Świeradów-Zdrój
Świeradów-Zdrój | ||
---|---|---|
![]() |
||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Lubań | |
Fläche: | 20,77 km² | |
Geographische Lage: | 50° 55′ N, 15° 21′ O | |
Höhe: | 450–710 m n.p.m. | |
Einwohner: | 4240 (31. Dez. 2016)[1] | |
Postleitzahl: | 59-850 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 75 | |
Kfz-Kennzeichen: | DLB | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Einwohner: | 4240 (31. Dez. 2016)[1] | |
Gemeindenummer (GUS): | 0210021 | |
Verwaltung (Stand: 2012) | ||
Bürgermeister: | Roland Marciniak | |
Adresse: | ul. Piłsudskiego 15 59-850 Świeradów-Zdrój | |
Webpräsenz: | www.swieradowzdroj.pl |
Świeradów-Zdrój [ɕfʲɛˈraduf ˈzdruɪ̯] (deutsch Bad Flinsberg) ist eine Stadt und ein Kurort mit 4240 Einwohnern (Stand Dezember 2016) im südwestlichen Polen in der Woiwodschaft Niederschlesien. Er ist Mitglied der Euroregion Neiße.
Inhaltsverzeichnis
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Świeradów-Zdrój liegt im äußersten Südwesten von Polen im Powiat Lubański in der Woiwodschaft Niederschlesien. Das Stadtgebiet grenzt im Westen direkt an die Grenze von Tschechien. Der Ort liegt mitten im Isergebirge am Fluss Queis.
Breslau als Woiwodschaftshauptstadt liegt 150 km östlich von Świeradów-Zdrój. Die Kreisstadt Lubań liegt ca. 30 km nördlich vom Kurort. Durch den Kurort verlaufen die beiden überregionalen Straßen Droga wojewódzka 358 und Droga wojewódzka 361.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Dorf am Osthang des 1.107 Meter hohen Heufuders (Stóg Izerski), des Nachbargipfels der Tafelfichte, wurde im Jahre 1337 erstmals erwähnt. Im 17. Jahrhundert stieg die Bevölkerungszahl durch die Gegenreformation in Böhmen ausgelöst, mit den Exulanteneinwanderungen, wesentlich an. Bereits 1572 erkannte der Arzt Leonhard Thurneysser die Heilwirkung einer Quelle in dem Ort. Auch der schlesische Reformator Kaspar von Schwenckfeld und der Chronist Friedrich Lucae machten auf diese Quelle im 17. Jahrhundert aufmerksam.
Nach der Veröffentlichung einer Denkschrift durch den Wigandsthaler Arzt Dr. Weist im Jahre 1738 begann der Kurbetrieb in dem schlesischen Ort am alten Dreiländereck mit Sachsen, Schlesien und Böhmen. 1763 wurde Flinsberg zum Kur- und Badeort.
Im Jahre 1768 entstand das Brunnenhaus am Oberbrunnen und 1795 das erste Badehaus. 1811 wurde eine zweite Heilquelle entdeckt, welche ab 1824 auch für den Badebetrieb genutzt wurde.
Es wurden neben den Sauerquellen (kohlensäurehaltige Quellen) auch sieben Stahlquellen (eisenhaltige Quellen) genutzt, von denen mit der Heinrich-Quelle und der Julius-Quelle zwei stark Radium-haltig und somit radioaktiv waren.[2] Die Wässer wurden therapeutisch für Trinkkuren und Solbädern genutzt. So wurden in den Folgejahren weitere Badehäuser errichtet, wie das Leopoldsbad (1838), das Ludwigsbad (1879) und das Marienbad (1904).
1895 brannten große Teile der Kur- und Badeeinrichtungen ab. Ein neues repräsentatives Kurhaus wurde 1899 eingeweiht, 1934 entstand ein Radiumbad. Bei rund 3.000 Einwohnern wurden 1938 25.000 Kur- und Erholungsgäste gezählt.
1909 wurde durch die Isergebirgsbahn AG eine Eisenbahnverbindung zwischen Friedeberg und Flinsberg aufgenommen. 1945 kam Bad Flinsberg, das zum schlesischen Landkreis Löwenberg gehört hatte, zu Polen. Es erhielt den Namen Świeradów-Zdrój und im gleichen Jahr das Stadtrecht.
Zur Heufuderbaude auf 1060 m n.p.m. führt die Seilbahn Stóg.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1786: 1.294 Einwohner
1825: 1.542
1905: 1.910
1939: 2.803
1961: 3.085
1970: 2.982
2004: 4.577
2005: 4.556
2008: 4.308
Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Odder, Dänemark, 1991
- Seifhennersdorf, Deutschland, 2002
- Jindřichovice pod Smrkem, Tschechien
- Jilemnice, Tschechien
- Mirsk, Polen
- Nové Město pod Smrkem, Tschechien
- Lázně Libverda, Tschechien
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Gottlieb Wolstein (1738–1820), Mediziner, Wegbereiter der wissenschaftlichen Veterinärmedizin im deutschsprachigen Raum
- Otto Damerau (1877–1961), Museumsgründer und Ehrenbürger von Hoyerswerda
- Rudolf Bahro (1935–1997), Philosoph
- Herbert Gottwald (1937–2009), Historiker
Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtgemeinde (gmina miejska) Świeradów-Zdrój umfasst ein Gebiet von 20 km² mit 5.157 Einwohnern. Świeradów-Zdrój ist die zweitreichste Stadtgemeinde in Polen (2019). Hierzu gehören die Stadt Świeradów-Zdrój und das Dorf Czerniawa-Zdrój (Bad Schwarzbach). Nach Süden dehnt sich die Gemeinde bis zur tschechischen Grenze aus, dort befindet sich auch die einsame Bergbaude Chatka Górzystów, die frühere Schule des Dorfes Groß Iser, die als einziges Gebäude dieses aufgelassenen Dorfes erhalten blieb.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Website der Stadt (deutsch, polnisch, englisch)
- Kurhaus, Kuranlage und Wandelhalle[1]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017.
- ↑ E. Krause: Die Heilquellen des Isergebirges Bote aus dem Queistale März 1961, S. 1–2