„Erdbeben in Haiti 2010“ – Versionsunterschied

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Das '''Erdbeben in Haiti 2010''' war ein schweres [[Erdbeben]], das sich am 12. Januar 2010 um 21:53:10&nbsp;[[UTC]] (16:53:10&nbsp;Uhr [[UTC-5|Ortszeit]])<ref name="USGS">{{cite web |url=http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/eqinthenews/2010/us2010rja6/ |publisher=[[United States Geological Survey]] |title=Magnitude 7.0 - Haiti region - Earthquake details |date=2010-01-12 |accessdate=2010-01-13 |language=Englisch}}</ref> ereignete. Das [[Epizentrum]] lag etwa 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt [[Haiti]]s [[Port-au-Prince]], das [[Hypozentrum]] etwa 17 Kilometern darunter. Die Stärke des Erdbebens wurde vom [[United States Geological Survey]] (USGS) mit 7,0 M<sub>w</sub> auf der [[Momenten-Magnituden-Skala]] gemessen.<ref name="USGS"/>
.

Gemessen an den Opferzahlen handelt es sich um das schwerste Erdbeben in der Geschichte Haitis.<ref name="cnn">{{cite news |url=http://edition.cnn.com/2010/WORLD/americas/02/12/fact.check.haiti.numbers/index.html |title=Fact check: Haiti by the numbers |publisher=[[Cable News Network|CNN]] |date=2010-02-13 |accessdate=2010-02-14}}</ref> Laut Tagesschau kamen durch das Erdbeben mindestens 217.000 Menschen ums Leben, etwa 300.000 weitere Personen wurden verletzt und 1,2 Millionen obdachlos.<ref>{{cite news |url=http://www.tagesschau.de/ausland/haitierdbeben114.html |title=Tausende Haitianer gedenken der Erdbeben-Opfer |publisher=[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] |date=2010-02-13 |accessdate=2010-02-14}}</ref> Die haitianische Regierung schätzt die Zahl der Todesopfer auf mehr als 212.000<ref name="cnn"></ref>, wobei jedoch die noch nicht geborgenen und die privat bestatteten Toten nicht enthalten seien<ref>{{cite news |url=http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EB72C623F95DC4F4E8F12A22B4ED4C8A6~ATpl~Ecommon~Scontent.html |title=In Haiti wächst der Zorn |publisher=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |date=2010-02-04 |accessdate=2010-02-14}}</ref>. Insgesamt sind laut [[United States Agency for International Development]] 3 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen.<ref name="cnn"></ref> Zehn Tage nach dem Beben wurde die Suche nach Überlebenden offiziell eingestellt.

== Betroffene Region ==
[[Datei:Haitian national palace earthquake.jpg|miniatur|Zerstörter [[Präsidentenpalast (Haiti)|Präsidentenpalast]]]]

Am stärksten betroffen vom Erdbeben sind die Departemente [[Ouest (Haiti)|Ouest]] (Westen; mit der Hauptstadt Port-au-Prince), [[Sud-Est (Haiti)|Sud-Est]] (Südosten) und [[Nippes (Haiti)|Nippes]] (auf der Halbinsel Tiburon, Nordküste). Sie liegen im Süden des Landes auf der [[Tiburon-Halbinsel]] am [[Golf von Gonâve]] und im südöstlichen Landesteil, der Grenzregion zur [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]]. Bezogen auf die Insel [[Hispaniola]] ist das der südwestliche Inselteil.

Die am schwersten betroffene Stadt ist [[Léogâne]], 30 Kilometer westlich von Port-au-Prince mit einem Zerstörungsgrad von 90 Prozent.<ref>{{Cite web |publisher=FocusOnline |title= In Leogane wurden 90 Prozent der Häuser zerstört |url=http://www.focus.de/fotos/in-leogane-wurden-90-prozent-der-haeuser-zerstoert_mid_591554.html |accessdate=2010-01-23}}</ref><ref>{{Cite web |publisher=OCHA |title= Haiti Population Affected |url=http://oneresponse.info/Disasters/Haiti/MapCenter/publicdocuments/0123_Haiti_Population_Affected.jpg |accessdate=2010-01-23}}</ref> Wegen seiner Größe gibt es in der Hauptstadt Port-au-Prince und seinen Vororten aber die meisten Todesopfer und die meisten Opfer des Bebens durch Wohnungsverlust und Verletzungen.

== Tektonischer Hintergrund ==
[[Datei:Tectonic plates Caribbean.png|miniatur|links|Lage der Karibischen Platte]]

Das Erdbeben vom 12.&nbsp;Januar 2010 ereignete sich in der Grenzregion zwischen der [[Karibische Platte|Karibischen Platte]] und der [[Nordamerikanische Platte|Nordamerikanischen Platte]]. Diese Plattengrenze wird von einer [[Blattverschiebung|linksseitigen Blattverschiebung]] dominiert, an der wegen des unregelmäßigen Verlaufs der Grenze die Platten nicht nur aneinander vorbeigleiten, sondern auch in Bereichen gestaucht werden. Die Platten verschieben sich hier um etwa 20&nbsp;Millimeter jährlich, wobei sich die Karibische im Verhältnis zur Nordamerikanischen Platte ostwärts bewegt.<ref name="USGSsumm" />

[[Datei:2010 Haiti earthquake USGS map.gif|miniatur|Die grüne Linie zeigt die EPG-Verwerfung auf der Tiburon-Halbinsel]]

Haiti liegt im westlichen Teil der Insel [[Hispaniola]] zwischen [[Puerto Rico]] und [[Kuba]]. Im Gebiet der geographischen Länge des Erdbebens vom 12.&nbsp;Januar ist die Bewegung zwischen den Platten zwischen zwei größeren von Westen nach Osten laufenden [[Verwerfung (Geologie)|Verwerfungen]] aufgeteilt&nbsp;– die ''Septentrional-Verwerfung'' im Norden und die ''Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung'' (''Enriquillo-Plantain Garden Fault Zone'', EPGFZ) im Süden der Insel. Ort und [[Herdmechanismus]] des Erdbebens lassen sich durch die seitliche Verschiebung an der EPGFZ erklären. An dieser Verwerfung erfolgt eine mittlere jährliche Bewegung von etwa 7 Millimetern,<ref name="USGSsumm" /> was nach Einschätzung der USGS-Experten vermutlich der Grund für die historischen großen Erdbeben in den Jahren 1860, 1770, 1761, 1751, 1684, 1673 und 1618 ist&nbsp;– bestätigende Feldstudien dafür liegen nicht vor.<ref name="USGSsumm">{{cite web |publisher=[[United States Geological Survey]] |url=http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Quakes/us2010rja6.html#summary |title=Magnitude 7.0 - HAITI REGION – Earthquake Summary |date=2010-01-12 |accessdate=2010-01-13 |language=Englisch}}</ref> An der nördlicheren Verwerfung ereignete sich das [[Erdbeben in der Dominikanischen Republik 1946|Erdbeben von 1946]] mit einer Magnitude von 8,0.


In einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 war auf Grund der tektonischen Spannungen, die sich seit dem bis dahin letzten schweren Erdbeben an der Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung im Süden der Dominikanischen Republik im Jahr 1751 aufgestaut hatten, für ein Einzelbeben eine zu erwartende Stärke von 7,2 Magnituden abgeschätzt worden.<ref>{{cite web |url=http://www.ig.utexas.edu/jsg/18_cgg/Mann3.htm |publisher=Jackson School of Geosciences, The [[University of Texas]] at Austin |title=Enriquillo-Plantain Garden Strike-Slip Fault Zone: A Major Seismic Hazard Affecting Dominican Republic, Haiti And Jamaica |last=Mann |first=Paul |coauthors=Calais, Eric; Demets, Chuck; Prentice, Carol und Wiggins-Grandison, Margaret |language=Englisch}}</ref>
In einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 war auf Grund der tektonischen Spannungen, die sich seit dem bis dahin letzten schweren Erdbeben an der Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung im Süden der Dominikanischen Republik im Jahr 1751 aufgestaut hatten, für ein Einzelbeben eine zu erwartende Stärke von 7,2 Magnituden abgeschätzt worden.<ref>{{cite web |url=http://www.ig.utexas.edu/jsg/18_cgg/Mann3.htm |publisher=Jackson School of Geosciences, The [[University of Texas]] at Austin |title=Enriquillo-Plantain Garden Strike-Slip Fault Zone: A Major Seismic Hazard Affecting Dominican Republic, Haiti And Jamaica |last=Mann |first=Paul |coauthors=Calais, Eric; Demets, Chuck; Prentice, Carol und Wiggins-Grandison, Margaret |language=Englisch}}</ref>
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Durch die flache Lage des Erdbebenherdes lag die [[Beschleunigung]] im [[Epizentrum]] deutlich oberhalb der [[Erdschwerebeschleunigung|Erdbeschleunigung]], so dass große Teile der Bebauung zerstört und Autos in die Luft geworfen wurden. Auch in der Dominikanischen Republik war das Erdbeben zu spüren, richtete aber dort keine großen Schäden an.<ref>{{cite news |url=http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E88CFBDEAB5314E6EB87E9F89CF7BBED9~ATpl~Ecommon~Sspezial.html |publisher=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ.net]] |title=Ganze Slums rutschten die Hügel hinunter |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref>
Durch die flache Lage des Erdbebenherdes lag die [[Beschleunigung]] im [[Epizentrum]] deutlich oberhalb der [[Erdschwerebeschleunigung|Erdbeschleunigung]], so dass große Teile der Bebauung zerstört und Autos in die Luft geworfen wurden. Auch in der Dominikanischen Republik war das Erdbeben zu spüren, richtete aber dort keine großen Schäden an.<ref>{{cite news |url=http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E88CFBDEAB5314E6EB87E9F89CF7BBED9~ATpl~Ecommon~Sspezial.html |publisher=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ.net]] |title=Ganze Slums rutschten die Hügel hinunter |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref>
Es folgten mehrere Nachbeben mit einer Stärke bis zu 6,1.<ref>{{Internetquelle |hrsg = USGS |titel = M7.0 Haiti Earthquake and Aftershocks |url = http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/aftershocks/?event=2010rja6&network=us |datum = 25. Januar 2010 |zugriff = 27. Januar 2010 |sprache = Englisch}}</ref> Für Kuba, Haiti, die Bahamas und die Dominikanische Republik wurde zehn Minuten nach dem Hauptbeben vorsorglich eine [[Tsunami]]-Warnung ausgegeben,<ref>{{cite web |url=http://www.prh.noaa.gov/ptwc/messages/caribe/2010/caribe.2010.01.12.220319.txt |publisher=NOAA. Pacific Tsunami Warning Center |title=Tsunami Message Number 1 |date=2010-01-12 |accessdate=2010-01-14 |language=Englisch}}</ref> nach einigen Stunden aber wieder aufgehoben.<ref>{{cite web |url=http://www.prh.noaa.gov/ptwc/messages/caribe/2010/caribe.2010.01.12.233517.txt |publisher=NOAA. Pacific Tsunami Warning Center |title=Tsunami Message Number 3 |date=2010-01-12 |accessdate=2010-01-14 |language=Englisch}}</ref>
Es 2010]]

Die Auswirkungen des Erdbebens waren vor allem in Haiti und der Dominikanischen Republik, den [[Turks- und Caicosinseln]], im Südosten [[Kuba]]s und im Osten [[Jamaika]]s sowie in Teilen von [[Puerto Rico]] und den [[Bahamas]] zu spüren, aber auch in [[Tampa]] ([[Florida]]) und [[Caracas]] ([[Venezuela]]) bemerkbar.<ref name="USGSsumm" />

{| class="wikitable sortable"
|+ Haupt- und stärkere<ref group="*">5,5 Magnituden<br /><small>Im Laufe des 13. Januar 2010 traten neun weitere Nachbeben mit Magnituden über 5,0 auf.<br />Der [[United States Geological Survey|USGS]] gibt für das Beben vom 12.&nbsp;Januar 2010 23:12&nbsp;Uhr abweichend eine Stärke von 5,1 Magnituden an<br />und listet für den 13.&nbsp;Januar 2010 05:02&nbsp;Uhr ein stärkeres Nachbeben mit 5,8 Magnituden.</small></ref> Nachbeben<ref name="Geofon">{{Internetquelle
|hrsg = GEOFON
|titel = Datenbankabfrage, Haiti
|url = http://geofon.gfz-potsdam.de/db/eqinfo.php?datemin=2010-01-12&datemax=2010-01-20&latmin=18&latmax=19&lonmin=-76&lonmax=-70&magmin=5.5&fmt=html&nmax=40
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|zugriff = 2010-01-20
}}</ref>
|- class="hintergrundfarbe5"
! Zeitpunkt ([[Koordinierte Weltzeit|UTC]]) !! Magnitude !! Koordinaten !! Tiefe in km
|-
| {{SortDate|2010-01-12}}, 21:53:11 Uhr
| align="center" |7,2
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|-
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|-
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|-class="sortbottom"
| colspan="4" | <references group="*"/>
|}

== Schäden ==
[[Datei:Downtown Port au Prince after earthquake.jpg|miniatur|Zerstörungen an der Kreuzung von Rue Pavée und Boulevard Jean-Jacques Dessalines im Zentrum von Port-au-Prince (Blick nach Westen)]]
[[Datei:UN headquarters Haiti after 2010 earthquake.jpg|miniatur|[[Christopher Hotel]], bisheriges UN-Hauptquartier]]
[[Datei:Haiti earthquake damage overhead.jpg|miniatur|Luftbild von Erdbebenschäden in Léogâne]]
[[Datei:Aerial view of Haitian National Cathedral from Global Hawk 2010-01-14.jpg|miniatur|Zerstörte Kathedrale]]

Gemäß einer Einschätzung der Vereinten Nationen war die Ausgangslage wegen mangelnder Infrastruktur verheerender als die der [[Seebeben im Indischen Ozean 2004|Tsunami-Katastrophe]] 2004 im Indischen Ozean.<ref>http://orf.at/100116-46949/index.html ORF-Online: ''Lage in Haiti schlimmer als Tsunami''</ref>

In Port-au-Prince selbst wurden neben Tausenden von anderen Bauwerken auch die katholische [[Kathedrale von Port-au-Prince]], bei deren Einsturz auch der Erzbischof von Port-au-Prince, [[Joseph Serge Miot]], getötet wurde<ref name="Yahoo">{{cite web |publisher=[[Yahoo]] |url=http://ca.news.yahoo.com/s/capress/100113/world/eu_haiti_earthquake_archbishop |title=Joseph Serge Miot, archbishop of Port-au-Prince, killed in Haiti quake |date=2010-01-13|accessdate=2010-01-16}}</ref>, die anglikanische Holy Trinity Cathedral, und ein ehemaliges Kinderkrankenhaus<ref>[http://www.hilfefuerwaisenkinder.de/?page=page.php&path=news/archive/2010/germany/2010-01-13_Erdbeben_Haiti.php&lang=de ''Erdbeben in Haiti: ehemaliges Kinderkrankenhaus zusammengestürzt'', hilfefuerwaisenkinder.de]</ref> zerstört.

Unter den Opfern sind auch Angehörige der [[Mission des Nations Unies pour la stabilisation en Haïti|UN-Friedensmission MINUSTAH]]. Deren genaue Anzahl war Mitte Januar 2010 ungeklärt, die Vereinten Nationen konnten bis zum 29. Januar 84 Todesfälle bestätigen, darunter drei deutsche Staatsbürger, sowie 30 Verletzte und 44 weiterhin Vermisste. Betroffen waren Blauhelm-Soldaten und Polizisten aus über einem Dutzend Ländern sowie Dutzende von zivilen Mitarbeitern.<ref>{{cite news |url=http://www.un.org/en/peacekeeping/missions/minustah/memoriam.shtml |publisher=[[Vereinte Nationen]] |title=Confirmed UN Peacekeeping Fatalities of 12 January 2010 |accessdate=2010-01-29 }}</ref> Bereits in den ersten Tagen nach dem Beben wurde bekannt, dass der Leiter der Mission und UN-Sondergesandte für Haiti, [[Hédi Annabi]] ([[Tunesien]]) sowie dessen Stellvertreter Luiz Carlos da Costa ([[Brasilien]]) und der Leiter der internationalen Polizeieinheiten, Doug Coates ([[Royal Canadian Mounted Police]]), beim Einsturz des fünfgeschossigen [[Christopher Hotel]]s, des Hauptquartiers der Friedensmission, getötet worden waren.<ref>{{cite web |url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=33499&Cr=haiti&Cr1= |publisher=[[United Nations]] |title=Ban mourns deaths of top UN officials in Haiti quake |date=2010-01-16 |accessdate=2010-01-17 |language=Englisch}}</ref>

Ebenfalls weitgehend in sich zusammengestürzt ist der haitianische [[Präsidentenpalast (Haiti)|Präsidentenpalast]];<ref>{{cite news |url=http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E60D9D6F3927341B6AA1402A101B4FA9A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlenews |publisher=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ.net]] |title=Hunderte Tote nach Erdbeben befürchtet |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref> der Präsident des Landes, [[René Préval]], überlebte das Beben trotz der Zerstörung der oberen Etagen des Gebäudes.<ref name="Yahoo News">[http://de.news.yahoo.com/2/20100113/tts-jahrhundertbeben-verwuestet-haiti-hu-c1b2fc3.html Jahrhundertbeben verwüstet Haiti - hunderte Tote erwartet]</ref> Unter den Todesopfern waren neben Miot<ref>{{cite news |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=348833 |title=Papst bittet um Hilfe für Haiti - Erzbischof unter den Toten |publisher=[[Radio Vatikan]] |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref> mehrere Politiker, darunter der Oppositionsführer [[Michel Gaillard]],<ref>{{cite news |url=http://de.news.yahoo.com/26/20100115/tdefault-boschafter-mehrere-minister-unter-de-7458eeb.html |title=Boschafter: Mehrere Minister unter den Toten |date=2010-01-15 |publisher=[[Deutsche Presse-Agentur]] |accessdate=2010-01-15 |archiveurl=http://www.webcitation.org/5mrJW31pj |archivedate=2010-01-17}}</ref> die katholische Medizinerin [[Zilda Arns]] und der Schriftsteller [[Georges Anglade]].

Die Rettung der Verschütteten und die schnelle Hilfeleistung für die Bevölkerung direkt nach dem Beben wurden durch mehrere Faktoren erschwert. Das Erdbeben geschah eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit und Strom- und Telefonnetze fielen aus. Vorsorgeplanungen für einen derartigen Katastrophenfall gab es in Haiti nicht, und die medizinische Infrastruktur wurde von den Zerstörungen mitbetroffen oder durch den Hilfsbedarf überfordert.<ref>{{cite news |url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,671657,00.html |title=Erdbebenopfer bekommen kaum Hilfe |publisher=[[Spiegel Online]] |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref> Die Ermittlung der genauen Opferzahlen erweist sich als schwierig, weil viele der Opfer nicht identifiziert und ohne genaue Zählung in Massengräbern verscharrt<ref name=afp115>{{cite news |title= Nameless corpses pile up in Haiti mass graves |author= Beatriz Lecumberri |url=http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gmnzFPQ09Hz7lhjhuhLEojs8jRtA |publisher=[[Agence France-Presse]] |date= 2010-01-15 |accessdate=2010-01-17 |archiveurl=http://www.webcitation.org/5mrKwlRKU |archivedate=2010-01-17 |language=Englisch}}</ref> oder von ihren Angehörigen an Ort und Stelle begraben wurden.<ref name="washp0114">{{cite news |url=http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/01/14/AR2010011404843.html |title= Haitian families struggle to find, bury their dead |publisher=[[The Washington Post]] |last=Lush |first1=Tamara |date=2010-01-14 |accessdate=2010-01-14 |language=Englisch}}</ref>

