Stein AR

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AR ist das Kürzel für den Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Stein zu vermeiden.
Stein
Wappen von Stein
Wappen von Stein
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Appenzell Ausserrhoden Appenzell Ausserrhoden (AR)
Bezirk: ehemaliger Bezirk Hinterlandw
BFS-Nr.: 3005i1f3f4
Postleitzahl: 9063
Koordinaten: 743901 / 248708Koordinaten: 47° 22′ 25″ N, 9° 20′ 39″ O; CH1903: 743901 / 248708
Höhe: 816 m ü. M.
Höhenbereich: 588–897 m ü. M.[1]
Fläche: 9,36 km²[2]
Einwohner: 1437 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 154 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
6,3 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsidentin: Petra Hanel-Sturzenegger
Website: www.stein-ar.ch

Lage der Gemeinde
Karte von SteinKanton Appenzell InnerrhodenKanton Appenzell InnerrhodenKanton St. GallenKanton St. GallenBezirk MittellandBezirk VorderlandHerisauHundwilSchönengrundSchwellbrunnStein ARUrnäschWaldstatt
Karte von Stein
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Stein ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Hinterland des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz. Sie umfasst das gleichnamige Dorf sowie zahlreiche Weiler und Einzelhöfe.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt auf einer Anhöhe zwischen den Flüssen Urnäsch im Westen und Sitter im Osten. Nachbargemeinden sind St. Gallen, Teufen, Schlatt-Haslen (AI), Hundwil und Herisau. Stein liegt auf einer Höhe von 593 m ü. M. (beim Sitterviadukt) bis 868 m (im Högg). Kommt man von Teufen her, ist Stein die erste Gemeinde im Appenzeller Hinterland. Sie hat eine Gesamtfläche von 933 Hektaren. Davon sind 84 Hektaren bewohnte, 617 Hektaren landwirtschaftliche und 215 Hektaren bestockte Flächen, also Wälder und Gehölze. Die restlichen 17 Hektaren gelten als unproduktive Flächen.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reformierte Kirche

Stein erhielt seinen Namen nach dem Flurbezirk Auf Stein Welt-Icon, wo der ursprüngliche Kirchenbau geplant war. Im Haus Burg (Sonder 238[6]) sind Mauerreste erhalten, die wohl von einem Wohnturm aus dem 13. und 14. Jahrhundert für klösterliche Dienstmannen des Amts Hundwil stammen. Das Haus Burg war der Wohnsitz des Landammanns Ulrich Waibel, der von 1452 bis 1454 sein Amt versah.[7] Als Untere oder Horgenbühler Rhode war Stein bis 1749 Teil der Rhode und Kirchhöri Hundwil, hatte aber seit den Appenzellerkriegen (1401–1429) eigene politische Behörden. Anstelle der geplanten Kirchenerweiterung in Hundwil erfolgte 1749 trotz heftiger Proteste der Oberen Rhode die Abspaltung der Unteren Rhode, nun Stein genannt, verbunden mit dem Bau einer neuen Kirche und der Trennung der gemeinsamen Güter.[8] Nach der Trennung teilten sich die beiden Rhoden noch das Rathaus, das in Hundwil erbaut worden war.[6]

In der Diskussion um den Standort des Gotteshauses wurde zunächst der Weiler «Reute»[9] ausgewählt. Dieser Standort wurde aber von der Landesregierung nicht genehmigt, da bereits eine andere ausserrhodische Gemeinde den Namen «Reute» trägt. Es kam nun der benachbarte Weiler «Auf Stein» ins Spiel. Doch auch dieser Standort erwies sich als nicht geeignet, und zwar wegen Wassermangels. Der heutige Standort der Kirche liegt 500 Meter weiter nördlich[7] – ein gusseiserner, zweistrahliger Brunnen erinnert noch heute daran.

Der Ortsname «Stein» setzte sich durch, und das Baujahr der Kirche (1749) wird als Gründungsjahr der neuen Gemeinde festgesetzt. Um die neue Kirche bildete sich noch im 18. Jahrhundert ein kleiner Dorfkern. Zuvor waren die Bauernhäuser hier ungleichmässig verteilt gewesen. Nach dem Teilungsbeschluss war geregelt, dass jeder Bürger selbst entscheiden konnte, ob er zu Stein oder zu Hundwil pfarrgenössig sein wollte. Diese Regel wurde bald wieder abgeschafft. Ebenso wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Grenze neu gezogen, da sie nach dem Teilungsbeschluss nur sehr vage beschrieben war. Das offizielle Siegel verblieb bis um 1835 in Hundwil.[8]

