Benutzer:SolingenFan95/Artikelentwurf
Die Bauwerke in Solingen reichen architekturgeschichtlich zum Teil bis in die Romanik zurück und umfassen die verschiedensten Baustile bis in die Gegenwart.
Die Solinger Altstadt wurde am 4. und am 5. November praktisch vollständig zerstört. Außerhalb der in den 1950er und 1960er Jahren wiederaufgebauten Innenstadt, haben sich jedoch einige historische Bauwerke erhalten. Zu den Wahrzeichen der Stadt zählen der alte Herrschersitz der Grafen von Berg, das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Burg, außerdem die Müngstener Brücke, die mit 107 Metern höchste deutsche Eisenbahnbrücke, die Solingen mit Remscheid verbindet, daneben die historischen Ortskerne der Stadtteile Gräfrath und Burg und die für die Solinger Industriegeschichte beispielhaften Schleifkotten Balkhauser und Wipperkotten, die sich an der Wupper befinden.
Wohnhäuser, Gewerbe- und Industriebauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bergische Großstadt Solingen teilt mit ihrer Region die bis in das ausgehende 19. Jahrhundert reichende Bautradition der Bergischen Fachwerkhäuser. Fachwerkhäuser waren in ganz Mitteleuropa über Jahrhunderte bevorzugte Bauweise der einfachen Bevölkerung. Typisch für das Bergische Land sind lediglich der schwarze Anstrich des Ständerwerks, die Kalkung der Gefache, die bergisch-grünen Fensterläden sowie der Einsatz von rheinischem Schiefer als Verkleidung. Im Bergischen Land wurde überdies länger in Fachwerk gebaut als in anderen Regionen, so dass es vor allem Bauten des 19. Jahrhunderts sind, die erhalten sind. Trotz der massiven Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs und den Abbrüchen in der Nachkriegszeit bilden die oft verschieferten Fachwerkhäuser vielerorts noch immer ein Charakteristikum des Stadtbildes.
Daneben gibt es heute zahlreiche Bauwerke des Klassizismus, des Historismus und des Jugendstils, die mit der Industrialisierung in Solingen aufkamen. Als Rückbesinnung auf die altbergische Bautradition entstand alsbald der sogenannte Neubergische Stil. Unter dem Einfluss der Moderne entwickelte sich die Architektur ab den 1920er Jahren hin zu einer neuen Sachlichkeit. Die Solinger Altstadt fiel am 4. und 5. November 1944 schweren Bombenangriffen der Alliierten zum Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte unter dem Einfluss eben dieser Sachlichkeit, große Wohngebiete entstanden im Stil des Brutalismus. Später erfolgte eine Abkehr vom Sichtbeton und die Postmoderne erhielt Einzug in das Stadtbild.
Die Anfänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fachwerkhäuser bildeten über Jahrhunderte die bevorzugte Bauweise, da ihre Baumaterialien, Holz und Lehm, übermäßig vor Ort vorhanden beziehungsweise leicht herzustellen waren. Im Bergischen Land fanden sich ihre Bauherren ursprünglich in kleinen Siedlungen, den sogenannten Hofschaften, zusammen. Zu den Hofschaften zählten meist nur wenige Wohnhäuser mit ihren Nebengebäuden. In Solingen, wo seit dem Mittelalter Schneidwaren produziert werden, entstanden die Hofschaften oft in der Nähe der Bäche, an denen sich die Schleifkotten, die Mühlen oder die Hämmer befanden, in denen die Arbeiter beschäftigt waren. Oft siedelten die Arbeiter auch abseits ihrer Arbeitsstätten auf den zahlreichen Höhenrücken im heutigen Stadtgebiet. Die verhältnismäßig starken Niederschläge im Bergischen Land setzten den Fachwerkhäusern rasch zu – wer es sich leisten konnte, verwendete Schieferplatten, um sein Haus vor Verwitterung zu schützen. Zum Teil wurde auch nur die Wetterseite des Hauses verschiefert.
