5. Kavallerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

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5. Kavallerie-Brigade

Aktiv 5. November 1816 bis 1919
Staat Wappen Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Kavallerie
Typ Brigade
Gliederung siehe Geschichte
Unterstellung 6. Kavallerie-Division
Standort Frankfurt (Oder)
Leitung
Kommandeure Siehe Brigadekommandeure

Die 5. Kavallerie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Die 5. Kavallerie-Brigade wurde am 5. November 1816 als Kavallerie-Brigade der Truppen-Brigade in Frankfurt/Oder aufgestellt, am 5. August 1818 Brigade der 5. Division, am 22. Dezember 1819 in 5. Kavallerie-Brigade und am 11. Mai 1918 in Kavallerie-Schützen-Kommando 5 umbenannt. Sie war bis 1914 Teil der 5. Division[1], die dem III. Armee-Korps in Berlin (ab 1849) zugeordnet war. Mit Kriegsbeginn gehörte der Verband bis zum 8. August 1916 zur 2. Kavallerie-Division, die unter dem Höheren Kavallerie-Kommando Nr. 2, befehligt von General Georg von der Marwitz, stand.[2] Vom 8. August 1916 bis zum 19. Oktober 1916 operierte die Brigade eigenständig, bis sie der 6. Kavallerie-Division, die dem Höheren Kavallerie-Kommando Nr. 4 (Generalleutnant Gustav von Hollen) unterstand, zugeordnet wurde.

  • 1820 bis 1823

6. Kürassier-Regiment (Brandenburgisches) Großfürst Nikolaus und 3. Ulanen-Regiment (Brandenburgisches)

  • 1823 bis 1851

2. Dragoner-Regiment und 3. Ulanen-Regiment

  • 1852 bis 1866

Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2, 1. Brandenburgisches Ulanen-Regiment (Kaiser von Russland) Nr. 3, 2. Landwehr-Dragoner-Regiment, 3. Landwehr-Ulanen-Regiment

  • 1867 bis 1869

1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2, 2. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 12, 1. Brandenburgisches Ulanen-Regiment (Kaiser von Russland) Nr. 3, Ostpreußisches Dragoner-Regiment Nr. 10 (gehört zum I. Armee-Korps)

  • 1871 bis 1890

Wie vor, ohne Dragoner-Regiment Nr. 10

  • 1890 bis 1914

1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2, Ulanen-Regiment Kaiser Alexander II. von Russland (1. Brandenburgisches ) Nr. 3

  • Kriegsgliederung 1914 bis 1918

Wie vor, ab 3. Mai 1918 zusätzlich Kürassier-Regiment Nr. 7, Dragoner-Regiment Nr. 2 und Ulanen-Regiment Nr. 3

Deutscher Krieg 1866

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Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich nahm die Brigade unter Führung des Generalmajors Friedrich Alexander von Bismarck-Bohlen an den Kämpfen bei Münchengrätz, Gitschin, Königgrätz und Blumenau teil.[3][4]

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871

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Mit Beginn des Krieges gegen Frankreich übernahm General Friedrich von Baumbach[5] das Kommando über die Brigade und führte sie in den Kämpfen bei Beaumont, Sedan, Coulmiers, Beaugency-Travant, Orleans, Le Mans, Allons, Masollen, Artenay, Le Bardon und Vendome sowie bei der Belagerung von Paris.[6]

Erster Weltkrieg 1914 bis 1918

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Mit Beginn des Krieges war die Brigade im Verband der 2. Kavallerie-Division an den Kämpfen an der Westfront[7] beteiligt, bis sie Ende Oktober/Anfang November 1914 an die Ostfront verlegt wurde und dort bis Ende 1916 verblieb. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 2. Kavallerie-Division und Kampfgeschehen der 6. Kavallerie-Division.

