Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011/400 m der Männer

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13. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 27 Athleten aus 29 Ländern
Austragungsort Korea Sud Daegu
Wettkampfort Daegu-Stadion
Wettkampfphase 28. August (Vorrunde)
29. August (Halbfinale)
30. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Kirani James Grenada GRN
Silbermedaille LaShawn Merritt (Vereinigte Staaten USA)
Bronzemedaille Kevin Borlée (Belgien BEL)
Das Daegu-Stadion im Jahr 2010

Der 400-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 wurde vom 28. bis 30. August 2011 im Daegu-Stadion der südkoreanischen Stadt Daegu ausgetragen.

Weltmeister wurde Kirani James aus Grenada. Silber ging an den US-amerikanischen Titelverteidiger, aktuellen Olympiasieger und Vizeweltmeister von 2007 LaShawn Merritt, der außerdem mit der 4-mal-400-Meter-Staffel seines Landes 2007 und 2009 WM-Gold sowie 2008 Olympiagold errungen hatte. Er lief mit 44,35 s im Vorlauf die schnellste Zeit bei diesen Weltmeisterschaften, womit er eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte. Bronze gewann der aktuelle Europameister Kevin Borlée aus Belgien, der bei den Europameisterschaften im letzten Jahr auch Bronze mit der belgischen 4-mal-100-Meter-Staffel errungen hatte.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[1] 43,18 s Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Johnson WM 1999 in Sevilla, Spanien 26. August 1999
Weltmeisterschaftsrekord

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es gab eine Weltjahresbestleistung:

Teilnehmer eines Sportlers mit Behinderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb startete der mit Unterschenkelprothesen laufende Südafrikaner Oscar Pistorius. Zum dritten Mal machte der Sportler, dem wegen einer Fibulaaplasie die Wadenbeine und die äußere Seite der Füße fehlten, den Anlauf, bei Olympischen Spielen bzw. Weltmeisterschaften dabei zu sein, nachdem er zuvor sehr erfolgreich Wettbewerbe mit behinderten Teilnehmern bestritten hatte. 2008 war ihm von der IAAF die Startgenehmigung mit der Begründung, seine Prothesen verschafften ihm einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil, verweigert worden. Der Internationale Sportgerichtshof CAS entschied daraufhin, dass dem Sportler die Starterlaubnis in Wettbewerben mit Athleten ohne Behinderungen zu erteilen sei, weil Pistorius in anderer Hinsicht Nachteile in Kauf zu nehmen habe, welche die Vorteile durch die Federwirkung der Prothesen ausgleichen.[2] Für die Weltmeisterschaften 2009 erreichte Pistorius nicht die Qualifikationsnorm, aber in diesem Jahr unterbot er diese Norm mit 45,07 s und wurde für die Weltmeisterschaften hier in Daegu nominiert. Er erreichte mit 45,39 s als Dritter seines Vorlaufs das Halbfinale. Dort schied er als Achter mit 46,19 s aus.

Vier Jahre später musste er sich wegen fahrlässiger Tötung seiner Partnerin vor Gericht verantworten. Nach mehreren Verhandlungen erhielt er eine Gefängnisstrafe, die im Jahr 2031 endet.[3][4]

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in fünf Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. August 2011, 11:15 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Rondell Bartholomew Grenada Grenada 44,82
2 Renny Quow Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 44,84
3 Greg Nixon Vereinigte Staaten USA 45,16
4 Tabarie Henry Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 45,22
5 Riker Hylton Jamaika Jamaika 45,54
6 Mathieu Gnanligo Benin Benin 47,01
7 Nelson Stone Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea 47,86
8 Kerfalla Camara Guinea-a Guinea 49,74

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. August 2011, 11:23 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Jermaine Gonzales Jamaika Jamaika 45,12
2 Jamaal Torrance Vereinigte Staaten USA 45,44
3 Marcin Marciniszyn Polen Polen 45,51
4 Demetrius Pinder Bahamas Bahamas 45,53
5 Erison Hurtault Dominica Dominica 46,10
6 Nicolau Palanca Angola Angola 49,37
7 Ak Hafiy Tajuddin Rositi Brunei Brunei 50,12

