Adolf Friedrich von Oppen

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Adolf Friedrich von Oppen (* 4. Dezember 1762 auf Alt-Gatersleben; † 27. August 1834 auf Gut Siede, Kreis Soldin) war ein preußischer Generalleutnant und zuletzt Brigadechef im Korps „Tauentzien“.

Leben

Herkunft

Seine Eltern waren Georg Wilhelm von Oppen (* 27. November 1731; † 13. Oktober 1771) und dessen Ehefrau Johanna Dorothea, geborene Heine, verwitwete Ziehmann (* April 1724 auf Alt-Gatersleben; † 10. März 1779).

Militärkarriere

Oppen kam am 8. September 1772 in die Schule des Kloster Berge bei Magdeburg. Er wählte dann eine militärische Karriere und wurde am 4. Oktober 1772 Standartenjunker im Kürassierregiment „von Seelhorst“. Am 9. Juni 1778 wurde er dort Kornett und nahm 1778/79 am Bayrischen Erbfolgekrieg teil. Am 13. November 1785 stieg Oppen zum Sekondeleutnant auf und nahm 1787 auch am Feldzug in Holland teil. Als Premierleutnant kämpfte er während des Ersten Koalitionskrieg bei Valmy sowie den Belagerungen von Verdun, Longwy, Mainz und Laudau. Außerdem nahm er an der Schlacht bei Kaiserslautern sowie den Gefechten von Weißenburg, Oberursel, Hochheim, Meckenheim, Edinghofe und am Schätzel teil.

Am 10. April 1795 wurde Oppen Stabsrittmeister und am 6. Oktober 1797 Rittmeister. Als solcher wurde er am 17. Juli 1798 Kompaniechef im Regiment Garde du Corps sowie am 3. Oktober 1798 Major. Einige Jahre später am 24. Januar 1803 wurde als Kommandeur in das Dragonerregiment Nr. 14 versetzt. Am 5. Januar 1805 erhielt er 1000 Taler als Geschenk vom König. Während des Vierten Koalitionskrieges kämpfte Oppen im Gefecht bei Weimar und geriet bei der Kapitulation von Prenzlau verletzt in Gefangenschaft. Er wurde am 1. Mai 1807 ausgetauscht und erhielt am 17. Juni 1807 mit Patent vom 17. Mai 1807 die Beförderung zum Oberstleutnant. Nach seiner Ankunft in Memel wurde Oppen am 18. Juni 1807 für seine Leistungen bei Weimar mit dem Orden Pour le Mèrite ausgezeichnet. Dort konnte er bei einer Kavallerieattacke mit vier halben Eskadronen seines Regiment erfolgreich den Rückzug des Korps „Hohenlohe“ durch das brennende Weimar decken. Er gab dem König bis Sömmerda das Geleit und focht noch bei Nordhausen.

Am 4. Oktober 1808 wurde Oppen zum Kommandeur des Dragoner-Regiments „Königin“ ernannt sowie am 21. November 1808 zusätzlich mit der Führung der Pommerschen Kavallerie beauftragt. Am 20. Mai 1809 wurde er mit Patent vom 24. Mai 1809 Oberst. Am 18. September 1810 folgte seine Ernennung zum Brigadekommandeur. Dann am 12. November 1811 erhielt er seinen Abschied als Generalmajor und dazu eine Pension von 800 Talern. Mit der Niederlage Napoleons in Russland begannen die Befreiungskriege. Wie viele Offiziere wurde auch Oppen wieder zurückgeholt und Bülow erbat ihn sich als Brigadier.

Am 5. März 1813 wurde er Führer der Vorhut des Korps „Bülow“. Während des Feldzuges 1813/14 nahm er am Gefecht bei Zehdenick, Hoyerswerda, Vehlitz (Möckern), Luckau, Wittstock sowie den Schlachten von Großbeeren, Dennewitz und Leipzig teil. Außerdem kämpfte Oppen bei Arnheim und bei Halle.

Nach dem Waffenstillstand wurde er Führer der Reserve-Kavallerie des III. Armeekorps unter Bülow. Es bestand aus 30 Eskadronen, die in drei Brigaden und 2 reitende Batterien gegliedert waren. Am 22. August musste er damit den Rückzug von August von Thümen bei Wittstock decken. Im November führte er Bülows Vorhut nach Holland. Am 23. November 1813 konnte Oppen Doesburg durch Überrumpelung nehmen, wobei ihm Valentini als Generalstabsoffizier zur Seite stand. Bereits am 24. nahm er Zütphen. Ein Angriff auf Arnheim am 25. scheiterte zunächst. Am 30. erschien die Hauptmacht unter Bülow und dieses Mal war der Angriff erfolgreich. Am 14. Dezember setzte er über die [Waal (Fluss)|[Waal]] und besetzte die Festung Bommel. Dann kam er zum Gefecht bei Wall, besetzte das aufgegebene Fort Crevecoeur und erschien vor Herzogenbusch, welches er auf Bülows Befehl am 19. Dezember erfolglos angriff. Am 13. Januar 1814 konnte er die Franzosen nach Antwerpen zurückdrängen. Oppen rückte danach in Frankreich ein, wo er bei Laon kämpfte. Am 18. Februar 1815 wurde er Brigadechef im Magdeburgischen, aber schon am 20. März 1815 Brigadechef im Korps „Tauentzien“.

