Akureyri

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Stadt Akureyri
(Akureyrarkaupstaður)
Datei:Seal of Akureyri.png
Basisdaten
Staat: Island Island
Region: Norðurland eystra
Wahlkreis: Norðausturkjördæmi
Sýsla: kreisfrei
Einwohnerzahl: 19.893 (1. Januar 2023)
Fläche: 133 km²
Bevölkerungsdichte: 149,57 Einwohner/km²
Postleitzahl: 600, 601, 602, 603 (Akureyri)
630 (Hrísey)
Politik
Gemeindenummer 6000
Bürgermeister: Sigrún Björk Jakobsdóttir
Kontakt
Website: www.akureyri.is
Karte
Lage von Stadt Akureyri

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Die Stadt Akureyri anhören/? (isl. Akureyrarkaupstaður) ist mit Vorlage:EW-IS Einwohnern (Stand: Vorlage:Einwohnerzahlen Islands) nach Reykjavik, Kópavogur und Hafnarfjörður die viertgrößte Stadt Islands und das zweitgrößte Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks.

Außerdem stellt sie das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar. Sie verfügt über zahlreiche Schulen und eine Universität.

Akureyri befindet sich am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður und des Flusses Glerá. Die Stadt liegt nur ca. 50 km südlich des Nördlichen Polarkreises, der über die von dort aus mit der Fähre erreichbare Insel Grímsey verläuft.

Die Stadt liegt an der Ringstraße 1 und besitzt einen eigenen Flughafen.

Zahlreiche Industriebetriebe haben sich in Akureyri angesiedelt. Neben der woll- und der fischverarbeitenden Industrie gibt es eine große Brauerei.

Klima

Klimadiagramm von Akureyri

Entsprechend seiner nördlichen Küstenlage weist Akureyri ein maritim-polares Klima mit vergleichsweise milden Wintern und kühlen Sommern auf.

Die Mitteltemperatur der kältesten Monate (Januar, Februar) beträgt etwa -1,5°C. Im Juli wird eine Mitteltemperatur von 11°C erreicht. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 4°C. Die absoluten Temperaturextreme liegen bei -23,2°C (1947) und +28,1°C (2006). Die Jahresniederschlagssumme beträgt ca. 450 mm. Die Jahressumme der Sonnenscheindauer beträgt knapp 1.000 Stunden, was für die Nordküste Islands typisch ist.

Einwohnerentwicklung

Im Gegensatz zu den meisten Gebieten außerhalb der Hauptstadt Reykjavík und ihrer Umgebung ist die Bevölkerungszahl von Akureyri im Wachsen begriffen (1997 bis 2006: + 10 %).

Jahr * Einwohner
1997 15.289 (Gebietsstand 2004)
2003 16.228 (Gebietsstand 2004)
2004 16.450
2005 16.736
2006 16.822

* jeweils zum 1. Dezember

Geschichte

Akureyri (Ende 19. Jahrhundert)
Der Hafen von Akureyri
Die Innenstadt von Akureyri

Die Stadt wurde 1602 als Handelsposten der Dänen gegründet. Diese hatten festgestellt, dass der Ort wegen des steil abfallenden Meeresbodens günstig für die Anlage eines Hochseehafens war.

Akureyri blühte nach und nach auf und erhielt 1786 das Stadtrecht. Der Ort blieb noch weitere hundert Jahre recht klein und bestand nur aus wenigen Häusern.

Dies änderte sich mit dem Ende des 19. Jahrhunderts und der damit verbundenen Aufhebung der Handelsrestriktionen (vgl. Geschichte Islands). Schon nach 1840 war die Stadt durch den Zuzug von Handwerkern und Lohnarbeitern merklich angewachsen. Während die Kaufleute im südlichen Teil des Ortes lebten, ließen sich die Handwerker im Norden (im Stadtteil Oddeyri) nieder. Zwischen den beiden Stadtteilen gab es lange ständige Zwistigkeiten. Sogar das Gymnasium (menntaskoli) wurde genau auf der Grenzlinie angesiedelt, die noch extra ausgemessen wurde.

Schließlich erlebte die Stadt ab 1900 einen stürmischen Aufschwung, da eine Handelsgesellschaft (Kaupfélag Eyfirðinga og Akureyrar) gegründet werde konnte und mit ihren Geschäften, Lagerhäusern und angeschlossenen Unternehmen für Prosperität sorgte. Der Ausbau der Trawlerfischerei bekam Akureyri gut.

Heute lebt man von den schon oben genannten Industrien, zu denen noch die High-Tech-Industrie hinzukam. Außerdem gilt der Tourismus als Wachstumsfaktor.

Am 1. August 2004 wurde die Landgemeinde Hrísey (Hríseyjarhreppur), eine Insel im Eyjafjörður, eingemeindet. Die Eingemeindung weiterer acht Gemeinden wurde von diesen in Referenden im Oktober 2005 abgelehnt.