Nach Angaben der [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|IKRK]] sind bis zu drei Millionen Menschen von dem Erdbeben betroffen, dies entspricht einem Drittel der Bevölkerung Haitis.<ref>{{cite news |publisher=[[Cable News Network]] |url=http://edition.cnn.com/2010/WORLD/americas/01/13/haiti.aid.response/ |title=Red Cross: 3M likely affected by quake |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13 |language=Englisch}}</ref>

Die Hilfsorganisation [[Ärzte ohne Grenzen]] teilte in [[Deutschland]] mit, dass ihre Traumaklinik in Port-au-Prince schwer beschädigt worden sei.<ref name="Yahoo News">[http://de.news.yahoo.com/2/20100113/tts-jahrhundertbeben-verwuestet-haiti-hu-c1b2fc3.html Jahrhundertbeben verwüstet Haiti - hunderte Tote erwartet], AFP, 13. Januar 2010</ref><ref name="Spiegel Online">[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,671657,00.html Spiegel Online: Zerstörung in Haiti], 13. Januar 2010</ref> Nach Augenzeugenberichten lag unmittelbar nach dem Erdbeben eine Staubwolke über der Hauptstadt, tausende Gebäude seien eingestürzt. Schlimm traf es die [[Slum]]s der Millionenstadt, da die Hänge, an denen sich die Hütten befinden, zum Großteil abgerutscht sind.<ref name="Welt5828864">{{cite news |url=http://www.welt.de/vermischtes/article5828864/Viele-Tote-in-Haiti-keine-Medikamente-und-Hilfe.html |publisher=[[Die Welt]] |title=Viele Tote in Haiti – keine Medikamente und Hilfe |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref> Nach dem Beben herrschen in der Hauptstadt katastrophale und chaotische Verhältnisse. Kabelverbindungen sind unterbrochen, und bei der Suche nach verschütteten Personen haben die Helfer meist nur ihre bloßen Hände zur Verfügung.<ref name="Welt5831337">{{cite news |url=http://www.welt.de/vermischtes/article5831337/Nach-60-Sekunden-Beben-folgt-das-blanke-Chaos.html |publisher=[[Die Welt]] |title=Nach 60 Sekunden Beben folgt das Chaos |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref>

== Absehbare unmittelbare Folgen ==

Wegen des desolaten Gesundheitssystems droht eine unzureichende Versorgung der Verletzten, des Weiteren sind dringend benötigte Medikamente knapp.<ref name="Welt5828864">{{cite news |url=http://www.welt.de/vermischtes/article5828864/Viele-Tote-in-Haiti-keine-Medikamente-und-Hilfe.html |publisher=[[Die Welt]] |title=Viele Tote in Haiti – keine Medikamente und Hilfe |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref>

Die innere Sicherheit in der Krisenregion brach zusammen. Es kam zu Gewalt und Plünderungen.<ref>''[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,672624,00.html Chaos in Haiti. Uno will 3500 Blauhelme und Soldaten schicken].'' In: Spiegel online, 18. Januar 2010.</ref> Zahlreiche Kinder haben das Land nach dem Beben verlassen. Die haitianischen Behörden gehen von erheblich gestiegenem [[Kinderhandel]] aus.<ref name="Yahoo-Nachrichten">{{cite news |url=http://de.news.yahoo.com/2/20100201/tts-haiti-warnt-vor-wachsendem-problem-d-c1b2fc3.html |publisher=[[Yahoo]] |title=Haiti warnt vor wachsendem Problem des Kinderhandels |date=2010-02-01 |accessdate=2010-02-01}}</ref>

Die für Ende Februar in Haiti anstehende Parlamentswahl wurden bis auf weiteres verschoben, da ein Wahlkampf nicht stattfinden kann. Die Büros der Wahlkommission wurden durch das Beben ebenfalls zerstört und Wahlunterlagen verschüttet.<ref name=BT165781>{{cite news |url=http://www.bielertagblatt.ch/News/Ausland/165781 |publisher=[[Bieler Tagblatt]] |title=Rettungskräfte bergen weitere Verschüttete |date=2010-01-28 |accessdate=2010-01-28 }}</ref>

== Hilfsmaßnahmen ==
[[Datei:2010 Haiti earthquake relief efforts by the US Army.jpg|miniatur|US-Hilfsgüter treffen am [[Aéroport international Toussaint Louverture|Flughafen von Port-au-Prince]] ein.]]

Unmittelbar nach dem Erdbeben liefen Hilfsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung an.

Als erste hilfeleistende Nation war das Nachbarland, die [[Dominikanische Republik]], seit den frühen Stunden des 13. Januar mit acht mobilen Kliniken und acht Krankenwagen, medizinischem Personal und Ausrüstung in Port-au-Prince. Ebenso wurden entlang der Grenze alle Gesundheitseinrichtungen aufgerüstet um Verletzte aufzunehmen.<ref>[http://www.cig.gob.do/app/article.aspx?id=8820 Gobierno toma medidas prevención de enfermedades en Haití] (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010</ref> Als Sofortmaßnahme wurde die Entsendung von Lebensmittelrationen, Matratzen und Decken angeordnet.<ref>[http://www.cig.gob.do/app/article.aspx?id=8739 Gobierno dominicano inicia operativo de ayuda a Haití] (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010</ref> Weiter genehmigte der Präsident [[Leonel Fernandez]] die tägliche Verteilung von 300.000 Rationen ungekochter und 10.000 Rationen warmer Mahlzeiten, die über zehn mobile Küchen ausgegeben werden. Ebenso wurden 40 Baumaschinen wie Bagger, Planierraupen und Muldenkipper für Räumungsarbeiten nach Port-au-Prince entsandt und acht 7.500 l Zisternenwagen sind im Einsatz, um die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Die Einwanderungsbehörden und die Streitkräfte wurden angewiesen, sich nach besten Kräften an der Kanalisierung der Hilfe und Unterstützung der Opfer zu beteiligen. So werden zum Beispiel Militärhubschrauber für Verletztentransporte eingesetzt.<ref>[http://www.cig.gob.do/app/article.aspx?id=8783 República Dominicana establece medidas para facilitar el ingreso de personas y ayuda por la frontera] (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010</ref>. Um die Telekommunikation wieder herzustellen, sind 20 Techniker des Instituto Dominicano de las Telecomunicaciones (Indotel) in Zusammenarbeit mit verschiedenen privaten Anbietern im Einsatz.<ref>[http://www.indotel.gob.do/noticias/noticias/indotel-prestadoras-dominicanas-y-haitianas-trabajan-en-restablecer-telecomunicaciones-haiti.html Indotel, prestadoras dominicanas y haitianas trabajan en restablecer telecomunicaciones Haití] (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010</ref>

Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen]] beschloss am 19. Januar die Aufstockung der Friedensmission um 3.500 Personen, die sich aus Soldaten und Polizisten zusammensetzen sollen.<ref>{{cite web |url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=33516&Cr=haiti&Cr1= |publisher=[[United Nations]] |title=Security Council authorizes 3,500 more UN peacekeepers for Haiti |date=2010-01-19 |accessdate=2010-01-19 |language=Englisch}}</ref>

[[Datei:PAPemergencyops.jpg|left|miniatur|Flugzeuge mit Hilfsgütern werden am Flughafen entladen, 17. Januar 2010]]

US-Präsident [[Barack Obama]] bat seine Amtsvorgänger [[George W. Bush]] und [[Bill Clinton]], private finanzielle Mittel für die US-Nothilfe einzuwerben<ref>[http://clintonbushhaitifund.org/ Homepage des Hilfsfonds, für den Clinton und Bush als Schirmherren dienen]</ref>; für die Organisation militärischer Hilfe setzte er [[P. K. Ken Keen]] ein.<ref>[http://www.tagesschau.de/ausland/haitiusa104.html www.tagesschau: Bush und Clinton sammeln Spenden für Erdbebenopfer.] 17. Jan. 2010]</ref> Die US-Regierung und die [[Weltbank]] gaben jeweils 100 Millionen US-Dollar an Finanzhilfen frei.<ref>{{cite web |url=http://go.worldbank.org/JDUXG4POD0 |title=WB: US$ 100 Million for Recovery and Reconstruction of Haiti in Wake of Earthquake |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-15 |language=Englisch}}</ref> Die Vereinigten Staaten setzten rund 6000 Soldaten und mehrere mit Hilfsgütern beladene Schiffe in das Krisengebiet in Marsch. Der Name der US-Operationen lautet ''Unified Response.''

Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] entsandten in großem Umfang Hilfskräfte aus ihren Streitkräften,<ref>''[http://www.ftd.de/politik/international/:naturkatastrophe-haiti-erhaelt-nach-erdbeben-soforthilfe/50059636.html Haiti erhält nach Erdbeben Soforthilfe], [[Financial Times Deutschland]].'' 13. Januar 2010.</ref> darunter ein Hospitalschiff der [[United States Navy]], die [[Mercy-Klasse|USNS ''Comfort'']] sowie den Flugzeugträger [[USS Carl Vinson (CVN-70)|USS ''Carl Vinson'']] und weiteren Schiffen, die insbesondere mit Hubschraubern die Rettungsarbeiten unterstützen.<ref>{{cite news |publisher=Zeit|url=http://www.zeit.de/newsticker/2010/1/15/iptc-hfk-20100115-19-23549696xml|title=Erdbeben: US-Flugzeugträger auf dem Weg nach Haiti|date=2010-01-15|accessdate=2010-01-16}}</ref>

Auch die ehemalige Kolonialmacht [[Frankreich]] entsandte Hilfskräfte. Die Republik Kuba hatte über 400 Ärzte auf Haiti stationiert, die unmittelbar nach der Katastrophe damit begannen sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu kümmern. Derzeit werden die Brigaden um 32 Helfer aufgestockt. Auch Venezuela kündigte die Entsendung weiterer humanitärer Hilfsbrigaden an. Bisher wurden über 18000 Patienten von kubanischen Ärzten behandelt.<ref>[http://www.jungewelt.de/2010/01-20/032.php junge Welt - Ärzte oder Soldaten?]</ref><ref>http://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jan/kuba-826272-haiti/ Kuba stockt Ärztebrigade in Haiti auf</ref><ref>http://www.granma.co.cu/english/news/art0032.html Cuban Doctors Have Attended more than 18,000 Patients in Haiti</ref>

