Kindberg

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Stadtgemeinde
Kindberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kindberg
Kindberg (Österreich)
Kindberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Bruck-Mürzzuschlag
Kfz-Kennzeichen: BM (ab 1.7.2013; alt: MZ)
Fläche: 90,66 km²
Koordinaten: 47° 30′ N, 15° 27′ OKoordinaten: 47° 30′ 16″ N, 15° 26′ 56″ O
Höhe: 565 m ü. A.
Einwohner: 8.183 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 90 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8643, 8644, 8650, 8652, 8653
Vorwahlen: +43 3865
Gemeindekennziffer: 6 21 41
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 44
8650 Kindberg
Website: www.kindberg.at
Politik
Bürgermeister: Christian Sander (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(25 Mitglieder)
13
6
5
1
13 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Lage der Gemeinde Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (anklickbare Karte)AflenzBreitenau am HochlantschBruck an der MurKapfenbergKindbergKrieglachLangenwangMariazellMürzzuschlagNeuberg an der MürzPernegg an der MurSankt Barbara im MürztalSankt Lorenzen im MürztalSankt Marein im MürztalSpital am SemmeringStanz im MürztalThörlTragöß-Sankt KathareinTurnauSteiermark
Lage der Gemeinde Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Ansichtskarte um 1900 mit dem Hinweis auf die Sommerfrische Kindberg
Ansicht von Kindberg vom Kalvarienberg aus 2010 im Vergleich

Kindberg ist eine Stadt mit 8183 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im österreichischen Bundesland Steiermark (Gerichtsbezirk Mürzzuschlag und im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag). Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde Kindberg 2015 mit den Gemeinden Allerheiligen im Mürztal und Mürzhofen vereinigt [1]

Geografie

Geografische Lage

Kindberg liegt im Mürztal ca. 17 km nordöstlich der Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur und ca. 20 km südwestlich von Mürzzuschlag. Im Süden befinden sich die Fischbacher Alpen und im Norden die Mürztaler Alpen, ein bewaldetes Mittelgebirge am Südfuß des nordalpinen Hochgebirges mit den Aflenzer Staritzen und der Veitschalpe.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Allerheiligen, Edelsdorf, Herzogberg, Jaßnitztal, Kindberg, Kindbergdörfl, Kindthal, Kindthalgraben, Mürzhofen und Sölsnitz.

Nachbargemeinden

Geschichte

Das Gebiet um Kindberg war unter den Kelten, Römern und Slawen nur dünn besiedelt. Im 8. Jahrhundert ließen sich die ersten bayrischen Siedler im Mürztal nieder. Eine intensivere Besiedlung und Rodung erfolgte im 12. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung von Kindberg um 1172 „Chindeberch“; seit dem 14. Jahrhundert Eisengewerbe, ab dem 18. Jahrhundert Sensenerzeugung. Gotische Pfarrkirche (1773/74), barockisiert; Wandmalereien 1948; von Resten einer mittelalterlichen Wehrmauer umgeben; Kalvarienberg mit Kirche (1674–1686); gotisch-barocke Kirche heiliger Georg; Barockschloss Oberkindberg (vor 1680, Umbau 1773/74, seit 1980 Montan- und Heimatmuseum), Stuckdecken; Schloss Hart (1523); Gewerkenschloss Kindtal (18. Jahrhundert).

Durch den Verkehr auf der „Venedigerstraße“ über den Semmering nach Wien begünstigt, erfolgte 1281 die Markterhebung durch Rudolf von Habsburg. Seit 1982 besitzt Kindberg das Stadtrecht.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung


Politik

Gemeinderatswahlen
Wahlbeteiligung: 75,36 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
65,38 %
(−5,54 %p)
26,52 %
(+7,31 %p)
8,10 %
(−1,77 %p)
2005

2010


Städtepartnerschaften

Wappen

Das Wappenbild geht auf eine Sage zurück, die besagt, dass ein Kind, das durch ein Hochwasser mitgerissen wurde, völlig unversehrt in Kindberg angespült wurde. Man fand es dort auf einer Wiese sitzend und mit einer Blume spielend vor.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Kindberg

Ortsbildgestaltung

Im Rahmen des europäischen Wettbewerbes „Entente Florale Europe“ wurde Kindberg 2003 mit einer Goldmedaille und 1997 mit einer Silbermedaille in der Kategorie Stadt ausgezeichnet. [3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ende des 19. Jahrhunderts gewann der Fremdenverkehr große Bedeutung für die Region. Kindberg wurde zum bekannten Ort für die Sommerfrische.

Die Eisenindustrie, die lange Zeit das Ortsbild von Kindberg und der Region prägte, entwickelte sich aus einem Hammerwerk in Aumühl, das heute zur VOEST-ALPINE AG gehört. Um die wirtschaftlichen Probleme in der Eisenindustrie Ende des 20. Jahrhunderts zu kompensieren, war man bestrebt vermehrt Betriebe der elektronischen Industrie anzusiedeln.

Verkehr

Kindberg liegt an der Semmering Schnellstraße S 6 und an der Südbahn, welche die Verkehrsanbindung an den Wirtschaftsraum in Niederösterreich und Wien im Nordosten und an Italien und Slowenien im Süden bilden.

Ansässige Unternehmen

  • Voestalpine Tubulars, ein Unternehmen der VOEST-ALPINE AG, das Nahtlosstahlrohre erzeugt.

Bildung

In der Stadt Kindberg befinden sich zwei Volksschulen. Ebenso hat Kindberg zwei Neue Mittelschulen(NMS), die NMS Jakob Eduard Schmölzer und die NMS A. Musger, die sich im gleichen Gebäudekomplex befinden.[4] Das Bundesoberstufenrealgymnasium (kurz BORG) bietet am Ort die Matura an.

Tourismusverband

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Stanz im Mürztal den Tourismusverband „Kindberg-Mürztaler Streuobstregion“. Dessen Sitz ist die Gemeinde Kindberg.[5]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Oberhammer (* 1879 in Kindberg; † 1956), oberösterreichischer Politiker und Wiener Bankdirektor
  • Anton Weber (* 1878 in Kindberg; † 1950), Wiener Politiker
  • Peter Graf (* 1886 in Kindbergdörfl; † 1977), Bürgermeister von Klagenfurt von 1952 bis 1957

Literatur

  • Rudolf Schlaipfer: Die Aumühl. Geschichte und Geschichten eines obersteirischen Industriestandortes und seiner Bevölkerung. Eigenverlag, Kindberg 1991.
  • Karl Schöberl, Gerhard Schuller: Kindberg 1232-1982. Vom alten Markt zur jungen Stadt. Stadtgemeinde Kindberg, Kindberg 1982, (Teil A: Kindberg in historischer Schau von Karl Schöberl; Teil B: Das Kultur- und Vereinsleben in Kindberg).
  • Karl Schöberl: Kindberg. Vom Anbeginn bis 1918. Eigenverlag, Kindberg 2008.

Sonstiges

Kindberg wurde 2003 zur schönsten Blumenstadt Europas gewählt.

Bildergalerie

Commons: Kindberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  2. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  3. http://www.blumenbuero.or.at/
  4. [1] Informationsseite der Schule zur Chronik, Stand: 26. Juni 2010
  5. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 308. ZDB-ID 1291268-2 S. 626.