Thomas Pinckney

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Thomas Pinckney

Thomas Pinckney (* 23. Oktober 1750 in Charleston, South Carolina; † 2. November 1828 ebenda) war ein US-amerikanischer Soldat, Politiker und Diplomat.

Frühe Jahre

Thomas Pinckney, Sohn von Eliza Lucas Pinckney, Bruder von Charles Cotesworth Pinckney und Cousin von Charles Pinckney, besuchte die Westminster School und die Universität Oxford in England, die französische Militärakademie in Caen und die Inner Temple School in London. Im Jahr 1774 kam er nach South Carolina zurück, erlangte die Zulassung als Rechtsanwalt und begann in Charleston zu praktizieren. Er wurde ein glühender Anhänger der Revolutionsbewegung und trat 1775 in die Kontinentalarmee ein, in der er es bis zum Captain brachte.

Politische Laufbahn

Nach dem Ende des Krieges widmete er sich zunächst seiner Plantage, ehe er sich der Politik zuwandte. Zwischen 1787 und 1789 war er Gouverneur von South Carolina. In dieser Zeit ratifizierte eine Versammlung unter Pinckneys Vorsitz die amerikanische Verfassung von 1787 für South Carolina. Damit wurde South Carolina, wie die übrigen zwölf Gründerstaaten auch, offiziell Bundesstaat der Vereinigten Staaten.

Nach dem Ende seiner Amtszeit gehörte er ab 1791 dem Repräsentantenhaus von South Carolina an. Präsident George Washington berief ihn zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Großbritannien. Dieses Amt bekleidete er von 12. Januar 1792 bis zum 28. Juli 1796. Vom November 1795 bis zum November 1796 fungierte er zeitweise auch als Sondergesandter in Spanien, wo er mit dem Pinckney-Vertrag die Grenzziehung zwischen den Vereinigten Staaten und der seinerzeit noch spanischen Besitzung Florida sowie Louisiana aushandelte. In Nachfolge von William L. Smith war er vom 23. November 1797 bis zum 3. März 1801 Abgeordneter der Föderalistischen Partei im Repräsentantenhaus. Dabei war er 1798 am Amtsenthebungsverfahren gegen Senator William Blount aus Tennessee beteiligt.

Danach war er zunächst erneut als Rechtsanwalt und auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb tätig. Außerdem war er 1812 Generalmajor im Britisch-Amerikanischen Krieg. Bei der Präsidentschaftswahl 1796 stellte sich Pinckney als Vizepräsident von John Adams zur Wahl, unterlag aber kurioserweise gegen den Präsidentschaftskandidaten Thomas Jefferson. Aufgrund der damaligen Regelung, dass der Kandidat mit den zweitmeisten Wahlmännerstimmen Vizepräsident wurde, und der Tatsache, dass die Kandidaten zur Präsidentschaft und zur Vizepräsidentschaft formal nicht getrennt waren, wurde Präsidentschaftskandidat Jefferson zum Vizepräsidenten seines Gegners Adams, während Pinckney lediglich den dritten Platz belegte. Die Wahlmänner konnten für beide Ämter je eine gleichwertige Stimme vergeben. Theoretisch hätte auch ein Vizepräsidentschaftskandidat zum Präsidenten gewählt werden können. Viele Wahlmänner, die für Adams gestimmt hatten, gaben Pinckney nicht ihre zweite Stimme. Jefferson hingegen war knapp an Adams gescheitert und deswegen Vizepräsident geworden.

Pinckney verstarb 1828 und wurde auf dem St. Philip’s Churchyard beigesetzt. Sein Sohn Charles war später Vizegouverneur von South Carolina.

Ehrung

Die Stadt Pinckneyville in Georgia wurde nach ihm benannt, nachdem er durch dieses Gebiet gereist war. Diese Stadt existiert nicht mehr, weil ihre Bewohner sie verließen, um das nahe Norcross zu gründen. Pinckneyville ist der Name einer Mittelschule im Gebiet Norcross.

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