.[8] Sie ist danach verfallen und nur mehr in Resten erkennbar. Ebenso sind von den ausgedehnten Zubringerstrecken der Waldbahn Deutschlandsberg nur mehr Reste vorhanden. Nach Westen über die See Eben nach Kärnten verlief ein Fahrweg, dem parallel die Waldbahntrasse folgte und der in den 1970er-Jahren zu einer Forststraße ausgebaut wurde. Diese Verbindung ist für den allgemeinen Verkehr gesperrt, kann aber als Wanderweg genützt werden.

Politik

Gemeinderat

Bei den Gemeinderatswahlen 2005 konnte die ÖVP ihre Vormachtstellung in Osterwitz halten und erreichte bei einem Zugewinn von 0,32 % 61,86 %. Die SPÖ konnte um 15,06 % zulegen und erreichte 38,14 %, was den Gewinn eines Mandates bedeutete.  

Historische Landkarten und Blätter des Katasters


Literatur

  • Regine Palli: Siedlungs-, wirtschafts- und sozialgeographische Strukturänderungen in den Gemeinden Freiland bei Deutschlandsberg, Gressenberg und Osterwitz. Diplom-Arbeit, Graz 1989.
  • Gerhard Fischer: Osterwitz. ain wunderthätig Ort im hochen gepürg. Leben, Freude und Leid einer Gegend und ihrer Bewohner. Osterwitz 2002. Herausgeber und Verleger: Gemeinde Osterwitz. Herstellung: Simadruck Aigner & Weisi, Deutschlandsberg. Keine ISBN.

Weblinks

Referenzen

  1. Fischer: Osterwitz. Seite 17.
  2. Martin Albrecher: Die Ortsnamen im Gerichtsbezirk Deutschlandsberg. Diplomarbeit an der Universität Wien 1999. Hochschulschrift. Kein Verlag, keine ISBN. Seite 23.
  3. Statistik Austria: Berechnung des vorläufigen Bevölkerungssstandes nach Gemeinden. Seite 22.
  4. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 349–350.
  5. Statistik Austria: Pendlerstatistik Seite 373.
  6. Statistik Austria: Dauersiedlungsraum der Gemeinden. Seite 28.
  7. Jahr der Enthebung von der Betriebspflicht nach dem Kraftfahrliniengesetz. Anton Reinbacher: 70 Jahre GKB-Autobusbetrieb. In: Die Drehscheibe. Das Mitarbeiter-Magazin der Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb GmbH. Heft 20, April 2005. Seite 7. Gekürzte und ergänzte Fassung eines Artikels dieses Autors in Omnibusspiegel 1992.
  8. Fischer: Osterwitz. Seite 139.