Kawasaki ER-6
Kawasaki | |
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Kawasaki ER-6n (Modell 2008) | |
ER-6n, ER-6f | |
Hersteller | Kawasaki Heavy Industries, Ltd |
Produktionszeitraum | ab 2006 bis 2016 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Naked Bike (ER-6n)
, Sportler (ER-6f)[1] |
Motordaten | |
Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Zweizylindermotor (Gegenläufer-Parallel-Twin), DOHC, 8 Ventile, elektronische Benzineinspritzung, digitale Zündung, EURO 3 | |
Hubraum (cm³) | 649 |
Leistung (kW/PS) | 53 kW (72 PS) bei 8.500 min−1 |
Drehmoment (N m) | 66 N m bei 7.000 min−1 (ab 2012: 64 N m) |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 200 (ER-6n), 205 (ER-6f) |
Getriebe | 6-Gang |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Halbschwimmend gelagerte 300-mm-Doppelscheibenbremse mit Petal-Scheiben und Doppelkolben (vorne), 220-mm-Scheibenbremse mit Petal-Scheibe und Einkolben (hinten) |
Radstand (mm) | 1.405 |
Sitzhöhe (cm) | 78,5 (ER-6n), 79 (ER-6f) ab 2012: 80,5 (ER-6n + ER-6f) |
Leergewicht (kg) | 206 (ER-6n), 211 (ER-6f) |
Vorgängermodell | Kawasaki ER-5 |
Kawasaki ER-6 ist die Bezeichnung für zwei Motorradmodelle des japanischen Herstellers Kawasaki, die als Nachfolgemodelle der Kawasaki ER-5 Reihe von 2006 bis 2016 gebaut wurden. Dabei wurde zwischen der ER-6n (naked) ohne und der ER-6f (faired) mit Verkleidung unterschieden. Die ER-6f wird in den USA unter dem Markennamen Kawasaki Ninja 650R vertrieben. Zum Modelljahr 2017 wurde die 6n durch die Z 650 ersetzt. Die 6f übernahm die Bezeichnung Ninja auch für den europäischen Markt und wird als Ninja 650 vermarktet.
Allgemeines
Sie ist wegen ihres vergleichsweise geringen Preises, dem einfachen Handling und der optional erhältlichen Drosselung auf 25 kW (34 PS) und 35 kW (48 PS)[2] für den Einsteigermarkt konzipiert und konkurriert hauptsächlich mit der Suzuki Gladius und der Honda CBF600 (bis 2013).
Seit 2007 ist ABS serienmäßig.[3] Der Motor verfügt über eine elektronische Benzineinspritzung.
Durch die vergleichsweise geringe Sitzhöhe von 785 mm (ER-6n) bzw. 790 mm (ER-6f) eignet sich die ER-6 besonders für kleinere Personen. Ab Bj. 2012 beträgt die Sitzhöhe bei beiden Ausführungen 805 mm. Als Zubehör erhältlich ist eine gegenüber dem Seriensitz 3 cm tiefere Sitzausführung.
Zum Antrieb dient der ER-6 ein von Grund auf neu konstruierter Zweizylinder-Reihenmotor (Gegenläufer-Parallel-Twin), der vom Vorgängermodell ER-5 nur die Grundkonzeption übernahm. Wie bei vielen aktuellen Motorrädern verfügt die ER-6 über ein Analog-Digital-Anzeigenmix der Instrumente. In diesem Fall ist der Drehzahlmesser analog und die Tachoanzeige sowie Kilometerstände digital.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h (ER-6n) / 205 km/h (ER-6f),[4] die Beschleunigung von 0 bis 100 km/h liegt bei 3,9 Sekunden (ER-6f).[5]
Eine Besonderheit ist der zentral unter dem Motor liegende Endschalldämpfer, dessen Prinzip beim ehemaligen Motorradhersteller Buell abgeschaut wurde.
Die F-Variante unterscheidet sich gegenüber der N-Variante in der Vollverkleidung und einem anderen Instrumententräger, daraus ergeben sich weitere Unterschiede hinsichtlich des Gesamtgewichts, der Höchstgeschwindigkeit und des Kaufpreises.
