Deutscher Leichtathletik-Verband

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2016 um 14:27 Uhr durch JamesP (Diskussion | Beiträge) (fixed typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutscher Leichtathletik-Verband
Logo des DLV
Gegründet 29. Januar 1898
Gründungsort Berlin
Vereine 7.635 (Stand: 2015)[1]
Mitglieder 822.715 (Stand: 2015)[2]
Verbandssitz Darmstadt
Website www.deutscher-leichtathletik-verband.de

Der Deutsche Leichtathletik-Verband e. V. (DLV) ist der Dachverband aller Leichtathletikvereine Deutschlands. Sein Sitz befindet sich in Darmstadt.

Geschichte

Gedenktafel am Haus, Friedrichstraße 71, in Berlin-Mitte

Er wurde am 29. Januar 1898 in Berlin als Deutsche Sportbehörde für Athletik gegründet und 1908 bei gleichzeitiger Umbenennung in Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik von einem Bund der Vereine in einen Bund der (Landes-)Verbände umgewandelt.

Operativ waren zu der Zeit – und noch bis 1933/34 – die regionalen Fußball-Verbände des DFB für Leichtathletik-Veranstaltungen auf regionaler und lokaler Ebene zuständig; so führte zum Beispiel der Norddeutsche Fußball-Verband im selben Jahr 1908 in Kiel erstmals die Norddeutschen Meisterschaften durch.[3] Bis 1933 gab es im Verband einen Leichtathletik-Ausschuss, dessen Vorsitzender Sitz und Stimme im NFV-Vorstand hatte.[4]

1933 wurde im Zuge der Gleichschaltung des deutschen Sports die Sportbehörde in Deutscher Leichtathletik-Verband umbenannt und schließlich 1935 in das Reichsfachamt Leichtathletik unter der Leitung von Karl Ritter von Halt überführt. Bereits 1946 gab es wieder Deutsche Meisterschaften, aber der DLV wurde erst 1949 wurde unter der heutigen Bezeichnung in München wiedergegründet, während es zuvor noch Hoffnung auf einen gesamtdeutschen Verband gegeben hatte.[5] Als Geschäftssitz wurde Kassel festgelegt, 1973 wurde der Sitz nach Darmstadt verlegt.[6] 1990 vereinigte sich der DLV mit dem Leichtathletikverband der DDR (DVfL). 2015 gehörten ihm über 822.000 Mitglieder an, die sich auf mehr als 7.600 Vereine verteilten.

Vorsitzende bzw. Präsidenten

Organisation

Der DLV ist der sechstgrößte Fachverband im Deutschen Olympischen Sportbund. Er ist untergliedert in zwanzig Landesverbände. Präsident ist Clemens Prokop, eine der Vizepräsidentinnen ist Dagmar Freitag.

Die DLV-Werbe- und Lizenzrechte werden von der Deutschen Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH vermarktet, die auch die DLV-Top-Events veranstaltet. Seit Juli 2013 operiert die ehemalige DLP unter dem Namen Deutsche Leichtathletik Marketing GmbH. Geschäftsführer ist der deutsche Sportmanager Frank Lebert.

Europäischer Dachverband des DLV ist die European Athletic Association (EAA). Internationaler Dachverband ist die International Association of Athletics Federations (IAAF).

Landesverbände

Die 20 Landesverbände (LV) des DLV von Nord nach Süd:

Norddeutschland

Die sieben Landesverbände Norddeutschland führen neben ihren Landesmeisterschaften gemeinsame Norddeutsche Meisterschaften durch.

Mitteldeutschland

Die drei Landesverbände Mitteldeutschlands führen neben ihren Landesmeisterschaften gemeinsame Mitteldeutsche Meisterschaften durch.

Westdeutschland

Die drei Landesverbände Westdeutschlands führen neben ihren Landesmeisterschaften gemeinsame Westdeutsche Meisterschaften durch. FLVW und LVN bilden mit dem Fußballverband Niederrhein und dem Fußball-Verband Mittelrhein den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband.

Süddeutschland

Die sieben Landesverbände Süddeutschlands führen neben ihren Landesmeisterschaften gemeinsame Süddeutsche Meisterschaften durch. Gemeinsam bilden sie auch den Süddeutschen Leichtathletikverband.

Ausrüster

Nachdem der DLV jahrelang von Adidas ausgerüstet wurde, ist seit 2010 Nike offizieller Ausrüster.[7]

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft

Einzelnachweise

  1. Mitglieder-Bestandserhebung 2015. (PDF) Deutscher Leichtathletik e. V., abgerufen am 12. Juni 2016.
  2. Mitglieder-Bestandserhebung 2015. (PDF) Deutscher Leichtathletik e. V., abgerufen am 12. Juni 2016.
  3. Ausführliche Darstellung bei Jankowski/Pistorius/Prüß: Fußball im Norden, 100 Jahre Norddeutscher Fußball-Verband, Barsinghausen und Peine 2005, bes. Seiten 54 ff..
  4. ebenda, Namen der Vorsitzenden S. 391.
  5. Arnd Krüger: Sport und Politik. Vom Turnvater Jahn zum Staatsamateur. Fackelträger, Hannover 1975 ISBN 3-7716-2087-2.
  6. Friedrich Mevert: Die Zahl der bundesdeutschen Spitzenverbände wuchs, in DOSB Presse Nr. 44 27. Oktober 2009 (PDF; 1,1 MB), DOSB, S. 22/23.
  7. Nationalmannschafts-Bekleidung Senioren. leichtathletik.de, abgerufen am 21. August 2016.

Weblinks

Commons: Deutscher Leichtathletik-Verband – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien