Element of Crime

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2016 um 23:57 Uhr durch Jack User (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Element of Crime

Element of Crime 2015 in Wiesbaden
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rock
Gründung 1985
Website www.elementofcrime.de
Gründungsmitglieder
Sven Regener
Gitarre
Jakob Friderichs (alias Jakob Ilja)
Paul Lukas (alias Veto, bis 1995)
Jürgen Fabritius (bis 1986)
Uwe Bauer (bis 1986)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre, Trompete
Sven Regener
Gitarre
Jakob Friderichs (alias Jakob Ilja)
Bass
David Young (ab 2002)
Schlagzeug
Richard Pappik (ab 1986)
Ehemalige Mitglieder
Bass
Christian Hartje (1995–2002)
Bandgründer und Sänger Sven Regener
Bassist David Young
Gitarrist Jakob Ilja
Schlagzeuger Richard Pappik

Element of Crime ist eine deutsche Band, die in der Besetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang/Trompete melancholisch-chansoneske Pop- und Rockmusik spielt.

Bandgeschichte

Gegründet wurde die Band 1985 von dem gebürtigen Bremer Sven Regener, der später als Autor des Buchs „Herr Lehmann“ und als Drehbuchautor des gleichnamigen Kinofilms bekannt wurde. Regener singt und spielt Gitarre, Trompete und Klavier. Der Bandname ist dem gleichnamigen Titel eines Films von Lars von Trier entliehen.

Ein weiteres, bis heute in der Band aktives Gründungsmitglied ist der Gitarrist Jakob Friderichs (alias Jakob Ilja, geb. 1959). Er lernte Regener noch bei ihrer gemeinsamen Funkband „Neue Liebe“ kennen. Zur Urbesetzung gehörte außerdem der Bassist Paul Lukas alias Veto. Der Schlagzeuger Uwe Bauer und der Saxophonist Jürgen Fabritius verließen die Band bereits 1986. Neuer Schlagzeuger wurde Richard Pappik.

Erste Erfolge stellten sich 1987 ein; das von John Cale produzierte Album Try to be Mensch wurde über 10.000-mal verkauft. Zudem fand die erste große Tour außerhalb Berlins statt. Im selben Jahr kam es bei einem Auftritt in der Ost-Berliner Zionskirche zu Übergriffen rechtsextremer Skinheads auf das Publikum.

Wenig erfolgreich blieben 1989 die Adaptionen mehrerer Lieder von Kurt Weill beim „Festival de la Batie“. Auch insgesamt schien die Erfolgszeit von Element of Crime zu Ende zu sein. Da man sich aus finanziellen Gründen eine schöpferische Pause nicht leisten konnte, entschied man sich für eine Reform: Die Texte von Element of Crime wurden ausschließlich deutschsprachig. So erschien 1991 mit Damals hinterm Mond das erste komplett deutschsprachige Album. 1992 spielten Element of Crime im Vorprogramm bei Herbert Grönemeyer auf etwa der Hälfte seiner Tournee.

1993 landete mit Weißes Papier zum ersten Mal ein Element-of-Crime-Album in den Charts. David Young, der als Toningenieur und Produzent bereits seit 1988 die Alben der Band aufnahm, begleitete sie fortan als Gitarrist und später als Bassist bei Live-Auftritten.

1995 trennten sich Element of Crime von ihrem Bassisten Paul Lukas; an seine Stelle trat Christian Hartje. 1996 entstand Die Schönen Rosen, eine Platte, die mit ihrem kargen Sound und etwas sprödem Charme eher an die frühen, englischen Werke der Gruppe anknüpfte. Das Album teilte den Erfolg seiner Vorgänger und stieg nach seiner Veröffentlichung im Herbst 1996 auf Platz 24 in die deutschen Album-Charts ein.

Im Frühjahr 1998 begannen Element of Crime mit dem Schreiben neuer Lieder und nahmen diese auch sofort nach ihrer jeweiligen Entstehung auf. So entstand im Laufe des Jahres während einer ganzen Reihe viertägiger Sessions das Album Psycho, das im Frühjahr 1999 erschien.

Im Anschluss daran begannen sich die Bandmitglieder in Nebenprojekten zu engagieren. Jakob Ilja war bei den 17 Hippies und „Das dreckige Dutzend“ aktiv, Richard Pappik komponierte Kindermusik. Christian Hartje und Sven Regener waren Gastmusiker bei „Das Holz“. In den Jahren 2000 und 2001 experimentierte die Band an neuen Wegen und arbeitete für Leander Haußmann (Sonnenallee, Peter Pan, Herr Lehmann) im Bereich Theater- und Filmmusik.

Im November 2001 erschien Romantik, das sich lange in den Charts hielt. Eher ungewöhnlich für Element of Crime waren die Auftritte bei Rock am Ring und Rock im Park im Jahr 2002, in dem Hartje dann die Band verließ und David Young ihr Bassist wurde.

Am 30. September 2005 erschien das Album Mittelpunkt der Welt, das auf Platz 7 der Albumcharts einstieg. Die bereits am 12. September 2005 veröffentlichte Single Delmenhorst brachte der Band die erste Platzierung in den deutschen Single-Charts ein: Sie rangierte vier Wochen unter den Top 100 (Platz 402 in der Jahresauswertung).

Nach einer ausgedehnten Tour zu Mittelpunkt der Welt und einer anschließenden Schaffenspause kehrten Element of Crime im August 2008 mit der Veröffentlichung von sieben neuen Songs (darunter drei instrumentale Stücke) im Soundtrack des Leander-Haußmann-Films Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe zurück. Dies brachte der Band 2009 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Filmmusik ein.[1] Als limitierte Vinylsingle erschien zudem der Song Ein Hot Dog unten am Hafen.

Am 18. September 2009 erschien das neue Album Immer da wo du bist bin ich nie, das auf Platz 2 der offiziellen Media-Control-Charts einstieg, die höchste Platzierung in der Bandgeschichte. Im Sommer davor hatten Element of Crime einige Konzerte gespielt. Anfang 2010 absolvierte die Band eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Im August 2010 erhielten Element of Crime für ihr Album Immer da wo du bist bin ich nie ihre erste Goldene Schallplatte. Fremde Federn ist der Titel der im November 2010 bei Universal erschienenen CD, die eine Sammlung von Coverversionen enthält, welche die Band im Laufe der Jahre eingespielt hat.[2][3] Am 26. September 2014 erschien ihr neues Album Lieblingsfarben und Tiere.

Im Januar 2015 hatte die Band einen Auftritt im Tatort Der irre Iwan.[4]

Diskografie

Alben

Englischsprachige Studioalben

  • „Basically Sad“: 1986 | Polydor
  • „Try to Be Mensch“: 1987 | Polydor
  • „Freedom, Love & Happiness“: 1988 | Polydor
  • „The Ballad of Jimmy & Johnny“: 1989 | Polydor

Deutschsprachige Studioalben

  • „Damals hinterm Mond“: 1991 | Polydor
Jahr Titel Chartplatzierungen[5] Anmerkungen
DE AT CH
1993 Weißes Papier 29
(13 Wo.)
30
(6 Wo.)
1994 An einem Sonntag im April 23
(12 Wo.)
35
(3 Wo.)
1996 Die schönen Rosen 24
(8 Wo.)
1999 Psycho 11
(6 Wo.)
48
(1 Wo.)
2001 Romantik 19
(10 Wo.)
51
(2 Wo.)
2005 Mittelpunkt der Welt 7
(18 Wo.)
14
(5 Wo.)
75
(4 Wo.)
2009 Immer da wo du bist bin ich nie 2
(23 Wo.)
6
(9 Wo.)
22
(2 Wo.)
Goldene Schallplatte (DE)[6]
2010 Fremde Federn 28
(7 Wo.)
20
(4 Wo.)
61
(1 Wo.)
2014 Lieblingsfarben und Tiere 3
(… Wo.)
1
(… Wo.)
14
(4 Wo.)

Weitere Alben

Livealben

  • Live: Crime Pays: 1990 | Polydor (CD und LP)
  • Das Köln Konzert: Köln 2006 (Downloadalbum)
  • Das Berlin Konzert: Berlin 2006 (Downloadalbum)
  • Bluebird Tapes, Pier 2, Bremen; 06/02/2010: 2010 (Downloadalbum)
  • Bluebird Tapes, Gasometer, Wien; 09/02/2010: 2010 (Downloadalbum) (1 Woche Platz 49 in Österreich)
  • Bluebird Tapes, Lido, Berlin; 23/04/2013: 2013 (Downloadalbum)
  • Bluebird Tapes, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel; 16/06/2013: 2013 (Downloadalbum)
  • Bluebird Tapes, Jahrhunderthalle, Bochum; 04/03/2015: 2015 (Downloadalbum)

