Kamjanka-Buska

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Kamjanka-Buska
Кам'янка-Бузька
Wappen von Kamjanka-Buska
Kamjanka-Buska (Ukraine)
Kamjanka-Buska (Ukraine)
Kamjanka-Buska
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Kamjanka-Buska
Höhe: 680 m
Fläche: 8,63 km²
Einwohner: 10.779 (2016)
Bevölkerungsdichte: 1.249 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 80404
Vorwahl: +380 3254
Geographische Lage: 50° 6′ N, 24° 21′ OKoordinaten: 50° 6′ 0″ N, 24° 21′ 0″ O
KOATUU: 4622110100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 20 Dörfer
Bürgermeister: Mychajlo Wladyka
Adresse: вул. Шевченка 2
80400 м. Кам'янка-Бузька
Website: http://www.kambuz.org.ua
Statistische Informationen
Kamjanka-Buska (Oblast Lwiw)
Kamjanka-Buska (Oblast Lwiw)
Kamjanka-Buska
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Kamjanka-Buska (ukrainisch Кам'янка-Бузька; russisch Каменка-Бугская/Kamenka-Bugskaja, polnisch Kamionka Bużańska – bis 1945 Kamionka Strumiłowa) ist eine Stadt in der Oblast Lwiw im Westen der Ukraine mit etwa 10.800 Einwohnern (2016)[1]. Die Stadt ist das administrative Zentrum des Rajons Kamjanka-Buska.

Blick auf das Rathaus im Ort

Am 17. August 2017 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Kamjanka-Buska (Кам'янка-Бузька міська громада/Kamjanka-Buska miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 20 Dörfer Batjatytschi (Батятичі), Hajok (Гайок), Hruschka (Грушка), Jahidnja, Krassitschyn (Красічин), Lypnyky (Липники), Masjarka (Мазярка), Obydiw (Обидів), Prybuschany (Прибужани), Roschanka, Ruda (Руда), Ruda-Silezka (Руда-Сілецька), Scheldez (Желдець), Sabuschschja, Subiw Mist (Зубів Міст), Sokil (Сокіл), Tadani (Тадані), Wereny (Верени), Wolja-Schowtanezka (Воля-Жовтанецька) und Wyssokofedoriwka[2], bis dahin bildete es zusammen mit den Dörfern Sabuschschja und Tadani die gleichnamige Stadtratsgemeinde.

Lage

Kamjanka-Buska liegt etwa 38 Kilometer nordöstlich von Lemberg und 96 Kilometer südwestlich von Luzk an der Fernstraße N17 nach Luzk. Der Fluss Bug, in den hier die von links kommende Kamjanka einmündet, fließt von Osten kommend in die Stadt und wendet sich dort nach Norden.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Kamjanka-Buska erfolgte 1411 als Dymoszyn, 1471 erhielt der Ort das Magdeburger Stadtrecht durch den Adeligen Jerzy Strumiło, dieser war namensgebend für den bis 1945 gültigen Namen Kamionka Strumiłowa. Während der Schwedenkriege (1655–1661) wurde die Stadt fast völlig zerstört.[3] Bis 1772 gehörte sie zu Polnischen Adelsrepublik (in der Woiwodschaft Bełz)[4], nach der ersten Teilung Polens kam sie zum österreichischen Galizien. Von 1854 bis 1918 war sie Sitz der Bezirkshauptmannschaft Kamionka Strumiłowa[5], 1867 wurde dazu noch ein Bezirksgericht eingerichtet. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam die Stadt zu Polen und lag hier von 1921 bis 1939 in der Woiwodschaft Tarnopol, Powiat Kamionka Strumiłowa, Gmina Kamionka Strumiłowa. Im September 1939 wurde die Stadt aufgrund des Ribbentrop-Molotow-Paktes zunächst von der Sowjetunion annektiert und kam nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion ab Juni 1941 unter deutsche Besatzung. Dort gehörte sie zum Distrikt Galizien innerhalb des Generalgouvernements. In dieser Zeit wurde die gesamte jüdische Bevölkerung nahezu vollständig ermordet. Die aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende hölzerne Synagoge wurde abgebrannt. Nach 1945 kam die Stadt wieder zur Ukrainischen SSR und nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 zur unabhängigen Ukraine.

1910 wurde im Ort ein Bahnhof an der heutigen Bahnstrecke Lwiw–Kiwerzi eröffnet, das früher selbstständige Dorf Krzywulanka (ukrainisch Кривулянка/Krywuljanka) wurde 1933 eingemeindet, bereits in den 1920er Jahren wurde der westlich gelegene Ort Podzamcze eingemeindet.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Stefan Grabiński (1887–1936), polnischer Schriftsteller und Autor von Horrorliteratur
  • Lonhyn Zehelskyj (1875–1950), ukrainischer Journalist, Diplomat und Minister
Commons: Kamjanka-Buska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungszahlen auf pop-stat.mashke.org
  2. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Кам'янка-Бузькому районі від 3, 4, 8, 14 і 17 серпня 2017
  3. Maria and Kazimierz Piechotka: Heaven’s Gates. Wooden synagogues in the territories of the former Rzeczpospolita of Poland and Lithuania. Seite 266 ff. Polish Institute of World Art Studies & POLIN Museum of the History of Polish Jews, Warschau 2015, ISBN 978-83-942048-6-0. Seite 343.
  4. Rizzi Zannoni, Woiewodztwo Ruskie, Część Krakowskiego, Sędomirskiego y Bełzkiego z granicami Węgier, y Polski, ktore gory Karpackie nakształt łańcucha wyciągnione, od góry Wolska aż do Talabry, wyznaczaią.; 1772
  5. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, Seite 401