„Michael Klonovsky“ – Versionsunterschied

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In einem Themenheft der Zeitschrift ''eigentümlich frei'' zum Thema Feminismus schrieb Klonovsky unter dem Titel ''Lebenswerte: Ungleichheit'': „Man will uns etwa einreden, [...] alle [[Rasse]]n seien identisch begabt (auch wenn Studien und Realitäten gewisse Unterschiede zeigen), alle Kulturen gleichwertig.“<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Klonovsky |url=http://ef-magazin.de/archiv/ef/81/inhalt.html |titel=''Lebenswerte: Ungleichheit'' |zugriff=2013-01-02 |kommentar=in: ''[[eigentümlich frei]]'', (Ausgabe 81 S.62f)}}</ref> Diese und andere Aussagen Klonovskys kritisierte Robert Andreasch vom Verein [[Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München|a.i.d.a.]] 2011 als Beispiel für eine „offensive Hinwendung“ des Focus zum „Milieu einer ‚neuen Rechten‘“.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Andreasch |url=http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2155%3Amuenchen-skandal-im-gasteig&catid=41%3Aparteien-und-organisationen&Itemid=151&showall=1 |titel=''München: Skandal im Gasteig (Absatz: Der "Focus" und die extreme Rechte)'' |zugriff=2013-01-02 |kommentar=in: ''[[Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München|a.i.d.a.]]'', 14. Januar 2011}}</ref>
In einem Themenheft der Zeitschrift ''eigentümlich frei'' zum Thema Feminismus schrieb Klonovsky unter dem Titel ''Lebenswerte: Ungleichheit'': „Man will uns etwa einreden, [...] alle [[Rasse]]n seien identisch begabt (auch wenn Studien und Realitäten gewisse Unterschiede zeigen), alle Kulturen gleichwertig.“<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Klonovsky |url=http://ef-magazin.de/archiv/ef/81/inhalt.html |titel=''Lebenswerte: Ungleichheit'' |zugriff=2013-01-02 |kommentar=in: ''[[eigentümlich frei]]'', (Ausgabe 81 S.62f)}}</ref> Diese und andere Aussagen Klonovskys kritisierte Robert Andreasch vom Verein [[Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München|a.i.d.a.]] 2011 als Beispiel für eine „offensive Hinwendung“ des Focus zum „Milieu einer ‚neuen Rechten‘“.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Andreasch |url=http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2155%3Amuenchen-skandal-im-gasteig&catid=41%3Aparteien-und-organisationen&Itemid=151&showall=1 |titel=''München: Skandal im Gasteig (Absatz: Der "Focus" und die extreme Rechte)'' |zugriff=2013-01-02 |kommentar=in: ''[[Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München|a.i.d.a.]]'', 14. Januar 2011}}</ref>


Die [[Gewalttätige Auseinandersetzungen in Mügeln 2007|gewalttätigen Auseinandersetzungen in Mügeln 2007]] bezeichnete Klonovsky 2007 in einem Focus-Artikel als einen Fall von „Vorverurteilung“ und betonte, dass nicht nur Ausländer, sondern auch Deutsche verletzt worden seien.<ref>''Jahrenrückblick – Essay. Chinalinksruck? Weltklimadoping?'' In: ''Focus'', Nr. 50 (2007).</ref> Die Politikwissenschaftlerin Britta Schellenberg thematisierte Klonovskys Artikel in dem Buch ''Die Rechtsextremismus-Debatte'' und schrieb, dass der ''Focus'' das einzige Medium war, das abstritt, dass es sich bei den Übergriffen um einen fremdenfeindlichen Übergriff handelte.<ref>Britta Schellenberg: ''Die Medien''. In: ''Die Rechtsextremismus-Debatte. Charakteristika, Konflikte und ihre Folgen''. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-04176-2, S. 232 f.</ref>
Die [[Gewalttätige Auseinandersetzungen in Mügeln 2007|gewalttätigen Auseinandersetzungen in Mügeln 2007]] bezeichnete Klonovsky 2007 in einem Focus-Artikel als einen Fall von „Vorverurteilung“ und betonte, dass nicht nur Ausländer, sondern auch Deutsche verletzt worden seien.<ref>''Jahrenrückblick – Essay. Chinalinksruck? Weltklimadoping?'' In: ''Focus'', Nr. 50 (2007).</ref> Die Politikwissenschaftlerin Britta Schellenberg thematisierte Klonovskys Artikel in dem Buch ''Die Rechtsextremismus-Debatte'' und schrieb, dass der ''Focus'' das einzige Medium war, das abstritt, dass es sich bei den Übergriffen um einen fremdenfeindlichen Übergriff handelte.<ref>Britta Schellenberg: ''Die Medien''. In: ''Die Rechtsextremismus-Debatte. Charakteristika, Konflikte und ihre Folgen''. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-04176-2, S. 232 f. {{doi|10.1007/978-3-658-04177-9_8}}.</ref>


