Gmünd (Niederösterreich)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. August 2010 um 22:46 Uhr durch Funke (Diskussion | Beiträge) (Söhne und Töchter der Stadt: ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadtgemeinde
Gmünd
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gmünd
Gmünd (Niederösterreich) (Österreich)
Gmünd (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Fläche: 25,11 km²
Koordinaten: 48° 46′ N, 14° 59′ OKoordinaten: 48° 46′ 0″ N, 14° 59′ 0″ O
Höhe: 485 m ü. A.
Einwohner: 5.146 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 205 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3950
Vorwahl: 02852
Gemeindekennziffer: 3 09 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schremser Straße 6
3950 Gmünd
Website: www.gmuend.at
Politik
Bürgermeister: Otto Opelka (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(29 Mitglieder)

15 SPÖ, 12 L.ÖVP, 2 FPÖ

Lage von Gmünd im Bezirk GmündVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Gmünd (Niederösterreich) im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)Amaliendorf-AalfangBad GroßpertholzBrand-NagelbergEggernEisgarnGmündGroßdietmannsGroßschönauHaugschlagHeidenreichsteinHirschbachHoheneichKirchberg am WaldeLitschauMoorbad HarbachReingersSchremsSt. MartinUnserfrau-AltweitraWaldensteinWeitraNiederösterreich
Lage der Gemeinde Gmünd (Niederösterreich) im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Gmünd ist die Bezirkshauptstadt des Bezirkes Gmünd im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich mit 5146 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

Gmünd (auf Tschechisch auch Cmunt genannt) ist ein wichtiger Bahn- und Straßenübergang an der Grenze zur Tschechischen Republik nächst dem Naturpark Blockheide.

Geografie

Nachbargemeinden

Rapšach (CZ), Nová Ves nad Lužnicí (CZ) Brand-Nagelberg Schrems
České Velenice (CZ) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hoheneich
Großdietmanns Waldenstein

Stadtgliederung

Fünf Katastralgemeinden:

  • Böhmzeil (Untere und Obere Böhmzeil)
  • Breitensee
  • Eibenstein (Groß- und Kleineibenstein)
  • Gmünd (Gmünd-Altstadt und Gmünd-Neustadt)
  • Grillenstein


Geschichte

Datei:Stadtplan, Gmünd, Niederösterreich.jpg
Baualterplan der Stadt Gmünd

Die Stadt liegt am Zusammenfluss ("Gemünde") der Lainsitz und des Braunaubaches, wovon sich der Name des Ortes ableitet. Sie wird im Grenzvertrag von 1179 zwischen Böhmen und Österreich als "concurus duorum rivulorum" genannt. Die Besiedlung dieses Gebietes ist in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts einzuordnen.

Das Stadtschloss entstand im 16. Jahrhundert, heute umgeben von einem englischen Park.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde südlich der Stadt ein Flüchtlingslager für Vertriebene aus Galizien errichtet. Bis zu 30.000 Flüchtlinge waren hier beherbergt, bis dieses Lager 1919 seine Pforten schloss. Hier entstand in weiterer Folge die Gmünd II genannte Neustadt.

Eine wichtige Wende in der Wirtschaftsgeschichte der Stadt war die Erbauung der Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Prag und Budweis, die 1869 eröffnet wurde. Hier befand sich mit der großzügig angelegten Werkstätte das betriebliche Zentrum der Franz-Josefs-Bahn, als Bahnknotenpunkt erlangte es zusätzliche Bedeutung. Hier verzweigten sich die beiden Streckenäste über Tábor nach Prag und Budweis und ab 1900 war Gmünd auch Ausgangspunkt der Waldviertler Schmalspurbahnen. Von 1907 bis 1916 verkehrte in Gmünd außerdem die Oberleitungs-Automobillinie Gmünd, sie war der erste Oberleitungsbus Österreichs.

Das geteilte Gmünd

Der Bahnhof Gmünd um 1900

Nach dem Zerfall der Donaumonarchie 1918 wurde Gmünd zu einer geteilten Grenzstadt - die tschechoslowakische Nachbargemeinde, die aus dem nördlichen Teil von Gmünd entstand, heißt seit 1920 České Velenice. Getrennt werden die beiden Städte durch die Lainsitz, die hier die Staatsgrenze bildet.

