„Luftangriffe auf Frankfurt am Main“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Links auf aufbau-ffm.de auf Internet-Archiv umgestellt
Zeile 73: Zeile 73:
== Die Zerstörung Frankfurts im März 1944 ==
== Die Zerstörung Frankfurts im März 1944 ==
=== Der Tagesangriff vom 29. Januar 1944 ===
=== Der Tagesangriff vom 29. Januar 1944 ===
[[Datei:Escort_fighter_ranges_WW2.jpg|mini|Reichweite der amerikanischen Begleitjäger]]
Der nächste Großangriff ereignete sich am Samstag, den 29. Januar 1944. Die neuen amerikanischen [[North American P-51|Mustang-Langstreckenjäger]] konnten die Bomberverbände jetzt bis zu ihren Zielen und auch während der Angriffe begleiten, so dass die deutsche Luftwaffe immer weniger gegen die einfliegenden Verbände ausrichten konnten. Etwa 500 bis 600 amerikanische Flugzeuge warfen zur Mittagszeit unter dem Schutz von 630 Jägern etwa 5000 Spreng- und 120.000 Brandbomben über das gesamte Stadtgebiet verteilt ab. Der Angriff forderte über 900 Todesopfer. Viele wurden in ihren Häusern verschüttet, weil bei diesem Angriff besonders viele Sprengbomben mit Verzögerungszünder abgeworfen worden waren, die oft mehrere Stockwerke durchschlugen und erst im Erdgeschoss oder im Keller detonierten. Allein im Keller einer Druckerei in der [[Freßgass|Großen Bockenheimer Gasse]] wurden 40 Menschen von herabfallenden Maschinenteilen erschlagen. Im Haus des Diesterweg-Verlages im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]] wurden 120 Menschen eingeschlossen. Noch nach Tagen explodierten einzelne Bomben während der Bergungsarbeiten und lösten einzelne Brände aus.
Der nächste Großangriff ereignete sich am Samstag, den 29. Januar 1944. Die neuen amerikanischen [[North American P-51|Mustang-Langstreckenjäger]] konnten die Bomberverbände jetzt bis zu ihren Zielen und auch während der Angriffe begleiten, so dass die deutsche Luftwaffe immer weniger gegen die einfliegenden Verbände ausrichten konnten. Das [[H2S (Navigation)|H2X-Radar]] ermöglichte den amerikanischen Verbände auch bei schlechtestem Wetter zu fliegen, das für die einmotorigen deutschen Jagdflugzeuge zusätzlich gefährlich war.<ref>James S. Corum, ''Die amerikanische Bombenoffensive gegen Frankfurt am Main 1943–1945'', in: Michael Fleiter (Hrsg.): ''Heimat/Front. Frankfurt am Main im Luftkrieg.'' Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-95542-062-8. S. 289–303}}</ref>

Von 863 gestarteten schweren Bombern der 8. USAAF warfen über 800 zur Mittagszeit unter dem Schutz von 630 Jägern etwa 5000 Spreng- und 120.000 Brandbomben über das gesamte Stadtgebiet verteilt ab. 34 angreifende Bomber und 15 Begleitjäger wurden von der deutschen Luftverteidigung abgeschossen, die dabei allerdings selbst 47 Jagdflugzeuge verlor.<ref>Richard G. Davis, ''Bombing the European Axis Powers. A Histocial Digest of the Combined Bomber Offensive, 1939–1945'', Air University Press, Maxwell AFB, April 2006, S. 270 ([http://aupress.maxwell.af.mil/digital/pdf/book/b_0099_davis_bombing_axis_powers.pdf Digitalisat])</ref> Der Angriff forderte über 900 Todesopfer. Viele wurden in ihren Häusern verschüttet, weil bei diesem Angriff besonders viele Sprengbomben mit Verzögerungszünder abgeworfen worden waren, die oft mehrere Stockwerke durchschlugen und erst im Erdgeschoss oder im Keller detonierten. Allein im Keller einer Druckerei in der [[Freßgass|Großen Bockenheimer Gasse]] wurden 40 Menschen von herabfallenden Maschinenteilen erschlagen. Im Haus des Diesterweg-Verlages im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]] wurden 120 Menschen eingeschlossen. Noch nach Tagen explodierten einzelne Bomben während der Bergungsarbeiten und lösten einzelne Brände aus.


Der Angriff zerstörte fast 3000 Wohnhäuser und zahlreiche öffentliche Bauten, darunter das neugotische Stadtarchiv am Weckmarkt mit sechs Volltreffern durch Sprengbomben fast vollständig. Etwa 25.000 Menschen wurden obdachlos. Zahlreiche unersetzliche Aktenbestände gingen dabei verloren, da man im Stadtarchiv mit der 1942 begonnenen Auslagerung von Kulturgütern lange gezögert hatte.<ref>Armin Schmid: ''Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg''. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1965, S. 84–86.</ref> Auch der Dom wurde von zwei Sprengbomben getroffen. Zum ersten Mal wurde auch das öffentliche Leben der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Der Südflügel des Hauptbahnhofes lag in Trümmern, dazu viele Häuser und Hotels [[Am Hauptbahnhof]] und in der [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]. Straßen wurden durch Bombentrichter aufgerissen, die Oberleitung von Straßenbahnen zerstört und die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser in den betroffenen Stadtvierteln für längere Zeit unterbrochen. Dies hatte auch Folgen für künftige Angriffe, da zur Brandbekämpfung teilweise nur noch Oberflächenwasser zur Verfügung stand, das aus Löschwasserteichen oder dem Main entnommen und mit Schlauchleitungen der Feuerwehr befördert werden musste.
Der Angriff zerstörte fast 3000 Wohnhäuser und zahlreiche öffentliche Bauten, darunter das neugotische Stadtarchiv am Weckmarkt mit sechs Volltreffern durch Sprengbomben fast vollständig. Etwa 25.000 Menschen wurden obdachlos. Zahlreiche unersetzliche Aktenbestände gingen dabei verloren, da man im Stadtarchiv mit der 1942 begonnenen Auslagerung von Kulturgütern lange gezögert hatte.<ref>Armin Schmid: ''Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg''. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1965, S. 84–86.</ref> Auch der Dom wurde von zwei Sprengbomben getroffen. Zum ersten Mal wurde auch das öffentliche Leben der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Der Südflügel des Hauptbahnhofes lag in Trümmern, dazu viele Häuser und Hotels [[Am Hauptbahnhof]] und in der [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]. Straßen wurden durch Bombentrichter aufgerissen, die Oberleitung von Straßenbahnen zerstört und die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser in den betroffenen Stadtvierteln für längere Zeit unterbrochen. Dies hatte auch Folgen für künftige Angriffe, da zur Brandbekämpfung teilweise nur noch Oberflächenwasser zur Verfügung stand, das aus Löschwasserteichen oder dem Main entnommen und mit Schlauchleitungen der Feuerwehr befördert werden musste.

Version vom 29. Juli 2014, 21:31 Uhr

Zerstörte Altstadt 1945

Etwa 75 Luftangriffe auf Frankfurt am Main wurden im Zweiten Weltkrieg ab Juni 1940 von der Royal Air Force (RAF) und später auch der United States Army Air Forces (USAAF) bis März 1945 geflogen.[1] Mehrere Angriffe ab Oktober 1943, vor allem zwei sogenannte 1000-Bomber-Angriffe am 18. und 22. März 1944, haben das Gesicht der Stadt für immer verändert. Durch die Luftangriffe kamen nach amtlichen Statistiken insgesamt 5559 Menschen ums Leben, darunter 4822 Frankfurter, aber auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Im Feuersturm der Märzangriffe 1944 verbrannten fast alle bedeutenden Kulturdenkmäler und die gesamte mittelalterliche Alt- und Neustadt mit ihren über 1800 Fachwerkhäusern. Auch andere Stadtteile wie Bockenheim, Rödelheim, Ostend und Oberrad wurden zu über 70 % zerstört. Insgesamt wurden etwa 90.000 der 177.600 Wohnungen im Stadtgebiet sowie fast alle öffentlichen Bauten, Schulen, Kirchen und Krankenhäuser vernichtet. Bei Kriegsende im März 1945 war die Einwohnerzahl von 550.000 (1939) auf 230.000 gesunken, von denen die Hälfte obdachlos war.[2] Etwa 17 Millionen Kubikmeter Schutt bedeckten die Stadt.[3]

Vorbereitung auf den Luftkrieg

Bereits kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung begann die propagandistische Vorbereitung der Frankfurter Bevölkerung auf einen Luftkrieg. Am 5. Mai 1933 gründete sich eine Frankfurter Bezirksgruppe des Reichsluftschutzbundes. Im März 1934 fand in der Mühlbergschule eine Unterweisung in praktischem Luftschutz statt, an der einhundert Lehrer teilnahmen. Eine Luftschutzausstellung im Mai 1935 zog 120.000 interessierte Frankfurter in die Festhalle. In Betrieben und Hausgemeinschaften bildeten sich Luftschutzgruppen, ab 1936 fanden in ganz Frankfurt Luftschutz- und Verdunkelungsübungen statt. Im März 1936 wurde das nach dem Versailler Vertrag entmilitarisierte Frankfurt wieder Garnisonstadt. Im November 1938 veröffentlichte die Stadt eine Liste von Kinos, Turnhallen und Parks, die im Falle von Luftangriffen als Flucht- und Sammlungsplatz dienen sollten.

Mit dem Kriegsausbruch am 1. September 1939 traten die vorbereiteten Regelungen für den Luftschutz in Kraft. Die Stadt Frankfurt wurde wegen ihrer zahlreichen kriegswichtigen Betriebe in die oberste Schutzkategorie eingestuft. In der Nacht vom 10. zum 11. September 1939 überflogen erstmals Flugzeuge die Stadt und warfen Flugblätter ab. Bis Ende 1939 waren über 200 öffentliche Luftschutzräume fertiggestellt. Im ganzen Stadtgebiet wurden Löschwasserbecken angelegt. Im Februar 1940 wurde allen Frankfurter Hausbesitzern zur Auflage gemacht, Luftschutzkeller herzurichten und vor allem in der Altstadt Durchbrüche zu den Nachbarkellern herzustellen, um im Brandfall über Fluchtwege zu verfügen.

Erste Luftangriffe vom Juni 1940 bis Dezember 1942

Luftbild der Altstadt vor der Zerstörung (ca. 1942)

Nach mehreren Probealarmen und Überflügen, die keine Bombardements mit sich brachten, erlebte die Stadt am 4. Juni 1940 den ersten Luftangriff. Rund 40 Sprengbomben, abgeworfen von einem halben Dutzend Flugzeugen, schlugen im Stadtteil Nied ein und trafen Wohnhäuser an der Schloßborner und der Rebstöcker Straße. Dabei starben sieben Anwohner, zehn wurden verletzt. Dieses Bombardement konnte in Umfang und Folgen als exemplarisch für insgesamt zwölf weitere Angriffe gesehen werden, die Frankfurt bis zum Jahresende 1940 noch erlebte. Bereits die frühesten Angriffe offenbarten jedoch die große Hilflosigkeit der Luftabwehr: die Flugabwehrkanonen konnten nur einen Bruchteil der Angreifer beschädigen oder zerstören.

Am 10. Oktober 1940 erließ Adolf Hitler einen Führerbefehl; er befahl, in 60 deutschen Städten Luftschutzbunker zu bauen („Führer-Sofortprogramm“). Im Dezember 1940 begann der Bau der ersten Bunker am Glauburgplatz sowie in der Scheffle-, Germania- und Rendeler Straße.

Vom 23. Dezember 1940 bis 6. Mai 1941 blieb Frankfurt von weiteren Angriffen verschont. Dies lag wohl daran, dass die RAF in der Luftschlacht um England über eigenem Territorium gebunden war. Die Zeit wurde genutzt, um insgesamt 38 über das Stadtgebiet verteilte Bunkeranlagen zu errichten. Da die Arbeiten auch im kalten Winter 1941 fortgesetzt wurden, war Frankfurt eine der ersten Städte, die mit einem dichten Netz an Bunkeranlagen aufwarten konnte. Ergänzt wurden die Bunkeranlagen von 24 über das Stadtgebiet verteilten Rettungsstellen, die eine krankenhausunabhängige Notfallversorgung leisten konnten.

Ab Mai 1941 erreichte der Krieg wieder die Stadt. Bis Anfang September erfolgten 11 Angriffe von durchschnittlich 15 bis 20 Bombern, die neben Spreng- nun auch verstärkt Brandbomben abwarfen. Weiterhin gingen die Bomben hauptsächlich in den Außenbezirken der Stadt nieder und richteten eher zufällige Schäden an.

Der bis dahin schwerste Angriff erfolgte in der Nacht vom 12. auf den 13. September 1941. 50 bis 60 Flugzeuge steuerten das Stadtgebiet in mehreren Wellen an und warfen 75 Spreng- und 600 Brandbomben sowie erstmals 50 Phosphorkanister ab. Es gab 8 Tote und 17 Verletzte; in 74 beschädigten Wohnhäusern wurden rund 200 Menschen obdachlos.[4]

Am 19. Oktober 1941 begann die Deportation der noch in Frankfurt verbliebenen Juden. Mehr als 1100 Menschen wurden aus ihren Wohnungen, vornehmlich im Westend, abgeholt und über eine Sammelstelle in der Großmarkthalle ins Ghetto Litzmannstadt abtransportiert. Nur drei von ihnen überlebten bis zu ihrer Befreiung 1945.

Fünf Tage später folgte der 14. und letzte Luftangriff des Jahres 1941. Er traf am 24. Oktober den Frankfurter Stadtwald und richtete nur geringen Flurschaden im Gebiet des Maunzenweihers an. Es folgte wieder ein halbes Jahr ohne Attacken. In diesen sechs Monaten änderte sich die Lage des Luftkriegsgeschehens für Deutschland dramatisch: die Luftschlacht um England war seit Mai 1941 verloren und die für die Luftabwehr so wichtige Luftwaffe geschwächt, deren Kräfte zudem im Krieg gegen die Sowjetunion zunehmend verschlissen worden. Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor erklärte Deutschland am 11. Dezember 1941 den USA den Krieg, so dass bald auch die amerikanische Luftwaffe auf dem europäischen Kriegsschauplatz eingriff.

Am 14. Februar 1942 gab das britische Luftfahrtministerium die Area Bombing Directive heraus, mit der die Terrorisierung der Zivilbevölkerung durch Flächenbombardements zum Hauptzweck der britischen Luftkriegsführung erhoben wurde. Ziel war die Zerstörung von acht Millionen Häusern und 60 Millionen Wohnungen in den deutschen Industriestädten. Die Initiatoren rechneten mit 900.000 Toten und einer Million Schwerverletzten unter der Bevölkerung. Die Umsetzung des Programms begann im März 1942 mit Angriffen auf Essen und andere Ruhrgebietsstädte. Im April und Mai 1942 folgten Angriffe von nie gekannter Stärke auf Lübeck, Rostock und Köln, die die Städte fast völlig zerstörten.

Dennoch erlebte Frankfurt im Jahr 1942 zwischen 5. Mai und 9. September nur sechs Angriffe von im Vergleich dazu nur geringer Stärke, den schwersten am 25. August 1942, als 50 Flugzeuge rund 100 Spreng- und 8.000 Brandbomben auf das nördliche Stadtgebiet sowie auf die bereits am 18. Dezember 1940 ausgebrannte Festhalle abwarfen. Bei diesem Angriff kamen zum ersten Mal viermotorige Bomber und sogenannte Pfadfinder zum Einsatz, die das vorgesehene Zielgebiet durch rote und grüne Leuchtkörper (sogenannte Christbäume) markierten. Das Verfahren war allerdings noch ungenau, weshalb ein großer Teil der für Frankfurt bestimmten Bomben auf Orte der Umgebung oder ins freie Gelände fiel. Ein Angriff ähnlicher Stärke traf am 9. September Eschersheim und Höchst; wieder wurden nur wenige Menschen getötet und einige Dutzend verletzt. Dann folgten wieder sieben Monate ohne jegliche Bombardements.

Im Oktober 1942 waren 20 Luftschutzbunker fertiggestellt, die Platz für 10.300 Personen boten. Zwei weitere Bauten hatte die Reichsbahn im Hauptbahnhof errichtet, die zusammen 3000 Reisenden Schutz boten. 15 städtische Bunker sowie der Reichsbahnbunker am Bahnhof Frankfurt-Höchst waren im Bau. Bei den Bauarbeiten wurden zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt.

Bis Ende 1942 waren bei Luftangriffen 67 Frankfurter ums Leben gekommen und nur einzelne Gebäude zerstört worden. Es hatte noch keine nennenswerten Auslagerungen von Kulturgütern gegeben. Die ehemalige Reichstagsabgeordnete Johanna Tesch verzeichnete in Ihrem Notizbuch für 1941 45 Luftalarme.[5] Im Großen und Ganzen lief das städtische Leben für die Bürger noch weitgehend vom Luftkrieg unbeeinträchtigt. In anderer Hinsicht war das Kriegsgeschehen schon deutlich sichtbarer: Etwa 25.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene waren seit 1940 ständig in Frankfurt eingesetzt. Auch die Deportationen jüdischer Bürger liefen das ganze Jahr über planmäßig weiter. Bis Ende 1942 waren mit insgesamt 9 Transporten fast 10.000 Juden deportiert worden, von denen weniger als 600 das Kriegsende erlebten.[6]

Die ersten schweren Luftangriffe 1943

1945: Frankfurt in Trümmern,
Luftbild der USAAF
Luftbild der Altstadt vom März 1945, vorn der Kaiserdom St. Bartholomäus
Nach dem Zweiten Weltkrieg: die Altstadt lag in weiten Teilen in Trümmern
(Trümmermodell aus dem Historischen Museum)

Ende 1942 waren Truppen der Wehrmacht im Afrikafeldzug erstmals in Kämpfe mit der US-Armee verwickelt; der Januar 1943 brachte die Niederlage in der Schlacht von Stalingrad. Am 18. Februar 1943 verkündete Joseph Goebbels in seiner Sportpalastrede den Totalen Krieg. Wenig später vereinbarten die britische und US-amerikanische Luftwaffe die Combined Bomber Offensive, die die Luftangriffe auf Deutschland strategisch bündeln sollte. Während die Royal Air Force ihre nächtlichen Flächenbombardements auf dichtbesiedelte Städte fortsetzte, sollte die US-Luftwaffe Industriebetriebe und Infrastrukturen bei Tag angreifen.