2010 griff Klonovsky den Begriff [[soziale Gerechtigkeit]] als hohle Vokabel der Linken an und schrieb: „Die Tatsache, dass es unproduktive Unterschicht, [[Sozialschmarotzer]], ja dass es [[Plebs]] gibt, findet der [[Gutmensch]] so skandalös, dass er jeden zum Schlechtmenschen erklärt, der darauf hinweist. Wenn es sich obendrein noch um [[Migrant]]en handelt, kommt der hierzulande so beliebte [[Rassismus]]- und [[Ausländerfeindlichkeit]]svorwurf mit derselben Sicherheit zur Anwendung, wie dessen Handhaber fernab von sozialen Brennpunkten siedeln.“<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Klonovsky |url=http://www.focus.de/wissen/mensch/religion/debatte-das-gott-wort-der-guten_aid_536776.html |titel=''Das Gott-Wort der Guten'' |zugriff=2013-01-02 |kommentar=in: ''[[Focus]]'', 2. August 2010 (Nr. 31/2010)}}</ref> Der Soziologe [[Dirk Kaesler]] kritisierte diese Aussagen als Beispiel dafür, dass Rechte „Gutmensch“ als politischen Kampfbegriff zur [[Diskreditierung]] politischer Gegner und als „aggressive Abwehrstrategie gegenüber Kritik an den eigenen Positionen“ benutzten.<ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Kaesler |url=http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14861&ausgabe=201010 |titel=''Sarrazins Kampf gegen den Terror der „Gutmenschen“ – Müssen die „Roten Linien“ der Meinungs-Machtkartelle überschritten werden?'' |zugriff=2013-01-02 |kommentar=in: ''[[literaturkritik.de]]'', 10. Oktober 2010}}</ref>
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Version vom 1. März 2014, 16:42 Uhr

Michael Klonovsky (* 19. August 1962 in Schlema) ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist.

Ausbildung und Privates

Klonovsky wuchs in Ost-Berlin auf. Er erlernte den Beruf eines Maurers und holte dann sein Abitur nach. Bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 arbeitete er in verschiedenen Hilfsarbeiter-Jobs.

Klonovsky ist in zweiter Ehe mit der israelischen Pianistin Elena Gurevich verheiratet und hat vier Kinder. Er lebt in München. 2011 bekannte er sich „als gottloser Nichtchrist“ zu Papst Benedikt XVI. und zum Katholizismus.[1]

Wirken als Journalist

1988 wurde Klonovsky Korrektor bei der Tageszeitung Der Morgen, was ihm ein Jahr später den Einstieg in den Journalismus ermöglichte. Nach der Einstellung des Morgen 1991 war Klonovsky freiberuflich tätig, u. a. für Die Zeit. 1992 wechselte er nach München zum Nachrichtenmagazin Focus. Dort arbeitet er als Redakteur; 2000 wurde er Chef vom Dienst Text, von 2010 bis 2012 leitete er das „Debattenressort“ [2] und ist seitdem als Autor tätig. Seit 2008 ist Klonovsky auch regelmäßiger Autor in der Zeitschrift eigentümlich frei.[3] Er gab der Zeitung Junge Freiheit Interviews[4] und zitiert sie in manchen seiner Bücher.[5] 2006 unterzeichnete er einen „Appell für die Pressefreiheit” gegen den Ausschluss der Jungen Freiheit von der Leipziger Buchmesse.[6]

Wirken als Schriftsteller

Klonovsky ist Autor von Büchern sehr unterschiedlicher Genres. Er schreibt Romane und Essays, hat aber auch Aphorismen, ein Sportbuch und einen satirischen Weinratgeber veröffentlicht. Mitte der 1990er Jahre gab er die Niederschriften des autistischen Autors Birger Sellin in zwei Büchern heraus, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

2001 veröffentlichte Klonovsky seinen ersten Roman, Der Ramses-Code, der die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen durch Jean-François Champollion vor dem historischen Hintergrund der Ägypten-Expedition Napoleons sowie dessen Aufstieg und Fall beschreibt.

