Wipper (Unstrut)
Wipper | ||
Das Einzugsgebiet der Wipper | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 5646 | |
Lage | Thüringen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Unstrut → Saale → Elbe → Nordsee | |
Quelle | in Worbis im Eichsfeld 51° 25′ 17″ N, 10° 21′ 36″ O | |
Quellhöhe | 333 m ü. NN | |
Mündung | Unstrut bei SachsenburgKoordinaten: 51° 17′ 21″ N, 11° 9′ 58″ O 51° 17′ 21″ N, 11° 9′ 58″ O
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Länge | 91,5 km[1] | |
Einzugsgebiet | 646,5 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Hachelbich[3] AEo: 524 km² Lage: 29,4 km oberhalb der Mündung |
NNQ (19.11.2008) MNQ 1962/2009 MQ 1962/2009 Mq 1962/2009 MHQ 1962/2009 HHQ (20.04.1983) |
100 l/s 899 l/s 3,24 m³/s 6,2 l/(s km²) 30,6 m³/s 81,2 m³/s |
Linke Nebenflüsse | s.u. | |
Rechte Nebenflüsse | s.u. | |
Mittelstädte | Leinefelde-Worbis, Sondershausen | |
Kleinstädte | Bleicherode, Kindelbrück |
Die Wipper ist ein gut 92 km langer, linker und westlicher sowie der längste Zufluss der Unstrut im Norden Thüringens, Deutschland. Die Wipper einschließlich der Altarme der Gemarkungen Kannawurf und Kindelbrück gehören nach dem Thüringer Wassergesetz vom Abzweig Flutgraben in Worbis bis zur Mündung in die Unstrut zu den Gewässern erster Ordnung.
Die Wipper führt durch den ehemaligen Kalibergbau in dem Gebiet noch immer Salz mit sich; sie wird im gesamten Flussverlauf als "mäßig belastet" (Gewässergüteklasse II) klassifiziert.[4] Diese Salzfracht wird über salzhaltige Haldenabwässer und durch das Laugenstapelbecken Wipperdorf gesteuert eingebracht.[5]
Geographie
Quellgebiet
Die Wipper entspringt im Landkreis Eichsfeld am Fuße des Ohmgebirges aus mehreren Quellen im Innenstadtbereich von Worbis. Eine der Hauptquellen befindet sich in der Braustraße unter der Stadtturnhalle und wurde eingefaßt. Ein zweiter, längerer Quellast fließt als Flutgraben von Kirchohmfeld herab, nimmt im Stadtgebiet den Ritterbach aus Richtung Kaltohmfeld auf, bevor er kurz hinter dem Quellgebiet in die Wipper mündet.
Etwa einen Kilometer westlich der Wipperquellen befinden sich die Hahlequellen, welche zum Flusssystem der Weser gehören. Beide Quellgebiete an der Elbe-Weser-Wasserscheide gehören zur geologischen Struktur des Worbiser Grabens der Ohmgebirgs-Grabenzone.
Verlauf
Ab Worbis fließt die Wipper in überwiegend östliche Richtung. Bei Sollstedt verlässt der Fluss das Eichsfeld durch die Eichsfelder Pforte zum Landkreis Nordhausen. Das Tal der Wipper wird dann südlich vom Bergrücken der Hainleite flankiert. Bedeutendste Stadt am Lauf der Wipper ist Sondershausen, die Kreisstadt des Kyffhäuserkreises. Ab Göllingen, wo die Kleine Wipper abzweigt, wendet sie sich nach Südosten und durchschneidet bei Seega am Wipperdurchbruch die Hainleite. Die Wipper mündet bei Sachsenburg an der Thüringer Pforte in die Unstrut.