Die steigende Kriegsbelastung bekamen auch der städtische Haushalt und letztlich die Bürger Frankfurts zunehmend zu spüren. Gleichzeitig stieg die psychische Belastung der Bevölkerung durch die Meldungen über die erheblichen Zerstörungen anderer deutscher Großstädte und Drohungen, die mittels massenhaft abgeworfener Flugblätter verbreitet wurden. Auf einem der Flugblätter stand: „Was Ihr diese Nacht erlebt habt, waren nur die ersten Tropfen, die den kommenden Sturm ankündigten. Aber immer wuchtiger, immer vernichtender wird es auf euch herabprasseln, bis ihr der Urgewalt des Orkans nicht mehr standhalten könnt.“[7]

Dennoch blieb auch das Jahr 1943 bis zum nächtlichen Angriff eines aus 15 bis 20 Flugzeugen bestehenden Geschwaders noch ruhig. Der Anflug jedoch, wie schon früher, unpräzise; die auf das gesamte Stadtgebiet sowie Offenbach verteilten rund 50 Spreng- und 4.500 Brandbomben richteten nur vereinzelte Zerstörungen und Schäden an.

Im Juli 1943 kamen bei schweren Luftangriffen auf Hamburg (Operation Gomorrha) 35.000 Menschen im Feuersturm ums Leben. Die Frankfurter wussten nun, was mit ihrer Stadt bald geschehen würde. Am 12. August 1943 begannen daher die ersten umfangreichen Evakuierungen von Schulkindern. Die Voraussetzung dafür hatte ein Erlass des Reichsjugendführers Baldur von Schirach vom 15. Juni 1943 geschaffen. Er ordnete die erweiterte Kinderlandverschickung, das heißt die geschlossene Verlegung von ganzen Schulen an, um keine zurückbleibenden Schüler auf andere Klassen verteilen oder in Sammelschulen unterrichten zu müssen.

Der Angriff vom 4. Oktober 1943

Am 4. Oktober 1943 erlebte die Stadt den ersten Großangriff: am Morgen wurden gezielt die Heddernheimer Kupferwerke bombardiert (was auch in Heddernheim selbst sowie Bonames und der Römerstadt Schäden anrichtete).

In den späten Abendstunden folgte ein Flächenangriff auf das Stadtgebiet selbst, an dem 402 britische Bombenflugzeuge – 162 Lancaster, 170 Halifax sowie 70 Stirling – und 3 amerikanische B-17 teilnahmen.[8] Vor dem Angriff wurde das Zielgebiet von 4 Mosquito-Schnellbombern markiert. Dies wurde überwacht durch einen in großer Höhe fliegenden Masterbomber, der in Funkkontakt mit den Markierungsfliegern stand. Nachdem dies beendet war, überprüfte der Masterbomber auf einer tieferen Flugbahn nochmals das Frankfurter Zielgebiet, legte die exakten Anflughöhen fest und gab den Angriff frei. Um 21 Uhr heulten in der Stadt die Sirenen.

Der folgende Angriff dauerte zwei Stunden. Sein Ziel war, einen Feuersturm wie in Hamburg zu entfachen. Zur Vorbereitung derartiger Luftangriffe erfolgte eine genaue Auswahl der zu bombardierenden Stadtteile anhand von Luftbildern, Bevölkerungsdichtekarten und Brandversicherungskatasterkarten. Die Katasterkarten waren durch deutsche Feuerversicherungen bei britischen Rückversicherungsgesellschaften vor dem Kriege hinterlegt worden. Die historische Frankfurter Altstadt wurde als Kerngebiet des Angriffs ausgewählt, da hier der Holzanteil an der Gesamtbaumasse am höchsten war.

Zuerst wurden 4000 Sprengbomben sowie 650 Luftminen abgeworfen. Die Druckwellen der Explosionen sollten die Dächer aufreißen und die Dachziegel abdecken. Danach fielen 217.000 Stabbrandbomben und 16.000 Phosphorkanister auf das Zielgebiet, die nun in die Dachstühle der Häuser schlugen und diese sehr schnell in Vollbrand versetzten. Binnen einer Stunde breiteten sich tausende kleinere Gebäudebrände zu Großbränden in mehreren Stadtteilen aus, die erst nach mehreren Tagen völlig gelöscht waren. Der gefürchtete Feuersturm blieb jedoch diesmal noch aus. Trotzdem entstanden vor allem im Osten Frankfurts schwere Schäden. In der Alten Gasse, der Großen Friedberger Straße, der Friedberger und der Obermainanlage, im Zoologischen Garten, am Ostbahnhof, rund um den Ostpark, an der Hanauer Landstraße, im östlichen Sachsenhausen und in Oberrad brannten ganze Straßenzüge durch die Einwirkung von Brandbomben nieder. Kleinmarkthalle und Großmarkthalle wurden schwer beschädigt. In der Altstadt trug vor allem das nach dem Großen Christenbrand 1719 errichtete Viertel zwischen Neue Kräme, Liebfrauenberg, Tönges-, Trier- und Hasengasse schwerste Schäden davon.

529 Menschen waren direkt oder infolge des Bombardements gestorben, ein Vielfaches teils schwer verletzt. Allein in Oberrad forderte der Angriff 108 Tote. Besonders verheerend war ein Volltreffer im Luftschutzkeller des im ehemaligen israelitischen Krankenhaus eingerichteten Kinderkrankenhauses an der Gagernstraße im Ostend, der 90 Kinder und 16 Angestellte tötete, was von der NS-Propaganda per „gleichgeschalteter" Presse als Grausamkeit der Alliierten bzw. als „Frankfurter Kindermord“ angeprangert wurde.[9] Insgesamt wurden 835 Gebäude durch den Angriff zerstört oder schwer beschädigt, fast zehntausend Frankfurter wurden durch den Angriff obdachlos. Die Angreifer verloren 11 Maschinen.

Wichtige Baudenkmäler, darunter die historischen Kirchen, blieben bei diesem Angriff noch weitgehend verschont. In der Paulskirche durchschlugen fünf Brandbomben das Schieferdach und blieben im Dachstuhl stecken. Der in der Kirche anwesenden Brandwache gelang es jedoch, die brennenden Bomben zu finden und zu entfernen, bevor sich das Feuer ausbreiten konnte.[10] An der Liebfrauenkirche brannte ein Teil des Dachstuhls nieder. In Sachsenhausen wurde die Deutschordenskirche schwer beschädigt, das benachbarte Deutschordenshaus zerstört. Von den öffentlichen Bauten war der Römer am schwersten in Mitleidenschaft gezogen, als hier viele Dächer ebenfalls durch Brandbombeneinwirkung niederbrannten und die darunter liegenden, kostbaren Räume zertrümmerten. Schwer beschädigt wurden von den Baudenkmälern ebenfalls die ehemaligen Patriziersitze Haus Lichtenstein am Römerberg sowie die Häuser Grimmvogel und der Große Braunfels an der Neuen Kräme. In Oberrad brannten beide Kirchen, die evangelische Erlöserkirche und die katholische Herz-Jesu-Kirche, aus.

Die psychologischen Folgen des ersten Großangriffs waren beträchtlich. Die Bergung der Todesopfer dauert mehrere Tage. Zahlreiche Frankfurter verließen aus Furcht vor weiteren Angriffen die Stadt oder übernachteten im Freien. Die gleichgeschaltete nationalsozialistische Presse kritisierte dieses Verhalten als „feige“ und „würdelos“. Gleichzeitig bemühte sie sich, den Hass auf die Angreifer zu schüren. Die Bombenopfer wurden als Gefallene, die mit Lösch- und Aufräumarbeiten beschäftigten Einsatzkräfte als Helden gefeiert. Am 10. Oktober ließ die Partei auf dem Opernplatz eine große Trauerfeier abhalten. Die Opfer wurden zumeist auf dem Waldfriedhof in Oberrad bestattet.

Alliierte Kriegsgefangene im Westend

Im Sommer 1943 begann der Bau eines Gefangenenlagers im Grüneburgpark.[11] Es war als Durchgangslager Dulag Luft konzipiert und ersetzte ein kleineres Lager in Oberursel. Beim Bau wurden russische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt. Ab September wurden alle alliierten Luftwaffensoldaten, die über Deutschland abgeschossen und gefangen genommen worden waren, hierher gebracht, um nach der Erfassung mit Sammeltransporten auf eines der Stammlager verteilt zu werden. Bereits im September 1943 wurden 868 Gefangene registriert, im Oktober 1502.

Der Standort im Westend lag mitten in der Stadt, im von Luftangriffen am meisten bedrohten Kerngebiet. Die Gefangenen sollten nach den Vorstellungen von Gauleiter Jakob Sprenger als menschliche Schutzschilde dienen. Der Bau des Lagers verstieß somit gegen die Genfer Konvention „über die Behandlung von Kriegsgefangenen“. Bei dem schweren Angriff vom Oktober vom 4. Oktober war das Lager unversehrt geblieben. Im Dezember protestierte die britische Regierung gegen die Verlegung des Lagers von Oberursel. Daraufhin erhielt das Lager Luftschutzeinrichtungen in Form von Splittergräben, Bunkern und Löschwasserteichen.

Das Dulag Luft war nur ein halbes Jahr bis zum Luftangriff am 22. März 1944 in Betrieb.

