1. Kavallerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)
4. Kavallerie-Brigade | |
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Aktiv | März 1816 bis 1918 |
Staat | Preußen |
Streitkräfte | Preußische Armee |
Truppengattung | Kavallerie |
Typ | Brigade |
Gliederung | siehe Geschichte |
Unterstellung | 2. Kavallerie-Division |
Standort | Königsberg |
Leitung | |
Kommandeure | Siehe Kommandeure |
Die 1. Kavallerie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1. Kavallerie-Brigade wurde im März 1816 als Kavallerie-Brigade der Truppen-Brigade in Königsberg aufgestellt und am 22. Dezember 1819 in 1. Kavallerie-Brigade umbenannt. Von 1820 bis 1885 war sie Teil der 1. Division, die dem I. Armee-Korps in Königsberg zugeordnet war. Von 1885 bis 1890 gehörte sie zur Kavallerie-Division des I.Armee-Korps. Mit Kriegsbeginn im August 1914 wurde die Brigade bis zum 3. Oktober 1916 der 1. Kavallerie-Division unterstellt und operierte dann bis zum 13. Oktober 1916 eigenständig, bis sie Divisionsstab der 3. Kavallerie-Division wurde. Nach deren Auflösung Anfang November 1916 wurde sie Brigadestab der Siebenbürger-Kavallerie-Brigade und am 1. Juni 1917 in die 7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade integriert. Dieser Verband war bis zum 18. Februar 1918 der 2. Kavallerie-Division unterstellt, bis sie Teil der 303. Infanterie-Division wurde.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1820 bis 1851
3. Kürassier-Regiment (1. Ostpreußisches) und 1. Dragoner-Regiment (Litthauisches)
- 1852 bis 1859
Wie vor, zusätzlich 3. schweres Landwehr-Reiter-Regiment und 1. Landwehr-Dragoner-Regiment
- 1860 bis 1867
Wie vor, zusätzlich Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12
- 1868 bis 1888
Kürassier-Regiment „Graf Wrangel“ (Ostpreußisches) Nr. 3, Dragoner-Regiment „Prinz Albrecht von Preußen“ (Litthauisches) Nr. 1 und Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12
- 1889 bis 1890
Ostpreußisches Kürassier-Regiment Nr. 3 Graf Wrangel, Dragoner-Regiment Prinz Albrecht von Preußen (Litthauisches) Nr. 1, Ostpreußisches Ulanen-Regiment Nr. 8, Litthauisches Ulanen-Regiment Nr. 12
- 1890 bis 1914
Wie vor, ohne Ulanen-Regimenter
- Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914
Wie vor, zusätzlich vom 19. März 1918 bis 21. November 1918 Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 124
- Kriegsgliederung am 20. Februar 1918
Wie vor, zusätzlich Landsturm-Infanterie-Bataillon, 6. Landsturm-Infanterie-Bataillon Gotha, 10.Landsturm-Infanterie-Bataillon Leipzig, 6.bayerisches Landsturm-Infanterie-Bataillon München, 2. bayerisches Landsturm-Infanterie-Bataillon Mindelheim
Deutscher Krieg 1866
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich wurde die Brigade mobilisiert, kam jedoch unter dem Befehl von General Emil von Frankenberg und Ludwigsdorf nicht zu nennenswerten Einsätzen.[1]
Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Beginn des Krieges gegen Frankreich übernahm General August von Baumgarth[2] das Kommando über die Brigade und führte sie in den Schlachten bei Vionville, Gravelotte und Beaune-la-Rolande sowie in den Gefechten bei Sevigny, Galette, Saint Amand, Villeporcher, Château-Renault Schlachten bei Beaumont, Sedan, Orléans, Beaugency-Cravant, Le Mans und den Gefechten bei Petit Bicêtre, Marolles, Artanay, Coulmiers, Meung, Vendôme und Coulommiers.[3]
Erster Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Brigade kämpfte im Verband der 1. Kavallerie-Division bis zum 3. Oktober 1916 an der Ostfront und wurde danach Divisionsstab der 3. Kavallerie-Division. Als diese am 31. August 1916 zum „Korps Schmettow“ umgebildet und am 2. November 1916 offiziell aufgelöst wurde, fungierte sie von Anfang November 1916 an als Brigadestab der Siebenbürger-Kavallerie-Brigade, bis sie am 1. Juni 1917 in die 7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade integriert wurde. Dieser Verband war bis zum 18. Februar 1918 der 2. Kavallerie-Division unterstellt. Bis zum Kriegsende war die 1. Kavallerie-Brigade Teil der 303. Infanterie-Division. Die Brigade stand unter dem Kommando des Generals Otto von Preinitzer. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 1. Kavallerie-Division, Kampfgeschehen der 3. Kavallerie-Division und Kampfgeschehen der 303. Infanterie-Division
Brigadekommandeure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Datum[4] |
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Theodor von Below | 5. Januar 1816 bis 31. Mai 1821 |
1822 bis 1830 unbesetzt | |
Karl Lebrecht Friedrich Baron von Krafft | 30. März 1831 bis 24. März 1840 |
Konrad von Heuduck | 25. März 1840 bis 29. März 1840 |
Friedrich von Pückler | 30. März 1840 bis 26. März 1847 |
Friedrich von Borcke | 27. März 1847 bis 12. Mai 1848 |
Bernhard von Plehwe | 13. Mai 1848 bis 24. April 1854 |
Louis von Dönhoff | 25. April 1854 bis 24. Juli 1857 |
Emil zu Dohna-Schlodien | 25. Juli 1857 bis 13. Juni 1866 |
Emil von Frankenberg und Ludwigsdorf | 14. Juni 1866 bis 16. September 1867 |
August von Baumgarth | 17. September 1867 bis 15. Oktober 1873 |
Egmont von Reitzenstein | 16. Oktober 1873 bis 15. November 1875 |
Benno von Arent | 16. November 1875 bis 11. Dezember 1882 |
Eugen von Oettinger | 12. Dezember 1882 bis 3. Dezember 1884 |
Edwin Werckmeister genannt von Oesterling | 4. Dezember 1884 bis 15. Februar 1889 |
Gerd von Below | 16. Februar 1889 bis 16. Mai 1892 |
Max von Mandelsich | 17. Mai 1892 bis 16. Juni 1893 |
Thure Graf von Klinckowström | 17. Juni 1893 bis 18. August 1893 |
Karl Botho zu Eulenburg | 19. August 1893 bis 3. April 1899 |
Otto von Zitzewitz | 4. April 1899 bis 12. Juni 1902 |
Arthur von Arnstedt (Oberst m.d.F.b.) | 13. Juni 1902 bis 13. November 1903 |
Hermann von Schallehn | 14. November 1903 bis 5. Juni 1907 |
Gerard de Graaff | 6. Juni 1907 bis 17. Oktober 1909 |
Hermann Brecht | 18. Oktober 1909 bis 6. April 1913 |
Wedig Reinhold Christoph von Glasenapp | 7. April 1913 bis August 1915 |
Alexander von Kanitz | August 1915 bis 27. August 1916 |
Otto von Preinitzer | 28. August 1916 bis Kriegsende |
Arthur Hay | Januar 1919 (Demobilisierung) |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
- Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adolf Borbstaedt: Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und dessen Verbündete im Jahre 1866. Berlin 1842 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ A. von Schimmelmann: Geschichte des 8. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr 57. 1860–1882. Kapitel V.: Der Feldzug 1870/71 gegen Frankreich. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1883, S. 179 ff.
- ↑ Großer Generalstab, Kriegsgeschichtliche Abteilung II: Gefechts-Kalender des deutsch-französischen Krieges 1870-71. 1886 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 205f.