Großer Preis von Südafrika 1972

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 Großer Preis von Südafrika 1972
Renndaten
2. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1972
Streckenprofil
Name: Sixth AA Grand Prix of South Africa
Datum: 4. März 1972
Ort: Midrand
Kurs: Kyalami Grand Prix Circuit
Länge: 324,216 km in 79 Runden à 4,104 km

Wetter: sonnig und heiß
Zuschauer: ~ 96.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:17,0 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees
Zeit: 1:18,9 min
Podium
Erster: Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren
Zweiter: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Südafrika 1972 (offiziell Sixth AA Grand Prix of South Africa) fand am 4. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit in Midrand statt und war das zweite Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1972.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carlos Pace startete beim zweiten WM-Lauf der Saison in einem Kunden-March unter der Regie von Frank Williams seine Formel-1-Karriere. Mike Hailwood begann bei diesem Rennen sein Engagement als Surtees-Werksfahrer, nachdem er den Großen Preis von Argentinien sechs Wochen zuvor wegen anderweitiger Verpflichtungen ausgelassen hatte. Ebenfalls dort nicht am Start gewesen war Jean-Pierre Beltoise, der aufgrund seiner Beteiligung am tödlichen Unfall von Ignazio Giunti, der sich ein Jahr zuvor an gleicher Stelle ereignet hatte, juristische Konsequenzen befürchtete. Für den nun folgenden Südafrika-GP wurde er zum ersten Mal als B.R.M.-Werksfahrer gemeldet.

Das deutsche Team Eifelland Caravans debütierte bei diesem Rennen. Eingesetzt wurde ein nach Entwürfen des Designers Luigi Colani modifizierter March 721 mit Rolf Stommelen am Steuer. Der Wagen trug nach den Umbaumaßnahmen die Bezeichnung Eifelland Typ 21.

Entsprechend der in Südafrika seit einigen Jahren gängigen Praxis wurde das Feld durch mehrere einheimische Privatfahrer aufgestockt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sieger des ersten Saisonrennens, und folglich der Führende in der Weltmeisterschaft, Jackie Stewart qualifizierte sich mit seinem Tyrrell für die Pole-Position, wobei er die Rundenzeiten von Ferrari-Pilot Clay Regazzoni und Emerson Fittipaldi im Lotus 72D um wenige Zehntelsekunden unterbot. Da die zweite Startreihe von Hailwood und Denis Hulme gebildet wurde, befanden sich fünf verschiedene Fahrzeuge auf den fünf vordersten Startplätzen.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des Rennens lag Hulme kurz in Führung, wurde aber in der zweiten Runde von Stewart überholt. Regazzoni war nach einem schlechten Start ins Mittelfeld zurückgefallen.

An der Spitze konnte sich Stewart einen Vorsprung auf seine Verfolger herausfahren, während sich Hulme, Fittipaldi und Hailwood, die sich um Platz zwei duellierten, ebenfalls vom Rest des Feldes absetzen konnten.

Nachdem Stewart in Runde 45 wegen eines Getriebeschadens hatte aufgeben müssen und Hailwood ebenfalls bereits wegen eines Aufhängungsschadens ausgefallen war, übernahm Fittipaldi die Führung vor Hulme.

In Runde 57 schaffte es Hulme, an dem nun mit Handlingproblemen kämpfenden Fittipaldi vorbeizuziehen und einen Sieg sicherzustellen. Nach dem technisch bedingten Zurückfallen von Chris Amon erreichte Peter Revson im zweiten Werks-McLaren den dritten Platz.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 003 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
01T Tyrrell 004[M 1]
02 Frankreich François Cevert Tyrrell 002
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 03 Schweden Ronnie Peterson March 721 G
04 Osterreich Niki Lauda
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 05 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B2 Ferrari 001/1 3.0 F12 F
06 Schweiz Clay Regazzoni
07 Vereinigte Staaten Mario Andretti
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 08 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72D Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
09 Australien Dave Walker
Vereinigtes Konigreich Marlboro B.R.M. 10 Frankreich Jean-Pierre Beltoise BRM P160B BRM P142 3.0 V12 F
11 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
23 Neuseeland Howden Ganley
Vereinigtes Konigreich Austria Marlboro B.R.M. 24 Osterreich Helmut Marko BRM P153
Vereinigtes Konigreich Yardley Team McLaren 12 Neuseeland Denis Hulme McLaren M19A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
15 Vereinigte Staaten Peter Revson
Frankreich Equipe Matra Sports 15 Neuseeland Chris Amon Matra MS120C Matra MS72 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Brooke Bond Oxo Team Surtees 16 Australien Tim Schenken Surtees TS9B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
17 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood
Vereinigtes Konigreich Ceramica Pagnossin Team Surtees 18 Italien Andrea de Adamich
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 19 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham BT33 G
20 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT34
Vereinigtes Konigreich Team Williams Motul 21 Frankreich Henri Pescarolo March 721 G
22 Brasilien 1968 Carlos Pace March 711
Deutschland Team Eifelland Caravans 26 Deutschland Rolf Stommelen Eifelland Typ 21 G
Sudafrika 1961 Scribante Lucky Strike Racing 25 Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus 72D F
Rhodesien Team Gunston 27 Rhodesien John Love Surtees TS9[M 1] F
27T Sudafrika 1961 William Ferguson
28 Brabham BT33