Das mutmaßlich älteste Gebäude im Stadtgebiet ist aber kein Fachwerkhaus, sondern mit dem sogenannten Gemür in Ketzberg ein dreistöckiger, steinerner Turm, der im 12. Jahrhundert errichtet wurde und der Verteidigung der Hofschaft diente. An diesen sind über die Jahrhunderte mehrere Fachwerkhäuser angebaut worden.[1]
Neben der Besiedelung der Hofschaften bildeten sich auch größere, zusammenhängend mit Fachwerkhäusern bebaute Gebiete. Dazu zählen vor allem die Zentren von Solingen, Gräfrath, Wald und Unterburg. Während die Solinger Altstadt im Krieg zerstört wurde, blieben die oftmals verschieferten Fachwerkhäuser des Walder Ortskerns in Teilen und in Gräfrath und Unterburg fast vollständig erhalten. Der Gräfrather Ortskern entstand zu großen Teilen nach den beiden Stadtbränden Ende des 17. Jahrhunderts beziehungsweise Anfang des 18. Jahrhunderts. Einige ältere Bauwerke sind in Unterburg erhalten: Dort befinden sich auch Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Trotz baulicher Verdichtung in der Nachkriegszeit und einigen Abbrüchen vernachlässigter Fachwerkhäuser in den Hofschaften sind bis heute zahlreiche dieser Bauwerke erhalten geblieben. Dies ist vor allem auf die oftmals abgelegene Lage der Hofschaften zurückzuführen: Das zerklüftete Gelände mit seinen Bachtälern bietet nicht die Grundlage für umfangreiche Neubauprojekte, die häufig einer ebenen Fläche bedürfen. Dennoch sind heute einige Hofschaften verbaut, so dass es dort kaum noch Fachwerkhäuser gibt, wie zum Beispiel in Schlicken, in Meigen oder Ketzberg. Zu den diversen, etwa durch kreuz und quer stehende Fachwerkhäuser, noch den typischen Charakter ausstrahlenden Hofschaften zählen beispielsweise Bech und Büschberg in Wald, Dahl in Merscheid, Keusenhof, Schnittert und Maubes in Ohligs, Friedrichstal und Obenrüden an der Wupper oder Straßen in Aufderhöhe.
Zu den heute noch erhaltenen Kotten, Mühlen und Hämmern zählen unter anderem:[2]
- Balkhauser Kotten (1830)
- Poschheider Mühle
- Wipperkotten (17. Jahrhundert)
Daneben gibt es jedoch auch andere bedeutsame Einzelbauwerke in Fachwerkbauweise. Dazu zählen unter anderem das Gebäude Obenpilghausen 20, der Gönrather Hof, das 1558 erbaute Richterhaus im Dahl oder das ab 1500 durch Anbauten gewachsene Haupthofschaftshaus in Büschberg.
Klassizismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Industrialisierung und Gründerzeit
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Jugendstil-Wohnhaus an der Cronenberger Straße
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Wohnhaus des Historismus in der Nordstadt
Zwischenkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Profanbauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtbild prägen neben der Wohnbebauung und der Industrie auch eine Vielzahl an Profanbauten. Dies sind neben bekannten öffentlichen Gebäuden wie den Rathäusern vor allem die beiden Gerichtsgebäude, die Schulen und die beiden ehemaligen Wassertürme in Wald und Gräfrath.
Rathäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Solingen in ihrer heutigen Gestalt entstammt historisch dem Zusammenschluss mehrerer kleiner und mittelgroßer Städte des sogenannten oberen Kreises Solingen. Die heutige Größe des Stadtgebiets verdankt Solingen zwei kommunalen Gebietsreformen aus den Jahren 1929 und 1975. Die bis dato selbständigen Gemeinden begannen ab den 1870er Jahren damit, eigene Rathäuser errichten zu lassen. Zuvor war die Gemeindeverwaltung häufig in den beengten Verhältnissen privater Wohnungen oder Gaststätten untergebracht gewesen.[3]
Die folgenden, zuletzt als Rathäuser genutzten Gebäude befinden sich in den Stadtteilen:
Stadt | Artikel | Adresse | Bauzeit | Baustil | Bemerkungen |
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Solingen | - | Cronenberger Straße 59/61 | 1890er Jahre, 1920er Jahre | Historismus | ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma Weyersberg, Kirschbaum & Co. (WKC),
ab 1935 in städtischem Besitz[4], noch heute als Rathaus genutzt |
Burg | Rathaus Burg | Solinger Straße 5 | 1889 | Historismus | bis 1975 als Rathaus verwendet |
Dorp | Rathaus Dorp | Rathausstraße 20 | 1884 bis 1885 | Neoklassizismus | bis 1889 in Funktion als Rathaus |
Gräfrath | Rathaus Gräfrath | Georg-Meistermann-Platz 1 | 1907 bis 1908 | Neubergischer Stil | bis 1929 als Rathaus genutzt, ab 1954 Sitz des Deutschen Klingenmuseums,
seit 1991 Sitz des Kunstmuseums (bis 2011 Museum Baden) |
Höhscheid | Rathaus Höhscheid | Neuenhofer Straße 11 | 1892 bis 1893 | Neoklassizismus | bis 1929 als Rathaus genutzt |
Ohligs | - | Merscheider Straße 3 | 1890 bis 1891 | Neoklassizismus | bis 1929 als Rathaus genutzt |
Wald | Rathaus Wald | Friedrich-Ebert-Straße 75/77 | 1891 bis 1892 | Nordische Renaissance | bis 1929 als Rathaus genutzt |
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Rathaus in Solingen-Mitte
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Rathaus Gräfrath
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Rathaus Dorp
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Rathaus Burg
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Rathaus Höhscheid
Bahnhöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerichtsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz der großen Zerstörungen in der Solinger Innenstadt hat das damalige Amtsgericht und heutige Solinger Arbeitsgericht an der Wupperstraße sein historisches Antlitz weitgehend bewahrt. Es handelt sich um eine heute dreigeschossige, klassizistische Villa aus dem Jahre 1857, die lange Zeit in der Hand der Solinger Papiermühlen-Dynastie Jagenberg war. Ende der 1870er Jahre erwarb der preußische Staat das Anwesen für 45.000 Mark und nutzte es seit dem Jahre 1879 als Standort des Amtsgerichts. Aufgrund der wachsenden Anzahl an Verhandlungen wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Erweiterung des Gebäudes realisiert. Dabei entstanden der rechte Giebel sowie ein rückwärtiger Anbau mit Gefängnis. Im Jahre 1917 wurde die zunächst zweieinhalbgeschossige Villa um ein drittes Vollgeschoss erweitert. Nach schweren Zerstörungen wurde das Haus nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Aus Platzgründen wich das Amtsgericht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einen Neubau an der Goerdelerstraße aus. Seit 1999 ist in dem Gebäude das Arbeitsgericht untergebracht.[5]
Schwimmbäder und Sportanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste Badeanstalt im Stadtgebiet ist das Birkerbad in der Stadtmitte. Sie nahm am 28. Mai 1903 ihren Betrieb auf[6] und präsentiert sich heute als
Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]GS Böckerhof
Sakralbauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Solingen befinden sich einige Sakralbauten, die den verschiedensten Epochen entstammen.[7] Die protestantische Stadtkirche fiel im November 1944 mitsamt der Solinger Altstadt dem Bombenhagel zum Opfer. Bei ihrem Wiederaufbau an gleicher Stelle am Fronhof entstand 1954 eine schlichte Sichtbeton-Kirche, deren rund 53 Meter hoher Turm die wiederaufgebaute Innenstadt heute überragt. Ebenfalls schwer getroffene wurde die Sankt-Clemens-Kirche, die nach dem Schutzpatron der Stadt, Clemens von Rom benannt ist. Das neugotische Bauwerk verlor im Zweiten Weltkrieg seine Kirchtürme, die jedoch beim Wiederaufbau durch zwei Sichtbeton-Türme des Architekten Gottfried Böhm ersetzt wurden.