Für das Gefecht bei Vehlitz erhielt Oppen das Eiserne Kreuz II. Klasse und am 11. Juni 1813 das Kreuz I. Klasse für Luckau. Am 8. Juni 1813 dazu den russischen Russischen Orden der Heiligen Anna II. Klasse mit Diamanten. Am 21. Oktober 1813 wurde Oppen für Dennewitz mit dem Roten Adlerorden III. Klasse und am 17. November 1813 mit dem Schwertorden ausgezeichnet. Am 6. Januar 1814 erhielt die Beförderung zum Generalleutnant. Da seine Gesundheit gelitten hatte, erhielt Oppen am 16. August 1814 zwei Monate Urlaub, um seine Gesundheit in den Bädern von Bad Pyrmont wiederherzustellen. Am 21. Februar 1816 erhielt er seinen Abschied und dazu eine Pension von 2000 Talern sowie den Roten Adlerorden II. Klasse. Er starb am 27. August 1834 aus seinem Gut Siede.

Familie

Oppen heiratete am 3. November 1790 in Gatersleben Katharina Wilhelmine von Faggyas (* 1764; † 22. Januar 1815). Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Karl August Rudolf (* 16. Januar 1792; † 5. November 1872), Major a. D., Herr auf Gatersleben, ab 21. Juni 1833 von Oppen-Schilden[1] ∞ 1819 Rosalie Friccius von Schilden, geschiedene Schilden-Horst (* 26. September 1786; † 27. Februar 1864)
  • Gustav Adolf (* 19. Juni 1793; † 2. Mai 1813), gefallen als Premierleutnant bei Großgörschen
  • Karl Georg Friedrich (1795–1876), preußischer General ∞ 1828 Karoline Elisabeth von Pritzelwitz († 24. Februar 1870)
  • Klara Adelheid Philippine (* 18. Juni 1797) ∞ 3. Juli 1817 Friedrich Wilhelm Lebrecht Stubenrauch, Landrat und Herr auf Deetz
  • Wilhelmine Agnes (* 25. Oktober 1800) ∞ 10. Juli 1818 Ferdinand von Salisch (1790–1846), preußischer Generalmajor
  • Ilse Wilhelmine Philippine Emanuele (* 3. Juni 1802; † 31. Dezember 1824) ∞ 1821 (geschieden) Karl von Müllenheim († 1821), Rittmeister
  • Franz Georg Hermann Alexander August Konstantin Eugen (* 24. August 1805; † 22. Februar 1886), Leutnant a. D., Herr auf Politzig (Kreis Meseritz) ∞ 1832 Marie Louise Elise Palm (* 9. Februar 1812; † 20. November 1882)
  • Georg Alexander Adolf Eberhard (* 24. April 1807; † 3. Juli 1884), Oberstleutnant a. D. ∞ 1834 Louise von Pawelsz (* März 1810; † 24. März 1883)

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 16. Juni 1817 in Aschersleben Anna Sophie Christine von Beyer, verwitwete von Bergen (* 1770; † 24. November 1820). Am 11. Oktober 1821 heiratete er in Berlin seine dritte Frau Jeannette Wichardine von Rohr (* 9. Dezember 1788; † 22. Januar 1871). Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Alexandra Karoline Rosalie Philippine Henriette Klara Johann Luise (* 15. Juli 1822; † 8. September 1879)
∞ 1841 Hermann von Bonin, Major a. D. († 12. September 1857)
∞ 1859 Hugo Freiherr von Loën (* 25. Juni 1819; † 30. Juli 1890)
∞ 1852 Valeska von Drieberg (* 20. August 1833; † 1. Dezember 1862)
∞ Gräfin Luise Gabriele Marie von Itzenplitz (* 18. Juli 1839; † 1901), Tochter von Heinrich Friedrich von Itzenplitz
  • Elisabeth Klara Natalie Agnes Emilie Charlotte (* 25. August 1827; † 17. November 1890) ∞ Adolf von Bonin (1803–1872), preußischer General
  • Therese Adolfine Jeannette (* 24. Juni 1829; † 3. März 1909) ∞ 1858 Wilhelm Garf Finck von Finckenstein (* 13. Juli 1815; † 4. September 1876), Deichhauptmann und Herr auf Ziebingen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Handbuch des preußischen Adels. Band 2, 1893, S. 465f. Familie Oppen-Schilden