Weitere Angriffe 1943

Nach einem verhältnismäßig kleinen Nachtangriff am 22. Oktober mit 50 Flugzeugen, die vor allem im Riederwald Schäden verursachten, folgte am 25. November ein weiterer großer Nachtangriff mit 262 Flugzeugen (236 Halifax und 26 Lancaster). Die deutsche Flugabwehr ging lange von Mannheim als Angriffsziel aus und erkannte erst spät das eigentliche Ziel, so dass nur 12 Flugzeuge abgeschossen wurden. 247 Sprengbomben und etwa 150.000 Brandbomben richteten vor allem in der Altstadt Schaden an, ohne jedoch einen Feuersturm zu entfachen. Der nächste große Angriff mit 650 Bombenflugzeugen – 390 Lancaster, 257 Halifax, geführt von 3 Mosquitos – folgte am 20. Dezember 1943.[12] Diesmal gelang es der deutschen Luftabwehr, das Angriffsziel frühzeitig zu erkennen und bereits den Anflug zu stören. 41 Angreifer wurden abgeschossen. Überdies war die Zielmarkierung ungenau und die Sicht sehr schlecht, so dass viele Angreifer ihr Ziel nicht erreichten. Trotzdem wurde das Stadtgebiet Frankfurts, vor allem die Altstadt und die Industriegebiete Ost und West, Fechenheim und Sachsenhausen, von etwa 200 Flugzeugen bombardiert. Der Angriff mit 970 Sprengbomben und 450.000 Brandbomben dauerte über eine Stunde und löste 164 Großbrände aus, dazu zahlreiche kleinere Brände. Getroffen wurden unter anderem die Alte Stadtbibliothek und das Rödelheimer Schloss. 175 Menschen starben, 23.000 wurden obdachlos, 104 Industriebetriebe schwer getroffen. Am 22. Dezember 1943 folgte ein kleiner Angriff mit 9 Mosquito-Bombern, die nur geringe Schäden in Höchst anrichteten.

Die Zerstörung Frankfurts im März 1944

Der Tagesangriff vom 29. Januar 1944

Reichweite der amerikanischen Begleitjäger

Der nächste Großangriff ereignete sich am Samstag, den 29. Januar 1944. Die neuen amerikanischen Mustang-Langstreckenjäger konnten die Bomberverbände jetzt bis zu ihren Zielen und auch während der Angriffe begleiten, so dass die deutsche Luftwaffe immer weniger gegen die einfliegenden Verbände ausrichten konnten. Das H2X-Radar ermöglichte den amerikanischen Verbände auch bei schlechtestem Wetter zu fliegen, das für die einmotorigen deutschen Jagdflugzeuge zusätzlich gefährlich war.[13]

Von 863 gestarteten schweren Bombern der 8. USAAF warfen über 800 zur Mittagszeit unter dem Schutz von 630 Jägern etwa 5000 Spreng- und 120.000 Brandbomben über das gesamte Stadtgebiet verteilt ab. 34 angreifende Bomber und 15 Begleitjäger wurden von der deutschen Luftverteidigung abgeschossen, die dabei allerdings selbst 47 Jagdflugzeuge verlor.[14] Der Angriff forderte über 900 Todesopfer. Viele wurden in ihren Häusern verschüttet, weil bei diesem Angriff besonders viele Sprengbomben mit Verzögerungszünder abgeworfen worden waren, die oft mehrere Stockwerke durchschlugen und erst im Erdgeschoss oder im Keller detonierten. Allein im Keller einer Druckerei in der Großen Bockenheimer Gasse wurden 40 Menschen von herabfallenden Maschinenteilen erschlagen. Im Haus des Diesterweg-Verlages im Großen Hirschgraben wurden 120 Menschen eingeschlossen. Noch nach Tagen explodierten einzelne Bomben während der Bergungsarbeiten und lösten einzelne Brände aus.

Der Angriff zerstörte fast 3000 Wohnhäuser und zahlreiche öffentliche Bauten, darunter das neugotische Stadtarchiv am Weckmarkt mit sechs Volltreffern durch Sprengbomben fast vollständig. Etwa 25.000 Menschen wurden obdachlos. Zahlreiche unersetzliche Aktenbestände gingen dabei verloren, da man im Stadtarchiv mit der 1942 begonnenen Auslagerung von Kulturgütern lange gezögert hatte.[15] Auch der Dom wurde von zwei Sprengbomben getroffen. Zum ersten Mal wurde auch das öffentliche Leben der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Der Südflügel des Hauptbahnhofes lag in Trümmern, dazu viele Häuser und Hotels Am Hauptbahnhof und in der Kaiserstraße. Straßen wurden durch Bombentrichter aufgerissen, die Oberleitung von Straßenbahnen zerstört und die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser in den betroffenen Stadtvierteln für längere Zeit unterbrochen. Dies hatte auch Folgen für künftige Angriffe, da zur Brandbekämpfung teilweise nur noch Oberflächenwasser zur Verfügung stand, das aus Löschwasserteichen oder dem Main entnommen und mit Schlauchleitungen der Feuerwehr befördert werden musste.

Nach dem Angriff vom 29. Januar 1944 änderte sich das Leben in der Stadt. In den folgenden zwei Monaten verließen Zehntausende die Stadt, um auf dem Land Zuflucht zu suchen. Ganze Schulklassen wurden nach und nach mit ihren Lehrern aufs Land verlegt. Aber immer noch lebten mehr als 36.000 Menschen in den engen Gassen der Altstadt. Kinos und Theater blieben weiterhin in Betrieb, jedoch fanden in den Abendstunden keine Vorstellungen mehr statt.

Februar 1944

Im Februar 1944 erfolgten mehrere Tagesangriffe der amerikanischen Luftwaffe. Am 4. Februar waren Industriegebiete im Norden das Ziel, die Bomben fielen jedoch überwiegend in freies Gelände. Am 8. Februar 1944 griffen erneut 81 B-17 Bomber der 8. US-Luftflotte bei Tag an. Eigentlich sollte sich der Angriff gegen das Teve-Werk im Gallusviertel richten. Stattdessen fielen die Bomben in zwei Wellen auf das Stammwerk von Hartmann & Braun in Bockenheim. Auch die benachbarten Fabriken der Pokorny & Wittekind und der Bauerschen Gießerei sowie die Sophien- und die Falkschule werden beschädigt, das Markuskrankenhaus in der Falkstraße völlig zerstört. Der Angriff fordert 348 Tote, darunter 165 in den Luftschutzkellern von Hartmann & Braun, und etwa 200 Schwerverletzte.[16] Im Keller seines Wohnhauses am Mainufer starb der Journalist Alfons Paquet während des Angriffes an einem Herzinfarkt.

Am 11. Februar flog die US-Luftwaffe einen Angriff auf die Vereinigten Deutschen Metallwerke in Frankfurt-Heddernheim, wo Verstellpropeller für die Flugzeuge der Luftwaffe gefertigt wurden. Etwa 150 Bomben fielen in freies Gelände.

Die schweren Luftangriffe bei Tag stellen für viele Frankfurter eine neue Qualität der Bedrohung dar, weil es in vielen Großbetrieben an Schutzeinrichtungen mangelt und ein Verlassen der Betriebe bei Alarm verboten ist. Viele setzen sich über das Verbot hinweg. Die schlechte Stimmung beschäftigt auch die nationalsozialistische Führung. In einem „Gerüchteerfassungsbericht“ der NSDAP vom 12. Februar 1944 heißt es: „Die Tagesangriffe haben die Bevölkerung stark nervös gemacht. Mit den Gefahren der Nächte hatte man sich allmählich abgefunden. Wer ernsthaft von Vergeltung spricht – Witze darüber sind beliebt – begegnet nur wenig Verständnis und Glauben. Die überwiegende Mehrheit ist sich darüber im Klaren, dass wir für den Fall der Niederlage nichts zu erwarten haben.“[17]

In den folgenden vier Wochen blieben die Frankfurter von weiteren schweren Angriffen verschont. Während der Big Week vom 20. bis 25. Februar 1944 konzentrierten die alliierten Luftstreitkräfte sich auf Angriffe gegen die deutsche Rüstungsindustrie, vor allem die Flugzeugfertigung. Erst am 2. März 1944 folgte der nächste Tagesangriff von starken Verbänden. Wegen starken Schneefalls war jedoch die Sicht behindert, und auch die Radargeräte ermöglichten keine sichere Navigation. Die Angreifer verfehlten ihr Ziel und warfen ihre Bombenlast auf die benachbarten Gemeinden Bad Vilbel und Bergen-Enkheim sowie über Seckbach, Riederwald und Fechenheim ab. Der Angriff forderte 94 Todesopfer und beschädigte die Hauptwasserleitung aus dem Vogelsberg. Danach gab es beinahe täglich Alarm wegen Feindeinflügen im Rhein-Main-Gebiet, aber ohne weitere Luftangriffe.

Samstag, 18. März 1944

In der Nacht vom 18. auf den 19. März 1944 flogen 846 britische Bomber – 620 Lancaster, 209 Halifax, 17 Mosquito – einen Großangriff auf Frankfurt.[18] Der Verband flog von der Kanalküste auf der Linie Lüttich-Trier in Richtung Rhein-Main-Gebiet. Wegen einer parallel laufenden Minenlegeoperation der Royal Air Force in der Nordsee nördlich von Helgoland hatte die deutsche Luftverteidigung ihre Jagdeinheiten geteilt. Erst kurz vor dem Ziel konnten die deutschen Nachtjäger den Bomberstrom attackieren. Die schlechten Sichtverhältnisse erschwerten den Jagdflugzeugen die Suche. Nur 22 Bomber wurden diesmal abgeschossen.