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Dorper Kirche an der Krahenhöhe
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St. Reinoldi-Kapelle in Rupelrath
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Clemens-Kirche in der Innenstadt
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Evangelische Kirche in Gräfrath
Infrastrukturbauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überregional bekannt ist die Müngstener Brücke. Sie verbindet in 107 Metern Höhe und somit als höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands Solingen mit der Nachbarstadt Remscheid und überführt die Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen. Errichtet wurde die stählerne Konstruktion zwischen 1894 und 1897 mit der Zielsetzung, Solingen und Remscheid über den Schienenweg besser zu vernetzen. Zunächst erhielt sie den Namen Kaiser-Wilhelm-Brücke, bevor sie auf den Flurnamen Müngsten getauft wurde.
Für die Solinger Geschichte bedeutsam waren auch weitere Brücken über den Fluss Wupper. So zum Beispiel die Kohlfurther Brücke, die die gleichnamigen Ortsteile in Solingen und Wuppertal miteinander verbindet. Es handelt sich um eine stählerne Fachwerkträgerbrücke, die 1893 bis 1894 für die Straßenbahn errichtet und erst 2010 nach umfangreicher Sanierung wieder dem Verkehr übergeben wurde. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Wupperquerung über die sogenannte Napoleonsbrücke. Die Namensherkunft dieser steinernen Bogenbrücke, die von 1846 bis 1849 gebaut wurde, ist nicht eindeutig geklärt, wurde jedoch im Volksmund überliefert.
Schon vor dem Bau der Müngstener Brücke ermöglichte die wenige hundert Meter entfernte Windfelner Brücke der Eisenbahn die Querung des unwegsamen Windfelner Bachtals. Die Brücke ist rund 40 Meter hoch und etwa 155 Meter lang und liegt versteckt im dichten Wald.[8]
Türme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Solingen befinden sich zwei historische Wassertürme. Es handelt sich zum einen um den gründerzeitlichen Walder Wasserturm an der Schlagbaumer Straße sowie zum anderen um den Gräfrather Wasserturm, dem heutigen Lichtturm nördlich des Altstadtkerns. Letzterer wurde 1904 am heute höchsten Punkt der Stadt errichtet; ihm drohte zuletzt der Zerfall, ehe der Lichtkünstler Johannes Dinnebier ihn Mitte der 1990er Jahre sanieren und eine Glaskuppel installieren ließ. Der Walder Wasserturm wurde 1914 erweitert, so dass er seine heutigen Ausmaße erreichte.[9] Der dritte Wasserturm im Stadtgebiet ist der in den 1920er Jahren errichtete Höhrather Wasserturm. Der niedrige, schmucklose Bau erfüllte seine Funktion bis zum Jahr XXXX.
Darüber hinaus befindet sich im Gräfrather Ortskern ein von 1924 bis 1925 errichteter Transformatorenturm, der sich im Stil der Heimatschutzbewegung an das Ortsbild anpasst.
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Lichtturm Gräfrath
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Gräfrather Transformatorenturm
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Walder Wasserturm
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einer von zwei Aussichtsplattformen an der Wupper, den Diederichstempeln, befindet sich im Stadtteil Burg mit Blick auf das Schloss. Der achteckige Burger Tempel stammt aus dem Jahre 1896 und wurde von Gerhard August Fischer im Stil der Neuromanik errichtet. Der etwas jüngere Müngstener Diederichstempel befindet sich in der Nähe der Müngstener Brücke auf Remscheider Stadtgebiet. Benannt sind beide Aussichtstempel nach dem Stifter der Bauwerke, dem wohlhabenden August Diederichs.