Anmerkungen

  1. a b Die mit einem "T" hinter der Startnummer versehenen Wagen standen ihren jeweiligen Fahrern als T-Car zur Verfügung, kamen jedoch nicht zum Einsatz.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:17,0 191,875 km/h 01
02 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:17,3 191,131 km/h 02
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:17,4 190,884 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:17,4 190,884 km/h 04
05 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:17,4 190,884 km/h 05
06 Vereinigte Staaten Mario Andretti Italien Ferrari 1:17,5 190,637 km/h 06
07 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:17,7 190,147 km/h 07
08 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:17,8 189,902 km/h 08
09 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:17,8 189,902 km/h 09
10 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:17,8 189,902 km/h 10
11 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:17,9 189,659 km/h 11
12 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:18,0 189,415 km/h 12
13 Neuseeland Chris Amon Frankreich Matra 1:18,0 189,415 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:18,1 189,173 km/h 14
15 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:18,2 188,931 km/h 15
16 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:18,3 188,690 km/h 16
17 Sudafrika 1961 Dave Charlton Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,5 188,209 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:18,7 187,731 km/h 18
19 Australien Dave Walker Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,7 187,731 km/h 19
20 Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:18,9 187,255 km/h 20
21 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:18,9 187,255 km/h 21
22 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:19,0 187,018 km/h 22
23 Osterreich Helmut Marko Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:19,1 186,781 km/h 23
24 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:20,3 183,990 km/h 24
25 Deutschland Rolf Stommelen Deutschland Eifelland-Ford 1:20,4 183,761 km/h 25
26 Rhodesien John Love Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:21,0 182,400 km/h 26
27 Sudafrika 1961 William Ferguson Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:31,9 160,766 km/h DNS

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 79 0 1:45:49,1 05
02 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 79 0 + 14,1 03
03 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 79 0 + 25,8 12
04 Vereinigte Staaten Mario Andretti Italien Ferrari 79 0 + 38,5 06
05 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 79 0 + 49,0 09
06 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 78 0 + 1 Runde 14
07 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich March-Ford 78 0 + 1 Runde 21
08 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 78 0 + 1 Runde 07
09 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 78 1 + 1 Runde 08
10 Australien Dave Walker Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 78 0 + 1 Runde 19
11 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 78 0 + 1 Runde 22
12 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 77 0 + 2 Runden 02
13 Deutschland Rolf Stommelen Deutschland Eifelland-Ford 77 0 + 2 Runden 25
14 Osterreich Helmut Marko Vereinigtes Konigreich B.R.M. 76 0 + 3 Runden 23
15 Neuseeland Chris Amon Frankreich Matra 76 2 + 3 Runden 13
16 Rhodesien John Love Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 73 0 DNF 26
17 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich March-Ford 73 0 + 6 Runden 24
Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 70 0 NC 16
Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 69 0 NC 20
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 65 2 NC 18
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 61 0 DNF 11
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 45 0 DNF 01
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 28 0 DNF 04 1:18,9
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 27 0 DNF 15
Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 9 0 DNF 10
Sudafrika 1961 Dave Charlton Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 2 0 DNF 17

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 15
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell-Ford 9
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 6
04 Belgien Jacky Ickx Ferrari 4
05 Vereinigte Staaten Peter Revson McLaren-Ford 4
06 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 3
07 Vereinigte Staaten Mario Andretti Ferrari 3
08 Schweden Ronnie Peterson March-Ford 3
09 Australien Tim Schenken Surtees-Ford 2
10 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham-Ford 1
11 Argentinien Carlos Reutemann Brabham-Ford 0
12 Frankreich Henri Pescarolo March-Ford 0
13 Neuseeland Howden Ganley B.R.M. 0
14 Osterreich Helmut Marko B.R.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
15 Osterreich Niki Lauda March-Ford 0
16 Frankreich François Cevert Tyrrell-Ford 0
17 Australien Dave Walker Lotus-Ford 0
18 Deutschland Rolf Stommelen Eiffelland-Ford 0
19 Neuseeland Chris Amon Matra 0
20 Rhodesien John Love Surtees-Ford 0
21 Brasilien 1968 Carlos Pace March-Ford 0
Schweden Reine Wisell B.R.M. 0
Italien Andrea de Adamich Surtees-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin B.R.M. 0
Spanien 1945 Àlex Soler-Roig B.R.M. 0
Frankreich Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 0
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees-Ford 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 15
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 9
03 Italien Ferrari 7
04 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 6
05 Vereinigtes Konigreich March-Ford 3
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 2
07 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1
08 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 0
09 Deutschland Eifelland-Ford 0
10 Frankreich Matra 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Juli 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 12. Juli 2011)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]