Belgisches Heer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Land Component
Composante terre / Landcomponent
Landkomponente
Aktiv
Staat Belgien Belgien
Streitkräfte Belgische Streitkräfte
Typ Teilstreitkraft (Heer)
Stärke 12.500[1]
Belgisches Drillteam

Das Belgische Heer stellen die Heereskomponente der belgischen Streitkräfte dar. Der belgische König ist der Oberbefehlshaber. Der Kommandant der Landkomponente ist Generalmajor Pierre Gérard (seit 18. Oktober 2019).

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gliederung des belgischen Heeres Stand 2019

Zur Flexibilisierung der Einsatzmöglichkeiten sind die Heeresverbände in die drei Einsatzbereiche Kampf-, Kampfunterstützung- und Einsatzunterstützungsverbände unterteilt:

Dem Kommando Landkomponente (COMOPSLAND) unterstehen (Stand 2019) eine motorisierte Brigade, ein Regiment Spezialkräfte und weitere Unterstützungstruppen:

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die belgische Armee verfügt über keine Kampfpanzer mehr. Bereits bis ins Jahr 2015 wurden sämtliche Kettenfahrzeuge (ausgenommen die Brückenlegepanzer Biber) gegen Radfahrzeuge ausgetauscht. Der letzte Schuss aus einem Kampfpanzer Leopard 1 wurde am 10. September 2014 durch Generalmajor Hubert de Vos auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne abgegeben. Die aktuelle Planung sieht vor, dass die belgische Landkomponente bis ins Jahr 2030 umfassend neu ausgerüstet werden soll.[2] Hierzu gehört eine Bestellung über 417 VBMR Griffon und 60 EBRC Jaguar mit deren Auslieferung im Jahr 2025 begonnen werden soll.

Bezeichnung Herkunft Verwendung Anzahl Bild Bemerkung
Direkte Feuerunterstützung
EBRC Jaguar Frankreich Frankreich Panzerspähwagen 0 von 60 bestellten 60 Fahrzeuge als Ersatz für den Piranha DF30 & DF90 bestellt
Geschützte Radfahrzeuge
Piranha IIIC Schweiz Schweiz Radpanzer 138[3] Wird ab 2025 durch das VBMR Griffon ersetzt.[4]
  • 64 FUS gepanzerte Mannschaftstransporter[5]
  • 19 DF30: Feuerunterstützungsversion mit MK44 Bushmaster II in einer ORCWS-30[5]
  • 18 DF90: Feuerunterstützungsversion mit einer 90 mm-Kanone[5]
  • 14 CP, die als mobiler Gefechtsstand dienen[5]
  • 9 Reparatur- und Bergungsvarianten[5]
  • 8 Ingenieur-Varianten[5]
  • 6 Krankenwagen[5]
Pandur I Osterreich Österreich Schützenpanzer 59[3] 44 Fahrzeuge werden derzeit einem Mid-Life-Update unterzogen, um die Nutzungsdauer bis 2035 zu verlängern. Das Fahrzeug erhält eine ballistische Panzerung, Minenschutz, Slat-Panzerung, eine fernbedienbaren 12,7 mm Waffenstation und eine Motoraufrüstung.
  • 45 Aufklärungsvarianten
  • 10 Ambulanz-Varianten
  • 4 Wartungsvarianten
VBMR Griffon Frankreich Frankreich Radpanzer 0 von 382 bestellten 382 bestellt als Ersatz für den Piranha und Dingo 2
ATF Dingo 2 MPPV Deutschland Deutschland MRAP 218[3] Wird ab 2025 durch das VBMR Griffon ersetzt.[4]