- Ebenfalls erwähnenswert ist der ehemalige Kugelgasbehälter mit 26 Metern Durchmesser an der Tunnelstraße östlich des Hauptbahnhofes im Stadtteil Ohligs. Der grüne Behälter entstand im Jahre 1957 und soll mittelfristig einer neuen Nutzung als Galileum zugeführt werden.[10]
- Die Sengbachtalsperre wurde als eine der ersten Trinkwassertalsperren Deutschlands zwischen 1900 und 1903 erbaut. Sie befindet sich südlich der Ortslage Höhrath und staut den Sengbach auf ...
- Baushaltestellen und Bahnhöfe (Bahnhof Mitte/Grünewald)
Burgen, Schlösser und Herrenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die größte Burganlage im Stadtgebiet ist das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Burg, das sich auf einer Anhöhe über der Wupper im Stadtteil Burg befindet. Es wurde während des Dreißigjährigen Kriegs in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu großen Teilen zerstört, wurde jedoch auf private Initiative zwischen 1890 und 1914 als historisierendes Bauwerk unter Verwendung alter Materialien neu errichtet. Das Schloss ist für die Öffentlichkeit zugänglich und zählt heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Weiterhin gibt es das Schloss Caspersbroich im Stadtteil Ohligs, nahe der Grenze zur Nachbarstadt Haan. Das mittelalterliche Anwesen wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zum Rittersitz ausgebaut. Nach dem Bau des Bahndamms durch das Ittertal im 19. Jahrhundert fristet die Anlage, die aus mehreren Gebäuden unterschiedlicher Epochen besteht, ein abgeschiedenes, verstecktes Dasein fernab des Durchgangsverkehrs.
Ebenfalls in Ohligs befindet sich das Schloss Hackhausen. Es liegt abseits einer Hauptstraße am Rande der Ohligser Heide. Die Anlage besteht aus dem Wasserschloss selbst und diversen Nebengebäuden. Schloss Hackhausen brannte im Jahre 1887 in Teilen ab, wurde jedoch. wie schon der Vorgängerbau von 1772 im Stil des Rokoko, wiedererrichtet. Noch heute zeigt das Schloss sich in der im Jahre 1907 neu aufgebauten Form. Unweit des Schlosses befinden sich zudem drei Herrenhäuser, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von der Unternehmerfamilie von Recklinghausen/Berg errichtet wurden, die auch den Wiederaufbau von Schloss Hackhausen zu verantworten hatte. Zum einen handelt es sich um das Haus Hackhausen, das dem Schloss schräg gegenüber liegt. Es handelt sich um eine versteckte, schlossähnliche Anlage der Gründerzeit mit prachtvoll verzierten Einzelbauten.[11] Der etwas bescheidener wirkende Waldhof Hackhausen befindet sich an der Grenze zu Langenfeld inmitten eines vier Hektar großen Parks. Das eineinhalbgeschossige Gebäude auf klammerförmigen Grundriss wurde um 1910 im Barockstil errichtet.[12] Der Hackhauser Hof südlich des Hauses Hackhausen bildet das dritte Herrenhaus des Ensembles. Es handelt sich um einen langgestreckten, zweigeschossigen, verputzten Bau in einem weitläufigen Park aus den 1940er Jahren, der mit seinen grünen Fensterläden deutliche Anklänge an den Neubergischen Stil enthält.[13]
Auf den Höhenrücken oberhalb der Wupper im Stadtteil Höhscheid befindet sich das weithin sichtbare Haus Hohenscheid. Die steinerne Burg mit Wehrturm wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts phantasievoll historisierend erbaut. In den 1960er Jahren wurde sie um einen großen steinernen Anbau erweitert, so dass der ursprüngliche, dezente Bau heute kaum noch als solcher zu erkennen ist.[14]
Im Stadtteil Gräfrath, kurz vor der Stadtgrenze zu Wuppertal-Vohwinkel befindet sich das Haus Grünewald, das aufgrund seiner Ausmaße und seiner Lage inmitten eines Englischen Gartens im Volksmund auch den Namen Schloss Grünewald trägt. Es wurde zwischen 1817 und 1824 in Fachwerkbauweise errichtet. Seine seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestehende Verschieferung, die grünen Fensterläden und die schwarz gestrichenen Balken des Sichtfachwerks sprechen für den Bergischen Stil.