Den britischen Pfadfindern gelang es hingegen diesmal, ihr Zielgebiet in der Innenstadt von Frankfurt präzise zu markieren. Um 21.13 Uhr heulten die Sirenen in der Stadt, und um kurz nach 21.30 Uhr fielen die ersten Bomben. Der Angriff dauerte etwa eine Stunde und traf in mehreren Wellen besonders die östliche Altstadt. Von der Alten Brücke bis zur Konstablerwache zog sich eine breite Schneise der Verwüstung. In der Fahrgasse und am Garküchenplatz wurden alle Häuser zerstört, unter anderem das Haus Fürsteneck und die Mehlwaage. Das Fischerfeldviertel und das Hospital zum Heiligen Geist waren schwer getroffen. Auch Karmeliterkloster und Paulskirche wurden von mehreren Bomben getroffen und brannten völlig aus. In der Paulskirche hatte sich zu Beginn des Angriffes ein Luftschutztrupp von etwa 30 Personen versammelt. Gegen Ende des Luftangriffes durchschlugen einige Brandbomben das Schieferdach und setzten das Gebälk des Dachfirstes in Brand. Die vier Hydranten um die Kirche gaben wegen des Druckabfalls in den Wasserleitungen kein Wasser ab. Die vorhandenen Schläuche reichten nicht aus, um Wasser von den Löschwasserteichen am Römerberg herbeizuführen, zudem fehlte es an Pumpen. Die Berufsfeuerwehr hatte Befehl, die vorhandene Ausrüstung vornehmlich zum Schutz von Industrieanlagen einzusetzen. So fraß sich der Brand durch das Gebälk. Erst nach mehr als einer Stunde gelang es, eine kleine transportable Feuerspritze in Stellung zu bringen, doch reichte die geringe Wassermenge nicht, den Brand unter Kontrolle zu bringen.

„Und dann plötzlich ein dumpfer, nie gehörter, jedes andere Geräusch verschlingender Schlag. Es ist, als ob die Erde birst. Die noch brennenden Teile des Daches stürzen, wie oben abgesprengt, in die Kirche hinein, schlagen die auf Säulen ruhende Empore mit ihren 1200 Sitzplätzen herunter, die brodelnde, glühende Masse begräbt das Kirchenschiff unter sich, drückt die Asbestwände zum Turm wie Pappdeckel ein, und setzt nun auch das Innere des Turmes in Flammen. Wie in einem ungeheuren Kessel kracht und platzt und kreischt es in den Ohren der vor Entsetzen stummen Mannschaft der Schutztrupps, der sich draußen in Ecken und Winkeln der Rathausmauern zusammendrückt. Wie eine Riesenfackel steht die Feuerlohe über der Stadt und greift in den blutroten Himmel hinauf.[10]

Gegen Ende des Angriffes verstreute sich der Bomberstrom. Ein Teil der Bomben fiel auch in westlichen Stadtvierteln, so beispielsweise auf Rödelheim, Niederrad, das Gutleutviertel und die Farbwerke Höchst. Nach dem Kriegstagebuch der Royal Air Force fiel es den hinteren Wellen in großen Verbänden meist schwerer, die Formation zu halten, zumal unerfahrene Besatzungen üblicherweise der letzten Angriffswelle zugeordnet wurden.[18]

In dieser Nacht starben in der Stadt 421 Menschen, 55.000 wurden obdachlos.[19] 7000 Wohngebäude waren zerstört. Obwohl die Feuerwehren und freiwillige Helfer aus Darmstadt, Wetzlar, Hofheim, Großauheim und anderen Orten des Rhein-Main-Gebietes zur Hilfe eilten, konnten sie gegen die Großbrände nichts ausrichten.

Mittwoch, 22. März 1944

Vier Tage später erfolgte der nächste Schlag, der den Untergang des alten Frankfurt brachte. An diesem Angriff waren 816 Flugzeuge – 620 Lancaster, 184 Halifax und 12 Mosquito – beteiligt, von denen 33 verloren gingen. Die deutsche Luftabwehr hatte sich von einem Scheinangriff auf Kassel täuschen lassen und keinen Voralarm ausgelöst. Der Rundfunk berichtete nur von einem einzelnen Störflugzeug über der Stadt.

Als die Sirenen um 21.45 Uhr heulten, hatte der Angriff bereits begonnen. In drei Wellen warfen die Flugzeuge 500 Luftminen, 3.000 schwere Sprengbomben und 1,2 Millionen Brandbomben auf den Stadtkern. Innerhalb kurzer Zeit stand die gesamte westliche Altstadt in Flammen. Besonders wütete der Feuersturm am Großen Kornmarkt, in der Weißadlergasse und am Großen Hirschgraben. Das Goethe-Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Allein im überfüllten Keller des Hauses Großer Kornmarkt 20 wurden später über 150 Tote gefunden. Sie waren erstickt, weil sie den Keller nach den Bombeneinschlägen vor dem anschließenden Feuersturm nicht rechtzeitig verlassen konnten. Auch an der Schäfergasse und im Keller des Landgerichtes wurden viele Opfer verschüttet.[20]

Auch im Viertel zwischen Dom und Römer brannten alle Häuser aus, doch konnten sich hier viele Menschen retten. Die mittelalterlichen Frankfurter Häuser hatten zum großen Teil sehr fest gefügte Gewölbekeller, die verhältnismäßig gut gegen Sprengbomben geschützt und seit 1940 untereinander verbunden waren. Auf diese Weise bildeten sie ein unterirdisches Netz. Viele Überlebende konnten sich so vor dem Feuersturm in Richtung Mainufer oder zu den großen Plätzen der Altstadt retten. Im Römerkeller sowie in einem Keller der benachbarten Alten Mainzer Gasse hatten etwa 800 Menschen Zuflucht vor den Bomben gesucht. Ein Feuerwehroffizier ließ die Keller noch während des Angriffes gegen den Widerstand der zuständigen Luftschutzwarte räumen. Über die unterirdischen Gänge gelangten die Menschen zu einem Notausstieg neben dem Löschwasserbecken am Gerechtigkeitsbrunnen.[21]

Auch aus zahlreichen anderen Altstadtkellern flüchteten Menschen vor dem Feuersturm zum Notausstieg. Von hier hatte die Frankfurter Feuerwehr mit Wasserschleiern einen Fluchtweg aus der Altstadt zum Mainufer am Fahrtor offen gehalten. Deshalb blieb von den über 1000 Fachwerkhäusern der Altstadt allein das unmittelbar am Fahrtor gelegene Haus Wertheym unbeschädigt. Von den Sprengbomben blieb es verschont, und auch der Feuersturm konnte ihm wegen des Wasserschleiers nichts anhaben.

Auch die steinernen Baudenkmäler, darunter das Leinwandhaus und das Steinerne Haus gingen verloren. Bis auf die Leonhardskirche am Mainufer und die – allerdings stark beschädigte – Alte Nikolaikirche wurden alle Innenstadtkirchen zerstört: Katharinenkirche, Liebfrauenkirche, Peterskirche, Dominikanerkloster, Deutsch-reformierte Kirche, Französisch-reformierte Kirche und Weißfrauenkirche. Der Kaiserdom St. Bartholomäus brannte aus, wenn auch der Turm nur geringe Schäden davontrug. Die Turmuhr der Katharinenkirche war genau um 21.43 Uhr stehen geblieben. 10 Jahre lang erinnerten die Zeiger an der ausgeglühten Ruine an den Zeitpunkt ihres Untergangs.

Der Kunsthistoriker Fried Lübbecke erlebte den Angriff und die Zerstörung des Schopenhauerhauses an der Schönen Aussicht mit. In seinem im April 1944 in Bad Homburg verfassten Abschied vom Schopenhauerhause schreibt er:[22]

„Gerade gießt meine Frau die erste Tasse ein, als die wenigen Sirenen, die den Samstag überstanden, ziemlich kläglich Voralarm heulen. Ein Blick vom Balkon zeigt viele Scheinwerfer vor einem hellen dunstigen Nachthimmel. Eine Kaskade von grünen und weißen Funken schwebt hernieder, anscheinend geraden Wegs auf unser Dach zu. Im gleichen Augenblick krachen die ersten Bomben, ohne dass man sie pfeifen hört. […] Bombe um Bombe rast hernieder, wohl zehn Minuten lang. Das gewaltige Haus schwankt wie ein Trunkener, durch die Fensterlöcher kommt mit dem Staub erstickender Rauch, auch flackernde Helle. Das Hinterhaus brennt. […]
Wir eilen die Hoftreppe hinunter, zum Luftschutzkeller! Ein Blick nach oben: das Zwerchhaus brennt ebenfalls – das hohe Atelier mit den drei lichten Bogenfenstern, […] Schon kracht’s von neuem. Die zweite Welle ist heran. Wieder Bombe um Bombe in nächster Nähe.[…]
Ich stehe hoch oben am Flurfenster und schaue gegen Norden, Westen und Osten über die Stadt. Alles brennt! Wie glühende Sauriergerippe leuchten die Dachsparren vieler Häuser an der Zeil, an der Eschenheimer Straße, das Palais Thurn und Taxis! Da flammt auch der Turmhelm von Sankt Katharinen, das Dach der Peterskirche! Alt-Frankfurt stirbt! […]
Mitten auf der Brücke stehen wir, unter dem Kreuz des Brückenhahnes. […] Die Hitze ist so stark, dass ich den Mantel ausziehe. […] Eine himmelhohe Feuerwolke treibt über den Dächern zum Main, getrieben vom Feuersturm. Der klingt wie tiefer, rauschender Orgelton. Es heult, kracht, knall, knattert, pfeift, rasselt, knackt. Dazwischen erschüttern die Explosionen der Zeitzünder. Es ist genau zehn Uhr dreißig. Die hohen Häuser am Mainkai, zwischen Fahrgasse und Kleiner Fischergasse, stürzen zusammen, verschwinden wie Kulissen. Der tosende Lärm ringsum ist so ungeheuer, dass man ihren Fall überhaupt nicht hört. Nun steht der Dom hoch und frei über dem Main, über der alten Brücke. […] Noch niemand hat ihn so gesehen. […] Die Spitze verschwindet in waberndem Qualm. […] Wo sind nur die Menschen geblieben? warten sie immer noch in den Kellern auf die Entwarnung, die die zerstörten Sirenen nicht mehr geben können?“

