Die Stunde des Siegers

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Film
Titel Die Stunde des Siegers
Originaltitel Chariots of Fire
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1981
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hugh Hudson
Drehbuch Colin Welland
Produktion David Puttnam
Musik Vangelis
Kamera David Watkin
Schnitt Terry Rawlings
Besetzung

Die Stunde des Siegers (Originaltitel: Chariots of Fire) ist ein unter der Regie von Hugh Hudson entstandener Sportlerfilm von 1981. Das Musikstück Chariots of Fire von Vangelis aus der Anfangssequenz ist eine weltweit bekannte Melodie, die bis heute in vielen Filmen Unterlegung und Synonym für Slow-Motion-Sequenzen ist. Die Musik wurde auch in der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 gespielt, während der Rowan Atkinson in der Rolle des Mr. Bean die Anfangssequenz in einem Einspielfilm parodierte.

Der englische Titel Chariots of Fire (Streitwagen aus Feuer) stammt aus dem Gedicht And did those feet in ancient time von William Blake, dessen entsprechende Zeile wiederum auf eine Stelle in der Bibel zurückgeht: 2. Könige 2,11 und 6,17.

Handlung

Die Geschichte des Films beruht auf einer wahren Begebenheit. Hauptpersonen sind zwei britische Leichtathleten, die 1924 an den Olympischen Sommerspielen in Paris teilnehmen. Der Sprinter Harold Abrahams ist Jude und wird an seiner Universität, der University of Cambridge aufgrund von Antisemitismus diskriminiert. Er will dagegen ankämpfen, indem er in seiner Spezialdisziplin, dem 100-Meter-Lauf, die Gold-Medaille gewinnt. Während der Vorbereitung für Olympia verliebt er sich in die Sängerin Sybil. Der zweite Athlet ist der tiefgläubige schottische Christ Eric Liddell, der seine Kindheit als Sohn eines Missionar-Ehepaars in China verbracht hat. Dieser ist ebenfalls für den 100-Meter-Lauf nominiert, weigert sich aber daran teilzunehmen, weil die Vorläufe an einem Sonntag stattfinden. Sein Team-Kollege Lord Lindsay überlässt ihm dafür seinen Startplatz beim 400-Meter-Rennen, bei dem sowohl die Vorläufe als auch das Finale jeweils an einem Wochentag durchgeführt werden. Abrahams engagiert einen professionellen Trainer, Sam Mussabini, der an seiner Lauftechnik arbeitet. Für diese Maßnahme wird er von der Universitätsleitung von Cambridge kritisiert. Es sei unehrenhaft, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Abrahams vermutet hinter der Kritik Antisemitismus. Lidell selbst wird von seiner Familie kritisiert, der Laufvorbereitung mehr Aufmerksamkeit zu schenken als Gott. Abrahams und Liddell gewinnen schließlich die Finalläufe über 100 Meter bzw. über 400 Meter und kehren erfolgreich nach Großbritannien zurück. Im Abspann erfährt man, dass Abrahams Sybil heiratete und ein wichtiger Sportfunktionär wurde und dass Liddell 1945 im von Japan besetzten China starb.

Auszeichnungen (Auswahl)

Academy Awards 1982

British Academy Film Awards 1982

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1981 trat der Film im Wettbewerb an. Ian Holm erhielt den Preis als Bester Nebendarsteller.

1982 erhielt der Film einen Golden Globe als Bester ausländischer Film. Das British Film Institute wählte Die Stunde des Siegers im Jahre 1999 auf Platz 19 der besten britischen Filme aller Zeiten.

Kritik

Lexikon des internationalen Films: Der Film singt das Hohe Lied des Siegers und blendet sowohl zeithistorische Bezüge als auch die Fragwürdigkeit eines unreflektierten Leistungsdenkens aus. Fotografisch brillant und opulent ausgestattet, aber zu oberflächlich.[1]

Der Spiegel: Bis in die Nebenrollen hinein hervorragend besetzt, beschwört Hudsons Film eine Welt voller Edelmut und Ritterlichkeit, in der weniger die Mode der Damen nostalgisch wirkt als der hehre Geist der Athleten, die ihr Ego noch nicht am Bankschalter deponiert haben. Für uns, die wir über Sportler fast nur noch im Chirurgendeutsch und im Finanzkauderwelsch lesen, mutet der Film wie ein Märchen aus einer heilen Welt an, in der die Männer noch Ideale hatten.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Stunde des Siegers im Lexikon des internationalen Films
  2. Wolfgang Limmer: Laufen und Kicken. In: Der Spiegel, 17. Mai 1982. Abgerufen am 23. August 2014.