Nebenflüsse
Folgende Flüsse, meist Bäche, fließen der Wipper zu (in Klammern Zuflussseite und, falls bekannt, Länge und Einzugsgebiet; Bäche mit weniger als 10 km² in Kleinschrift):[2][6]
- Flutgraben (mit dem Ritterbach) (L) in Worbis
- Schwarzes Wasser (L) in Gernrode (Eichsfeld)
- Röstewasser (R) in Gernrode (Eichsfeld)
- Striemenwasser (R) in Gernrode (Eichsfeld)
- Ohne (R; 14 km; 69,0 km²) zwischen Gernrode und Bernterode
- Aue (Bach aus Gerterode; R) zwischen Gernrode und Bernterode
- Rhin (Lache; L) bei Bernterode
- Rehunger Bach (R) in Wülfingerode
- Friede (L;2,5 km) in Sollstedt
- Bode (L; 20 km; 105,0 km²) in Bleicherode-Ost
- Rennebach (L;1,8 km) in Wipperdorf
- Riethgraben (Bach von Nohra (Wipper) kommend; R;1,3 km) bei Wollersleben
- Teichbach (R) bei Wollersleben
- Spülgraben über Mühlgraben (L;0,8 km) bei Wollersleben
- Wernröder Bach (R) bei Kleinfurra
- Paßberggraben (Unterlauf: Klinge; L) bei Sondershausen-Stockhausen
- Bebra (R: 31,7 km²) bei Sondershausen
- Hachel (R) in Hachelbich
- Wirbelbach (R; 44,3 km²) unterhalb Bilzingslebens
- Käsebach (R) bei Kindelbrück
Namensherkunft
Elfriede Ulbricht sah hier eine Herkunft aus dem mittelniederdeutschen, holländischen bzw. mittelenglischen Wippen. Demnach ist der Flussname in Deutschland 15-mal belegt, auch in Abwandlungen wie Wipfer. Das Grundwort war ursprünglich aha (eine Variante des -au). Dieses wurde im späten 10. Jahrhundert der Schwächung auf -a und im frühen 11. Jahrhundert auf -e unterworfen und verschwand danach völlig bei der Wipper. Bei anderen Flüssen dieses Namens erhielt sich das -a oder -e. Der Name würde sich also aus drehen, drehende, schwingende Bewegung und Wasser (im Sinne von Fließgewässer) zusammensetzen.[7]
Eine sehr ähnliche Bedeutung nahmen Felix Solmsen und Ernst Fraenkel an, sahen die Wurzel des Namens aber mit noch älterem, indogermanischen Ursprung und übersetzen den Flussnamen als die Hüpfende.[8]
Eine ganz andere Erklärung geht von einer Benennung des Flusses nach dem Heiligen Wigbert (lat. Wipertus oder Wippertus) aus, der in dieser Gegend missioniert hat. Dem Heiligen Wigbert wurde auch das Kloster Göllingen, das direkt am unteren Flusslauf gelegen ist, geweiht.
Von der Wipper leiten sich einige Namen entlang des Flusses ab, zum Beispiel die Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Wipperaue, das Wippertal, der Ort Wipperdorf und der Wipperdurchbruch.
Wirtschaft und Tourismus
- Sehenswerte Kleinstadt Worbis an der Quelle mit Fachwerk, Antoniuskirche, Rentamt, Museum „Güldenes Kreuz“ und alternativem Bärenpark.
- Zahlreiche Wassermühlen am Unterlauf (Büschlebs-Mühle, Neue Mühle, Rieth Mühle, Ipp Mühle, Kestings Mühle, Seeboths Mühle, Wendelröder Mühle, Schwarzburger Mühle, Schwert'sche Mühle) und ersten Zuflüssen
- Sondershausen, die Kreisstadt des Kyffhäuserkreises mit Schloss, Stadtbefestigung.
Bildergalerie
Die Bilder sind Flussabwärts geordnet.
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Wipper in Worbis
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Wipper in der Nähe des Klosters in Worbis
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Wipperwehr in Gernrode
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Wipper in Sollstedt bei Schneeschmelze
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Die Wipper am Sportplatz in Nohra
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Wipper in Wollersleben
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Die Wipper in Sondershausen
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Die Wipper in Sondershausen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Flusslängen in Thüringen – Landesanstalt für Umwelt und Geologie.
- ↑ a b Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998. 26S.
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2009. (PDF; 5,2 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2012, S. 179, abgerufen am 20. Januar 2013.
- ↑ http://www.tlug-jena.de/uw_raum/umweltregional/thueringen/maps/gewaesserguete_06.pdf
- ↑ Frank Voß: Integrierte Modellierung von Durchflussdynamik und salinarer Stofftransportprozesse unter Berücksichtigung anthropogener Steuerungen am Beispiel der Unstrut. 2006
- ↑ Karte der Fließgewässer Thüringens ab 10 km² Einzugsgebiet (PDF; 1,23 MB)
- ↑ Elfriede Ulbricht: Das Flussgebiet der thüringischen Saale. 1. Auflage. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1957.
- ↑ Felix Solmsen. Hrsg. u. bearb. von Ernst Fraenkel: Indogermanische Eigennamen als Spiegel der Kulturgeschichte. 1. Auflage. Carl Winter, Heidelberg 1922.