Sehenswürdigkeiten

Akureyrarkirkja

Akureyrarkirkja

Das Bild von der Stadtmitte von Akureyri ist stark durch die Evangelisch-Lutherische Kirche oberhalb der Stadtmitte geprägt. Der Name der Kirche ist Akureyrarkirkja. Sie wurde von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson entworfen und am 17. November 1940 eingeweiht. Auf den ersten Entwurfen des Architekten wurde die Kirche als Matthias-Kirche bezeichnet, wahrscheinlich zum Ehren vom Matthias Jochumsson der beliebter Pastor und Dichter in Akureyri war. Dieser Name hat sich jedoch nicht durchgesetzt. [1] Unter deutschsprachigen Touristen ist die Kirche auch als Eiskathedrale bekannt. Diese Bezeichnung der Kirche ist den Einheimischen fremd.

Bemerkenswert im hellen und freundlichen Inneren der Kirche sind Reliefs von Ásmundur Sveinsson an der Empore und die große Orgel, die in Oettingen in Bayern hergestellt wurde. Außerdem kann die Kirche bemerkenswerte Glasfenster vorweisen, von denen eines 400 Jahre alt ist und von der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry in England stammt. Andere Kirchenfenster zeigen Szenen aus der isländischen Kirchengeschichte, wie eine Szene, in der bei der Christianisierung im Jahre 1000 Götterbilder in den danach benannten Wasserfall Goðafoss geworfen werden. Auch kann man in der Kirche ein Miniatursegelboot, dass an der Decke befestigt ist, betrachten.

Glerárkirkja

Datei:Glerárkirkja1.jpg
Glerárkirkja

Im Stadtteil Glerárhverfi steht die Glerárkirkja, die vom Architekten Svanur Eiríksson entworfen wurde. Wie die Akureyrarkirkja gehört auch sie zur der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Island. Am 15. Februar 1987 wurde der erste Teil der Kirche eingeweiht und fünf Jahre später, im Dezember 1992, konnte das große Kirchenschiff eingeweiht werden. Die Kirche zeichnet sich durch eine moderne Bauweise und farbenreiche Glasfenster des Künstlers Leifur Breiðfjörð aus. Zu der Gemeinde gehört auch eine kleine Holzkirche oberhalb der Stadt, Lögmannshlíðarkirkja genannt. [2]

Weitere Kirchen und Gebetshäuser

Die katholische Kirche von Akureyri

In Akureyri befindet sich auch eine Katholische Kirche, eine Kirche der Pfingstgemeinde, sowie Gebetshäuser von der Heilsarmee und der „Plymouth-Brüder“ (Sjónarhæðarsöfnuður).

Nonnahús und andere Dichterwohnungen

  • Nonnahús: In diesem Haus im dänischen Stil lebte der berühmte Kinderbuchautor Jón Sveinsson (1857-1944), der die Serie von Romanen um den isländischen Jungen Nonni, welcher in die Welt hinausreist, schrieb. Das Haus ist heute als Museum eingerichtet, mit Möbeln des 19. Jahrhunderts und persönlichen Gegenständen des Autors.
  • Sigurhæðir: Das Haus des Poeten Matthías Jochumsson ist ebenfalls heute ein Museum.
  • Davíðshús: Auch das Haus des Schriftstellers und Bibliothekars Davíð Stefánsson kann man besichtigen.

Weitere Museen

  • Akureyri Kunstmuseum (Listasafnið á Akureyri): Das Museum beherbergt wechselnde Ausstellungen vor allem moderner Kunst.
  • Heimatmuseum (Minjasafnið á Akureyri): Das Museum in der Villa Kirkjuhvoll besitzt Gegenstände, Fotos und Manuskripte zur Geschichte von Akureyri und Eyjafjörður.
  • Naturkundemuseum (Náttúrufræðistofnun Norðurlands): Es zeigt vor allem Tiere und Pflanzen der Gegend.

Botanischer Garten (Lystigarður Akureyrar)

im botanischen Garten

Er liegt hoch über dem Fjord noch oberhalb der Akureyrarkirkja im Südwesten der Stadt und überrascht durch die Vielfalt des Pflanzenwuchses. Zu sehen sind dort über 6000 fremde Arten von Blumen, Bäumen und anderen Gewächsen sowie ca. 400 einheimische Arten. Im Prinzip ist er ganzjährig etwa von Sonnenauf- bis -untergang geöffnet.

Literatur

Die Stadt Akureyri ist neben Reykjavik der Haupthandlungsort des Romans "Tödliche Intrige" von Arnaldur Indriðason. Der Titel der isländischen Originalausgabe ist "Bettý".

Umgebung

Eyjafjörður, rechts Akureyri

Die Stadt eignet sich gut als Ausgangspunkt zu anderen Sehenswürdigkeiten im Norden Islands, etwa zu den Wasserfällen Dettifoss und Goðafoss sowie zum See Mývatn mit seinen vulkanischen Erscheinungen und nach Húsavík zur Walbeobachtung.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Akureyri – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. "þar sá hann í anda kirkju sr. Matthíasar"(Pálsson, S.(1990): Saga Akureyrarkirkju. Akureyri: Sóknarnefnd Akureyrarsóknar. Seite: 179)
  2. Homepage der Kirchengemeinde eingesehen am 13. Februar 2008

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