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. August 2011, 11:39 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten USA 44,35 WL
2 Kevin Borlée Belgien Belgien 44,77
3 Rabah Yousif Sudan Sudan 45,20
4 Yūzō Kanemaru Japan Japan 45,51
5 Pawel Trenichin Russland Russland 45,55
6 Arnold Sorina Vanuatu Vanuatu 48,76
DNS Gary Kikaya Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo
Arismendy Peguero Dominikanische Republik Dominikanische Republik

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. August 2011, 11:39 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Kirani James Grenada Grenada 45,12
2 Jonathan Borlée Belgien Belgien 45,16
3 Ramon Miller Bahamas Bahamas 45,31
4 William Collazo Kuba Kuba 45,89
5 Park Bong-Ko Korea Sud Südkorea 46,42
6 Pako Seribe Botswana Botswana 46,97
7 Augusto Stanley Paraguay Paraguay 47,31
8 Bahaa Al Farra Palastina Autonomiegebiete Palästina 49,04

Vorlauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tony McQuay schied als Fünfter seines Vorlaufs in 45,47 s aus

28. August 2011, 11:47 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Chris Brown Bahamas Bahamas 45,29
2 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,30
3 Oscar Pistorius Sudafrika Südafrika 45,39
4 Femi Ogunode Katar Katar 45,42
5 Nery Brenes Costa Rica Costa Rica 45,47
6 Tony McQuay Vereinigte Staaten USA 46,76
7 Ahmed al-Merjabi Oman Oman 47,99
8 Abdou Razack Rabo Samma Niger Niger IAAF Rule 162.8 – Fehlstart[5]

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athleten – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Halbfinallauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

29. August 2011, 20:00 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten USA 44,76
2 Kevin Borlée Belgien Belgien 45,02
3 Rabah Yousif Sudan Sudan 45,43
4 Renny Quow Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 45,42
5 Ramon Miller Bahamas Bahamas 45,88
6 Yūzō Kanemaru Japan Japan 46,11
7 William Collazo Kuba Kuba 46,13
8 Erison Hurtault Dominica Dominica 46,41

Halbfinallauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

29. August 2011, 20:08 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Kirani James Grenada Grenada 45,20
2 Tabarie Henry Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 45,53
3 Chris Brown Bahamas Bahamas 45,54
4 Jamaal Torrance Vereinigte Staaten USA 45,73
5 Nery Brenes Costa Rica Costa Rica 45,93
6 Marcin Marciniszyn Polen Polen 45,94
7 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich Großbritannien 46,09
8 Riker Hylton Jamaika Jamaika 46,99

Im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

Halbfinallauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

29. August 2011, 20:16 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Jermaine Gonzales Jamaika Jamaika 44,99
2 Jonathan Borlée Belgien Belgien 45,14
3 Rondell Bartholomew Grenada Grenada 45,17
4 Femi Ogunode Katar Katar 45,41
5 Greg Nixon Vereinigte Staaten USA 45,51
6 Pawel Trenichin Russland Russland 45,68
7 Demetrius Pinder Bahamas Bahamas 45,87
8 Oscar Pistorius Sudafrika Südafrika 46,19

Im dritten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. August 2011, 21:45 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Kirani James Grenada Grenada 44,60
2 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten USA 44,63
3 Kevin Borlée Belgien Belgien 44,90
4 Jermaine Gonzales Jamaika Jamaika 44,99
5 Jonathan Borlée Belgien Belgien 45,07
6 Rondell Bartholomew Grenada Grenada 45,45
7 Tabarie Henry Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 45,55
8 Femi Ogunode Katar Katar 45,55

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 400 m - Men, abgerufen am 1. Februar 2022
  2. Emily Singer, Blade Runner" ohne echten Vorteil, heise.de, 9. Juli 2009, abgerufen am 19. Dezember 2020
  3. Jürgen Kalwa, Prothesen-Sprinter Leeper. Der nächste Herausforderer für die Leichtathletik. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung faz.net, 5. November 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020
  4. Oscar Pistorius, gala.de, abgerufen am 19. Dezember 2020
  5. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 86f (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 19. Dezember 2020