2 Fahrzeuge wurden 2019 durch IED in Mali zerstört

  • 156 FUS-Varianten für Truppentransport
  • 52 Kommandoposten (CP)
  • 10 Ambulanz-Varianten
Oshkosh JLTV Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten MRAP 0 von 322 bestellten 322 Fahrzeuge bestellt, um den Iveco LMV als neues Führungs- und Verbindungsfahrzeug zu ersetzen.
Iveco LMV Italien Italien Light Multirole Vehicle (LMV) 439 Wird durch den Oshkosh JLTV ersetzt. 80 Fahrzeuge bleiben im Einsatz
Fahrzeuge der Spezialkräfte
Jankel FOX RRV Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Geländewagen mit modularer Schutzausstattung - SOF 108 Das Rapid Response Vehicles (RRVs) des britischen Herstellers Jankel wird für den Einsatz seit 2016 bei den Spezialkräften beschafft und basiert auf dem Toyota Land Cruiser. Die Fahrzeuge erhalten eine abnehmbare Panzerung zur Erhöhung des ballistischen und Minenschutzes und werden mit einer 360°-Ringlafette ausgestattet, die mit einem 12,7-mm-Maschinengewehr oder einem automatischen Granatwerfer bewaffnet werden kann.[1]
Jankel LTTV Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Leichtes geschütztes Fahrzeug - SOF 199 Ebenfalls von Jankel wurden 2018 199 Fahrzeuge bestellt, um die in die Jahre gekommenen Unimog JACAM und Unimog 1350l der Spezial- und Paracommando-Einheiten zu ersetzen. Das Light Troop Transport Vehicles (LTTVs) basiert auf der Plattform des Unimog U5000. Es verfügt über abnehmbare Missionsmodule, die es ermöglichen, das Fahrzeug umzurüsten und so die Vielseitigkeit der Einsatzplattform zu erhöhen. Zusätzlich erhalten die Fahrzeuge Neben eine Reihe voll integrierter militärischen Subsystemen, wie einen abnehmbaren ballistischen Schutz, ein Roll-Over-Protection-System (ROPS), Waffenhalterungen und eine Kommunikationsausrüstung.
  • 27 Module für Spezialeinheiten
  • 140 Truppentransport-Module
  • 8 Ambulanz-Aufbaumodule
  • 24 Logistik-Module
Artillerie
CAESAR Frankreich Frankreich selbstfahrendes Artilleriesystem 0 von 9 bestellten Im Rahmen des erweiterten Programms Capacité Motorisée (CaMo) beschafft Belgien neun Radhaubitzen des Typs CAESAR NG. Der Vertrag hat ein Beschaffungsvolumen von 62 Millionen Euro. Die Haubitzen sollen ab 2027 geliefert werden.[6] Ende Juni 2022 wurde zudem bekannt, dass Belgien plant weitere 19 Radhaubitzen zu bestellen.[7]
Gepanzerte Bergefahrzeuge
Soframe HRV Frankreich Frankreich Gepanzertes Bergungsfahrzeug 0 von 28 bestellten 28 Fahrzeuge bestellt. Werden mit der leichten fernbedienbaren Waffenstation deFNder des belgische Herstellers FN Herstal bewaffnet sein, die mit einem 7,62mm Maschinengewehr ausgestattet wird.
  • 15 Combat Recovery Vehicles (CRV)
  • 13 Geschützte Bergungsfahrzeuge (PRV)
Lastkraftwagen
Unimog 1.9T Deutschland Deutschland leichter LKW 61
  • 10 Unimog 1.9T 4×4 JACAM
  • 47 Unimog 1.9T 4×4 Mistral
  • 4 Unimog 1.9T 4×4
Iveco M250 Italien Italien mittelschwerer Lkw 400

350 mit optionalen abnehmbaren ballistischen Schutzkits
Iveco ALC 8x4 Italien Italien schwerer Allrad-LKW 149 seit 2004 in Dienst
Mercedes-Benz Actros Deutschland Deutschland mittelschwerer Lkw 60 seit 2002 in Dienst
Renault Kerax Frankreich Frankreich Abschleppwagen 27 seit 2001 in Dienst
Scania T144 Schweden Schweden Schwertransport 26 seit 2002 in Dienst
Groundhog Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Geländewagen 38 seit 2009 in Dienst
M-Gator Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Leichtes Nutzfahrzeug unbekannt für die medizinische Evakuierung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Belgisches Heer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Länderinformation der österreichischen Verteidigungsministeriums
  2. Akkoord over het strategisch plan voor Defensie 2030. 22. Dezember 2015, abgerufen am 11. Juli 2016.
  3. a b c Voertuigen. Abgerufen am 11. Juli 2016.
  4. a b Belgium to Buy French Scorpion AFVs for €1.1bn. In: Defense Alert. Abgerufen am 26. Juni 2017.
  5. a b c d e f g Piranha FUS. Belgian Defence Forces, archiviert vom Original am 12. Juni 2018; abgerufen am 20. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mil.be
  6. Belgien erhält 155mm-Radhaubitzen CAESAR. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut). 30. Mai 2022, abgerufen am 27. September 2022.
  7. Laurent Lagneau: Artillerie : La Belgique va commander 19 CAESAr de nouvelle génération supplémentaires à la France. In: opex360.com. 30. Juni 2022, abgerufen am 27. September 2022 (französisch).