Luftbild von Walter Mittelholzer, 1923

Die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einsetzende dynamische Entwicklung der Gemeinde Stein wurde durch das im ganzen Kanton betriebene und in vorindustrieller Zeit erstmals über die Massen florierende Textilgewerbe ermöglicht. Flachsanbau ist seit dem 16. Jahrhundert an bezeugt. Die Weberei ergänzte ab dem 17. Jahrhundert zunehmend die traditionelle Vieh- und Milchwirtschaft. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts kam die Stickerei hinzu. Versuche mit Seidenweberei und Seidenraupenzucht gab es im frühen 19. Jahrhundert. Eine Stickereifabrik wurde ca. 1870 eröffnet. Sie stellte später auf Plattstichweberei um und beschäftigte 1930 noch 450 Heimweber. Ferner bestand von 1674 bis etwa 1890 im Kubel an der Urnäsch eine Korn- und Papiermühle. Eine Brauerei existierte von ungefähr 1860 bis 1910. Daneben blühten bis 1945 Handwerk und Gewerbe. Die Milchwirtschaft blieb stets von grosser Bedeutung. Stein war bis um 1940 neben Hundwil eine Hochburg des appenzellischen Käse- und Butterhandels.[8]

Der Tourismus setzte im frühen 19. Jahrhundert im Bad Störgel ein und nahm ab 1898 infolge der Gründung eines Verkehrsvereins zu. In Stein herrschte ein ländlicher Tourismus.

Von 1950 bis 1980 entwickelte sich Stein – auch wegen der Anlage von neuen Wohnquartieren – von einer Arbeits- zu einer Wohngemeinde, der ersten im Hinterland. Diese Entwicklung mit vielen Wegpendlern setzte sich bis ins 21. Jahrhundert fort. Ab dem späten 20. Jahrhundert intensivierte die Gemeinde die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden zur Erfüllung gewisser Aufgaben – z. B. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Oberstufe, Grundbuchamt. 2005 stellte der erste Wirtschaftssektor gut 31 % und der zweite gut 20 % der Arbeitsplätze in der Gemeinde.[8] Das Grundbuchamt führen Teufen, Bühler und Stein gemeinsam.[10] (siehe auch: Wirtschaft)

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[11]
Jahr 1794 1818 1850 1870 1888 1900 1920 1950 1970 1980 1990 2000 2005 2010 2015 2018 2022
Einwohner 1777 1367 1666 1705 1957 1787 1672 1306 1101 1198 1314 1355 1330 1359 1406 1429 1437

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaftsstruktur von Stein galt wegen ihrer Diversifikation lange als krisensicher. Die im Jahr 1978 eröffnete Schaukäserei sorgte für mehr Tagestourismus. Bereits im ersten Jahr besuchten über 300'000 Menschen die Schaukäserei.[7] Seit der Eröffnung bis ins Jahr 2021 besichtigten über acht Millionen Menschen die Käserei.[12] Im Jahr 1987 eröffnete das Appenzeller Volkskunde-Museum seine Türen. 2022 gibt es über 50 verschiedene eingetragene Unternehmen in der Gemeinde Stein.[13]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2022 ist Petra Hanel Sturzenegger Gemeindepräsidentin der Gemeinde Stein. Stein verfügt über einen neunköpfigen Gemeinderat, der unter der Leitung der Gemeindepräsidentin steht. Der Rat wird für eine vierjährige Amtszeit von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern im Majorzverfahren bestimmt. Der Gemeinderat ist ein politisches Organ der Exekutive und kümmert sich im Rahmen seiner Kompetenzen um die laufenden Geschäfte der Gemeinde. Es gibt auf Gemeindeebene keine begrenzte Anzahl Amtszeiten. Folgende Personen bilden den Gemeinderat Stein für die Amtszeit 2019–2023 (Stand Juli 2022)[14]:

  • Petra Hanel Sturzenegger, Gemeindepräsidentin, seit 2022
  • Arnold Zellweger, Vizepräsident, seit 2015
  • Jürg Aemisegger, Gemeinderat, seit 2005
  • Monika Erzinger, Gemeinderätin, seit 2017
  • Reto Meier, Gemeinderat, seit 2022
  • Peter Rohner, Gemeinderat, seit 2022
  • Rita Steingruber, Gemeinderätin, seit 2013
  • Stefan Tanner, Gemeinderat, seit 2022
  • Marco Wäckerlig, Gemeinderat, seit 2016