Die EU-Außenbeauftragte [[Catherine Ashton]] teilte mit, es gäbe nach dem Erdbeben „zahlreiche EU-Bürger, die vermisst werden“. In den meisten EU-Ländern sind unterdessen Spendenkonten eingerichtet worden.<ref name="Webseite des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg">http://www.wiso.uni-erlangen.de/forschung/forschungszentren/schoeller/meldung/ Webseite des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg</ref>

[[Datei:Haitian Port Damage1.jpg|miniatur|Der Hafen wurde durch die Auswirkungen des Erdbebens unbrauchbar.]]
Internationale Hilfsaktionen werden durch mangelnde Abfertigungskapazität am [[Aéroport international Toussaint Louverture]] stark behindert, so dass viele Flugzeuge mit Hilfsgütern Ausweichflughäfen anfliegen mussten und Hilfsgüter per Fallschirm abgeworfen wurden.
Auch der Hafen von Port-au-Prince ist durch die Zerstörung praktisch nicht mehr dazu in der Lage, internationale Hilfslieferungen anzunehmen.<ref>{{cite news |url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,672296,00.html |title= Wettlauf gegen den Tod |publisher=[[Spiegel Online]] |date=2010-01-16 |accessdate=2010-01-18}}</ref>
Zur Verbesserung der Lage hat die Regierung die Kontrolle des [[Aéroport international Toussaint Louverture|Flughafens]] und des Hafens in der Hauptstadt Port-au-Prince vorübergehend an das US-Militär übertragen.<ref>[http://www.tagesschau.de/ausland/haitiusa104.html ''Kontrolle des Flughafens durch US-Militär'', tagesschau.de]</ref> Der [[Chief Executive Officer|CEO]] der [[Royal Caribbean Cruises]], [[Adam Goldstein (RCC)|Adam Goldstein]], kündigte an, dass der gepachtete Privathafen [[Labadee]] zur Anlandung von Hilfsgütern zur Verfügung gestellt wird. Von dort sind es allerdings ca. 200 km Luftlinie bis zur Region um Port-au-Prince.<ref>http://www.nationofwhynot.com/blog/?p=769</ref>

Bis zur allgemeinen Einstellung der Suche nach Überlebenden wurden 132 Personen lebend aus den Trümmern geborgen,<ref>{{Cite news |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/international/regierung_stellt_suche_nach_ueberlebenaden_in_haiti_ein_1.4595501.html |title=Regierung stellt Suche nach Überlebenden in Haiti ein. Versorgung der Bevölkerung im Zentrum. |publisher=[[Neue Zürcher Zeitung]] |date=2010-01-23 |accessdate=2010-01-28}}</ref> doch auch danach wurden noch einige Personen leben aus den Trümmern befreit, bisher zuletzt am 27. Januar.<ref name=BT165781 />

{{Hauptartikel|Chronologie zur Katastrophenhilfe beim Erdbeben in Haiti 2010}}

Wesentlich erschwert werden die internationalen Hilfsmaßnahmen durch anarchische Verhältnisse. Brutale Kriminalität, Korruption und fehlende staatliche Strukturen waren schon vor dem Erdbeben weit verbreitet <ref>http://www.welt.de/vermischtes/article5872401/Haiti-das-Versuchslabor-der-Hoelle.html</ref>.

== Finanzierung der Hilfen, Spendensammlungen ==
Zahlreiche Staaten kündigten Finanzhilfen für die Notversorgung der Opfer an, darunter [[Kanada]], [[Australien]], [[Kolumbien]], [[Venezuela]], [[Panama]], [[Deutschland]]<ref name="Spiegel Online"> [http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,671657,00.html Zerstörung in Haiti]</ref> [[Österreich]] und die [[Schweiz]].<ref name="Webseite des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg" /> Ebenfalls haben viele [[Hilfswerk]]e Sofortmaßnahmen angekündigt.<ref>{{cite news |publisher=[[Neue Zürcher Zeitung]] |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/haiti_erdbeben_schweiz_1.4500377.html |title=Schweizer Retterteam auf dem Weg nach Haiti |date=2010-01-13 |accessdate=2010-01-13}}</ref>

Am 22. Januar 2010 wurde eine erste [[Telethon]] ''Hope for Haiti Now: A Global Benefit for Earthquake Relief'' international gesendet, die unter den Fernsehzuschauern Spenden für die Opfer einsammeln sollte (CBS Los Angeles, Kaufman Astoria Studios New York und The Hospital in London).

; Finanzielle Unterstützung durch Staaten und Institutionen

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! rowspan="2" | Land/Institution
! colspan="3" | Beträge in Millionen Euro
|- class="hintergrundfarbe5"
! staatlich !! privat !! insgesamt
|-
| [[Äquatorialguinea]]
| 1,41 (2 Mio. [[US-Dollar|USD]])<ref>[http://www.earthtimes.org/articles/show/equatorial-guinea-pledges-2m-usd,1122843.shtml ''Äqatorialguinea spendet 2 Millionen USD''], ''www.earthtimes.org'', 16. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Australien]]
| 9,7 (15 Mio. [[Australischer Dollar|AUD]])<ref>[http://www.acfid.asn.au/australia-increases-emergency-assistance-to-haiti ''Australien erhöht die Hilfeleistungen für Haiti''], ''www.acfid.asn.au'', 19. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Botsuana]]
| 0,104 (1 Mio. [[Botsuanischer Pula|BWP]])<ref>[http://www.gov.bw/cgi-bin/news.cgi?d=20100118&i=Botswana_donates_P1m_to_Haiti_quake_victims ''Botswana spendet für Haiti''], ''www.gov.bw'', 18. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Brasilien]]
| 10<ref>[http://www.rte.ie/news/2010/0114/haiti.html ''Millions injured or homeless in Haiti''], ''RTÉ'', 14. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
|-
| [[Britische Jungferninseln]]
| 0,057 (80.000 USD)<ref>[http://www.bviplatinum.com/news.php?section=article&articleID=1263835153 ''Regierung spendet 80.000 USD für Haiti''], ''www.bviplatinum.com'', 19. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Demokratische Republik Kongo]]
| 1,76 (2,5 Mio. USD)<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/8466275.stm ''DR Kongo spendet für Haiti''], ''[[BBC]]'', 18. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Deutschland]]
| 15<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Haiti/AktuelleArtikel/100113-HilfeErdbeben,navCtx=21914.html ''Haiti: Deutsche Soforthilfe''], ''Auswärtiges Amt'', 28. Januar 2010</ref>
| >27,86
| >42,86
|-
|-
| [[Europäische Kommission]]
| 420
| —
| 420
|-
|-
| [[Frankreich]]
| 10<ref>[http://www.earthtimes.org/articles/show/304382,france-commits-10-million-euros-for-haiti-relief.html ''France commits 10 million euros for Haiti relief''], ''DPA'', 18. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Irland]]
| 20<ref>[http://www.rte.ie/news/2010/0114/haiti.html ''Millions injured or homeless in Haiti''], ''RTÉ'', 14. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Italien]]
| 45<ref>[http://www.stol.it/Artikel/Politik/Rom-zum-Schuldenerlass-fuer-Haiti-bereit ''Rom zum Schuldenerlass für Haiti bereit''], ''dpa'', 17. Januar 2010</ref>
| noch offen
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|-
|-
| [[Japan]]
| 4,73 (5,33 Mio. USD)<ref>[http://www.mofa.go.jp/announce/announce/2010/1/0114_01.html ''Aid to the Republic of Haiti for the Earthquake Disaster''], ''Ministry of Foreign Affairs of Japan'', 14. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Kosovo]]
| 0.05<ref>[http://www.koha.net/index.php?cid=1,7,8738 ''Kosova ndihmon Haitin''(Kosovo hilft Haiti)], ''Koha.net'', 16. Januar 2010, albanisch</ref>
| noch offen
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|-
| [[Kambodscha]]
| 0,042 (60.000 USD)<ref>[http://www.phnompenhpost.com/index.php/2010012130968/National-news/local-red-cross-to-aid-haiti-relief.html ''Nationales Rotes Kreuz fördert die Haitihilfe''], ''www.phnompenhpost.com'', 21. Januar 2010</ref>
| noch offen
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|-
| [[Liberia]]
| 0,035 (50.000 USD)<ref>[http://www.apanews.net/public/spip.php?article115846 ''Liberia spendet 50.000 USD an Haiti''], [[Agence de Presse Africaine|APA-Monrovia]]</ref>
| noch offen
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|-
| [[Luxemburg]]
| 0,7<ref>[http://tageblatt.editpress.lu/luxembourg/36849.html ''Le Luxembourg consacre 700.000 euros à Haïti''], [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg|tageblatt.editpress.lu]]</ref>
| noch offen
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|-
| [[Namibia]]
| 0,69 (7,4 Mio. [[Namibia-Dollar|NAD]])<ref>[http://www.az.com.na/politik/namibia-kuba-helfen-haiti.101080.php ''Namibia, Kuba helfen Haiti''], ''www.az.com.na'' 22. Januar 2010</ref>
| noch offen
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|-
|-
| [[Niederlande]]
| 41,72<ref>[http://www.giro555.nl/nl-NL/Content.aspx?type=NewsItem&id=910], 'www.giro555.nl'' 25. Januar 2010</ref>
| 41,72
| ±83,45
|-
|-
| [[Norwegen]]
| 12,26 (100 Mio. [[Norwegische Krone|NOK]])<ref>[http://www.dagbladet.no/2010/01/16/nyheter/haiti/utenriks/jordskjelv/naturkatastrofer/9962077/ ''Norge øker pengehjelpen med 60 millioner''], ''www.dagbladet.no'' 16. Januar 2010</ref>
| noch offen
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|-
|-
| [[Österreich]]
| 2,8<ref>[http://oe3.orf.at/nachbarinnot/stories/417047/ ''Bundesregierung erhöht Haiti-Hilfe auf 2,8 Millionen Euro''], ''oe3.orf.at'', 29. Januar 2010</ref>
| >6,8<ref>[http://oe3.orf.at/nachbarinnot/stories/417047/ ''Mehr als 1,3 Millionen Euro Spenden am ORF-Aktionstag für „Nachbar in Not“''], ''oe3.orf.at'', 26. Januar 2010</ref>
| >9,6
|-
|-
| [[Saudi-Arabien]]
| 50 Mio. US-Dollar<ref>[http://www.arabnews.com/?page=1&section=0&article=131853&d=26&m=1&y=2010&pix=kingdom.jpg&category=Kingdom ''Saudi-Arabien spendet 50 Mio. US-Dollar''], ''arabnews.com'', 26. Januar 2010</ref>
| noch offen
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|-
|-
| [[Schweiz]]
| 5,1 (7,5 Mio. [[Schweizer Franken|CHF]])<ref>[http://www.admin.ch/aktuell/00089/index.html?lang=de&msg-id=31239]</ref>
| 34,8 Mio. Euro (51.3 Mio. [[Schweizer Franken|CHF]])<ref>[http://www.20min.ch/news/dossier/haiti/story/Schweizer-gaben-51-Millionen-fuer-Haiti-10771649], ''www.20min.ch'', 16.02.2010</ref>
| >56,4
|---[[Spezial:Beiträge/83.78.94.197|83.78.94.197]] 00:11, 22. Jan. 2010 (CET)
|-
| [[Türkei]]
| 0,705 (1 Mio. USD)<ref>[http://www.samanyoluhaber.com/s_342713_turkiye-haitiye-yardim-elini-uzatti.html ''Türkiye Haiti'ye yardım elini uzattı''], [[samanyoluhaber.com, 17. Januar 2010]]</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Haiti]]
| 3,39 (5 Mio. CHF), vakant<ref>[http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/02/03/Schweiz/Bundesrat-blockiert-Duvalier-Gelder?WT.zugang=front_na1 ''Bundesrat blockiert Duvalier-Gelder''], 2. Februar 2010</ref>
| noch offen
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|-
|-
| [[Vereinigte Staaten]]
| 69,52 (100 Mio. USD)
| >148 (>210 Mio. USD)
| >217,52
|-
|-
| [[Vereinigtes Königreich]]
| 23 (20 Mio. [[Pfund Sterling|GBP]])<ref>[http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/8464734.stm ''UK government Haiti earthquake aid to treble to £20m''], ''news.bbc.co.uk'', 18. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Volksrepublik China]]
| 3,84 (5,40 Mio. USD)<ref>[http://news.xinhuanet.com/english/2010-01/14/content_12806338.htm ''VR China spendet 1 Million USD''], ''News.xinhuanet.com'', 14. Januar 2010</ref><ref>[http://news.xinhuanet.com/english/2010-01/15/content_12817211.htm ''VR China sendet Hilfslieferungen im Wert von 4,4 Millionen USD''], ''News.xinhuanet.com'', 15. Januar 2010</ref>
| noch offen
| noch offen
|-
|-
| [[Weltbank]]
| 69,52 (100 Mio. USD)
| —
| 69,52 (100 Mio. USD)
|-
|- class="hintergrundfarbe5"
| gesamt
| ca. 764,75
| ca. 259,18
| ca. 1023,93
|}

== Anschuldigungen und Kritik gegenüber den Vereinigten Staaten ==
Der [[Venezuela|venezolanische]] [[Präsident]] [[Hugo Chávez]] beschuldigte in einer Pressemitteilung des Fernsehsenders [[ViVe TV]] die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], dass diese wahrscheinlich eine „Erdbeben-Waffe“ – dargestellt durch das [[HAARP]]-Projekt – besaßen, mit der sie die Katastrophe auslösten. Kurz zuvor hatte Chávez persönlich erklärt, die USA hätten das Beben zur „Invasion und militärischen Übernahme Haitis“ genutzt.<ref>[http://www.foxnews.com/story/0,2933,583588,00.html Bericht der FoxNews] (englisch), aufgerufen am 27. Januar 2010</ref><ref>[http://www.dnews.de/nachrichten/verrucktes/170069/usa-griffen-haiti-mit-erdbeben-waffe-an.html „USA griffen Haiti mit Erdbebenwaffe an“] Artikel auf [http://dnews.de dnews.de]</ref> Auch andere Länder äußerten Kritik über das Vorgehen der Vereinigten Staaten, insbesondere den Einsatz des amerikanischen Militärs. <ref>[http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE60O0FU20100125 Italiens Zivilschutzchef kritisiert US-Militär auf Haiti] [[Reuters]] vom 27. Januar 2010</ref>

== Siehe auch ==
* [[Liste der Erdbeben in Haiti]]
* [[Liste von Erd- und Seebeben]]
* die Hauptartikel [[Geschichte Haitis]] und [[Geschichte der Dominikanischen Republik]] zur Zeit nach der Unabhängigkeit
* [[Mission des Nations Unies pour la stabilisation en Haïti|Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Haiti]]

== Weblinks ==

{{Commonscat|2010 Haiti earthquake|Erdbeben in Haiti 2010}}
{{Wikinews|Tausende Tote nach verheerendem Erdbeben in Haiti}}
* [http://www.zki.dlr.de/applications/2010/haiti/182_en.html DLR: Kartenmaterial mit abgeschätzten Bebauungsschäden]
* [http://mw1.google.com/mw-earth-vectordb/haiti/Haiti-Earthquake-nl.kml Google: Haiti Kartenmaterial und Bebendaten als KML-Datei für [[Google Earth]]]
* [http://www.lemonde.fr/ameriques/article/2010/01/19/haiti-plus-de-1-2-milliard-de-dollars-de-promesses-de-dons_1294001_3222.html#ens_id=1290927 Haïti : plus de 1,2 milliard de dollars de promesses de – Themenportfolio] von [[Le Monde]] (frz.)
* [http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,671620,00.html Spiegel Online: Erdbeben in Haiti – Alle Artikel und Hintergründe]
* [http://www.zeit.de/themen/gesellschaft/erdbeben-haiti-2010/index Thema: Schwierige Hilfe für Haiti – Artikelübersicht] in [[Zeit Online]]
* [http://www.cnn.com/2010/WORLD/americas/01/12/haiti.earthquake/index.html CNN World: 7.0 quake hits Haiti; 'Serious loss of life' expected]
* [http://www.bbc.co.uk/news/1/hi/world/americas/8455629.stm BBC News: Haiti devastated by massive earthquake]
* [http://www.cnn.com/interactive/2010/01/world/haiti.360/index.html Haiti earthquake: 360° video – Special Coverage on CNN.com]

== Einzelnachweise ==

<references />

{{Coordinate|NS=18.457|EW=-72.533|type=landmark|region=HT-OU}}

{{SORTIERUNG:Erdbeben In Haiti 2010}}

[[Kategorie:Erdbebenereignis|Haiti 2010]]
[[Kategorie:2010]]
[[Kategorie:Geschichte Haitis]]
[[Kategorie:Port-au-Prince]]

[[ar:زلزال هايتي 2010]]
[[bg:Земетресение в Хаити (2010)]]
[[bs:Potres na Haitiju 2010.]]
[[ca:Terratrèmol d'Haití del 2010]]
[[ckb:بوومەلەرزەی ھایتی ٢٠١٠]]
[[cs:Zemětřesení na Haiti 2010]]
[[cy:Daeargryn Haiti 2010]]
[[da:Jordskælvet i Haiti 2010]]
[[el:Σεισμός στην Αϊτή το 2010]]
[[en:2010 Haiti earthquake]]
[[eo:Tertremo de Haitio en 2010]]
[[es:Terremoto de Haití de 2010]]
[[et:2010. aasta Haiti maavärin]]
[[eu:2010eko Haitiko lurrikara]]
[[fa:زمین‌لرزه هائیتی در ۲۰۱۰]]
[[fi:Haitin maanjäristys 2010]]
[[fr:Tremblement de terre d'Haïti de 2010]]
[[fr:Tremblement de terre d'Haïti de 2010]]
[[gd:Crith-thalmhainn Haiti 2010]]
[[gd:Crith-thalmhainn Haiti 2010]]

Version vom 17. Februar 2010, 14:10 Uhr

Epizentrum des Erdbebens

Das Erdbeben in Haiti 2010 war ein schweres Erdbeben, das sich am 12. Januar 2010 um 21:53:10 UTC (16:53:10 Uhr Ortszeit)[1] ereignete. Das Epizentrum lag etwa 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Haitis Port-au-Prince, das Hypozentrum etwa 17 Kilometern darunter. Die Stärke des Erdbebens wurde vom United States Geological Survey (USGS) mit 7,0 Mw auf der Momenten-Magnituden-Skala gemessen.[1]

Gemessen an den Opferzahlen handelt es sich um das schwerste Erdbeben in der Geschichte Haitis.[2] Laut Tagesschau kamen durch das Erdbeben mindestens 217.000 Menschen ums Leben, etwa 300.000 weitere Personen wurden verletzt und 1,2 Millionen obdachlos.[3] Die haitianische Regierung schätzt die Zahl der Todesopfer auf mehr als 212.000[2], wobei jedoch die noch nicht geborgenen und die privat bestatteten Toten nicht enthalten seien[4]. Insgesamt sind laut United States Agency for International Development 3 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen.[2] Zehn Tage nach dem Beben wurde die Suche nach Überlebenden offiziell eingestellt.

Betroffene Region

Zerstörter Präsidentenpalast

Am stärksten betroffen vom Erdbeben sind die Departemente Ouest (Westen; mit der Hauptstadt Port-au-Prince), Sud-Est (Südosten) und Nippes (auf der Halbinsel Tiburon, Nordküste). Sie liegen im Süden des Landes auf der Tiburon-Halbinsel am Golf von Gonâve und im südöstlichen Landesteil, der Grenzregion zur Dominikanischen Republik. Bezogen auf die Insel Hispaniola ist das der südwestliche Inselteil.

Die am schwersten betroffene Stadt ist Léogâne, 30 Kilometer westlich von Port-au-Prince mit einem Zerstörungsgrad von 90 Prozent.[5][6] Wegen seiner Größe gibt es in der Hauptstadt Port-au-Prince und seinen Vororten aber die meisten Todesopfer und die meisten Opfer des Bebens durch Wohnungsverlust und Verletzungen.

Tektonischer Hintergrund

Lage der Karibischen Platte

Das Erdbeben vom 12. Januar 2010 ereignete sich in der Grenzregion zwischen der Karibischen Platte und der Nordamerikanischen Platte. Diese Plattengrenze wird von einer linksseitigen Blattverschiebung dominiert, an der wegen des unregelmäßigen Verlaufs der Grenze die Platten nicht nur aneinander vorbeigleiten, sondern auch in Bereichen gestaucht werden. Die Platten verschieben sich hier um etwa 20 Millimeter jährlich, wobei sich die Karibische im Verhältnis zur Nordamerikanischen Platte ostwärts bewegt.[7]

Die grüne Linie zeigt die EPG-Verwerfung auf der Tiburon-Halbinsel

Haiti liegt im westlichen Teil der Insel Hispaniola zwischen Puerto Rico und Kuba. Im Gebiet der geographischen Länge des Erdbebens vom 12. Januar ist die Bewegung zwischen den Platten zwischen zwei größeren von Westen nach Osten laufenden Verwerfungen aufgeteilt – die Septentrional-Verwerfung im Norden und die Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung (Enriquillo-Plantain Garden Fault Zone, EPGFZ) im Süden der Insel. Ort und Herdmechanismus des Erdbebens lassen sich durch die seitliche Verschiebung an der EPGFZ erklären. An dieser Verwerfung erfolgt eine mittlere jährliche Bewegung von etwa 7 Millimetern,[7] was nach Einschätzung der USGS-Experten vermutlich der Grund für die historischen großen Erdbeben in den Jahren 1860, 1770, 1761, 1751, 1684, 1673 und 1618 ist – bestätigende Feldstudien dafür liegen nicht vor.[7] An der nördlicheren Verwerfung ereignete sich das Erdbeben von 1946 mit einer Magnitude von 8,0.

In einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 war auf Grund der tektonischen Spannungen, die sich seit dem bis dahin letzten schweren Erdbeben an der Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung im Süden der Dominikanischen Republik im Jahr 1751 aufgestaut hatten, für ein Einzelbeben eine zu erwartende Stärke von 7,2 Magnituden abgeschätzt worden.[8]

Der Abschnitt der Verwerfung, an dem sich zuletzt das Beben von 1751 ereignet hatte, war seit 40 Jahren auffallend ruhig, typisch für eine voll geblockte Verwerfung.

Tatsächlich haben sich nun die beiden Plattenränder um rund zwei Meter gegeneinander verschoben und recht genau die vorausgesagte Energie freigesetzt.[9]

Verlauf des Bebens

Karte des US Geological Survey zum Erdbeben
Verlauf der Haupt- und Nachbeben mit Magnituden über 4,0 nach den Daten des USGS[10]

Das Hauptbeben ereignete sich nach den Angaben des United States Geological Survey (USGS) am Dienstag, 12. Januar, um 16:53:10 Uhr Ortszeit (21:53 Uhr UTC). Das Hypozentrum des Erdbebens lag etwa 25 Kilometer westsüdwestlich der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince in einer Tiefe von etwa 13 Kilometern und besaß die Stärke von 7,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala[1] (laut Angaben des USGS). Das Geoforschungszentrum Potsdam ermittelte eine Magnitude von 7,2 und eine Tiefe von 17 Kilometern.[11] Das Erdbeben dauerte eine Minute.

Durch die flache Lage des Erdbebenherdes lag die Beschleunigung im Epizentrum deutlich oberhalb der Erdbeschleunigung, so dass große Teile der Bebauung zerstört und Autos in die Luft geworfen wurden. Auch in der Dominikanischen Republik war das Erdbeben zu spüren, richtete aber dort keine großen Schäden an.[12] Es folgten mehrere Nachbeben mit einer Stärke bis zu 6,1.[13] Für Kuba, Haiti, die Bahamas und die Dominikanische Republik wurde zehn Minuten nach dem Hauptbeben vorsorglich eine Tsunami-Warnung ausgegeben,[14] nach einigen Stunden aber wieder aufgehoben.[15]

Die Auswirkungen des Erdbebens waren vor allem in Haiti und der Dominikanischen Republik, den Turks- und Caicosinseln, im Südosten Kubas und im Osten Jamaikas sowie in Teilen von Puerto Rico und den Bahamas zu spüren, aber auch in Tampa (Florida) und Caracas (Venezuela) bemerkbar.[7]

Haupt- und stärkere[* 1] Nachbeben[16]
Zeitpunkt (UTC) Magnitude Koordinaten Tiefe in km
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort, 21:53:11 Uhr 7,2 18,37° N, 72,55° W 17
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort, 22:00:42 Uhr 5,6 18,37° N, 72,78° W 14
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort, 22:12:04 Uhr 5,7 18,39° N, 72,55° W 10
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort, 23:12:05 Uhr 5,9 18,41° N, 72,44° W 10
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort, 11:03:45 Uhr 6,1 18,42° N, 72,85° W 16
  1. 5,5 Magnituden
    Im Laufe des 13. Januar 2010 traten neun weitere Nachbeben mit Magnituden über 5,0 auf.
    Der USGS gibt für das Beben vom 12. Januar 2010 23:12 Uhr abweichend eine Stärke von 5,1 Magnituden an
    und listet für den 13. Januar 2010 05:02 Uhr ein stärkeres Nachbeben mit 5,8 Magnituden.

Schäden

Zerstörungen an der Kreuzung von Rue Pavée und Boulevard Jean-Jacques Dessalines im Zentrum von Port-au-Prince (Blick nach Westen)
Christopher Hotel, bisheriges UN-Hauptquartier
Luftbild von Erdbebenschäden in Léogâne
Zerstörte Kathedrale

Gemäß einer Einschätzung der Vereinten Nationen war die Ausgangslage wegen mangelnder Infrastruktur verheerender als die der Tsunami-Katastrophe 2004 im Indischen Ozean.[17]

In Port-au-Prince selbst wurden neben Tausenden von anderen Bauwerken auch die katholische Kathedrale von Port-au-Prince, bei deren Einsturz auch der Erzbischof von Port-au-Prince, Joseph Serge Miot, getötet wurde[18], die anglikanische Holy Trinity Cathedral, und ein ehemaliges Kinderkrankenhaus[19] zerstört.

Unter den Opfern sind auch Angehörige der UN-Friedensmission MINUSTAH. Deren genaue Anzahl war Mitte Januar 2010 ungeklärt, die Vereinten Nationen konnten bis zum 29. Januar 84 Todesfälle bestätigen, darunter drei deutsche Staatsbürger, sowie 30 Verletzte und 44 weiterhin Vermisste. Betroffen waren Blauhelm-Soldaten und Polizisten aus über einem Dutzend Ländern sowie Dutzende von zivilen Mitarbeitern.[20] Bereits in den ersten Tagen nach dem Beben wurde bekannt, dass der Leiter der Mission und UN-Sondergesandte für Haiti, Hédi Annabi (Tunesien) sowie dessen Stellvertreter Luiz Carlos da Costa (Brasilien) und der Leiter der internationalen Polizeieinheiten, Doug Coates (Royal Canadian Mounted Police), beim Einsturz des fünfgeschossigen Christopher Hotels, des Hauptquartiers der Friedensmission, getötet worden waren.[21]

Ebenfalls weitgehend in sich zusammengestürzt ist der haitianische Präsidentenpalast;[22] der Präsident des Landes, René Préval, überlebte das Beben trotz der Zerstörung der oberen Etagen des Gebäudes.[23] Unter den Todesopfern waren neben Miot[24] mehrere Politiker, darunter der Oppositionsführer Michel Gaillard,[25] die katholische Medizinerin Zilda Arns und der Schriftsteller Georges Anglade.

Die Rettung der Verschütteten und die schnelle Hilfeleistung für die Bevölkerung direkt nach dem Beben wurden durch mehrere Faktoren erschwert. Das Erdbeben geschah eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit und Strom- und Telefonnetze fielen aus. Vorsorgeplanungen für einen derartigen Katastrophenfall gab es in Haiti nicht, und die medizinische Infrastruktur wurde von den Zerstörungen mitbetroffen oder durch den Hilfsbedarf überfordert.[26] Die Ermittlung der genauen Opferzahlen erweist sich als schwierig, weil viele der Opfer nicht identifiziert und ohne genaue Zählung in Massengräbern verscharrt[27] oder von ihren Angehörigen an Ort und Stelle begraben wurden.[28]

Nach Angaben der IKRK sind bis zu drei Millionen Menschen von dem Erdbeben betroffen, dies entspricht einem Drittel der Bevölkerung Haitis.[29]

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte in Deutschland mit, dass ihre Traumaklinik in Port-au-Prince schwer beschädigt worden sei.[23][30] Nach Augenzeugenberichten lag unmittelbar nach dem Erdbeben eine Staubwolke über der Hauptstadt, tausende Gebäude seien eingestürzt. Schlimm traf es die Slums der Millionenstadt, da die Hänge, an denen sich die Hütten befinden, zum Großteil abgerutscht sind.[31] Nach dem Beben herrschen in der Hauptstadt katastrophale und chaotische Verhältnisse. Kabelverbindungen sind unterbrochen, und bei der Suche nach verschütteten Personen haben die Helfer meist nur ihre bloßen Hände zur Verfügung.[32]

Absehbare unmittelbare Folgen

Wegen des desolaten Gesundheitssystems droht eine unzureichende Versorgung der Verletzten, des Weiteren sind dringend benötigte Medikamente knapp.[31]

Die innere Sicherheit in der Krisenregion brach zusammen. Es kam zu Gewalt und Plünderungen.[33] Zahlreiche Kinder haben das Land nach dem Beben verlassen. Die haitianischen Behörden gehen von erheblich gestiegenem Kinderhandel aus.[34]

Die für Ende Februar in Haiti anstehende Parlamentswahl wurden bis auf weiteres verschoben, da ein Wahlkampf nicht stattfinden kann. Die Büros der Wahlkommission wurden durch das Beben ebenfalls zerstört und Wahlunterlagen verschüttet.[35]

Hilfsmaßnahmen

US-Hilfsgüter treffen am Flughafen von Port-au-Prince ein.

Unmittelbar nach dem Erdbeben liefen Hilfsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung an.

Als erste hilfeleistende Nation war das Nachbarland, die Dominikanische Republik, seit den frühen Stunden des 13. Januar mit acht mobilen Kliniken und acht Krankenwagen, medizinischem Personal und Ausrüstung in Port-au-Prince. Ebenso wurden entlang der Grenze alle Gesundheitseinrichtungen aufgerüstet um Verletzte aufzunehmen.[36] Als Sofortmaßnahme wurde die Entsendung von Lebensmittelrationen, Matratzen und Decken angeordnet.[37] Weiter genehmigte der Präsident Leonel Fernandez die tägliche Verteilung von 300.000 Rationen ungekochter und 10.000 Rationen warmer Mahlzeiten, die über zehn mobile Küchen ausgegeben werden. Ebenso wurden 40 Baumaschinen wie Bagger, Planierraupen und Muldenkipper für Räumungsarbeiten nach Port-au-Prince entsandt und acht 7.500 l Zisternenwagen sind im Einsatz, um die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Die Einwanderungsbehörden und die Streitkräfte wurden angewiesen, sich nach besten Kräften an der Kanalisierung der Hilfe und Unterstützung der Opfer zu beteiligen. So werden zum Beispiel Militärhubschrauber für Verletztentransporte eingesetzt.[38]. Um die Telekommunikation wieder herzustellen, sind 20 Techniker des Instituto Dominicano de las Telecomunicaciones (Indotel) in Zusammenarbeit mit verschiedenen privaten Anbietern im Einsatz.[39]

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschloss am 19. Januar die Aufstockung der Friedensmission um 3.500 Personen, die sich aus Soldaten und Polizisten zusammensetzen sollen.[40]

Flugzeuge mit Hilfsgütern werden am Flughafen entladen, 17. Januar 2010

US-Präsident Barack Obama bat seine Amtsvorgänger George W. Bush und Bill Clinton, private finanzielle Mittel für die US-Nothilfe einzuwerben[41]; für die Organisation militärischer Hilfe setzte er P. K. Ken Keen ein.[42] Die US-Regierung und die Weltbank gaben jeweils 100 Millionen US-Dollar an Finanzhilfen frei.[43] Die Vereinigten Staaten setzten rund 6000 Soldaten und mehrere mit Hilfsgütern beladene Schiffe in das Krisengebiet in Marsch. Der Name der US-Operationen lautet Unified Response.

Die Vereinigten Staaten entsandten in großem Umfang Hilfskräfte aus ihren Streitkräften,[44] darunter ein Hospitalschiff der United States Navy, die USNS Comfort sowie den Flugzeugträger USS Carl Vinson und weiteren Schiffen, die insbesondere mit Hubschraubern die Rettungsarbeiten unterstützen.[45]

Auch die ehemalige Kolonialmacht Frankreich entsandte Hilfskräfte. Die Republik Kuba hatte über 400 Ärzte auf Haiti stationiert, die unmittelbar nach der Katastrophe damit begannen sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu kümmern. Derzeit werden die Brigaden um 32 Helfer aufgestockt. Auch Venezuela kündigte die Entsendung weiterer humanitärer Hilfsbrigaden an. Bisher wurden über 18000 Patienten von kubanischen Ärzten behandelt.[46][47][48]

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton teilte mit, es gäbe nach dem Erdbeben „zahlreiche EU-Bürger, die vermisst werden“. In den meisten EU-Ländern sind unterdessen Spendenkonten eingerichtet worden.[49]

Der Hafen wurde durch die Auswirkungen des Erdbebens unbrauchbar.

Internationale Hilfsaktionen werden durch mangelnde Abfertigungskapazität am Aéroport international Toussaint Louverture stark behindert, so dass viele Flugzeuge mit Hilfsgütern Ausweichflughäfen anfliegen mussten und Hilfsgüter per Fallschirm abgeworfen wurden. Auch der Hafen von Port-au-Prince ist durch die Zerstörung praktisch nicht mehr dazu in der Lage, internationale Hilfslieferungen anzunehmen.[50] Zur Verbesserung der Lage hat die Regierung die Kontrolle des Flughafens und des Hafens in der Hauptstadt Port-au-Prince vorübergehend an das US-Militär übertragen.[51] Der CEO der Royal Caribbean Cruises, Adam Goldstein, kündigte an, dass der gepachtete Privathafen Labadee zur Anlandung von Hilfsgütern zur Verfügung gestellt wird. Von dort sind es allerdings ca. 200 km Luftlinie bis zur Region um Port-au-Prince.[52]

Bis zur allgemeinen Einstellung der Suche nach Überlebenden wurden 132 Personen lebend aus den Trümmern geborgen,[53] doch auch danach wurden noch einige Personen leben aus den Trümmern befreit, bisher zuletzt am 27. Januar.[35]


Wesentlich erschwert werden die internationalen Hilfsmaßnahmen durch anarchische Verhältnisse. Brutale Kriminalität, Korruption und fehlende staatliche Strukturen waren schon vor dem Erdbeben weit verbreitet [54].

Finanzierung der Hilfen, Spendensammlungen

Zahlreiche Staaten kündigten Finanzhilfen für die Notversorgung der Opfer an, darunter Kanada, Australien, Kolumbien, Venezuela, Panama, Deutschland[30] Österreich und die Schweiz.[49] Ebenfalls haben viele Hilfswerke Sofortmaßnahmen angekündigt.[55]

Am 22. Januar 2010 wurde eine erste Telethon Hope for Haiti Now: A Global Benefit for Earthquake Relief international gesendet, die unter den Fernsehzuschauern Spenden für die Opfer einsammeln sollte (CBS Los Angeles, Kaufman Astoria Studios New York und The Hospital in London).

Finanzielle Unterstützung durch Staaten und Institutionen
Land/Institution Beträge in Millionen Euro
staatlich privat insgesamt
Äquatorialguinea 1,41 (2 Mio. USD)[56] noch offen noch offen
Australien 9,7 (15 Mio. AUD)[57] noch offen noch offen
Botsuana 0,104 (1 Mio. BWP)[58] noch offen noch offen
Brasilien 10[59] noch offen noch offen
Britische Jungferninseln 0,057 (80.000 USD)[60] noch offen noch offen
Demokratische Republik Kongo 1,76 (2,5 Mio. USD)[61] noch offen noch offen
Deutschland 15[62] >27,86 >42,86
Europäische Kommission 420 420
Frankreich 10[63] noch offen noch offen
Irland 20[64] noch offen noch offen
Italien 45[65] noch offen noch offen
Japan 4,73 (5,33 Mio. USD)[66] noch offen noch offen
Kosovo 0.05[67] noch offen noch offen
Kambodscha 0,042 (60.000 USD)[68] noch offen noch offen
Liberia 0,035 (50.000 USD)[69] noch offen noch offen
Luxemburg 0,7[70] noch offen noch offen
Namibia 0,69 (7,4 Mio. NAD)[71] noch offen noch offen
Niederlande 41,72[72] 41,72 ±83,45
Norwegen 12,26 (100 Mio. NOK)[73] noch offen noch offen
Österreich 2,8[74] >6,8[75] >9,6
Saudi-Arabien 50 Mio. US-Dollar[76] noch offen noch offen
Schweiz 5,1 (7,5 Mio. CHF)[77] 34,8 Mio. Euro (51.3 Mio. CHF)[78] >56,4
Türkei 0,705 (1 Mio. USD)[79] noch offen noch offen
Haiti 3,39 (5 Mio. CHF), vakant[80] noch offen noch offen
Vereinigte Staaten 69,52 (100 Mio. USD) >148 (>210 Mio. USD) >217,52
Vereinigtes Königreich 23 (20 Mio. GBP)[81] noch offen noch offen
Volksrepublik China 3,84 (5,40 Mio. USD)[82][83] noch offen noch offen
Weltbank 69,52 (100 Mio. USD) 69,52 (100 Mio. USD)
gesamt ca. 764,75 ca. 259,18 ca. 1023,93

Anschuldigungen und Kritik gegenüber den Vereinigten Staaten

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez beschuldigte in einer Pressemitteilung des Fernsehsenders ViVe TV die Vereinigten Staaten, dass diese wahrscheinlich eine „Erdbeben-Waffe“ – dargestellt durch das HAARP-Projekt – besaßen, mit der sie die Katastrophe auslösten. Kurz zuvor hatte Chávez persönlich erklärt, die USA hätten das Beben zur „Invasion und militärischen Übernahme Haitis“ genutzt.[84][85] Auch andere Länder äußerten Kritik über das Vorgehen der Vereinigten Staaten, insbesondere den Einsatz des amerikanischen Militärs. [86]