Nach dem Angriff

Insgesamt starben bei dem Angriff 1001 Menschen und 120.000 wurden obdachlos.[23] Rund 9000 Brände wurden im ganzen Stadtgebiet gezählt. Im Vergleich zu anderen vom Luftkrieg schwer getroffenen deutschen Städten blieb die Zahl der Opfer in Frankfurt verhältnismäßig gering. Viele Opfer waren erstickt, weil Sprengbomben die Fluchtwege aus den Kellern verschüttet hatten, oder durch die Druckwellen naher Explosionen getötet worden. Auch am Tag nach dem Angriff brannte es an vielen Stellen der Stadt. Die Löscharbeiten der Feuerwehren aus dem ganzen Umland dauerten noch Tage, während die Technische Nothilfe versuchte, Verschüttete zu befreien und Tote zu bergen.

Das Kriegsgefangenenlager Dulag Luft im Westend war bei dem Angriff zerstört worden, wobei zwei Personen durch umherfliegende Trümmer getötet wurden. Am nächsten Tag marschierten die überlebenden alliierten Gefangenen nach Heddernheim, von wo sie mit der Bahn in das neue Dulag Luft nach Wetzlar verlegt wurden. Während des Marsches mussten die Wachmannschaften ihre Gefangenen vor Übergriffen ausgebombter Frankfurter Bürger schützen.

Zwei Tage nach dem Großangriff vom 22. März traf ein weiterer Tagangriff die bereits zerstörte Stadt. Ein Verband von 262 Bombern der US-Luftwaffe sollte einen Angriff auf Schweinfurt fliegen. Etwa 175 von ihnen konnten wegen schlechter Sichtbedingungen das Ziel nicht finden und flogen stattdessen das Alternativziel Frankfurt an. Um 9 Uhr morgens erfolgte der Alarm. Der Angriff traf erneut die bereits schwer getroffene Innenstadt, wo noch zahlreiche Särge mit den Opfern des 22. März auf ihren Abtransport warteten. Zu den Opfern zählten Bergungsmannschaften, aber auch Ausgebombte, die am Hauptbahnhof auf ihre Evakuierung warteten.

Gauleiter Sprenger erklärte Frankfurt am 26. März zur „Frontstadt“, und die Rhein-Mainische Zeitung schrieb: „Wir stehen Mann bei Mann und Frau bei Frau auf unserem Verteidigungsabschnitt in der großen Heimatfront und schwören voller Hass und Ingrimm gegen den bestialischen Feind uns und unserem Volke: Frontstadt Frankfurt wird gehalten!“ Im ganzen Stadtgebiet wurden bei den Märzangriffen insgesamt 11.000 Wohngebäude schwer beschädigt oder zerstört, dazu 136 öffentliche Gebäude, darunter Schulen, Krankenhäuser, Museen, Gebäude der Universität, Bahnhöfe, Depots der Straßenbahn, Opernhaus und Schauspielhaus. Mehr als 180.000 Menschen waren obdachlos geworden, von denen etwa 150.000 die Stadt verließen. Die Evakuierungen wurden streng geregelt und die Einwohner angehalten, sich ordnungsgemäß umzumelden. Viele Überlebende waren traumatisiert. Straßen waren von Trümmern übersät und teilweise unpassierbar, Kanäle und Gasleitungen zerstört.

Doch schon am 1. April 1944 konnte das Stromnetz wieder in Gang gebracht werden. Einzelne Kinos und Theater, die nicht völlig zerstört worden waren, begannen im Laufe des Aprils wieder zu spielen. Auch das beliebte Café Rumpelmayer in der Gallusanlage und das Restaurant im Palmengarten öffneten im Mai wieder, und einzelne Straßenbahnlinien nahmen den Betrieb wieder auf. Doch die Stimmung in der Bevölkerung erholte sich nicht, zumal sich die Kriegslage an den Fronten im Sommer 1944 mit der Invasion in der Normandie und im Osten mit der Vernichtung der Heeresgruppe Mitte dramatisch verschlechterte. Nach einer zweimonatigen Pause begannen auch wieder die Luftangriffe, zunächst mit kleineren Einheiten auf einzelne Ziele, darunter den Güterbahnhof Ost und das Industriegebiet Rödelheim. Dazu kamen immer häufiger Tieffliegerangriffe.

Weitere Angriffe und Kriegsende

Der letzte Großangriff auf Frankfurt ereignete sich am 12. September 1944. Nach der Zerstörung der Innenstadt richtete er sich gegen die nordwestlichen Stadtteile. Vor allem Bockenheim war betroffen. Von den 378 Lancaster-Bombern und 9 Mosquitos gingen 17 verloren. Die Flugzeuge warfen 2000 Sprengbomben und etwa 240.000 Brandbomben ab. Der Angriff richtete große Schäden in den betroffenen Stadtteilen an, zumal ein großer Teil der Frankfurter Feuerwehr nach dem tags zuvor erfolgten Luftangriff auf Darmstadt zu Aufräumarbeiten dorthin abkommandiert worden war.

Eine 1800 Kilogramm schwere Luftmine von der Größe einer Litfaßsäule traf den Luftschutzbunker in der Bockenheimer Mühlgasse und durchschlug die zwei Meter dicke Stampfbetonwand neben der Eingangstür. Aufgrund der Rohstoffknappheit hatte man beim Bau des Bunkers auf die sonst übliche Eisenbewehrung verzichtet. Die Explosion tötete 172 Menschen und verletzte 90 schwer.[24] Bis Jahresende 1944 folgten noch neun weitere Tages- und Nachtangriffe auf unterschiedliche Ziele im Stadtgebiet. Ein Tagesangriff mit etwa 200 Flugzeugen traf am 25. September vor allem die bereits zerstörte Innenstadt. Am Goetheplatz warf eine Luftmine das genau 100 Jahre alte Goethe-Denkmal von Ludwig Schwanthaler vom Sockel, wobei Kopf und ein Arm abgerissen wurden. Die Reste des Denkmals wurden später aus Furcht vor Metalldieben vergraben und schließlich 1951 restauriert.

Auch 1945 setzten sich die Luftangriffe auf Frankfurt fort, die jetzt wegen der uneingeschränkten alliierten Luftherrschaft überwiegend bei Tag erfolgten und sich hauptsächlich gegen Bahnanlagen, Verkehrseinrichtungen und Industriegebiete richteten. Die Liste verzeichnet 11 Angriffe zwischen 5. Januar und 13. März. Der schwerste war ein Tagangriff mit etwa 300 Flugzeugen am 9. März 1945, dabei fielen Bombenteppiche auf Heddernheim und das Industriegebiet an der Mainzer Landstraße. Zwei Wochen später endeten die Kriegshandlungen in Frankfurt mit der Besetzung der Stadt durch die 7. US-Armee vom 26. bis 28. März 1945.

Bilanz und Folgen

Luftkriegsopfer

Bei den Luftangriffen auf Frankfurt kamen nach amtlichen Statistiken insgesamt 5559 Menschen ums Leben, darunter 4822 Frankfurter, aber auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Im Vergleich dazu fielen während des Krieges über 18.000 Frankfurter als Soldaten an der Front oder starben im Lazarett; über 11.000 Frankfurter Juden wurden deportiert und ermordet. Die genaue Zahl der in Frankfurt eingesetzten und ums Leben gekommenen Zwangsarbeiter ist nicht bekannt.

Zerstörungen

Im Feuersturm der Märzangriffe 1944 verbrannten fast alle bedeutenden Kulturdenkmäler und die gesamte mittelalterliche Alt- und Neustadt mit ihren über 1800 Fachwerkhäusern. Innerhalb des Anlagenrings wurden 90 % der Gebäude zerstört oder beschädigt, nur 5 Gebäude blieben unbeschädigt.

Auch andere Stadtteile wie Bockenheim, Rödelheim und die um den Anlagenring gelegenen Stadtviertel Gallus, Bahnhofsviertel, Westend, Nordend Ostend und Oberrad wurden stark zerstört, teilweise zu mehr als 70 %. In anderen Stadtvierteln waren die Schäden geringer, einige wie Eckenheim und Bonames blieben fast unbeschädigt.