Aufgrund der Einwohnerzahl darf Stein zwei Personen im Kantonsrat in Herisau stellen, der die Legislative des Kantons bildet. Die Personen werden im Majorzverfahren von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern für eine Amtszeit von vier Jahren bestimmt. Die Kantonsrätinnen und Kantonsräte vertreten die Interessen der Gemeinde auf kantonaler Ebene. Folgende Personen vertreten Stein im Kantonsrat (Stand Juli 2022):[15]

  • Heinz Mauch-Züger, Kantonsrat, parteilos
  • Marcel Walker, Kantonsrat, FDP

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Trennung von Hundwil wurde in Stein unterrichtet. Die erste Schule wurde 1750 gegründet. Erst ab 1830 wurden die Lehrer in Lehrerbildungsstätten ausgebildet. Unterrichtet wurde entweder im Pfarrhaus oder im Haus des Lehrers. Die Eltern der Schüler mussten dem Lehrer einen wöchentlichen Lohn bezahlen. Sehr arme Kinder konnten die Schule nicht besuchen, da sie in der eigenen Familie mithelfen mussten. 1837 erfolgte die Gründung einer Freischule. 1839 wurde das Schulhaus «Langenegg» erbaut, da die Pfarrhäuser für die Anzahl Schüler zu klein geworden waren. Die Entlöhnung des Lehrers wurde nun von der Gemeinde übernommen. 1888 wurde die Schule im Dorfbezirk in Unterschule (1. bis 3. Klasse) und in Oberschule (4. bis 8. Klasse) unterteilt. 1901 fand der Unterricht zum ersten Mal an der neuen Realschule (heute Sekundarschule) statt. Nach dem Bau des Dorfschulhauses 1966 und 1967 wurden die Aussenschulen «Langenegg» und «Berg» aufgelöst.[7]

1971 wurde der erste öffentliche Kindergarten in der Gemeinde eingerichtet. Zuvor war der Kindergarten auf privater Ebene geführt worden. Heute befinden sich in Stein zwei Kindergärten, eine Primarschule und eine Sekundarschule unmittelbar im Dorfzentrum. Im Schuljahr 2021/22 werden ungefähr 200 Kinder unterrichtet. In die Sekundarschule kommen auch Schülerinnen und Schüler aus der Nachbargemeinde Hundwil.[16] Das kantonale Gymnasium hingegen muss in Trogen besucht werden.

Kunst und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1994 wurde im Sekundarschulhaus die Dorfbibliothek Stein eröffnet. Sie existiert bis heute und hat neben etwa 3000 Büchern auch neue Medien im Angebot.[17][7]

Die Musikgesellschaft Stein wurde 1873 mit fünf aktiven Mitgliedern gegründet. Während der ersten 25 Jahre wurde der Verein insgesamt viermal aufgelöst und dann mit den fast identischen Männern wieder neu gegründet. Schon früh spielte die Musikgesellschaft Stein an Abendunterhaltungen ausschliesslich Unterhaltungsmusik. Die heutige Brass-Band, die nur aus Blechblasinstrumenten besteht, gibt regelmässig Konzerte und nimmt an Musikfesten teil. Seit 2010 gibt es eine Jugendband, die unter dem Namen «Stonies» gelegentlich auftritt.[18]

Als appenzellischer Volkskünstler ist Johannes Müller, der 1897 in Stein verstorben ist, von regionaler Ausstrahlung. Er besass eine Uhrmacherwerkstatt und war Bauernmaler. Müller wird in der Dorfchronik als «Begründer der Senntumsmalerei» bezeichnet.[7]

1987 wurde in Stein das Appenzeller Volkskunde-Museum eröffnet. Schwerpunkte sind die Appenzeller Sennenkultur und die Textilheimarbeit sowie die Heimweberei und Stickerei. Nebst der Dauerausstellung gibt es zusätzlich immer eine Sonderausstellung, die kunsthistorische Themen behandelt.[19]

Brauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Stein sind mehrere alte Traditionen, die für das Appenzeller Hinterland charakteristisch sind, erhalten geblieben. Eine dieser Traditionen ist das Silvesterchlausen. Der Brauch heidnischen Ursprungs besagt, dass die altertümlichen Gestalten das Böse vertreiben sollen.[7] Die Chläuse werden in drei verschiedene Typen unterteilt: «Schöne», «Schö-Wüeschte» und «Wüeschte». Die Letztgenannten tragen Gewänder («Groscht»), die mit Reisig, Laub und Stroh bedeckt sind. Die «Schöne» tragen edel verzierte Samttrachten und Hauben, die selbstgeschnitzte Alltagsszenen darstellen. Die «Schö-Wüeschte» sind wie die «Wüeschte» in Naturmaterialien gekleidet, wobei diese aber sorgfältig drapiert sind.

In Gruppen – sogenannten «Schuppeln» – ziehen die Chläuse zu einem Bauernhaus. Zuvorderst geht ein Vorrolli, zuhinterst ein Nachrolli. Diese beiden Chläuse werden auch «Rollewiiber» genannt. Sie tragen einen Rock, und bei den «Schöne» zeigt die Larve ein Frauengesicht. Bis zu dreizehn Rollen (geschlitzte runde Schellen) schmücken ihren Oberkörper. Die restlichen Mitglieder des Schuppel werden «Schelli» genannt. Sie sind mit einer vorgehängten Schelle oder mit zwei Schellen auf Brust und Rücken unterwegs. Der Ablauf nach der Ankunft beim Bauernhaus ist immer derselbe: Sie «schelled und rolled», das heisst, die Chläuse bringen durch Springen und Schwenken ihre Schellen und Rollen zum Klingen und singen ein «Zäuerli» (Jodel). Nach der musikalischen Darbietung wünschen sie den Leuten auf dem Hof ein gutes Jahr und erhalten einen Geldbetrag.

Die «Schöne» gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts, die «Schö-Wüeschte» erst seit 1960. Das Aussehen der Chläuse ist in stetiger Veränderung und hängt vom gesellschaftlichen Wandel ab. Am Silvester 1997 waren in Stein insgesamt 65 Kläuse unterwegs. Die Tradition ist in der Gemeinde sehr lebendig. Frauen gibt es bei diesem Brauch beinahe keine. Dies, da die Chläuse Glocken und Gewänder tragen müssen, die um die 40 Kilogramm wiegen. Hinzu kommen das Singen und das Gehen von langen Wegstrecken.[20]

Eine weitere lebendige Tradition ist das Bloch. Die Waldarbeiter ziehen eine Tanne durch die Nachbardörfer und versteigern anschliessend den Baumstamm nach der Rückkehr. Die Kränze und Blumen als Verzierung repräsentieren die guten Geister. Das erste Bloch in Stein fand laut Ratsprotokoll im Jahr 1915 statt. Ein Bloch beansprucht 45 bis 49 Teilnehmer. Für den Brauch werden 300 Schweinsblasen für die «Bloteri» bestellt. Die Schweinsblasen werden mit einer Schnur an einem Haselnussstecken befestigt und werden dann auf den Rücken der Zuschauer geschlagen. Der Brauch wird von Knaben organisiert und durchgeführt.[7]

Die Viehschau mit dem dazugehörenden Jahrmarkt ist aus Stein nicht wegzudenken. Bereits 1871 wurde beschlossen, dass jedes Jahr im Herbst ein Jahrmarkt stattfinden solle. Bald kam die Idee auf, eine Viehschau in die Veranstaltung mit einzubauen. An der Viehschau werden die schönste Kuh und der schönste Stier ausgewählt und prämiert.[7]

Freizeit und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hügellandschaft in und um Stein ist ein Wandergebiet. Da die Gemeinde sich als «Perle im Appenzellerland» bezeichnet, lancierte sie einen «Perlenweg». Auf diesem kann das Dorf erkundet werden.[21]

1865 wurde der Turnverein Stein gegründet, und im Jahr 1942 der Damenturnverein. Die beiden existieren bis heute. 2022 hat Stein neun verschiedene Turnriegen, sodass sich alle Altersklassen sportlich betätigen können.[22]

In Stein gibt es einen 300-Meter-Schiessstand und einen Schützenverein, der unter dem Namen Schützenverein Stein-Hundwil eingetragen ist. Die Mitgliedschaft ist ab dem 10. Lebensjahr möglich.[23] Die Hinterländer Gemeinde hat auch einen Armbrustschützenverein. Dieser darf sich «ältester Armbrustschützenverein der Schweiz» nennen, da er bereits 1867 etabliert worden ist. Zu Beginn betrug die Schussdistanz knappe 15 Meter. Heute kommen die besten Schützen der Welt 80 Meter weit.[24]

Institutionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine katholische Kirche gibt es in Stein nicht, die Gläubigen sind der katholischen Pfarrei Teufen Bühler Stein oder der Pfarrei Haslen angeschlossen.[25]

