Kreis Dieburg

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Kreis Dieburg
Deutschlandkarte, Position vom Kreis Dieburg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1938)
Koordinaten: 49° 54′ N, 8° 51′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 8° 51′ O
Bestandszeitraum: 1832–1938
Bundesland: Volksstaat Hessen
Region: Starkenburg
Verwaltungssitz: Dieburg
Einwohner: 68.102 (1933)
Kreisgliederung: 70 Gemeinden
Landrat: Dieter Stammler

Der Kreis Dieburg, mit der gleichnamigen Kreisstadt, war ein von 1832 bis zum 1. November 1938 bestehender Landkreis des Großherzogtum Hessen und nach dem Ersten Weltkrieg des Volksstaat Hessen. Aus ihm ging im Zuge der Verwaltungsreformen 1938 der Landkreis Dieburg hervor.[1]

Geschichte

Die Provinzen des Volksstaat Hessen im Jahr 1930

Nach der Verkündigung der Verfassung des Großherzogtums Hessen am 17. Dezember 1820 folgte am 14. Juli 1821 eine umfassende Verwaltungsreform. Statt der Amtsvogteien wurden nun Landratsbezirke eingerichtet.

Zunächst übernahm für ein Jahr, 1821, das Amt Dieburg die Funktion der Amtsvogtei Dieburg. Anschließend wurde das Amt Dieburg in den Landratsbezirk Dieburg umgewandelt. Nach einer weiteren Verwaltungsreform ging der Landratsbezirk Dieburg 1832 gemeinsam mit dem Landratsbezirk Reinheim in dem neuen Kreis Dieburg auf.

Die nächste Veränderung erfuhr der Kreis Dieburg durch die Deutsche Revolution von 1848. Während der Revolution wurde der Kreis aufgelöst und dem Regierungsbezirk Dieburg zugeschlagen. Nach der Restitution 1852 wurden die Regierungsbezirke wieder aufgehoben. Dabei entstand ein neu abgegrenzter Kreis Dieburg aus dem Landgerichtsbezirk Umstadt sowie aus Teilen der Landgerichtsbezirke Höchst, Langen, Offenbach, Reinheim und Seligenstadt.[2][3]

Zusammen mit den Kreisen Bensheim, Darmstadt, Erbach, Groß-Gerau, Heppenheim und Offenbach, sowie bis 1874 mit den Kreisen Lindenfels, Neustadt und Wimpfen bildete seitdem der Kreis Dieburg die Provinz Starkenburg im Großherzogtum Hessen und in der Folge im Volksstaat Hessen.

Am 1. Juli 1874 wurde dem Kreis Dieburg im Rahmen einer hessischen Kreisreform die Gemeinden Frau-Nauses, Ober-Nauses, Schloß-Nauses und Wiebelsbach aus dem aufgelösten Kreis Neustadt zugeschlagen.[4]

Bei der hessischen Verwaltungsreform vom 1. November 1938 wechselten die Gemeinden Allertshofen, Brandau, Ernsthofen, Frankenhausen, Herchenrode, Hoxhohl, Lützelbach, Neunkirchen, Neutsch, Nieder-Modau, Ober-Modau, Rohrbach und Wembach vom Kreis Dieburg in den Landkreis Darmstadt. Die verbliebenen Gemeinden bildeten fortan den Landkreis Dieburg.

Der letzte Landrat des Kreises Dieburg war von 1934 bis 1938 Dieter Stammler aus Offenbach.[5]

Einwohnerzahlen

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen im Kreis Dieburg:[3][6]

Datum Einwohnerzahl
1852 51.635
1900 55.378
1910 62.023
1925 65.405
1933 68.102

Landräte

Der Kreis Dieburg hatte folgende Landräte:[5]

Gliederung des Kreises

Dem Kreis Dieburg gehörten 70 Gemeinden an, darunter die fünf Städte Babenhausen, Dieburg, Groß-Bieberau, Groß-Umstadt und Reinheim:[8][9]

Zum Kreis gehörten außerdem das gemarkungsselbständige Grundstück Hottenbacher Hof sowie die selbständigen Gemarkungen Koloniewald und Forst Eichen.[9]

Einzelnachweise

  1. Michael Rademacher: Land Hessen. Verwaltungsstruktur. In: Deutsche Verwaltungsgeschichte. (HTML [abgerufen am 14. März 2012]).
  2. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 (No. 30) (online bei der Bayrischen Staatsbibliothek)
  3. a b Philipp A. F. Walther: Das Großherzogthum Hessen nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. 1854, abgerufen am 2. März 2016.
  4. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. Nr. 28. Darmstadt 12. Juni 1874, S. 247 (Digitalisat).
  5. a b Rolf Jehnke: Landkreis Dieburg. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945. Herdecke 2006 (HTML [abgerufen am 14. März 2012]).
  6. Michael Rademacher: Landkreis Dieburg. Einwohner Landkreis Dieburg. In: Deutsche Verwaltungsgeschichte. (HTML [abgerufen am 14. März 2012]).
  7. „Rüding, Egid Joseph Carl von“. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Rolf Jehnke: Gemeindeverzeichnis Kreis Dieburg. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945. Herdecke 2006 (HTML [abgerufen am 14. März 2012]).
  9. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis 1910. (HTML [abgerufen am 10. Februar 2013]).