Insgesamt wurden etwa 90.000 der 177.600 Wohnungen im Stadtgebiet sowie fast alle öffentlichen Bauten, Schulen, Kirchen und Krankenhäuser vernichtet. Bei Kriegsende im März 1945 war die Einwohnerzahl von 550.000 (1939) auf 230.000 gesunken, von denen die Hälfte obdachlos war. Über 17 Millionen Kubikmeter Schutt bedeckten die Stadt.[2]

Gefahr durch Blindgänger

Eine erhebliche Gefahr geht nach wie vor von Blindgängern aus, vor allem in unbebautem Gelände und im Stadtwald. Schätzungen des Kampfmittelräumdienstes zufolge können im Frankfurter Stadtgebiet noch Hunderte oder Tausende im Erdreich liegen.[25] Erfahrungsgemäß sind etwa 10 bis 20 % der abgeworfenen Bomben nicht beim Aufschlag detoniert. Im Mai 2013 wurden bei Bauarbeiten in Bockenheim innerhalb kurzer Zeit drei Blindgänger gefunden, wobei bei der Entschärfung jedes Mal ein größeres Stadtviertel stundenlang evakuiert werden musste.[26]

Trümmerbeseitigung

Trümmerverwertung im Sommer 1947

Schon kurz nach dem Einmarsch der Amerikaner begann die Arbeit zur Organisation einer funktionsfähigen Verwaltung und zur Instandsetzung der Infrastruktur. Schon im April 1945 fuhren die ersten Straßenbahnen, Theater und Kinos begannen in zum Teil provisorischen Verhältnissen wieder zu spielen. Etwa 60.000 Frankfurter kehrten in den ersten Nachkriegsmonaten in die zerstörte Stadt zurück. Um sie unterzubringen, wurden zerstörte Wohnungen notdürftig instandgesetzt. Im Oktober 1945 wurde die öffentliche Gasversorgung wieder in Betrieb genommen, im gleichen Monat die Trümmerverwertungsgesellschaft (TVG) gegründet. Mit der Trümmerbeschlagnahmeverordnung wurde den Haus- und Grundbesitzern am 20. Dezember 1945 der eigenverantwortliche Wiederaufbau ihrer zerstörten Gebäude untersagt; stattdessen beschlagnahmte die Stadt alle Trümmer im Stadtgebiet, dazu alle Häuser, die zu mehr als 70 % zerstört waren.

Im Sommer begann die TVG unter persönlicher Beteiligung des neu gewählten Oberbürgermeisters Walter Kolb mit der Räumung der Trümmergrundstücke in der Innenstadt. Anfangs mit Schaufel und Hacke, später mit Militärgerät aus amerikanischen Militärbeständen wurden Trümmer und Altmetalle zum Scheffeleck gebracht, von wo eine Feldbahn sie zur Trümmerverwertungsanstalt am Ostpark transportierte.[27] Bis Ende 1947 waren 26 Kilometer Straßen von Trümmern befreit. Täglich konnte die TVG 1500 bis 2000, zeitweise sogar über 3000, Kubikmeter Trümmer abtransportieren. Insgesamt beseitigte die TVG bis 1955 fast 10 Millionen Kubikmeter Trümmer.

1949 ging die Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt am Bornheimer Hang in Betrieb. Aus dem aufbereiteten Schutt entstanden jährlich über 20 Millionen neue Steine und Ziegel, die beim Wiederaufbau verwendet wurden. Etwa 100.000 Wohnungen und Geschäftshäuser konnten mit ihrer Hilfe errichtet werden. Die Trümmerverwertungsanlage war bis 1964 in Betrieb.

Wiederaufbau

Das Goethe-Haus während des Wiederaufbaus

Im April 1946, noch vor der ersten Kommunalwahl, kündigte der noch von der Militärregierung eingesetzte Oberbürgermeister Kurt Blaum den Wiederaufbau der Paulskirche an. Blaum brachte sie als Parlamentsgebäude für eine künftige deutsche Republik ins Gespräch. Dem Wiederaufbau der Paulskirche standen jedoch noch gewaltige Hürden entgegen: Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben. Er ergab, dass der Wiederaufbau 2,7 Millionen Reichsmark kosten würde. Zudem mangelte es an Baumaterial, Maschinen und Arbeitskräften. Im Januar 1947 rief Kolb zu Spenden für den Wiederaufbau der Paulskirche auf:

„Die Demokratie, die wir nun wieder errichten, braucht auch ihr Vaterhaus. Alle deutschen Städte und Gemeinden sollen die Paulskirche wieder aufbauen, von außen und von innen, im Stein wie im Geiste. Wieder soll die Paulskirche den ehrwürdigen Raum bilden, in dessen aufsteigendem Rund das deutsche Volk zu Aussprache und Feier sich immer wieder versammelt.“

Mit der aus ganz Deutschland eintreffenden Unterstützung gelang es, die Paulskirche als erstes großes Wiederaufbauprojekt in Frankfurt bis zum hundertjährigen Jubiläum der Frankfurter Nationalversammlung am 18. Mai 1948 wieder aufzubauen.

War der Wiederaufbau der Paulskirche noch weitgehend unumstritten, gab es um den Wiederaufbau des Goethe-Hauses Auseinandersetzungen, die letztlich charakteristisch für ähnliche Konflikte um andere Wiederaufbauprojekte wurden.[28] Im Fall des Goethe-Hauses setzten sich die Befürworter einer Rekonstruktion durch. 1951 wurde das wiederaufgebaute Gebäude eröffnet.

Insgesamt beschloss jedoch der Magistrat schon am 29. Mai 1947 auf Empfehlung von Stadtbaudirektor Werner Hebebrand, dass eine umfassende Wiederherstellung der zerstörten Innenstadt nicht infrage komme. Der Wiederaufbau solle sich auf wenige markante Denkmäler beschränken, nämlich Römer, Dom, Karmeliterkloster, Dominikanerkloster, Paulskirche und die Mainfront mit Saalhof und Rententurm.[29] Der Wiederaufbau in der Altstadt begann schließlich 1952. Neben den genannten entstanden auch noch weitere Baudenkmäler neu, darunter die Dotationskirchen und das Steinernes Haus, meist äußerlich in historischer Form, während die Innenausstattung modern gestaltet wurde. Der größte Teil des Wiederaufbaus erfolgte jedoch ohne Rücksicht auf die alten Straßen- und Grundstückslagen. Die früher enge Altstadt wurde nach dem Prinzip der autogerechten Stadt neu angelegt und dabei zahlreiche erhaltene Reste rekonstruktionsfähiger Gebäude abgetragen, darunter die Weißfrauenkirche und die Deutsch-reformierte Kirche.

Richtfest des Hauses Kleiner Dachsberg am Römerberg, 1984
Holzgraben 11, eine der letzten Kriegsruinen Frankfurts

Mitte der 1960er Jahre war der Wiederaufbau im Wesentlichen abgeschlossen, mit Ausnahme des Areals zwischen Dom und Römer in der Altstadt. In den 1970er Jahren gab es noch einige prominente Ruinen: die Christuskirche in der Nähe der Universität wurde 1978 wiedererrichtet, die lange Zeit als schönste Ruine Deutschlands bezeichnete Alte Oper erst 1981. Ihr Wiederaufbau wurde maßgeblich von einer Bürgerinitiative betrieben.

1984 erstanden die Fachwerkhäuser an der Ostseite des Römerberges neu, die seitdem zu den touristischen Hauptattraktionen Frankfurts gehören. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts werden wieder vermehrt Rekonstruktionen kriegszerstörter Gebäude ausgeführt, so 2004 die Alte Stadtbibliothek. 2007 wurde das Dom-Römer-Projekt beschlossen, in dem von 2012 bis 2016 das historische Straßennetz zwischen Dom und Römer teilweise wiedererstehen soll; dabei ist auch die Rekonstruktion von 15 Altstadthäusern geplant.

Im Holzgraben, einer südlichen Parallelstraße zur Zeil, liegen mit den beiden Häusern Holzgraben 9 und 11 die letzten verbliebenen Kriegsruinen der Innenstadt. Von beiden Häusern steht nur noch das Erdgeschoss. Sie liegen genau gegenüber dem ehemaligen Kaufhaus Wronker (Holzgraben 6–10), von dem noch Reste der Fassade erhalten sind.[30]

Gedenken

Nordfassade des 1952 wiederaufgebauten Salzhauses
Gedenktafel an einem Wohnhaus in Frankfurt-Bornheim

1955 ordnete Oberbürgermeister Kolb eine jährliche Trauerbeflaggung vom 20. bis 23. März zum Gedenken an die Zerstörung Frankfurts an. Am 28. Mai 1973 beschloss der Magistrat:

„Aus Anlass der 30. Wiederkehr der Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Jahre 1974 ist eine Gedenkplatte zu schaffen, die im Bereich zwischen Dom und Römerberg in den Boden eingelegt werden soll. Zum gleichen Zeitpunkt ist im Historischen Museum eine Ausstellung über die Entwicklung der Frankfurter Altstadt bis zur Zerstörung und danach der Wiederaufbau sowie über die Zerstörung Frankfurts im letzten Krieg zu veranstalten. Die Anordnung zur Trauerbeflaggung aus Anlass der Zerstörung der Frankfurter Altstadt in der Zeit vom 20. bis 22. März jeden Jahres wird aufgehoben.“

In der Begründung dazu hieß es, es sei „eine andere würdige Form des Gedenkens zu suchen, da durch das Heranwachsen einer neuen Generation zwar eine Erinnerung nicht wegfallen soll, aber das damalige Geschehen doch anders zu verdeutlichen ist, als es bisher erfolgte. Bei der allgemeinen, auf die Aufrechterhaltung des Friedens gerichteten Außenpolitik erscheint es uns nicht mehr sinnvoll, fast drei Jahrzehnte nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs immer noch auf die – sicher nutzlose – Zerstörung der Frankfurter Altstadt durch eine alljährliche Trauerbeflaggung hinzuweisen […] Diese in das Pflaster eingelassene Gedenktafel würde, anders als eine Beflaggung, lediglich über wenige Tage hinweg, ständig und auf Dauer die Bürger und auch viele Touristen an die Vernichtung der Frankfurter Altstadt und insgesamt an die Zerstörung weiter Teile Frankfurts im letzten Weltkrieg erinnern.“[31]

