Gârnic

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Gârnic
Weitzenried
Szörénybúzás
Gerník
Wappen von Gârnic
Gârnic (Rumänien)
Gârnic (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Caraș-Severin
Koordinaten: 44° 45′ N, 21° 48′ OKoordinaten: 44° 45′ 0″ N, 21° 47′ 30″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 600 m
Fläche: 36,62 km²
Einwohner: 975 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km²
Postleitzahl: 327215
Telefonvorwahl: (+40) 02 55
Kfz-Kennzeichen: CS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Gârnic, Padina Matei
Bürgermeister: Nicolae Tismănariu (PSD)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 77
loc. Gârnic, jud. Caraș-Severin, RO–327215
Website:
Lage der Gemeinde Gârnic im Kreis Caraș-Severin
Gârnic

Gârnic (deutsch Weitzenried, ungarisch Szörénybúzás, tschechisch Gerník) ist die größte der sechs von Banater Tschechen besiedelten Ortschaften im Kreis Caraș-Severin in Rumänien. Zur Gemeinde Gârnic gehört auch das Dorf Padina Matei.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gârnic liegt ca. 15 km nördlich der Donau im Banater Gebirge auf 600–750 m Seehöhe. Ein Großteil des Gemeindegebietes gehört zum Nationalpark Eisernes Tor.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moldovița Cărbunari Șopotu Nou
Padina Matei Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Valea Răchitei
Moldova Nouă Curmătura Sichevița

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde 1827 während der zweiten, hauptsächlich militärisch motivierten tschechischen Einwanderungswelle in das Banat gegründet. Die amtliche Ortsbezeichnung war Weitzenried.

Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts fand das Gesetz zur Magyarisierung der Ortsnamen (Ga. 4/1898) Anwendung, einschließlich der Magyarisierung aller Toponyme auf Kartenwerken, Grundbuchauszügen und Stadtplänen.[3] Die amtliche Ortsbezeichnung war Szörénybúzás. Die ungarischen Ortsbezeichnungen blieben bis zur Verwaltungsreform von 1923 im Königreich Rumänien gültig, als die rumänischen Ortsbezeichnungen eingeführt wurden.

Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge, wodurch Gârnic an das Königreich Rumänien fiel.

Die Bevölkerung von anfangs ca. 500 Menschen wuchs bis zum Jahr 1934 auf 1400 an. Vor dem Fall des Ceaușescu-Regimes 1989 lebten noch 910 Einwohner in Gârnic, im Jahr 2000 waren es, bedingt vor allem durch Abwanderung in den Westen, bereits nur mehr 559. Damit ist der Ort aber immer noch die größte tschechische Gemeinde Rumäniens und hat als einziges tschechisches Dorf den Status einer eigenen Gemeinde, zu der auch noch das kleine rumänischsprachige Dorf Padina Matei gehört.

Einkommensquellen sind hauptsächlich die Landwirtschaft und in den letzten Jahren zunehmend der Tourismus. Industrie und Bergbau wie beispielsweise in Eibenthal spielen nur eine untergeordnete Rolle. Eine besondere Tradition in Gârnic hat der Abbau und das Brennen des hier gewonnenen Kalksteins in gegrabenen Kalköfen, das seit der Gründerzeit betrieben wird.

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz starkem Rückgang der tschechischen Minderheit ist Gârnic immer noch die größte tschechische Gemeinde in Rumänien.

Volkszählung[4] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Tschechen
1880 1376 467 1 4 904
1910 1847 804 16 2 1025
1930 2116 1003 - 3 1110
1977 1841 1046 - 2 793
2002 1533 1020 - - 513
2021 975 617 - - 165 (193 Andere)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klub českých turistů: Turistická Mapa Banát, M 1 : 100.000. 1. Auflage. Freytag & Berndt, Prag 2001, ISBN 80-85999-88-9 (tschechisch, rumänisch, englisch, Karte und Führer).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gârnic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 6. März 2021 (rumänisch).
  3. Gerhard Seewann: Geschichte der Deutschen in Ungarn, Band 2 1860 bis 2006, Herder-Institut, Marburg 2012.
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 838 kB; ungarisch).