Brigadekommandeure

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Name Datum[8]
Friedrich August Ludwig von der Marwitz 1. März 1816 bis 11. Februar 1827
Georg Karl von Hessen-Darmstadt 12. Februar 1827 bis 29. März 1835
Karl Heinrich von Kurssell 30. März 1835 bis 6. April 1842
Georg von Stülpnagel 7. April 1842 bis 2. August 1848
Adolf von Schlüsser 3. August 1848 bis 21. März 1853
Bernhard Clairon d’Haussonville 22. März 1853 bis 29. Oktober 1856
Eduard Ernst Lobo da Silva Graf von Oriola 30. Oktober 1856 bis 3. April 1857
Karl von Griesheim 4. April 1857 bis 17. März 1858
Wilhelm von Scholten 18. März 1858 bis 13. Juni 1859
August Weber 14. Juni 1859 bis 10. November 1859
Wilhelm von Scholten 11. November 1859 bis 30. Juni 1860
Adolf von Goetze 1. Juli 1860 bis 23. Juli 1861
Friedrich Alexander von Bismarck-Bohlen[9] 24. Juli 1861 bis 16. September 1866
Wilhelm von Brandenburg 17. September 1866 bis 13. Januar 1868
Otto von Diepenbroick-Grüter 14. Januar 1868 bis 1. August 1870
Friedrich von Baumbach[10][11] 2. August 1870 bis 22. Mai 1871
Ludwig von Schlotheim 23. Mai 1871 bis 14. Juli 1871
Bernhard von Drigalski[12] 15. Juli 1871 bis 11. Juli 1873
Friedrich von der Groeben 12. Juli 1873 bis 14. Juni 1875
Karl von Larisch 15. Juni 1875 bis 10. November 1882
Friedrich Ernst Franz Wilhelm von Haenlein 11. November 1882 bis 14. Januar 1888
Konstans Karl Wilhelm Freiherr von Esebeck 15. Januar 1888 bis 15. April 1889
Alfred Freiherr von Stosch 16. April 1889 bis 15. Juni 1894
Fedor von Strantz 16. Juni 1894 bis 16. Juli 1897
Egon von Vollard-Bockelberg 17. Juli 1897 bis 14. Dezember 1900
Limbrecht von Schlieffen 15. Dezember 1900 bis 9. April 1906
Paul von Windheim 10. April 1906 bis 21. November 1909
Günther von Pappritz[13] 22. November 1909 bis 20. Februar 1911
Eberhard von Schmettow 21. Februar 1911 bis 17. Februar 1913
Emil von Arnim 18. Februar 1913 bis 20. September 1914
Ewald Gustav Reinhard von Baumbach 21. September 1914 bis 10. März 1915
Viktor von Rosenberg-Lipinski 11. März 1915 bis 19. September 1915
Fritz von Studnitz 20. September 1915 bis 6. März 1917
Heinrich von Albedyll 7. März 1917 bis 27. März 1918
Hermann von der Heyden-Rynsch 28. März 1918 bis 11. April 1918
Wilhelm Dietze 12. April 1918 bis Kriegsende
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778

Einzelnachweise

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  1. Rudolph von Dillmont: Notizen über die preussische Armee. 1866 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. The Prussian Machine: Höhere Kavallerie-KommandeureDigitalisat
  3. Die deutschen Kriege von 1864, 1866, 1870/71 in wohlfeiler Bearbeitung nach den großen Generalstabswerken. 1889 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Adolf Borbstaedt: Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und dessen Verbündete im Jahre 1866. Berlin 1842 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Max von Eelking: Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870 bis 1871, Band 1. 1871 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Großer Generalstab, Kriegsgeschichtliche Abteilung II: Gefechts-Kalender des deutsch-französischen Krieges 1870-71. 1886 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Seydlitzkürassiere; eine Regimentsgeschichte. 1921 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 205f.
  9. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1861, 7 - 12. 1861 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Reichskanzlei: Deutscher reichs-anzeiger und Königlich preussischer staats-anzeiger ... 1861 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Das Regiment in dem Zeitraum von 1848 bis 1898, Band 1. 1870 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Kalender 1872, Bände 10 – 11. 1872 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Deutsche Rangliste umfassend das gesamte aktive Offizierkorps (einschließlich der Sanitäts- und Veterinär-, Zeug- und Feuerwerksoffiziere, sowie der wiederverwendeten Offiziere z.D.). 1913 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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