1919 wurde der Stadtteil, in dem sich der Bahnhof befand, Tschechien zugesprochen, womit Gmünd seinen wichtigsten Bahnanschluss verlor. Bis 1922 wurde daher die in Österreich verbliebene Haltestelle Gmünd Stadt zu einem Bahnhof ausgebaut.

Im Oktober 1938 wurden Unter-Wielands und Böhmzeil, die 1920 an die tschechoslowakische Republik abgetreten werden mussten, der Ostmark angeschlossen und die beiden Gemeinden als Stadtteil Gmünd III unter die Führung des Gemeindeverwalters von Gmünd gestellt. Die Volkszählung ergab, dass über 400 Personen in das ehemalige Gmünd-Bahnhof rücksiedelten. Am 1. April 1942 erfolgte dann die Eingemeindung von Gmünd-Bahnhof (Verfügung des Reichsstatthalters des Reichsgaus Niederdonau). 1945 wurde dieses Gebiet mit der Wiederherstellung der Staatsgrenzen von 1920 wieder tschechoslowakisches Territorium. Wie alle österreichischen Privatpersonen ging auch die Gemeindeverwaltung ihres gesamten in Česke Velenicé gelegenen Besitzes, vor allem der Grundstücke und der Anlagen des Wasserwerkes, verlustig. Der Lainsitzfluß und der Fischbach bilden wieder den Grenzverlauf zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakei.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 5.861 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde noch 6.028 Einwohner, im Jahr 1981 6.417 und 1971 7.243 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

Der Stadtplatz von Gmünd.
Schloss Gmünd. Zugang vom Stadtplatz zum Schlosspark.
Herz Jesu Kirche in Gmünd.

Die Stadt Gmünd hat vor allem in der Altstadt einige historische Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. Die Sgraffito-Häuser am Stadtplatz stammen aus dem 16. Jahrhundert, wie sie in ähnlicher Art auch in Weitra vorhanden sind. Außerdem findet man am Stadtplatz das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Alte Rathaus, die alte Schranne. Heute beherbergt es das Stadtmuseum und ein, für die Gmünder, populäres Eiscafé.

Die Stadt Gmünd ist besonders reich an religiösen Denkmälern. Da die Stadt Sitz dreier Pfarren ist, sind auch gleich viele Pfarrkirchen vorhanden. Die „Urkirche“ der Stadt ist die Pfarrkirche St. Stephan am Stadtplatz. Die Grundmauern reichen in das 12./13. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die evangelische Friedenskirche an der Bahnhofstraße errichtet. Die letzte Kirche wurde im Jahr 1953 im Stadtteil Gmünd-Neustadt fertiggestellt: Die dem Herzen Jesu geweihte Herz-Jesu-Kirche wird wegen ihrer Mächtigkeit oft auch als der Dom des Waldviertels bezeichnet.

Gmünd ist außerdem Ausgangspunkt der Waldviertler Schmalspurbahnen, auf welchen in den Sommermonaten und an den Adventwochenenden ein touristischer Verkehr mit Museumsbahncharakter stattfindet.

In der Nähe der Stadt befindet sich außerdem der Naturpark Blockheide.

Eine weitere Attraktion bietet das Sole-Felsen-Bad.

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Otto Opelka, Amtsleiter Hermann Neunteufel.

Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 29 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: SPÖ 15, Liste L.ÖVP 12, FPÖ 2.

Schulen

Neben zwei Volksschulen und zwei Hauptschulen gibt es ein Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium, eine Handelsakademie, eine Handelsschule, eine Fachschule für wirtschaftliche Berufe sowie einen Aufbaulehrgang für wirtschaftliche Berufe. Am Landesklinikum Waldviertel Gmünd besteht die Ausbildungsmöglichkeit für den medizinisch-technischen Fachdienst.

Seit 2006 wird auch ein externer Fachhochschullehrgang der Fachhochschule Krems angeboten.

Städtepartnerschaften


Wirtschaft und Infrastruktur

Gmünd ist Sitz zahlreicher Betriebe. Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 430, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 51. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 bei 2.336. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 41,34 Prozent.

Ende 2006 wurde das Sole-Felsen-Bad Gmünd eröffnet und erfreut sich seither großer Beliebtheit.

Söhne und Töchter der Stadt

Vorlage:Nömuseum o