Mürzsteg

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Mürzsteg (Ehemalige Gemeinde)
Historisches Wappen von Mürzsteg
Historisches Wappen von Mürzsteg
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Katastralgemeinde Frein an der Mürz und Mürzsteg
Mürzsteg (Österreich)
Mürzsteg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bruck-Mürzzuschlag (BM), Steiermark
Gerichtsbezirk Mürzzuschlag
f5
Koordinaten 47° 40′ 32″ N, 15° 29′ 31″ OKoordinaten: 47° 40′ 32″ N, 15° 29′ 31″ O
Höhe 782 m ü. A.
Einwohner der stat. Einh. 565 (31. Oktober 2013)
Gebäudestand 295 (2001f1)
Fläche d. KG 84,27 km²
Postleitzahl 8693f1
Vorwahl +43/3859f1
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 62144
Katastralgemeinde-Nummer 60505, 60516
Zählsprengel/ -bezirk Mürzsteg (62144 004)
Ehemalige Gemeinde bis 2014
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
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BW

Mürzsteg, Lith. um 1830, J.F.Kaiser, Graz

Mürzsteg war bis Ende 2014 eine selbständige Gemeinde mit 565 Einwohnern (Stand: 31. Oktober 2013).[1] Der Ort liegt inmitten des Naturparks Mürzer Oberland im Nordosten der Steiermark (Gerichtsbezirk Mürzzuschlag und im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag).

Mit 1. Jänner 2015 wurde Mürzsteg im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform gemeinsam mit den vordem ebenfalls selbständigen Gemeinden Altenberg an der Rax und Kapellen in die Gemeinde Neuberg an der Mürz eingemeindet.[2]

Geografie

Geografische Lage

Das Ortsgebiet von Mürzsteg liegt am Oberlauf der Mürz in den Mürzsteger Alpen, einem Teil der Nördlichen Kalkalpen. Im Westen erhebt sich die Hohe Veitsch, im Osten die Schneealpe. Der Ort Mürzsteg selbst liegt an der Einmündung des Dobreinbaches in die Mürz.

Gliederung

Die ehemalige Gemeinde bestand aus zwei Katastralgemeinden (Einwohner 2011):

bzw. aus den Ortschaften

Eingemeindungen

Im Jahr 1948 kam die Katastralgemeinde Frein an der Mürz von der damaligen Gemeinde Halltal zu Mürzsteg; dafür wurde der Ortsteil Krampen nach Neuberg an der Mürz umgemeindet.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden waren von Norden ausgehend im Uhrzeigersinn:

Geschichte

Mürzsteg

Mürzsteg um 1900

Das Gebiet von Mürzsteg wurde 1103 von den Kärntner Herzögen dem Stift St. Lambrecht übergeben. Seitdem wurde das Gebiet von Westen ausgehend durch hörige Bauern des Stiftes gerodet und besiedelt. 1342 kam das Gebiet an das Zisterzienserstift Neuberg. 1428 wurde Mürzsteg erstmals urkundlich erwähnt.

1692 wurde durch das Stift Neuberg die Eisenindustrie in der Gegend begründet, die vor allem zu Ende des 18. Jahrhunderts einen bedeutenden Aufschwung nahm (so bestand um 1790 an der Einmündung des Dobreinerbaches ein Werk mit zwei Steckhämmern und bachaufwärts ein Zerrenhammer; 1798/99 wurde die „k.k. Gewehrfabrik“ in Lanau mit 64 Schmieden gegründet). 1850 wurde allerdings die Lanauer Fabrik geschlossen; auch der bisherige Bergbau in Tebrin wurde eingestellt. Nach der Aufhebung des Stiftes Neuberg wurde Mürzsteg im Jahr 1785 eine eigene Pfarre. Erst 1861 wurde die bestehende Kapelle zur Kirche ausgebaut und im Jahr 1898 abermals erweitert.

Ab 1850 kam Kaiser Franz Joseph I. regelmäßig zur Jagd nach Mürzsteg; 1854 verbrachte er hier die Flitterwochen mit Kaiserin Elisabeth. Das 1868 errichtete Jagdhaus wurde nach und nach zu einem Jagdschloss aus- und umgebaut. 1902 und 1903 empfing er hier Zar Nikolaus II. zu politischen Beratungen.

Frein an der Mürz

Frein wurde 1780 erstmals urkundlich erwähnt. 1805 wurde die Schule in Frein gegründet, 1911 eine weitere in Neuwald. Beide wurden 1976 geschlossen. 1881 erfolgte der Bau einer Straße zwischen Mürzsteg und Frein. 1892 wurde Frein eine eigene Pfarre. 1908 wurde in Frein eine Papierfabrik errichtet, die 1930 ihren Betrieb wieder einstellte. 1944 gab es für den abgelegenen Ort die erste Stromversorgung mittels eines eigenen Aggregates. Eine Lichtleitung wurde erst 1965 errichtet. 1948 wurde Frein an der Mürz von der Gemeinde Halltal abgetrennt und mit Mürzsteg vereinigt.

Religionen

Größte Glaubensgemeinschaft ist die Römisch-katholische Kirche, zu der sich 69,7 % der Bevölkerung bekennen, zweitgrößte, aufgrund des Asylantenheimes, der Islam mit 8,7 %, gefolgt von der Evangelischen Kirche mit 7,6 % und der Orthodoxen Kirche mit 1,8 % der Bevölkerung. Ohne religiöses Bekenntnis sind 11,4 %.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1398
1880 1270
1890 1317
1900 1166
1910 1125
1923 0936
1934 0943
1939 0879
1951 1099
1961 0993
1971 0813
1981 0634
1991 0652
2001 0554
2001 0565

Die Bevölkerung Mürzstegs hat seit Beginn der Volkszählungen mit einzelnen Unterbrechungen (insbes. zwischen 1939 und 1951, bedingt durch die Eingemeindung von Frein) stetig abgenommen und machte bei der letzten Volkszählung 2001 nicht einmal mehr die Hälfte der Zahl von 1869 aus. Sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz waren auch in diesen letzten Dekade negativ. Seither hat die Bevölkerung wieder leicht zugenommen und betrug 631 zum 1. Jänner 2012.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Mürzsteg
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neuberg an der Mürz

Museen

  • Holzknechtmuseum

Bauwerke

Naturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Mürzsteg ist von Mürzzuschlag und Neuberg über die Lahnsattelstraße B 23 zu erreichen, die in weiterer Folge über den Lahnsattel auf die Gutensteiner Straße B 21 trifft, auf der einerseits Mariazell und andererseits St. Aegyd am Neuwalde zu erreichen sind. Von Mürzsteg aus führt zudem in westlicher Richtung die Landesstraße 113 über das Niederalpl nach Wegscheid. Dort trifft sie auf die Mariazeller Straße B 20 von Kapfenberg nach Mariazell.

Ansässige Unternehmen

Die Wirtschaft von Mürzsteg besteht überwiegend aus Unternehmen, die von Touristen leben. Das „Kinderhotel Appelhof“ ist das größte Hotel der Hochsteiermark und nimmt mit etwa zwölf Hektar Hotelgelände die gesamte Südseite des Hauptortes ein. In Frein gibt es den „Freinerhof“. Am Niederalpl entwickelt sich um den „Schilift Niederalpl“ ein Freizeit-Hotspot mit drei Restaurants, der neben der einheimischen Bevölkerung vor allem von Wienern besucht wird. Am Niederalpl steht neben dem traditionellen 'Plodererhof' mit der 'Holzbox' ein Designhotel.

Politik

Bürgermeister war bis 31. Dezember 2014 Karlheinz Mayer (SPÖ). Vizebürgermeister war Arnold Gamsjäger (SPÖ).

Wappen

Wappenbeschreibung: „In einem mit fünf silbernen Schneerosen bestreuten grünen Feld unter einem silbernen Hirschhaupt ein silberner Steg, der auf an die Ränder des Schildfußes stoßenden, schwarz gefugten, silbernen Stützmauern aufruht, zwischen denen in Blau sich silbern ein Flößerhaken und eine Berghaue schräg kreuzen.“[3]
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1997.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Mürzsteg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Land Steiermark: Endgültiger Bevölkerungsstand am 31.10.2013 (Excel-Datei, 85 KB; abgerufen am 2. Mai 2015)
  2. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 21. November 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz und der Gemeinden Altenberg an der Rax, Kapellen und Mürzsteg, alle politischer Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 6. Dezember 2013. Nr. 148, 35. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 680.
  3. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 48, 1998, S. 54

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