Siehe auch

Commons: Erdbeben in Haiti 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Magnitude 7.0 - Haiti region - Earthquake details. United States Geological Survey, 12. Januar 2010, abgerufen am 13. Januar 2010 (englisch).
  2. a b c Fact check: Haiti by the numbers, CNN, 13. Februar 2010. Abgerufen am 14. Februar 2010 
  3. Tausende Haitianer gedenken der Erdbeben-Opfer, Tagesschau, 13. Februar 2010. Abgerufen am 14. Februar 2010 
  4. In Haiti wächst der Zorn, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Februar 2010. Abgerufen am 14. Februar 2010 
  5. In Leogane wurden 90 Prozent der Häuser zerstört. FocusOnline, abgerufen am 23. Januar 2010.
  6. Haiti Population Affected. OCHA, abgerufen am 23. Januar 2010.
  7. a b c d Magnitude 7.0 - HAITI REGION – Earthquake Summary. United States Geological Survey, 12. Januar 2010, abgerufen am 13. Januar 2010 (englisch).
  8. Paul Mann, Calais, Eric; Demets, Chuck; Prentice, Carol und Wiggins-Grandison, Margaret: Enriquillo-Plantain Garden Strike-Slip Fault Zone: A Major Seismic Hazard Affecting Dominican Republic, Haiti And Jamaica. Jackson School of Geosciences, The University of Texas at Austin; (englisch).
  9. Sven Stockrahm: Unter Haiti rumort die Erde, Die Zeit, 13. Januar 2010 
  10. Datenbankabfrage USGS abgerufen am 29. Januar 2010
  11. GFZ Potsdam - Earthquake Bulletin. GEOFON, abgerufen am 14. Januar 2010.
  12. Ganze Slums rutschten die Hügel hinunter, FAZ.net, 13. Januar 2010 
  13. M7.0 Haiti Earthquake and Aftershocks. USGS, 25. Januar 2010, abgerufen am 27. Januar 2010 (englisch).
  14. Tsunami Message Number 1. NOAA. Pacific Tsunami Warning Center, 12. Januar 2010, abgerufen am 14. Januar 2010 (englisch).
  15. Tsunami Message Number 3. NOAA. Pacific Tsunami Warning Center, 12. Januar 2010, abgerufen am 14. Januar 2010 (englisch).
  16. Datenbankabfrage, Haiti. GEOFON, 12. Januar 2010, abgerufen am 20. Januar 2010.
  17. http://orf.at/100116-46949/index.html ORF-Online: Lage in Haiti schlimmer als Tsunami
  18. Joseph Serge Miot, archbishop of Port-au-Prince, killed in Haiti quake. Yahoo, 13. Januar 2010, abgerufen am 16. Januar 2010.
  19. Erdbeben in Haiti: ehemaliges Kinderkrankenhaus zusammengestürzt, hilfefuerwaisenkinder.de
  20. Confirmed UN Peacekeeping Fatalities of 12 January 2010, Vereinte Nationen. Abgerufen am 29. Januar 2010 
  21. Ban mourns deaths of top UN officials in Haiti quake. United Nations, 16. Januar 2010, abgerufen am 17. Januar 2010 (englisch).
  22. Hunderte Tote nach Erdbeben befürchtet, FAZ.net, 13. Januar 2010 
  23. a b Jahrhundertbeben verwüstet Haiti - hunderte Tote erwartet Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Yahoo News“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  24. Papst bittet um Hilfe für Haiti - Erzbischof unter den Toten, Radio Vatikan, 13. Januar 2010 
  25. Boschafter: Mehrere Minister unter den Toten (Memento des Originals vom 17. Januar 2010 auf WebCite), Deutsche Presse-Agentur, 15. Januar 2010 
  26. Erdbebenopfer bekommen kaum Hilfe, Spiegel Online, 13. Januar 2010 
  27. Beatriz Lecumberri: Nameless corpses pile up in Haiti mass graves (Memento des Originals vom 17. Januar 2010 auf WebCite), Agence France-Presse, 15. Januar 2010. Abgerufen am 17. Januar 2010 (englisch). 
  28. Tamara Lush: Haitian families struggle to find, bury their dead, The Washington Post, 14. Januar 2010 (englisch). 
  29. Red Cross: 3M likely affected by quake, Cable News Network, 13. Januar 2010 (englisch). 
  30. a b Spiegel Online: Zerstörung in Haiti, 13. Januar 2010 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Spiegel Online“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  31. a b Viele Tote in Haiti – keine Medikamente und Hilfe, Die Welt, 13. Januar 2010 
  32. Nach 60 Sekunden Beben folgt das Chaos, Die Welt, 13. Januar 2010 
  33. Chaos in Haiti. Uno will 3500 Blauhelme und Soldaten schicken. In: Spiegel online, 18. Januar 2010.
  34. Haiti warnt vor wachsendem Problem des Kinderhandels, Yahoo, 1. Februar 2010 
  35. a b Rettungskräfte bergen weitere Verschüttete, Bieler Tagblatt, 28. Januar 2010 
  36. Gobierno toma medidas prevención de enfermedades en Haití (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010
  37. Gobierno dominicano inicia operativo de ayuda a Haití (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010
  38. República Dominicana establece medidas para facilitar el ingreso de personas y ayuda por la frontera (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010
  39. Indotel, prestadoras dominicanas y haitianas trabajan en restablecer telecomunicaciones Haití (Spanisch) Abgerufen am 17. Januar 2010
  40. Security Council authorizes 3,500 more UN peacekeepers for Haiti. United Nations, 19. Januar 2010, abgerufen am 19. Januar 2010 (englisch).
  41. Homepage des Hilfsfonds, für den Clinton und Bush als Schirmherren dienen
  42. www.tagesschau: Bush und Clinton sammeln Spenden für Erdbebenopfer. 17. Jan. 2010]
  43. WB: US$ 100 Million for Recovery and Reconstruction of Haiti in Wake of Earthquake. 13. Januar 2010, abgerufen am 15. Januar 2010 (englisch).
  44. Haiti erhält nach Erdbeben Soforthilfe, Financial Times Deutschland. 13. Januar 2010.
  45. Erdbeben: US-Flugzeugträger auf dem Weg nach Haiti, Zeit, 15. Januar 2010. Abgerufen am 16. Januar 2010 
  46. junge Welt - Ärzte oder Soldaten?
  47. http://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jan/kuba-826272-haiti/ Kuba stockt Ärztebrigade in Haiti auf
  48. http://www.granma.co.cu/english/news/art0032.html Cuban Doctors Have Attended more than 18,000 Patients in Haiti
  49. a b http://www.wiso.uni-erlangen.de/forschung/forschungszentren/schoeller/meldung/ Webseite des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg
  50. Wettlauf gegen den Tod, Spiegel Online, 16. Januar 2010. Abgerufen am 18. Januar 2010 
  51. Kontrolle des Flughafens durch US-Militär, tagesschau.de
  52. http://www.nationofwhynot.com/blog/?p=769
  53. Regierung stellt Suche nach Überlebenden in Haiti ein. Versorgung der Bevölkerung im Zentrum., Neue Zürcher Zeitung, 23. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2010 
  54. http://www.welt.de/vermischtes/article5872401/Haiti-das-Versuchslabor-der-Hoelle.html
  55. Schweizer Retterteam auf dem Weg nach Haiti, Neue Zürcher Zeitung, 13. Januar 2010 
  56. Äqatorialguinea spendet 2 Millionen USD, www.earthtimes.org, 16. Januar 2010
  57. Australien erhöht die Hilfeleistungen für Haiti, www.acfid.asn.au, 19. Januar 2010
  58. Botswana spendet für Haiti, www.gov.bw, 18. Januar 2010
  59. Millions injured or homeless in Haiti, RTÉ, 14. Januar 2010
  60. Regierung spendet 80.000 USD für Haiti, www.bviplatinum.com, 19. Januar 2010
  61. DR Kongo spendet für Haiti, BBC, 18. Januar 2010
  62. Haiti: Deutsche Soforthilfe, Auswärtiges Amt, 28. Januar 2010
  63. France commits 10 million euros for Haiti relief, DPA, 18. Januar 2010
  64. Millions injured or homeless in Haiti, RTÉ, 14. Januar 2010
  65. Rom zum Schuldenerlass für Haiti bereit, dpa, 17. Januar 2010
  66. Aid to the Republic of Haiti for the Earthquake Disaster, Ministry of Foreign Affairs of Japan, 14. Januar 2010
  67. Kosova ndihmon Haitin(Kosovo hilft Haiti), Koha.net, 16. Januar 2010, albanisch
  68. Nationales Rotes Kreuz fördert die Haitihilfe, www.phnompenhpost.com, 21. Januar 2010
  69. Liberia spendet 50.000 USD an Haiti, APA-Monrovia
  70. Le Luxembourg consacre 700.000 euros à Haïti, tageblatt.editpress.lu
  71. Namibia, Kuba helfen Haiti, www.az.com.na 22. Januar 2010
  72. [1], 'www.giro555.nl 25. Januar 2010
  73. Norge øker pengehjelpen med 60 millioner, www.dagbladet.no 16. Januar 2010
  74. Bundesregierung erhöht Haiti-Hilfe auf 2,8 Millionen Euro, oe3.orf.at, 29. Januar 2010
  75. Mehr als 1,3 Millionen Euro Spenden am ORF-Aktionstag für „Nachbar in Not“, oe3.orf.at, 26. Januar 2010
  76. Saudi-Arabien spendet 50 Mio. US-Dollar, arabnews.com, 26. Januar 2010
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  78. [3], www.20min.ch, 16.02.2010
  79. Türkiye Haiti'ye yardım elini uzattı, samanyoluhaber.com, 17. Januar 2010
  80. Bundesrat blockiert Duvalier-Gelder, 2. Februar 2010
  81. UK government Haiti earthquake aid to treble to £20m, news.bbc.co.uk, 18. Januar 2010
  82. VR China spendet 1 Million USD, News.xinhuanet.com, 14. Januar 2010
  83. VR China sendet Hilfslieferungen im Wert von 4,4 Millionen USD, News.xinhuanet.com, 15. Januar 2010
  84. Bericht der FoxNews (englisch), aufgerufen am 27. Januar 2010
  85. „USA griffen Haiti mit Erdbebenwaffe an“ Artikel auf dnews.de
  86. Italiens Zivilschutzchef kritisiert US-Militär auf Haiti Reuters vom 27. Januar 2010

Koordinaten: 18° 27′ 25,2″ N, 72° 31′ 58,8″ W