Lorüns
Lorüns
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 8,36 km² | |
Koordinaten: | 47° 7′ N, 9° 50′ O | |
Höhe: | 583 m ü. A. | |
Einwohner: | 296 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6700 | |
Vorwahl: | 05552 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 14 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lorüns 1 6700 Lorüns | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Lothar Ladner | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2010) (9 Mitglieder) |
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Lage von Lorüns im Bezirk Bludenz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Der Tourismusort Lorüns ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 265 Einwohnern.
Geografie
Lorüns liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz auf 583 Metern Höhe.
Die Ortschaft liegt eingebettet zwischen den Gebirgszügen des Rätikon und des Verwall. 74,8 % der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Lorüns.
Geschichte
Die Ebene am Eingang des Montafons war bereits im Mittelalter besiedelt.
In alten Urkunden wurde der Ort 1430 „Aruns“, 1423 „Arüns“, 1442 und 1490 „Laruns“, 1522 „Larüns“ und ab 1630 „Lorüns“ genannt
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Lorüns seit der Gründung 1861.
Schon um 1500 stand in Loruns eine Kapelle, die 1820 vergrößert wurde. Das heutige Kirchlein wurde 1956–1960 errichtet und dem Wasserpatron, dem Heilgen Johann Nepomuk geweiht.[1] Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 |
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Einwohner | 213 | 200 | 253 | 265 |
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 283 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 9,2 %.
Wappen
Blasonierung: In Blau ein silberner Wellenbalken, begleitet oben von einer goldenen Sonne, unten von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen.
Das Wappen wurde Lorüns im Jahr 1967 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen. Das Wappenbild ist dem Wappen der mittelalterlichen Familie der Arünser entnommen, welches ins 15. Jahrhundert zurückgreift.
- Bis Anfangs des 17. Jahrhunderts hat sich der Ortsname Arüns erhalten, ebenso haben sich die Familien „von Arüns“ bezeichnet. Mit der Umänderung des Ortsnamens von „Arüns“ in „Lorüns“ hat auch der Familienname sich entsprechend gewandelt. In der Tat ist das Wappen derer von Arüns und der späteren Lorünser identisch.
Dieses alte Wappen ist nicht von der Art der meisten Familienwappen, die gewöhnlich eine Eigentümlichkeit des Trägers andeuten. Das Wappen derer von Arüns bezeichnet vielmehr den Ort.
Schon Friedrich Wilhelm Lorinser schreibt 1868, daß im Wappen der Illfluss gezeicht ist, der von Mittag (Sonne - Süden) nach Mitternacht (Sterne - Norden) fließt. Herr Dr. Bilgerie schreibt dazu: "Es liegt also ein echtes Ortswappen von nicht alltäglichem Alter vor."
- (Originaltext aus dem Ansuchens um die Verleihung) [3]
Politik
Der Gemeinderat besteht aus 9 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2010 ist ÖVP: 9 Sitze, SPÖ 0 Sitze, FPÖ 0 Sitze, Grüne 0 Sitze und andere 0 Sitze. Bürgermeister ist Lothar Ladner. Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 277.226 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 1.740.205 €. Der Schuldenstand betrug 2001 906.319 €.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Diebsschlössle
Oberhalb von Lorüns, am Lorünser Schlosskopf, fast gänzlich auf Gemeindegebiet Stallehr liegen Mauerreste dieser mittelalterlichen Anlage aus dem frühen 15. Jahrhundert. Das Diebsschlössle wird auch „Lorünser Schlössle“ genannt.[4]
Über die Geschichte dieser Anlage ist wenig bekannt - ein Hinweis ist ein Merian-Kupferstich der Stadt Bludenz aus dem 17. Jahrhundert. In Hintergrund sind auf diesem Bild die Reste zweier Burganlagen im Montafon zu erkennen (Diebsschlössle und Valcastiel). 2001 erfolgte eine archäologische Untersuchung und dabei wurde festgestellt, dass die Anlage nie fertiggestellt worden war.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 6 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 26 Beschäftigten und 2 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 119. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt . Übernachtungen.
Verkehr
Lorüns ist mit einer Haltestelle der Montafonerbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Bildung
Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 14 Schüler. In Lorüns gibt es keinen Kindergarten.
Ehrenbürger
- Otto Ladner, Altbürgermeister
Einzelnachweise
- ↑ Montafoner Heimatbuch
- ↑ Bevölkerungsentwicklung von Lorüns. (PDF)
- ↑ Gemeinde Lorüns
- ↑ http://www.vorarlberg.gv.at/pdf/vmittelalter.pdf Neues aus dem „finsteren“ Mittelalter (von Alois Niederstätter)
- ↑ vgl. Befund von Karsten Wink, Christina Kaufer und Ralf Wallnöfer
Weblinks
- Commons: Lorüns – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- 80114 – Lorüns. Gemeindedaten der Statistik Austria