Hugues Aufray

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hugues Aufray bei einem Auftritt, 2009

Hugues Aufray (* 18. August 1929 in Neuilly-sur-Seine) ist ein französischer Chanson-Sänger, der 1964 den Eurovision Song Contest in Kopenhagen mit dem Lied Dès que le printemps revient eröffnete.

Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ältere Bruder der Schauspielerin Pascale Audret verbrachte seine Kindheit und die Kriegsjahre in Südfrankreich und ging erst mit zwölf Jahren zur Schule, da er extremer Linkshänder und Legastheniker war. Er vertauschte die Zahlen und machte alles verkehrt herum, konnte sich aber als Autodidakt vieles selbst beibringen. Er galt als guter Erzähler und er interessierte sich für Musik, Literatur und Kunst. Das Reiten wurde an seiner Schule ernsthaft betrieben, und er konnte fünf Jahre hintereinander immer wieder bei Reitturnieren den ersten Platz gewinnen.

Star im Showbusiness[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 35 Jahren erkannte er, dass seine Schulprobleme durch eine Dyslexie verursacht wurden, aber da war er schon ein Star im Showbusiness. Da er wusste, dass er Künstler werden wollte, hatte er sich bei der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris eingeschrieben und verdiente seinen Unterhalt als Sänger am Place Saint Germain und in den umliegenden Bars. Er wurde mit seiner Musik über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt und galt bald als talentierter Interpret. Sein Chanson Le rossignol anglais wurde auch durch andere Interpreten international bekannt.

Einsatz für humanitäre Zwecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1966 traf Hugues Aufray Martin Luther King und setzte sich mit dem Lied Les crayons de couleurs bei einem Galakonzert für den Kampf gegen den Rassismus ein. Später sang er in Kindergärten und bei Schulfreizeiten und seine Lieder wurden dort so begeistert aufgenommen und verarbeitet, dass sie heute zum Standard-Repertoire vieler Franzosen gehören. Viele Schulen im In- und Ausland tragen inzwischen seinen Namen. Er gab viele Konzerte für humanitäre Zwecke, unterstützte Pater Jaouen im Kampf gegen Drogen und organisierte zwei große Veranstaltungen im Olympiastadion in Paris, um Mukoviszidose bekannt zu machen. 1985 engagierte er sich als „Sänger ohne Grenzen“ mit seinem Lied Santiano für Äthiopien und brachte selbst einen Mercedes dorthin, der durch seine Mithilfe gespendet werden konnte.

In hohem Alter noch auf der Bühne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plakette in der Rue de la République von Sorèze

2004 ließ er sich für das europäische Projekt „Das Geheimnis der verlorenen Buchstaben – Tim hilft legasthenen Schülern“ vom BBC interviewen und meinte, dass die Welt inzwischen Lernproblemen viel toleranter als früher gegenüberstand. Inzwischen ist er selbst zweifacher Großvater und widmet sich wieder mehr dem Reitsport. Mit über 90 Jahren steht er noch immer auf der Bühne.

In dem Film „Ein Sommer in der Provence“ von Rose Bosch spielt er Elie, einen alten Freund des von Jean Reno gespielten Großvaters.

2022 wurde Hugues Aufray beim 63. Internationalen Kongress der Société des Poètes et Artistes de France (Spaf), der in Sorèze (Tarn - Okzitanien) stattfand, mit einem Sonderpreis zur Ehrung seiner musikalischen und künstlerischen Karriere ausgezeichnet.[1] In der Klosterschule von Sorèze war Aufray einst Schüler gewesen.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 FR  BEW  CHTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1993 Les années Barclay BEW45
(1 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEW
Charteinstieg BEW: 1996
1999 Chacun sa mer! FR38
(6 Wo.)FR
2005 Chante Félix Leclerc FR37
(11 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 10. Januar 2005
Plus live que jamais - Théâtre du Gymnase 2005 FR39
(22 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 1. Februar 2005
2007 Hugh! FR54
(13 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 24. September 2007
Les 50 plus belles chansons BEW68
(29 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 2007
Charteinstieg BEW: 2014
2008 Hugues Aufray FR128
Gold
Gold

(1 Wo.)FR
2009 New Yorker - Hommage à Bob Dylan FR3
Platin
Platin

(39 Wo.)FR
BEW7
(29 Wo.)BEW
CH79
(4 Wo.)CH
2010 Petit homme FR41
(10 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: November 2010
2011 Troubador Since 1948 FR45
(15 Wo.)FR
BEW45
(8 Wo.)BEW
2013 Les 100 plus belles chansons BEW140
(5 Wo.)BEW
2020 Autoportrait FR16
Gold
Gold

(26 Wo.)FR
BEW23
(28 Wo.)BEW
CH35
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2020

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1965: Aufray chante Dylan
  • 1991: La Terre Est Si Belle (FR: GoldGold)
  • 1995: Master Série - Vol. 1 (FR: GoldGold)

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le Petit Journal du Tarn-et-Garonne 04/10/2022
  2. Chartquellen: FR BEW CH
  3. Auszeichnungen für Musikverkäufe: FR FR2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hugues Aufray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]