Vom mittelalterlichen Adelssitz Haus Schirpenbruch (auch Schirpenbroich) an der Solingen mit Leichlingen verbindenden Hauptstraße ist heute nur noch der steinerne Gutshof erhalten. Dieser entstand vermutlich zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Architektonisch ähnelt er stark dem auf der anderen Wupperseite befindlichen Haus Nesselrath in Leichlingen.[15]
Mit Ausnahme des Hackhauser Hofes und des völlig veränderten Haus Hohenscheid stehen alle an dieser Stelle genannten Burgen und Herrenhäuser unter Denkmalschutz.[16]
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Schloss Caspersbroich
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Schloss Caspersbroich: Kutscherhaus
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Haus Hackhausen (Herrenhaus)
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Waldhof Hackhausen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Fahmüller, Ralf Rogge und Marco Kieser: Villen in Solingen – Bürgerliche Wohnhäuser zwischen 1860 und 1950 In: Mainzer, Udo (Hrsg.): Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 74, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-292-6
- Axel Birkenbeul: Kotten, Mühlen und Hämmer in Solingen, 1. Auflage, In: ZeitSprünge, Suttonverlag, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-467-6
- Beate Battenfeld: Rathäuser in Solingen. Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft. Verlag des Bergischen Geschichtsvereins, Solingen 2008
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Gemür in Ketzberg auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 24. November 2015
- ↑ Axel Birkenbeul: Kotten, Mühlen und Hämmer in Solingen.
- ↑ Informationen zu den Rathäusern auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 6. Mai 2015
- ↑ Kurzübersicht zu den Rathäusern auf bgv-solingen.de, abgerufen am 8. Mai 2015
- ↑ Historische Ausführungen auf einer privaten Website, abgerufen am 8. Mai 2015
- ↑ Weitere Informationen zur Geschichte des Birkerbads auf tetti.de, abgerufen am 25. August 2015.
- ↑ Übersicht über die Kirchengebäude im Bergischen Land auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 22. Juni 2015
- ↑ Informationen zur Windfelner Brücke auf die-müngstener-brücke.de, abgerufen am 23. Juni 2015
- ↑ Informationen zum Walder Wasserturm auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 23. Juni 2015
- ↑ Historisches zum Kugelgasbehälter auf galileum-solingen.de, abgerufen am 23. Juni 2015
- ↑ Johannes Fahmüller, Ralf Rogge und Marco Kieser: Villen in Solingen – Bürgerliche Wohnhäuser zwischen 1860 und 1950, S. 119 bis 123
- ↑ Johannes Fahmüller, Ralf Rogge und Marco Kieser: Villen in Solingen – Bürgerliche Wohnhäuser zwischen 1860 und 1950, S. 155
- ↑ Johannes Fahmüller, Ralf Rogge und Marco Kieser: Villen in Solingen – Bürgerliche Wohnhäuser zwischen 1860 und 1950, S. ???
- ↑ Geschichte des Hauses auf tetti.de, abgerufen am 5. Mai 2015
- ↑ Geschichte von Schirpenbruch auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 5. Mai 2015
- ↑ Denkmalliste Solingen auf solingen.de, Stand: 2. Dezember 2013, abgerufen am 5. Mai 2015 (PDF, Größe: 129 KB)