Havelaue
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 43′ N, 12° 16′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Havelland | |
Amt: | Rhinow | |
Höhe: | 26 m ü. NHN | |
Fläche: | 74,81 km2 | |
Einwohner: | 843 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 11 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14715 | |
Vorwahlen: | 033875, 033872 | |
Kfz-Kennzeichen: | HVL, NAU, RN | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 63 134 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Lilienthalstraße 3 14728 Rhinow | |
Bürgermeister: | Guido Quadfasel (CDU) | |
Lage der Gemeinde Havelaue im Landkreis Havelland | ||
Die Gemeinde Havelaue liegt im Landkreis Havelland in Brandenburg. Sie wird vom Amt Rhinow verwaltet.
Geographie
Havelaue liegt im Nordwesten des Landkreises Havelland, rund zehn Kilometer nordwestlich von Rathenow und 70 Kilometer westlich der Berliner Stadtgrenze. Die Ortsteile Parey, Gülpe und Strodehne liegen am östlichen Ufer der Havel. Im Norden der Gemeinde liegt der Gülper See.
Havelaue liegt am südöstlichen Rand des Feuchtgebietes Untere Havel.
Gemeindegliederung
In der Gemeinde bestehen die Ortsteile[2]
- Gülpe
- Parey
- Spaatz
- Strodehne
- Wolsier
sowie der bewohnte Gemeindeteil
- Prietzen
Als Wohnplätze der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Hohenwinkel
- Hünemörderstelle
- Kreuzberg
- Scheunstelle
Geschichte
Wolsier wurde im Jahr 1437 als Besitz der Familie von Wuthenow erwähnt. Wenig später gehörte das Dorf dem Bischof von Havelberg. Nach der Reformation wurde Wolsier Eigentum des brandenburgischen Kurfürsten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf verwüstet und völlig entvölkert. Erst Ende des 17. Jahrhunderts bis 1722 wurde Wolsier etwas nördlich des ursprünglichen Dorfes als Angerdorf neu aufgebaut. Im Jahr 1874 brannte fast das ganze Dorf und 1882 das Gut nieder.
Spaatz wurde 1441 erstmals als Besitz der Familie von der Hagen urkundlich erwähnt. Es war 1566 von einer Flutkatastrophe betroffen, im Jahre 1700 zerstörten Brände Teile der Kirche und mehrere Gebäude des Dorfes.
Parey wurde erstmals im Jahr 1450 erwähnt und ist slawischen Ursprungs.
Am 1. Mai 1974 wurde Prietzen in die Gemeinde Wolsier eingegliedert. Die Gemeinde Havelaue entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gülpe, Parey, Spaatz, Strodehne und Wolsier.[3]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Havelaue besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[6]
Bürgermeister
In der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014 wurde Andreas Hoffmann (FDP) mit 54,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[7] gewählt.[8] Er trat zum 1. Mai 2016 von seinem Amt zurück. Bei der Wahl durch die Gemeindevertretung erreichte am 19. Mai 2016 in zwei Wahlgängen kein Bewerber die Stimmenmehrheit. Da ein dritter Wahlgang im Brandenburger Kommunalwahlgesetz nicht vorgesehen ist, entschied das Los für Guido Quadfasel (CDU).[9]
Wappen
Das Wappen wurde am 9. März 2007 genehmigt [10].
Blasonierung: „In Blau vorne eine goldene Flanke, belegt mit einem blauen Bruchstab, hinten ein natürlicher Storch, links oben begleitet von einem goldenen Anker mit durchschlungenem Tau.“[11][10]
Flagge
Die Flagge der Gemeinde ist Weiß - Blau - Weiß - Blau - Weiß im Verhältnis 1:0,5:7:0,5:1 gestreift mit dem Gemeindewappen im Mittelstreifen.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Havelaue stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
- Barockkirche Wolsier, 1752 auf den Mauern eines Vorgängerbaues errichtet, mit hölzernem Kanzelaltar aus dem Jahr 1772 und hölzernem Taufbecken aus dem Jahr 1707.
- Spätromanische Kirche in Spaatz aus dem Jahr 1429 (oder eher) mit Fachwerkturm aus dem Jahr 1706, hölzernem Altaraufsatz aus dem Jahr 1647, silbernem Kelch aus dem 14./15. Jahrhundert und Taufbecken aus dem Jahr 1690
- Dorfkirche Parey, neogotischer Backsteinbau, nach dem Brand der alten Kirche im Jahr 1831 neu erbaut
- Neogotische Backsteinkirche in Prietzen aus dem Jahr 1912
- Bockwindmühle Prietzen aus dem Jahr 1773 nahe dem Gülper See
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Landesstraße L 17 zwischen Havelberg in Sachsen-Anhalt und Rhinow. Bei Strodehne quert die Straße die Havel.
Der Haltepunkt Spaatz lag an der 2003 stillgelegten Bahnstrecke Neustadt (Dosse)–Rathenow.
Persönlichkeiten
- Günter Mangelsdorf (1947–2008), Prähistoriker und Archäologe
Weblinks
- Strodehne in der RBB-Sendung Landschleicher vom 30. Juni 2013
Quellenangaben
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 14–17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014
- ↑ Quadfasel siegt im Wahlkrimi von Havelaue. In: Märkische Allgemeine, 20. Mai 2016
- ↑ a b Hauptsatzung der Gemeinde Havelaue §2
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg