Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Hochsprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 40 Athleten aus 28 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 17./19. August 2008
Medaillengewinner
RusslandRussland Andrei Silnow (RUS)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Germaine Mason (GBR)
RusslandRussland Jaroslaw Rybakow (RUS)
2004 2012
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Der Hochsprung bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 17. und 19. August 2008 ausgetragen. Vierzig Athleten nahmen daran teil.

Olympiasieger wurde der Russe Andrei Silnow. Er gewann vor dem Briten Germaine Mason und Jaroslaw Rybakow, ebenfalls aus Russland.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2004 Stefan Holm (Schweden Schweden) 2,36 m Athen 2004
Weltmeister 2007 Donald Thomas (Bahamas Bahamas) 2,35 m Ōsaka 2007
Europameister 2006 Andrei Silnow (Russland Russland) 2,36 m Göteborg 2006
Panamerikanischer Meister 2007 Víctor Moya (Kuba Kuba) 2,32 m Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meister 2008 Víctor Moya (Kuba Kuba) 2,25 m Cali 2008[1]
Südamerika-Meister 2007 Jessé de Lima (Brasilien Brasilien) 2,24 m São Paulo 2007[2]
Asienmeister 2007 Lee Hup Wei (Malaysia Malaysia) 2,24 m Amman 2007[3]
Afrikameister 2008 Kabelo Kgosiemang (Botswana Botswana) 2,34 m Addis Abeba 2008
Ozeanienmeister 2008 David Birati (Kiribati Kiribati) 1,92 m Saipan 2008[4]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 2,45 m Javier Sotomayor (Kuba Kuba) Salamanca, Spanien 27. Juli 1993[5]
Olympischer Rekord 2,39 m Charles Austin (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Atlanta, USA 28. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Am höchsten sprang der russische Olympiasieger Andrei Silnow im Finale. Mit seinem Siegsprung erzielte er 2,36 m und blieb damit drei Zentimeter unter dem olympischen Rekord. Den Weltrekord verfehlte er um neun Zentimeter.

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde ein Landesrekord egalisiert:
2,20 m – Majd Eddin Ghazal (Syrien), Qualifikation am 17. August, Gruppe A (erster Versuch)

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

17. August 2008, 20:20 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 2,32 m. Aufgrund der Entwicklung der von den Teilnehmern in der Qualifikation übersprungenen Höhen ging kein einziger Springer die geforderte Qualifikationshöhe überhaupt an, denn die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern wurde hier alleine über die Platzierung erreicht. So qualifizieren sich die besten zwölf Starter aus beiden Qualifikationsgruppen für das Finale (hellgrün unterlegt). Für die Finalteilnahme waren schließlich 2,25 m notwendig bei gleichzeitig höchstens einem Fehlversuch in der Serie.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 2,10 m 2,15 m 2,20 m 2,25 m 2,29 m Höhe Anmerkung
1 Jaroslav Bába Tschechien Tschechien o o o o 2,29
Germaine Mason Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o o o
3 Raúl Spank Deutschland Deutschland o o xo o 2,29
4 Stefan Holm Schweden Schweden o o xo 2,29
5 Rožle Prezelj Slowenien Slowenien o o o xxx 2,25
Jaroslaw Rybakow Russland Russland o o o xxx
7 Andra Manson Vereinigte Staaten USA xo xo o xxx 2,25
8 Andrea Bettinelli Italien Italien o o xo xxx 2,25
Mickaël Hanany Frankreich Frankreich o o o xo xxx
Wjatscheslaw Woronin Russland Russland o o xo xxx
11 Dragutin Topić Serbien Serbien o xo xo xxx 2,25
12 Nikita Palli Israel Israel o o o xxx 2,20
Donald Thomas Bahamas Bahamas o o xxx
14 Michał Bienik Polen Polen xo o xxx 2,20
Majd Eddin Ghazal Syrien Syrien o xo o xxx 2,20 NRe
16 Dusty Jonas Vereinigte Staaten USA o o xo xxx 2,20
17 Peter Horák Slowakei Slowakei o xo xxx 2,15
Gerardo Martínez Mexiko Mexiko o xo xxx
19 Konstandinos Baniotis Griechenland Griechenland xo xxx 2,10
20 Oleksandr Nartov Ukraine Ukraine xxo xxx 2,10

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hochspringer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 2,10 m 2,15 m 2,20 m 2,25 m 2,29 m Höhe
1 Jessé de Lima Brasilien Brasilien o o o o 2,29
Tomáš Janků Tschechien Tschechien o o o o o
3 Martyn Bernard Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o o xo 2,29
Andrei Silnow Russland Russland o o o xo
5 Filippo Campioli Italien Italien o o o o xxx 2,25
6 Tom Parsons Vereinigtes Konigreich Großbritannien o xo o xxx 2,25
7 Kyriakos Ioannou Zypern Republik Zypern xo xo xo xxx 2,25
8 Michael Mason Kanada Kanada o o xxo xxx 2,25
Jesse Williams Vereinigte Staaten USA o o xxo xxx
10 Dmytro Demjanjuk Ukraine Ukraine o o o xxx 2,20
11 Linus Thörnblad Schweden Schweden o xo xxx 2,20
12 James Grayman Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda xo xxo xo xxx 2,20
13 Javier Bermejo Spanien Spanien o o xxo xxx 2,20
Kabelo Kgosiemang Botswana Botswana o xxo xxx
Alessandro Talotti Italien Italien o o xxo xxx
16 Lee Hup Wei Malaysia Malaysia o xo xxo xxx 2,20
17 Jurij Krymarenko Ukraine Ukraine o xo xxx 2,15
18 Naoyuki Daigo Japan Japan xxo xxo xxx 2,15
19 Sergei Sassimowitsch Kasachstan Kasachstan xo xxx 2,10
NM Huang Haiqiang China Volksrepublik Volksrepublik China xxx ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hochspringer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Andrei Silnow (Foto: 2018) übersprang
als einziger Wettbewerber 2,36 m

19. August 2008, 19:10 Uhr

Platz Name Nation 2,15 m 2,20 m 2,25 m 2,29 m 2,32 m 2,34 m 2,36 m 2,42 m Endresultat Anmerkung
1 Andrei Silnow Russland Russland o o o o o o xxx 2,36
2 Germaine Mason Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o x- o o xxx 2,34 PBe
3 Jaroslaw Rybakow Russland Russland o o o xxo o xxx 2,34
4 Stefan Holm Schweden Schweden o o o o x- xx 2,32
5 Raúl Spank Deutschland Deutschland o o o o xxo x xx 2,32 PB0
6 Jaroslav Bába Tschechien Tschechien o o o o x- x- x 2,29
7 Tomáš Janků Tschechien Tschechien o o o xo x- xx 2,29
8 Tom Parsons Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o o xxx 2,25
9 Martyn Bernard Vereinigtes Konigreich Großbritannien o o xo x- xx 2,25
10 Filippo Campioli Italien Italien o o xxx 2,20
Jessé de Lima Brasilien Brasilien o xxx
12 Rožle Prezelj Slowenien Slowenien o xxo xxx 2,20

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert. Da niemand die Qualifikationshöhe überhaupt erst angegangen war, erreichten die besten zwölf Hochspringer aus beiden Qualifikationsgruppen diesen Endkampf. Vertreten waren drei Briten, zwei Russen, zwei Tschechen sowie je ein Teilnehmer aus Brasilien, Deutschland, Italien, Schweden, und Slowenien.

Es gab keinen eindeutigen Favoriten. Zu den Medaillenkandidaten zählten der amtierende Weltmeister Donald Thomas von den Bahamas, der russische WM-Zweite von 2007 und 2005 Jaroslaw Rybakow, der Schwede Stefan Holm, Olympiasieger von 2004, Dritter der Europameisterschaften von 2006 und WM-Vierter von 2007. Auch der WM-Dritte des Vorjahres Kyriakos Ioannou aus Zypern, die beiden Tschechen Tomáš Janků (WM-Fünfter von 2007 / Vizeeuropameister von 2006) und Jaroslav Bába (WM-Fünfter von 2005 / WM-Achter von 2007 / Olympiadritter von 2004) sowie der russische Europameister von 2006 Andrei Silnow gingen mit guten Medaillenchancen in diesen Wettbewerb. Weltmeister Thomas allerdings scheiterte bereits in der Qualifikation.

Bei der fünften Höhe von 2,32 m waren noch acht Athleten im Wettkampf. Dabei hatten sechs von ihnen die vorher aufgelegten 2,29 m übersprungen. Die beiden Briten Germaine Mason und Martyn Bernard hatten sich ihre jeweils noch zwei verbleibenden Versuche nach je einem Fehlsprung über 2,29 m aufgespart. Bernard war dabei nicht erfolgreich und wurde am Ende Neunter, während Mason die neue Höhe gleich mit seinem ersten Sprung meisterte. Auch Silnow und Holm waren mit ihren ersten Sprüngen erfolgreich und lagen damit nach der Fehlversuchsregel an der Spitze des Feldes. Rybakow und der Deutsche Raúl Spank übersprangen 2,32 m mit ihren jeweils dritten Versuchen und lagen damit gemeinsam auf Rang vier. Die beiden Tschechen Bába und Janků pokerten nach je einem Fehlversuch und hoben sich ihre weiteren Sprünge für die nächsten Höhen auf.

Nun wurden 2,34 m aufgelegt. Silnow, Mason und Rybakow waren jeweils im ersten Versuch erfolgreich. Holm und Bába verzichteten nach je einem Fehlsprung, wobei dem Tschechen nur noch ein Versuch blieb, denn er hatte ja auch bereits bei 2,32 m einmal gerissen und dann auf die kommende Höhen gesetzt. Janků schied aus, nachdem er mit seinen noch zwei verbliebenen Sprüngen nicht erfolgreich war, und belegte damit den siebten Platz. Auch Spank riss zweimal, er hatte noch einen Versuch, den er in die nächste Höhe mitnahm. Nach der Fehlversuchsregel lag jetzt Silnow alleine vorn, dahinter folgten Mason mit einem Fehlsprung und Rybakow mit zwei Fehlversuchen.

Bei 2,36 m wurde es für alle verbliebenen Springer eng. Einzig Silnow bewältigte die Höhe mühelos gleich im ersten Durchgang. Alle anderen Teilnehmer schieden hier aus. Damit gewann Michael Mason die Silber- und Jaroslaw Rybakow die Bronzemedaille. Beide hatten 2,34 m überquert. Mit jeweils übersprungenen 2,32 m wurde Stefan Holm Vierter vor Raúl Spank. Jaroslav Bába, der 2,29 m geschafft hatte, belegte den sechsten Platz. Andrei Silnow, der als Olympiasieger feststand, ließ noch 2,42 m auflegen, an denen er sich jedoch dreimal vergeblich versuchte.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 8. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 8. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 8. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 8. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records, High jump – Men, sport-record.de, abgerufen am 8. März 2022