Sondereditionen

  • „Dicte-moi ta loi“ (limitierte internationale Version von "Weißes Papier", Auflage: 2000 Stück): 1993 | Polydor

Kollektionen

  • "Fremde Federn": 2010 Universal (Sammlung größtenteils auf B-Seiten und Samplern veröffentlichter Coverversionen u. a. von Udo Lindenberg oder Wham!)
Auf dem Folklore-Festival in Wiesbaden

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[5] Anmerkungen
DE AT CH
2005 Delmenhorst
Mittelpunkt der Welt
52
(6 Wo.)
2006 Straßenbahn des Todes
Mittelpunkt der Welt
67
(3 Wo.)
2014 Lieblingsfarben und Tiere
Lieblingsfarben und Tiere
75
(… Wo.)

Weitere Singles

  • „Something Was Wrong“: 1987 | Polydor
  • „Nervous and Blue“: 1987 | Polydor
  • „Long Long Summer“: 1988 | Polydor
  • „Murder in Your Eyes“: 1988 | Polydor
  • „The Ballad of Jimmy and Johnny“ (Promo-Single): 1989 | Polydor
  • „Satellite Town“: 1990 | Polydor
  • „Surabaya Johnny (Live)“: 1990 | Polydor
  • „Mach das Licht aus, wenn Du gehst“: 1991 | Polydor
  • „Damals hinterm Mond“: 1992 | Polydor
  • „Blaulicht und Zwielicht“: 1992/1993 | Polydor
  • „Immer unter Strom“: 1993 | Polydor
  • „Schwere See“: 1993 | Polydor
  • „Sperr mich ein“: 1993 | Polydor
  • „Mehr als sie erlaubt“: 1993 | Motor Music
  • „An einem Sonntag im April“: 1994 | Motor Music
  • „Mein dein Tag“: 1994 | Motor Music
  • „Die schönen Rosen“: 1996 | Motor Music
  • „Wenn der Morgen graut“: 1996 | Motor Music
  • „Element of Crime Playing the Fantastic Bee Gees Classic I Started a Joke“: 1998 | Motor Music
  • „Jung und schön“ (Promo-Single): 1999 | Motor Music
  • „Du hast mir gesagt“: 1999 | Motor Music
  • „Michaela sagt“: 1999 | Motor Music
  • „Irgendwo im Nirgendwo“ [EP]: 2000 | Motor Music
  • „Seit der Himmel“ (Promo-Single): 2001 | Motor Music
  • „Die Hoffnung, die du bringst“ (Promo-Single): 2001 | Motor Music
  • "Nur mit Dir": 2005 (Promo-Single) | Universal
  • „Ein Hotdog unten am Hafen“: 2008 | Universal (Vinyl)
  • „Immer da wo du bist bin ich nie“: 2009 | Universal
  • "Am Ende denk ich immer nur an dich": 2009 | Universal (Download-EP)
  • "Der weiße Hai": 2010 | Universal (Download-Single)
  • "Liebe ist kälter als der Tod": 2014 | Universal / Vertigo (10" Vinyl bzw. Download-EP)

Retrospektive

Im Gegensatz zu anderen Gruppen wollte Element of Crime zu ihrem 20-jährigen Jubiläum kein herkömmliches "Best-of" herausbringen, wie es im Ansatz schon bei Crime Pays gewesen war, sondern eine Auswahl ihrer stärksten und aussagekräftigsten Nummern. Bei der Auswahl halfen ihnen die Fans über ein Forum auf ihrer Homepage. Die erste CD enthält neben einer Auswahl der englischsprachigen Werke das Video zu Surabaya Johnny; die zweite CD, auf der bewusst die Alben Psycho und Romantik ausgelassen wurden, enthält das Video zu Wenn der Morgen graut.

  • „1985–1990“ (Best Of): 2002 | Motor Music
  • „1991–1996“ (Best Of): 2002 | Motor Music

Sampler- und Soundtrack-Beiträge

Literatur

Weblinks

Commons: Element of Crime – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. vgl. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick bei welt.de, 13. März 2009
  2. Fremde Federn (Memento vom 13. Februar 2011 im Internet Archive)
  3. Ulf Kubanke: Fremde Federn: Coverversionen zwischen Inspiration und Belanglosigkeit auf www.laut.de
  4. Element of Crime treten im Weimarer Tatort auf, Musikexpress November 2014, Online-Version abgerufen am 1. Januar 2015
  5. a b Chartquellen: DE AT CH
  6. Gold-/Platin-Datenbank der deutschen IFPI