Cop Land

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Film
Titel Cop Land
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 105 Minuten
Directors Cut: 111 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie James Mangold
Drehbuch James Mangold
Produktion Cathy Konrad
Ezra Swerdlow
Cary Woods
Musik Howard Shore
Bruce Springsteen
Kamera Eric Alan Edwards
Schnitt Craig McKay
Besetzung

Cop Land ist ein melodramatischer Thriller aus dem Jahr 1997 von Regisseur James Mangold, der auch das Drehbuch schrieb. In Garrison, einer fiktiven Nachbarstadt von New York, lebt und arbeitet Sheriff Freddy Heflin, gespielt von Sylvester Stallone. Da er auf einem Ohr taub ist, war ihm der Eintritt in das New York Police Department (NYPD) verwehrt. Seine Autorität wird von einigen Polizisten des NYPD gern beschädigt. Als er korrupte Machenschaften dieser Beamten bemerkt, versucht er ihnen zusammen mit Lt. Moe Tilden (Robert De Niro) beizukommen. Weitere Hauptrollen sind mit Harvey Keitel, Ray Liotta und Robert Patrick besetzt.

Handlung

Der Film spielt in der fiktiven Stadt Garrison, im US-Bundesstaat New Jersey, gelegen am Hudson River gegenüber von New York City, wo eine Vielzahl der Beamten des New York Police Department (NYPD) wohnen. Der örtliche Sheriff, Freddy Heflin, wäre eigentlich lieber ein „richtiger“ New Yorker Polizist, wurde aber aufgrund seiner einseitigen Taubheit nicht für den Dienst beim NYPD zugelassen. In der Praxis hat Sheriff Heflin kaum echte Autorität, die echte Macht in der Stadt liegt bei den korrupten NYPD-Polizisten. Der alleinstehende Heflin denkt oft an seine ehemalige Liebe Liz. Diese hatte er einst vor dem Ertrinken gerettet und dabei seinen Hörschaden erlitten, später hatte sie ihn aber für einen anderen Polizisten, Joey Randone, verlassen.

Moe Tilden ist ein NYPD-Beamter aus der Abteilung für interne Ermittlungen (Internal Affairs), während Gary Figgis und Ray Donlan gewöhnliche Beamte des NYPD sind, bei denen allerdings nicht klar ist, ob sie nicht korrupt sind und auf der anderen Seite des Gesetzes stehen. Tilden soll die Korruption unter den NYPD-Beamten untersuchen.

Der Polizist Babitch, Neffe von Ray Donlan, fährt eines Abends von einer Feier kommend über die George Washington Bridge, wo ihn ein Wagen an der Seite streift. Als er diesem nachfährt, hält ihm ein Insasse den Stab eines Lenkradschlosses in der Art eines Gewehrs entgegen – kurz darauf platzt an seinem Wagen ein Reifen. Den Eisenstab und das Knallen interpretiert er als Gewehr und einen abgefeuerten Schuss, woraufhin er seine Waffe zieht und die beiden Insassen, zwei schwarze Jugendliche, erschießt. Als seine Kollegen von der Polizei am Tatort eintreffen, wollen sie die tödlichen Schüsse rechtfertigen, indem sie den Toten eine Waffe unterschieben. Die korrupten Kollegen befürchten aber, dass Babitch als Zeuge über die Korruption im Bezirk aussagen könnte, deshalb täuschen sie seinen Tod vor, indem sie behaupten, er wäre von der Brücke gesprungen und verstecken ihn in Garrison.

Ermittler Tilden bittet Sheriff Heflin um Unterstützung für seine Ermittlungen gegen korrupte Polizisten in seinem Bezirk, wo er als Ermittler aus New York keine Befugnisse hat. Obwohl sie korrupt sind und in einer anderen Stadt arbeiten, sieht Freddy sie als Kollegen und Freunde an und lehnt eine Zusammenarbeit mit Tilden ab.

Heflin erfährt, dass Ray und seine Leute versucht haben, Babitch zu töten, um ihn zum Schweigen zu bringen, und dass die Mafia hinter den billigen Eigenheimkrediten für Polizisten in Garrison steht. Er sucht Ermittler Tilden auf und bietet ihm doch noch seine Unterstützung an. Inzwischen wurde aber von höchster Stelle die Einstellung der Untersuchungen im Fall Babitch angeordnet. So sucht Heflin alleine nach dem untergetauchten Babitch und findet ihn. Bei einem blutigen Feuergefecht zwischen ihm und den korrupten Polizisten steht ihm Gary Figgis zur Seite und rettet ihm das Leben. Schließlich gelingt es ihm, Babitch lebend zu Tilden nach New York City zu bringen, wo er aussagen kann.