Am 19. Mai 1811 wurde die Liegenschaft «unter dem Bühl» erworben und zum Armenhaus bestimmt. Die Leute, die dort untergekommen waren, mussten in der Landwirtschaft mithelfen oder im Webkeller arbeiten. 1990 wurde das Armenhaus zu einem Altersheim umfunktioniert. Nachdem das Haus lange Zeit leer gestanden hatte, bezogen es im Jahr 2022 Flüchtlinge aus der Ukraine.[26]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abendmahlskelch von 1750 in Stein
  • Dorfkern aus dem 18. Jahrhundert mit Kirche von Jakob und Hans Ulrich Grubenmann, erbaut 1749, renoviert 1832/1833 (aus dieser Zeit auch die Stuckaturen und Kanzel sowie Taufstein von Gebhard Moosbrugger). In der Kirche barocker Abendmahlskelch vom Goldschmied «TS» in Herisau
  • Schaukäserei des Appenzellerkäses
  • Appenzeller Volkskundemuseum unter anderem mit Webstühlen und Stickmaschinen aus dem 19. Jahrhundert.
  • Zwischen dem Weiler Störgel und dem St. Galler Ortsteil Haggen liegt die Haggenbrücke, der höchste Fussgängersteg Europas, welcher die hier 355 Meter breite Schlucht der Sitter in einer Höhe von 99 Metern überspannt (erbaut 1937). Das «Ganggelibrugg» (wackelige Brücke) genannte Bauwerk war eigentlich für den Verkehr zwischen Stein und St. Gallen geplant, doch konnte es wegen schwerer baulicher Mängel nie seiner eigentlichen Bestimmung übergeben werden. Über lange Zeit war sie schweizweit die meist benutzte Brücke für Suizid. Seit der letzten Renovierung 2009/2010 ist die Brücke deshalb mit Netzen gesichert.
  • Gedeckte Holzbrücke (Kubelbrücke, auch als «Sprechende Brücke» bezeichnet) über den Fluss Urnäsch im Weiler Kubel, erbaut von Hans Ulrich Grubenmann.
  • Gedeckte Holzbrücke (Äbtebrücke) über den Fluss Sitter im Weiler Kubel, erbaut vom Kloster St. Gallen.
  • Gedeckte Holzbrücken (Hüslibrücken) über die Sitter und den Wattbach unterhalb der «Ganggelibrugg» im Weiler Blatten/Zweibruggen.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfplatz von Stein von der Kirche aus

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Nötzli: Das zweihundertjährige Bestehen von Stein im Kanton Appenzell Ausser-Rhoden: Ein geschichtliches Dokument über den Freiheitswillen einer kleinen Landgemeinde. Ohne Verlag, ohne Ort 1949.
  • Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 1: Der Bezirk Hinterland. Birkhäuser, Basel 1973. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 61), S. 401–439. Digitalisat
  • Willi Rohner, Willy Ringeisen, Paul Preisig: 1749–1999. 250 Jahre Gemeinde Stein AR. Berneck 1999.
  • Angelo Steccanella: Herisauer Goldschmiede. Digitalisat (PDF; 694 kB)
  • Thomas Karrer: "Ganggelibrogg": Geschichten einer Brücke. Film im Auftrag der Gemeinde Stein AR, Trogen 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Appenzell Ausserrhoden (Hrsg.): Daten und Fakten AR2022.
  6. a b Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Schweiz. 1. Auflage. Band 61. Birkhäuser Verlag, Basel 1973, Stein AR.
  7. a b c d e f g h i Willi Rohner, Willy Ringeisen, Paul Preisig: 250 Jahre Gemeinde Stein AR. Rheintaler Druckerei und Verlag, Berneck 1999.
  8. a b c d Thomas Fuchs: Stein (AR). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  9. Geoportal. In: geoportal.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  10. Grundbuchamt Teufen, Bühler, Stein. In: teufen.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  11. Daten der Eidgenössischen Volkszählungen ab 1850 nach Gemeinden (CSV-Datensatz). (CSV) In: Bundesamt für Statistik. Bundesamt für Statistik, 2019, abgerufen am 7. Juli 2022.
  12. Die Appenzeller Schaukäserei. In: swiss-spectator.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  13. Firmenverzeichnis. In: stein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  14. Gemeinderat. In: stein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  15. Mitglieder des Kantonsrates. In: ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  16. Portrait. In: schulen-stein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  17. Bibliothek Stein. In: bibliothekstein.com. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  18. Steckbrief. In: .mgstein.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  19. Über uns. In: appenzeller-museum.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  20. Silvesterchlausen. In: lebendige-traditionen.ch. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  21. Tourismus. In: stein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  22. Kurzportrait. In: tvstein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  23. Vereinsliste. In: stein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  24. Wie weit schiesst das Sportgerät. In: hobbeasy.de. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  25. Katholische Kirche Teufen-Bühler-Stein. In: stein-ar.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
  26. Ukraineflüchtlinge beziehen das Altersheim Büel in Stein. In: nau.ch. Abgerufen am 12. Juli 2022.