Elliott Forbes-Robinson

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Der von Elliott Forbes-Robinson beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1989 gefahrene Mazda 767B
Eagle 74A, den Elliott Forbes-Robinson 1974 in der Formel A fuhr

Elliott Forbes-Robinson (* 31. Oktober 1943 in La Crescenta-Montrose) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Autorennfahrer.

Familie und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elliott Forbes-Robinson verbrachte seine ersten beiden Lebensjahre in Australien. Sein Vater Elliot Robinson und seine australische Mutter ließen dort wegen der vielen Robinsons den Nachnamen in Forbes-Robinson ändern. 1945 kehrte die Familie in die Vereinigten Staaten zurück und ließ sich in Glendale, der viertgrößten Stadt im Los Angeles County, nieder. Er besuchte das dortige College und machte danach eine Ausbildung zum Fluggerätmechaniker.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elliott Forbes-Robinsons Vater war Amateurrennfahrer. Er besaß einen MG TC, den er später gegen einen Austin-Healey tauschte. Er ging in erster Linie bei regionalen Sportwagenrennen an den Start. Ausnahmen waren die beiden Teilnahmen am 12-Stunden-Rennen von Sebring.[1] 1964 verunglückte er bei einem Rennen auf dem Riverside International Raceway schwer. Die dabei erlittenen Verletzungen erzwangen das Karriereende. Der Healey, den er seinem Sohn zum 21. Geburtstag versprochen hatte, wurde erheblich beschädigt. Der Sohn war zu dieser Zeit bei Technicolor beschäftigt und arbeitete für das Unternehmen in den Universal Studios. Seine Wochenenden verbrachte er in der Werkstatt des Rennfahrers Richie Ginther in Culver City, wo er den Healey wieder instand setzte.[2]

Die Fahrerkarriere von Elliott Forbes-Robinson begann in den frühen 1960er-Jahren am Steuer des Healey, den er bei Automobil-Slaloms und Bergrennen fuhr. Die Entscheidung, Profi-Rennfahrer zu werden, fiel 1967 nach einem Lehrgang in der SCCA drivers’ school. Erste Erfolge gelangen in einem von Richie Ginther gemeldeten Porsche 914 in der SCCA National Series, wo er 1970 die Rennen in Bonneville[3] und Portland gewann.[4]

In den frühen 1970er-Jahren etablierte er sich im nordamerikanischen Motorsport, mit Erfolgen sowohl im Monoposto- als auch Sportwagensport. 1974 gewann er die US-amerikanischen Super-Vau-Meisterschaft[5] und 1976 die SCCA National Championship.[6] 1974 gewann er zwei Formel-Atlantic-Rennen und fuhr einen Eagle 74A in der Formel A, dem nordamerikanischen Gegenstück der europäischen Formel 5000. Nach einer erfolglosen Saison beendete er diese Meisterschaft 1975, diesmal im Lola T332, auf dem 13. Rang.[7]

Elliott Forbes-Robinson war einer der meistbeschäftigten Rennfahrer seiner Generation. Es gab kaum eine Sport- oder Tourenwagenserie, bei er nicht am Start war. Das Spektrum reichte von Rennen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft bis zu Einsätzen im Winston Cup der NASCAR. In der Zeit von 1977 bis 1980 fuhr er in der Can-Am-Serie, wo er neben anderen gegen Keke Rosberg, Jacky Ickx, Al Holbert, Patrick Tambay, Geoff Brabham und Alan Jones antrat. Seine größten Einzelerfolge waren die beiden Gesamtsiege beim 24-Stunden-Rennen von Daytona. 1997 war er einer der sieben Fahrer, die den Gesamtsieg einfuhren.[8] 1999 gewann er das Rennen gemeinsam mit Andy Wallace und Butch Leitzinger im Riley & Scott Mk III. Er gewann acht SCCA-Meisterschaften und nahm zweimal am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil, wobei zwischen den Starts 1971 und 1989 „rekordverdächtige“ 18 Jahre lagen. Sein letzter Meisterschaftserfolg war 1999 der Gesamtsieg in der American Le Mans Series. In seiner mehr als 40 Jahre dauernden Karriere gelangen ihm 51 Rennsiege in fünf aufeinander folgenden Dekaden (1960–2000).

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1971 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Richie Ginther Racing Inc. Porsche 911S Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Alain Johnson Ausfall defekte Pleuelstange
1989 JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda 767B JapanJapan Takashi Yorino Belgien Hervé Regout Rang 9

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1973 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Far West Racing Porsche Carrera RSR Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Greenwood Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Grey Egerton Rang 4
1975 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Holbert's Porsche-Audi Porsche Carrera RSR Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Al Holbert Rang 12
1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Performance Motorsports Porsche 924 Carrera Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Schneider Ausfall Benzinpumpe
1985 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Whitehall Motorsports Porsche 924 Carrera GTR Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Winters Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Bergstrom Ausfall Bremsdefekt
1986 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dingman Bros Racing Pontiac Firebird Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Riggins Ausfall Differential
1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Primus Motorsport Porsche 962 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chris Kneifel Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Rang 3
1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hendrick Motorsports Chevrolet Corvette GTP Sudafrika 1961 Sarel van der Merwe Ausfall Motorschaden
1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Downing Atlanta Mazda RX-7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Halsmer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Morton Ausfall Unfall
1995 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Brown Motorsports Spice HC94 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Schneider Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Don Bell Rang 25
1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dyson Racing Riley & Scott Mk III Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Schneider Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Paul junior Rang 5
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dyson Racing Riley & Scott Mk III Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Weaver Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Butch Leitzinger Ausfall Antriebswelle
1999 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dyson Racing Riley & Scott Mk III Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Weaver Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Butch Leitzinger Rang 2
2001 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dyson Racing Riley & Scott Mk IIIC Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Weaver Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Butch Leitzinger Ausfall Zylinder überhitzt
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dyson Racing Team Inc. Riley & Scott Mk IIIA Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Weaver Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Butch Leitzinger Rang 4

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1971 Ginther Racing Porsche 911 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
1973 Pharr West Racing Porsche Carrera RSR Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
11
1974 Trudon Porsche Porsche Carrera RSR Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
8
1975 Porsche USA
Grossman Motors
Porsche 911 Carrera RSR
De Tomaso Pantera
Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Frankreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
8 DNF
1977 Modena Cars
Mike Tilson
Spalding Racing
Ferrari 365 GTB/4
Porsche 934
Porsche Carrera RSR
Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
5 DNF 4
1978 Budweiser Racing Chevrolet Monza Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
23
1979 Andial Porsche Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
4
1980 Andial Racing Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
45

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elliot Forbes-Robinson – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Rennteilnahmen von Elliot Forbes-Robinson senior
  2. Elliot Forbes-Robinson bei der Motorsport Hall of Fames
  3. SCCA Bonneville 1970
  4. SCCA Portland 1970
  5. US-amerikanischen Formel-Super-Vau-Meisterschaft 1974
  6. SCCA National Championship 1976
  7. SCCA/USAC F5000 Championship 1975
  8. 24-Stunden-Rennen von Daytona 1997