Im Jahr 2005 erschien Klonovskys autobiographisch inspirierter Deutschland-Roman Land der Wunder. Der Titel dieses Romans übernimmt die Bezeichnung, welche die Griechen in der Spätantike für das alte Ägypten verwendeten: „ein Land, das verfiel, dessen riesige Monumente aber noch von vergangenem Glanz zeugten, wenngleich niemand mehr die Religion verstand, um deretwillen sie einst errichtet worden waren“.[7]

2007 gab er eine Sammlung von Sentenzen aus dem Werk des Kolumbianers Nicolás Gómez Dávila heraus, dem ein Jahr später ein Band mit eigenen Aphorismen folgte. Seine Hommage an Giacomo Puccini erschien ebenfalls 2008 zu dessen 150. Geburtstag.

Im Verlag von André F. Lichtschlag, dem Herausgeber von eigentümlich frei, veröffentlichte er zwei Bücher.

Rezeption

Literaturkritik

Der 2001 veröffentlichte historische Roman Der Ramses-Code wurde von Christian von Ditfurth in der Welt positiv rezensiert.[8] Der 2005 veröffentlichte Roman Land der Wunder wurde unter anderem in der Süddeutschen Zeitung[9], im Deutschlandradio von Florian Felix Weyh[10] sowie der Welt[11] besprochen.

Im 2008 veröffentlichten Aphorismenband Jede Seite ist die falsche erkannte Johannes Saltzwedel „präzise Bosheiten“, da in diesem Buch „endlich mal wieder jemand virtuos die Wort-Klinge führt“.[12] Laut einer Kurzrezension der FAZ sind „Klonovskys Gegenoffensiven oft nicht mehr als die Antwort des unkorrumpierten Verstandes auf die vermischten Meldungen des Tages, die nicht mehr als Fall, sondern als Struktur betrachtet werden“.[13]

Zum 2009 veröffentlichten Werk Lebenswerte meinte Peter Sloterdijk im Philosophischen Quartett vom 7. Juni 2010, es handele sich um „Feuilletons von ungewöhnlicher Brillanz. Man fühlt sich in die Zeit von Tucholsky zurückversetzt, als die deutsche Sprache noch vibrierte.“[14] Auch im Deutschlandradio Kultur wurden diese Texte positiv aufgenommen.[15]

Matthias Matussek nannte sein 2011 veröffentlichtes Sachbuch Der Held. Ein Nachruf im Spiegel einen „brillanten Buchessay”.[16] Christian Rabhansl und Florian Felix Weyh bezeichneten das Buch in der Sendung Kurz und kritisch im Deutschlandradio Kultur als „Aufstand gegen ein weichgespültes Männerbild” und „scharfe Zeitdiagnostik”, „die manche Sitzpinkler auf die Barrikaden treiben dürfte”. Sie fügen hinzu: „Gäbe es in Deutschland noch eine nennenswerte konservative Publizistik, wäre Klonovsky ihr Star.”[17] Das Buch wurde auch in der Sezession[18], der Jungen Freiheit[19], der Blauen Narzisse[20] sowie von Eva Herman im Kopp Verlag[21] und Katharina Klöber in der WAZ[22] positiv aufgenommen.

Kontroversen

1995 kritisierte Klonovsky in einem Focus-Artikel an zahlreichen Beispielen eine „Bewegung“ der political correctness, die unter dem Vorwand einer Sprachpflege die Meinungsfreiheit angreife. Diese in den USA entstandene Bewegung breite sich seit 1990 auch in Deutschland aus. Sie vertrete „postsozialistische Heilsbotschaften […]: Multikulti, one-world-Visionen, Feminismus. Die nach dem Scheitern des Sozialismus frustrierte Linke bildete in den USA den Katalysator, in Deutschland den Motor der pc-Bewegung.”[23] Martin Dietzsch vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung und Anton Maegerle kritisierten diese Aussagen Klonovskys als Beispiele für den Gebrauch von political correctness als „Kampfbegriff aller Rechten“ gegen Linke. Sie ordnen Klonovsky aufgrund dieser Aussagen in die Neue Rechte ein.[24]

2008 verlor Klonovsky einen Rechtsstreit mit Anton Maegerle und musste sich wie der Focus verpflichten, die Aussage künftig zu unterlassen, Maegerle arbeite „gleich für fünf verfassungsschutzrelevante Periodika“. Mehrere Autoren warfen ihm vor, diese Falschaussage von Felix Krautkrämer, einem Autor der Jungen Freiheit, übernommen zu haben. Auch Krautkrämer musste dafür Unterlassungserklärungen abgeben.[25][26][27]