Am 22. März 1978 enthüllte Oberbürgermeister Walter Wallmann die Gedenkplakette, eine bronzene, in den Boden eingelassene Platte, in der Fußgängerzone vor dem Technischen Rathaus. Sie wurde von dem Frankfurter Bildhauer und Dozenten der Städelschule Willi Schmidt gestaltet[32] und trägt die Aufschrift

„1939 Zur Erinnerung 1945. Zwischen dem 4. Juni 1940 und dem 24. März 1945 wurde Frankfurt von 33 Luftangriffen, zahllosen Störflügen und Tieffliegerangriffen heimgesucht. Tausende Tonnen Spreng- und Brandbomben zerstörten oder beschäftigten vier Fünftel aller Bauten. Am 22. März 1944 löschte ein Großangriff den Altstadtkern völlig aus. Bei Kriegsende bedeckten 17 Mio. cbm Trümmer die Stadt, die um 14701 Gefallene und 5559 Bombenopfer trauerte.“

Die Gedenkplakette wurde beim Abriss des Technischen Rathauses eingelagert und soll nach Abschluss des Dom-Römer-Projektes einen geeigneten Platz, möglicherweise auf dem neu gestalteten Hühnermarkt, erhalten. Seit 2010 findet auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung jährlich am 22. März um 20.45 ein Stadtgeläute fast aller Innenstadtkirchen statt, um zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst um 21 Uhr in der Katharinenkirche einzuladen.[33]

An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet finden sich weitere Erinnerungen an die Zerstörung. In der wiederaufgebauten Katharinenkirche zeigt ein 1954 von Charles Crodel geschaffenes Glasfenster Hiobs Leidensgeschichte, darin das Zifferblatt der zum Zeitpunkt des Angriffes stehengebliebenen Uhr. An der Nordfassade des 1952 wiederaufgebauten Salzhauses befindet sich zur Braubachstraße hin ein dreistöckiges Glasmosaik von Wilhelm Geißler. Es zeigt einen Phönix aus der Asche, lässt sich aber auch als Frankfurter Adler deuten, der sich aus Ruinen erhebt.

Literatur

  • Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale Deutscher Architektur – Verluste, Schäden, Wiederaufbau. Band 2: Süd. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1988, ISBN 3-529-02685-9, S. 799–831.
  • Evelyn Hils-Brockhoff, Tobias Picard: Frankfurt am Main im Bombenkrieg – März 1944. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1338-5.
  • Michael Fleiter (Hrsg.): Heimat/Front. Frankfurt am Main im Luftkrieg. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-95542-062-8. Katalog der gleichnamigen Ausstellung 2013 im Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main.
  • Karl Krämer, Gerhard Beier: Christbäume über Frankfurt 1943. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-7632-2842-X.
  • Armin Schmid: Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im zweiten Weltkrieg. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1965.

Einzelnachweise

  1. Jürgen Steen, Historisches Museum Frankfurt: Liste der Luftangriffe auf Frankfurt am Main im 2. Weltkrieg. Institut für Stadtgeschichte, 30. September 2003, abgerufen am 13. Dezember 2013. Diese Liste wurde vom Polizeipräsidium Frankfurt im Juli 1945 auf Anforderung der amerikanischen Militärregierung zusammengestellt. Hinzu kommen 18 Tieffliegerangriffe zwischen 10. August 1944 und 24. März 1945. Siehe auch Bombenangriffe auf Frankfurt 1940–1945. Zerstörungen. 24. Januar 2005, archiviert vom Original am 16. Dezember 2013; abgerufen am 29. Juli 2014.
  2. a b Tobias Picard: Frankfurt am Main im Luftkrieg. 28. März 2006, abgerufen am 18. Dezember 2013.
  3. Frolinde Balser: Aus Trümmern zu einem europäischen Zentrum: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main 1945–1989. (Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission, Band 20). Jan Thorbecke-Verlag, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-1210-1, S. 56.
  4. Jürgen Steen, Historisches Museum Frankfurt: Luftkriegs-Schäden als Sensation. Institut für Stadtgeschichte, 30. September 2003, abgerufen am 13. Dezember 2013.
  5. Jürgen Steen, Historisches Museum Frankfurt: Luftalarme im Riederwald 1941. Institut für Stadtgeschichte, 30. September 2003, abgerufen am 16. Dezember 2013.
  6. Monica Kingreen: Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt. Die Deportationen der Juden in den Jahren 1941––1945. In: dies. (Hrsg.): Nach der Kristallnacht. Jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938–1945. (Schriftenreihe des Fritz Bauer Instituts, Bd. 17). Frankfurt am Main 1999, S. 357–402.
  7. Evelyn Hils-Brockhoff, Tobias Picard: Frankfurt am Main im Bombenkrieg. März 1944, Wartburg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1338-5, S. 27.
  8. Royal Air Force Bomber Command, Campaign Diary October 1943. In: Official RAF Website. 6. April 2005, archiviert vom Original am 10. Mai 2005; abgerufen am 18. Dezember 2013.
  9. Lutz Becht, Institut für Stadtgeschichte; Ernst Karpf, Monica Kingreen, Fritz Bauer Institut; Michael Lenarz, Jüdisches Museum Frankfurt: Eine Luftmine trifft den Luftschutzkeller des Kinderkrankenhauses Gagernstraße. Institut für Stadtgeschichte, 5. Oktober 2006, abgerufen am 11. Dezember 2013.
  10. a b Georg Struckmeier: Vom Sterben der Paulskirche. In: Frankfurter Kirchliches Jahrbuch 1955, S. 136ff.
  11. Stefan Geck: Dulag Luft / Auswertestelle West. Vernehmungslager der Luftwaffe für westalliierte Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg. (Europäische Hochschulschriften Reihe III: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd. 1057). Frankfurt am Main 2008.
  12. Royal Air Force Bomber Command, Campaign Diary December 1943. In: Official RAF Website. 6. April 2005, archiviert vom Original am 10. Mai 2005; abgerufen am 18. Dezember 2013.
  13. James S. Corum, Die amerikanische Bombenoffensive gegen Frankfurt am Main 1943–1945, in: Michael Fleiter (Hrsg.): Heimat/Front. Frankfurt am Main im Luftkrieg. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-95542-062-8. S. 289–303}}
  14. Richard G. Davis, Bombing the European Axis Powers. A Histocial Digest of the Combined Bomber Offensive, 1939–1945, Air University Press, Maxwell AFB, April 2006, S. 270 (Digitalisat)
  15. Armin Schmid: Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1965, S. 84–86.
  16. Jürgen Steen, Historisches Museum Frankfurt: Der Luftangriff auf das Stammwerk von Hartmann & Braun. Institut für Stadtgeschichte, 5. Oktober 2006, abgerufen am 12. Dezember 2013.
  17. E. Hils-Brockhoff, T. Picard: Frankfurt am Main im Bombenkrieg – März 1944. 2004, S. 37.
  18. a b Royal Air Force Bomber Command, Campaign Diary March 1944. In: Official RAF Website. 6. April 2005, archiviert vom Original am 10. Mai 2005; abgerufen am 18. Dezember 2013.
  19. A.C. Grayling: Die toten Städte: Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen? S. 373. München 2009.
  20. E. Hils-Brockhoff, T. Picard: Frankfurt am Main im Bombenkrieg – März 1944. 2004, S. 40.
  21. E. Hils-Brockhoff, T. Picard: Frankfurt am Main im Bombenkrieg – März 1944. 2004, S. 41.
  22. Georg Hartmann, Fried Lübbecke: Alt-Frankfurt. Ein Vermächtnis. Verlag Sauer und Auvermann KG, Glashütten/Taunus 1971, S. 330.
  23. A.C. Grayling: Die toten Städte: Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen? S. 374. München 2009.
  24. Jürgen Steen, Historisches Museum Frankfurt: Sterben im Bockenheimer Bunker. Institut für Stadtgeschichte, 29. August 2005, abgerufen am 12. Dezember 2013.
  25. 1. Blindgänger-Atlas für Frankfurt. Hier liegen überall noch Bomben. 9. November 2009, abgerufen am 18. Dezember 2013.
  26. Dritter Fund in vier Wochen. Weltkriegsbombe wird Montag entschärft. 23. Mai 2013, abgerufen am 18. Dezember 2013.
  27. Fritz Lerner: Frankfurt am Main und seine Wirtschaft, Ammelburg-Verlag 1958. Siehe auch Trümmer-Verwertungs GmbH. In: Frankfurt baut auf. Archiviert vom Original am 6. September 2013; abgerufen am 29. Juli 2014.
  28. Hans Riebsamen: Goethe-Haus. Es lag die Welt in Scherben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. August 2009 (online [abgerufen am 16. Dezember 2013]).
  29. F. Balser: Aus Trümmern zu einem europäischen Zentrum. 1995, S. 62f.
  30. Frank Berger, Christian Setzepfandt: 101 Unorte in Frankfurt. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-7973-1248-8, S. 86.
  31. Wortprotokoll über die 31. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, dem 26. Februar 2004, TOP 5 (28. Fragestunde). (PDF) Antwort der Oberbürgermeisterin zu Frage Nr. 879. 22. März 2004, S. 14, abgerufen am 18. Dezember 2013.
  32. F. Balser: Aus Trümmern zu einem europäischen Zentrum. 1995, S. 56.
  33. Erinnerung an die Bombennacht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 68 vom 22. März 2010, S. 34.

Weblinks