Modellupdates
Modell 2007
ABS wird ab dem Modelljahr 2007 in Deutschland serienmäßig angeboten.[3]
Modellcodes (ER-6 N/F): ER650A/EX650A
Modell 2009
Mit dem Jahrgang 2009 wurde die ER6 einem Facelifting unterzogen. Grundsätzlich wurde das Design „kantiger“. So änderte sich die Scheinwerfermaske und wurde größer. Die Standlichtlampen wurden nach oben gezogen und die Scheinwerfer am Design angepasst. Ebenso wurden Tank und Kühlerabdeckungen in der Linienführung geändert. Heckleuchten und Blinker sind nun als LED-Ausführung verbaut. Der Instrumententräger wurde ebenfalls größer, ebenso wie die Instrumente selbst. Der Mix aus Analog- und Digitalanzeige wurde beibehalten, jedoch ist nunmehr die Tachoanzeige analog und der Drehzahlmesser im digitalen Multifunktionsdisplay integriert. Die Schwinge hingegen wurde an das Rahmendesign angepasst und somit „runder“. Die Hinterachse trägt nun eine kleine Radabdeckung.
Beim F-Modell wurde die Vollverkleidung dem kantigen Design angepasst, die vormals analogen Instrumente wurden durch ein Digital-Display ersetzt.
Modellcodes (ER-6 N/F): ER650C/EX650C
Modell 2012
Der Jahrgang 2012 brachte tiefgreifendere Modifikationen. Rahmen und Schwinge wurden komplett neu gestaltet und als Doppelrohr ausgeführt. Der Motor wurde neu abgestimmt und auf noch mehr Durchzug im mittleren Drehzahlbereich ausgelegt. Die Kühlerabdeckungen wurden kleiner, auch weil die vorderen Blinker nun „klassisch“ an Auslegern verbaut sind. Das Heck wurde etwas kürzer und die Heckleuchte geändert. Die vorher einteilige Sitzbank wich einer Tandemlösung. Der Instrumententräger wurde wieder geändert. Tacho und Drehzahlmesser tauschten erneut die Anzeigenformate, so dass wie anfangs der Drehzahlmesser analog ausgeführt ist. Der Tank wurde geringfügig vergrößert.
Die F-Variante erhielt wieder eine Änderung der Vollverkleidung und der Instrumententräger wich einer Digital-Analog-Variante, die sich an der des N-Modells orientiert.
Modellcodes (ER-6 N/F): ER650E/EX650E
Neuzulassungen ER-6n in Deutschland
Jahr | Quelle | Neuzulassungen |
---|---|---|
2008 | [6] | 2.042 |
2009 | [7] | 2.556 |
2010 | [8] | 2.095 |
2011 | [9] | 1.895 |
2012 | [10] | 2.445 |
2013 | [11] | 2.265 |
2014 | [12] | 2.778 |
2015 | [13] | 2.591 |
Literatur
- Phil Mather (Übertragen und bearbeitet von Udo Stünkel): Wartung und Reparatur - Kawasaki ER-6f und ER-6n. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-5334-7.
- Andi Seiler: Typenkompass Kawasaki Motorräder seit 1965, Motorbuch Verlag, ISBN 978-3-613-02727-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Motorräder Produktübersicht. Kawasaki Heavy Industries, abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ ER-6n Spezifikationen. Kawasaki Heavy Industries, abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ a b Gebrauchtkaufberatung: Motorrad-Gebrauchtkaufberatung - Gewusst wie, was und wo. Tourenfahrer, abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ Doppelfahrbericht Kawasaki ER-6n und ER-6f. Handelsblatt, 26. Juni 2012, abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ Test der Kawasaki ER-6f. Motorrad, , abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ Motorrad-Neuzulassungen 2008: die Top 50. MO Medien Verlag, archiviert vom am 8. Dezember 2011; abgerufen am 17. Februar 2011.
- ↑ Die Motorrad-Top 50 des Jahres 2009. MO Medien Verlag, archiviert vom am 8. Februar 2010; abgerufen am 17. Februar 2011.
- ↑ Neuzulassungen Top 50 Modelle Krafträder Dezember 2010 (kumuliert). (PDF; 486 kB) Mojomag.de: IVM Industrie-Verband Motorrad Deutschland e.V., abgerufen am 17. Februar 2011.
- ↑ Neuzulassungen Top 50 Krafträder Dezember 2011 (kumuliert). IVM Deutschland e. V., abgerufen am 13. März 2012.
- ↑ Neuzulassungen Top 50 Krafträder Dezember 2012 (kumuliert). IVM Deutschland e. V., abgerufen am 12. Juli 2013.
- ↑ Neuzulassungen Top 50 Krafträder Dezember 2013 (kumuliert). IVM Deutschland e. V., abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ Neuzulassungen Top 50 Krafträder Dezember 2014 (kumuliert). IVM Deutschland e. V., abgerufen am 28. Mai 2015.
- ↑ Neuzulassungen Top 50 Krafträder Dezember 2015 (kumuliert). IVM Deutschland e. V., abgerufen am 8. Februar 2016.