In einem Themenheft der Zeitschrift eigentümlich frei zum Thema Feminismus schrieb Klonovsky unter dem Titel Lebenswerte: Ungleichheit: „Man will uns etwa einreden, [...] alle Rassen seien identisch begabt (auch wenn Studien und Realitäten gewisse Unterschiede zeigen), alle Kulturen gleichwertig.“[28] Diese und andere Aussagen Klonovskys kritisierte Robert Andreasch vom Verein a.i.d.a. 2011 als Beispiel für eine „offensive Hinwendung“ des Focus zum „Milieu einer ‚neuen Rechten‘“.[29]

Die gewalttätigen Auseinandersetzungen in Mügeln 2007 bezeichnete Klonovsky 2007 in einem Focus-Artikel als einen Fall von „Vorverurteilung“ und betonte, dass nicht nur Ausländer, sondern auch Deutsche verletzt worden seien.[30] Die Politikwissenschaftlerin Britta Schellenberg thematisierte Klonovskys Artikel in dem Buch Die Rechtsextremismus-Debatte und schrieb, dass der Focus das einzige Medium war, das abstritt, dass es sich bei den Übergriffen um einen fremdenfeindlichen Übergriff handelte.[31]

2010 griff Klonovsky den Begriff soziale Gerechtigkeit als hohle Vokabel der Linken an und schrieb: „Die Tatsache, dass es unproduktive Unterschicht, Sozialschmarotzer, ja dass es Plebs gibt, findet der Gutmensch so skandalös, dass er jeden zum Schlechtmenschen erklärt, der darauf hinweist. Wenn es sich obendrein noch um Migranten handelt, kommt der hierzulande so beliebte Rassismus- und Ausländerfeindlichkeitsvorwurf mit derselben Sicherheit zur Anwendung, wie dessen Handhaber fernab von sozialen Brennpunkten siedeln.“[32] Der Soziologe Dirk Kaesler kritisierte diese Aussagen als Beispiel dafür, dass Rechte „Gutmensch“ als politischen Kampfbegriff zur Diskreditierung politischer Gegner und als „aggressive Abwehrstrategie gegenüber Kritik an den eigenen Positionen“ benutzten.[33]

Im Sommer 2010 befürwortete Klonovsky eine neue rechtskonservative Partei als Alternative zur CDU. Die Zeit für deren Gründung sei nie günstiger gewesen, denn „sämtliche wichtigen Debatten der vergangenen Jahre sind von Vertretern dieses bürgerlichen Lagers angezettelt und gegen den Widerstand des linksliberalen Meinungskartells geführt worden: von Eva Hermans Plädoyer für mehr Anerkennung der Mutterschaft über Sloterdijks Vorschlag, das System der Zwangssteuer durch freiwillige Abgaben zu ersetzen, bis hin zu Sarrazins Ausführungen über die migrationsgemachten Ursachen der Berliner Bildungs- und Schuldenkrise”.[34] Im September 2010 beschrieb er das mögliche Programm dieser von ihm erwünschten Partei.[35]

Diese Programmatik beschrieb die Sozialpädagogin Isolde Aigner als Beispiel für „antifeministische Denkmuster im medialen Diskurs“. Sie habe festgestellt, dass Klonovsky 2010 und 2011 fast alle Artikel des Focus zu den Themen Gleichstellung der Geschlechter, Gender, Gender Mainstreaming und Feminismus verfasst hätte, diese oft in die Nähe von Sozialismus und Kommunismus rücke, als Benachteiligung des Mannes zu diskreditieren versuche und damit eine dezidiert antifeministische Haltung einnehme. So mache er die Frauenbewegung für eine angebliche „Dressur” und Verweichlichung des Mannes verantwortlich, die aus Männern „nur noch Schrumpfmänner” gemacht habe, die „weder Heroismus noch Größe” kennten.[36] Am Beispiel eines Textes von Klonovsky kritisierte der Politologe Thomas Gesterkamp 2012, der Focus beschreibe Männer regelmäßig als das „geschwächte Geschlecht”, um eine „neue Bürgerbewegung” geradezu herbeizuschreiben.[37][38] Ursula G. T. Müller nannte den Focus und Klonovsky als ein Beispiel dafür, dass bedeutende Medien zunehmend eine Krise der Männer oder der Männlichkeit heraufbeschwören und dafür den Feminismus, Feministinnen oder Frauen verantwortlich machen.[39]