Hintergrund

  • Die als Sängerin der Band Blondie bekannte Deborah Harry wurde für die Dreharbeiten engagiert, um die Rolle der Delores zu spielen. Die mit ihr gedrehten Szenen wurden jedoch nicht verwendet und ihre Rolle wurde aus der Endfassung des Films komplett gestrichen. Ihre Rolle und ihr Name erscheinen trotzdem im Abspann.
  • Regisseur Mangold wollte für die Rolle des Sheriff Heflin einen Menschen mit einem Durchschnittskörper. Sylvester Stallone sollte deshalb 15 kg zunehmen, um der Rolle entsprechen zu können. Auch empfand Mangold Stallone mit schlankem Gesicht als zu heldenhaft. Als für seine Rolle ein Nachdreh nötig war, hatte er das Gewicht bereits wieder abtrainiert. Auch für die Rolle von Robert De Niro war ein Nachdreh nötig, als er bereits an seinem nächsten Filmprojekt Jackie Brown arbeitete. Der deutlich längere Schnurrbart, den er für seine dortige Rolle tragen musste, ist dann auch in der nachgedrehten Szene gegen Ende des Films erkennbar.
  • Um für die anspruchsvollere Charakter-Rolle in diesem Film besetzt zu werden und von seiner bisherigen Festlegung als Action-Darsteller wegzukommen, verzichtete Stallone auf seine übliche Millionengage und begnügte sich mit der für Vertragsschauspieler von der Schauspieler-Gewerkschaft SAG festgelegten Mindestgage.
  • Laut Aussage des Films wollten in den 1970er Jahren die in New York City beschäftigten Polizisten außerhalb der Stadt wohnen, allerdings mussten sie innerhalb der Grenzen des Bundesstaates New York leben. Nur den Bahnpolizisten wäre es erlaubt gewesen, außerhalb zu leben, da das Verkehrsnetz auch von den Bundesstaaten Connecticut und New Jersey mitbetrieben wurde. Deshalb machten viele Polizisten Überstunden in den Bahnhöfen, womit sie zu Hilfs-Bahnpolizisten erklärt wurden und so auch in New Jersey leben konnten. Der Filmtitel bezieht sich auf den Ort, in dem zahlreiche Polizisten (Cops) wohnen, was auch einmal im Film angesprochen wird: Als Tilden in einer Szene zu Heflin sagt, dass in seinem Bezirk so viele Polizisten leben würden, meint er „es ist, als wären Sie der Sheriff von Copland“.
  • Die Dreharbeiten fanden vom 11. Juli bis 7. Oktober 1996 in den Vereinigten Staaten statt. Als Drehort für den fiktiven Ort Garrison wurden vornehmlich die Orte Edgewater und Fort Lee in New Jersey verwendet. Dabei wurde stets darauf geachtet, den Charakter eines kleinen Ortes zu bewahren. Weitere Drehorte waren Manhattan und die George Washington Bridge.
  • Die Produktionskosten wurden auf einen Betrag zwischen 10 und 15 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte in den Kinos der Vereinigten Staaten rund 44,8 Millionen US-Dollar ein und rund 18,8 Millionen US-Dollar in den Kinos außerhalb der Vereinigten Staaten. In den deutschen Kinos wurden rund 443.000 Besucher gezählt und Einnahmen von rund 5,1 Millionen Deutsche Mark erzielt.[1][2]
  • Kinostart in den Vereinigten Staaten war am 15. August 1997, in Deutschland am 29. Januar 1998.

Kritiken

Roger Ebert sieht in Cop Land einen Film mit einem „vielversprechenden Konzept, welches jedoch so schlecht umgesetzt wurde, dass es nach einem Remake schreit“.[3]

Mick LaSalle meint, Cop Land wirke zunächst wie ein Ensemblefilm, sei in Wahrheit aber Stallones Film. Dieser liefere hier seine beste Vorstellung seit Jahren.[4]

„Ein mit einem hochkarätigen Starensemble besetzter dramatischer Kriminalfilm, der hinter den Erwartungen zurückbleibt. Zwar unterhält er mit einigen spannungsgeladenen Sequenzen, letztlich aber bleibt die Geschichte zu schlicht, und der Hauptdarsteller wirkt mitunter unglaubwürdig.“

Lexikon des internationalen Films[5]

„Der erst 33jährige Regisseur James Mangold erzählt seine Geschichte wie ein Routinier: intelligent, actionreich und zugleich bewundernswert bedächtig. [...] Fazit: Spannender Thriller mit einem großartigen Stallone“

Auszeichnungen

Beim Stockholm International Film Festival 1997 gewann Sylvester Stallone einen Preis als Bester Schauspieler.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Cop Land bei imdB Box office/business
  2. Cop Land bei boxofficemojo.com
  3. Cop Land bei rogerebert.suntimes.com (englisch)
  4. Cop Land bei sfgate.com (englisch)
  5. Cop Land im Lexikon des internationalen Films
  6. Cop Land auf cinema.de