2012 bezeichnete die Zeitschrift Emma Klonovsky als „Strippenzieher“ (Fototitel) einer „Verschwörung der Maskulisten“ (Artikeltitel) gegen die Frauen, die Frauenbewegung und Gender Mainstreaming. Dazu zitierte sie unter anderen Aussagen Klonovskys wie „Der Feminismus ist ein Luxusphänomen“ und die „Männer sind das benachteiligte Geschlecht“ und stellte fest: Solche Aussagen würden in „geachteten Blättern“ wie der FAZ und dem Spiegel sowie in „bekennend rechten Blättern“ wie der Jungen Freiheit, Sezession oder eigentümlich frei zunehmend aufgegriffen.[40]

Auszeichnungen

Zusammen mit Jan von Flocken und Erwin Jurtschitsch erhielt Klonovsky (alle Der Morgen, Berlin) 1990 von der Stiftung „Freiheit der Presse“ den Wächterpreis der deutschen Tagespresse für die Aufdeckung und Behandlung von Menschenrechtsverletzungen durch die DDR-Justiz.[41]

Als einer von 14 Journalisten erhielt Klonovsky im Jahr 2000 den Medienpreis für kreative Wortschöpfungen für seinen Ausdruck Ewigmorgiger.[42]

Im November 2013 ist Klonovsky mit dem erstmals verliehenen Dr.-Jörg-Mutschler-Preis geehrt worden. Mit dem Preis soll couragierter politischer Journalismus gewürdigt werden. Marc Felix Serrao von der „Süddeutschen Zeitung“ sagte in einer Laudatio: „Ich kenne keinen deutschen Journalisten, der so schreibt wie Klonovsky – so rücksichtslos gegen den herrschenden Ton und gleichzeitig so schön.“[43]

Veröffentlichungen

Herausgeberschaft:

Einzelnachweise

  1. Michael Klonovsky: Viva Benedetto! Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Focus, Nr. 39, 26. September 2011).
  2. bn: „Focus“ will meinungsstärker werden. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Horizont.net, 10. September 2010).
  3. André F. Lichtschlag: Michael Klonovsky in eigentümlich frei. Abgerufen am 2. Januar 2013 (Autoren - eigentümlich frei).
  4. Felix Dirsch: Authentischer Konservatismus. Studien zu einer klassischen Strömung des politischen Denkens. Lit Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-643-11530-0, S. 60 (Fußnote 154, online auf: books.google.de).
  5. Michael Klonovsky: Der Held. Ein Nachruf. Diedrichs Verlag, München 2011, ISBN 978-3-424-35058-6 (Anmerkungen 9 und 39).
  6. nz: Prominente setzen sich für «Junge Freiheit» ein. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in Netzeitung, 7. Februar 2006).
  7. JF Interview: „Heimat ist, wo du bespitzelt wirst“. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in Junge Freiheit, 21. Oktober 2005).
  8. Christian von Ditfurth: Erschlagen vom Dreisprachenstein. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in Die Welt, 21. Juli 2001).
  9. Silja Ukena: Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in Perlentaucher, 10. Juni 2006).
  10. Florian Felix Weyh: Kein Schnaps für Erich Honecker. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Deutschlandradio Kultur, 3. Juli 2009).
  11. Max Hermann: Schönbach lacht sich durch. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Die Welt, 3. Dezember 2005).
  12. Johannes Saltzwedel: Kulturspiegel: Neue Bücher. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Der Spiegel, 30. Juni 2008).
  13. L.J.: Prügelszenen. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: FAZ, 30. Juni 2008).
  14. Peter Sloterdijk.: zdf.de: Die Künste: überflüssiger Luxus? - Das Philosophische Quartett. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Das Philosophische Quartett, 7. Juni 2010).
  15. Deutschlandradio: Lesart: Kurz und kritisch. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Deutschlandradio Kultur, 17. Oktober 2010).
  16. Matthias Matussek: "Das Lodern von innen". Rudolf Augstein, 2012, ISSN 0038-7452, S. 155 (Nr. 46/2012).
  17. Christian Rabhansl, Florian Felix Weyh: Lesart: Kurz und kritisch. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Deutschlandradio Kultur, 3. Oktober 2012).
  18. Undine Rathenow: Michael Klonovsky: „Der Held. Ein Nachruf“. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Sezession, 31. August 2011).
  19. Thorsten Hinz: Wann ist ein Mann ein Mann? Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Junge Freiheit, 4. September 2011).
  20. Carlo Clemens: Abrechnung mit der zivilisierten Vollkasko-Gesellschaft: Michael Klonovsky: „Der Held“ – Ein Nachruf. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Blaue Narzisse, 28. November 2011).
  21. Eva Herman: Der abgewertete Mann – Nachruf auf einen Helden. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Kopp Online, 24. August 2011).
  22. Katharina Klöber: Vom Helden zum Schrumpfmann. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12. August 2011).
  23. Michael Klonovsky: Die Guten auf dem Kriegspfad. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Focus, 15. April 1995 (Nr. 16/1995)).
  24. Martin Dietzsch, Anton Maegerle: Kampfbegriff aller Rechten: „Political Correctness“. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS, Internetbibliothek), Mai 1996, 25. September 2006).
  25. Volker Schmidt: Wein, Weib und Meinungsfreiheit. Die merkwürdige Allianz eines Focus-Redakteurs mit der rechten Postille „Junge Freiheit“ gegen SPD-Politiker. Frankfurter Rundschau, 31. Dezember 2007/1. Januar 2008, 63. Jahrgang Nr.303, S. 31
  26. Helmut Lölhöffel: Unheilvolle Allianz. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: vorwaerts.de, 12. Dezember 2007).
  27. Mathias Brodkorb: Die Junge Freiheit und ihre Gegner. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Berliner Republik, 01/2008).
  28. Michael Klonovsky: Lebenswerte: Ungleichheit. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: eigentümlich frei, (Ausgabe 81 S.62f)).
  29. Robert Andreasch: München: Skandal im Gasteig (Absatz: Der "Focus" und die extreme Rechte). Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: a.i.d.a., 14. Januar 2011).
  30. Jahrenrückblick – Essay. Chinalinksruck? Weltklimadoping? In: Focus, Nr. 50 (2007).
  31. Britta Schellenberg: Die Medien. In: Die Rechtsextremismus-Debatte. Charakteristika, Konflikte und ihre Folgen. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-04176-2, S. 232 f. doi:10.1007/978-3-658-04177-9_8.
  32. Michael Klonovsky: Das Gott-Wort der Guten. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Focus, 2. August 2010 (Nr. 31/2010)).
  33. Dirk Kaesler: Sarrazins Kampf gegen den Terror der „Gutmenschen“ – Müssen die „Roten Linien“ der Meinungs-Machtkartelle überschritten werden? Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: literaturkritik.de, 10. Oktober 2010).
  34. Michael Klonovsky: Die Bürger-Bewegung. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Focus, 26. Juli 2010 (Nr. 30/2010)).
  35. Michael Klonovsky: Nation. Familie. Sprache. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Focus, 20. September 2010 (Nr. 38/2010)).
  36. Isolde Aigner: „Schrumpfmänner” im „lila Imperium”. antifeministische Denkmuster im medialen Diskurs. Hrsg.: Andreas Kemper. Unrast, Münster 2012, ISBN 978-3-89771-523-3, S. 46 f. (in Die Maskulisten -Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum).
  37. Thomas Gesterkamp: Für Männer, aber nicht gegen Frauen – Essay. Thema: Mannsbilder. Hrsg.: bpb. Nr. 40. APuZ, Bonn 24. September 2012, S. 6 (online auf: www.bpb.de und online als PDF).
  38. Thomas Gesterkamp: Für Männer, aber nicht gegen Frauen – Essay. Abgerufen am 26. Dezember 2012.
  39. Ursula G. T. Müller: Feministisches Denken und Handeln wird vom Neoliberalismus beeinflusst, geht aber nicht völlig darin auf. In: Dem Feminismus eine politische Heimat - der Linken die Hälfte der Welt. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-531-19453-0, S. 191–248. doi:10.1007/978-3-531-19453-0_8
  40. Alice Schwarzer (Hrsg.): Frauenhass - Die Verschwörung der Maskulisten. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: Emma, Frühling 2012).
  41. Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Hamburg Fakultät Design, Medien und Information (DMI): Chronologie der Preisträger. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: anstageslicht.de).
  42. dpa: "Uschiglasierung" – "Inder-Wahnsinn" – "Welfenstilzchen": Der Medienpreis "PONS PONS 2000" für kreative Wortschöpfer geht an 14 Journalisten. Abgerufen am 2. Januar 2013 (in: presseportal.com, 8. Dezember 2000).
  43. Auszeichnung | Michael Klonovsky erhält Dr.-Jörg-Mutschler-Preis, in: Focus vom 29. November 2013