Konstantin Alexandrowitsch Barulin

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RusslandRussland  Konstantin Barulin

Geburtsdatum 4. September 1984
Geburtsort Qaraghandy, Kasachische SSR
Größe 186 cm
Gewicht 93 kg

Position Torwart
Nummer #84
Fanghand Links

Draft

NHL Entry Draft 2003, 3. Runde, 84. Position
St. Louis Blues

Karrierestationen

2001–2005 Gasowik Tjumen
2005–2006 HK Spartak Moskau
2006–2008 Chimik Moskowskaja Oblast
2008–2010 HK ZSKA Moskau
2010–2012 Atlant Mytischtschi
2012–2014 Ak Bars Kasan
2014–2015 HK Awangard Omsk
2015–2019 HK Sotschi
2019–2021 Neftechimik Nischnekamsk
seit 2021 HC Dynamo Pardubice

Konstantin Alexandrowitsch Barulin (russisch Константин Александрович Барулин; * 4. September 1984 in Qaraghandy, Kasachische SSR) ist ein russischer Eishockeytorwart, der seit Januar 2021 beim HC Dynamo Pardubice in der tschechischen Extraliga spielt.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konstantin Barulin erlernte das Eishockeyspiel in einer Sportschule seiner Heimatstadt Qaraghandy. Später wechselte er an die Sportschule der Stadt Tjumen. Für den lokalen Eishockeyclub Gasowik Tjumen debütierte er in der Saison 2001/02 in der Wysschaja Liga und entwickelte sich bis 2005 zum Stammtorhüter des Vereins. Schon beim NHL Entry Draft 2003 hatten ihn die St. Louis Blues in der dritten Runde an 84. Stelle ausgewählt.

Im Dezember 2003 wurde er bis Saisonende an den SKA Sankt Petersburg ausgeliehen, kam er nur zu einem Einsatz in der Superliga. Daher kehrte er zu Gasowik und brachte es in der folgenden Spielzeit in 30 Saisonspielen auf einen Gegentorschnitt von 2,00. Die gezeigten Leistungen brachten ihm im Sommer 2005 einen Vertrag über zwei Jahre beim Superliga-Aufsteiger HK Spartak Moskau ein. Dort war er zunächst als Back-Up von Oleg Glebow eingeplant. Da dieser seine Karriere kurze Zeit später aufgrund von Flugangst beendete, wurde Barulin Stammtorhüter des Klubs. In 30 Superliga-Spielen zeigte Barulin gute Leistungen und erreichte eine Fangquote von 91,6 % sowie einen Gegentorschnitt von 2,08. Zudem konnte er sich gegen Tyler Moss durchsetzen, der anstelle von Glebow verpflichtet wurde. Nach der Saison 2005/06 musste sich Barulin nach einem neuen Klub umsehen, da Spartak finanzielle Probleme hatte und daher sein Vertrag, der noch ein Jahr lief, ungültig zu werden drohte. Schließlich erhielt er ein Vertragsangebot von Chimik Moskowskaja Oblast als zweiter Torhüter hinter Witali Kolesnik, das er annahm. In den folgenden zwei Spielzeiten kam er zu insgesamt 30 Einsätzen in der Superliga und lernte viel vom erfahrenen Kolesnik.

Aufstieg zum Leistungsträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Jahreswechsel 2007/08 wurde Barulin in die zweite Mannschaft von Chimik aus der Perwaja Liga geschickt, nachdem er eine Vertragsverlängerung seitens des Klubs ausgeschlagen hatte. Mit der zweiten Mannschaft gewann er am Saisonende die gemeinsamen Playoffs der Staffeln West und Zentrum. Im Juni 2008 tauschte ihn Chimik gegen ein Draftrecht für den KHL Junior Draft 2009 vom HK ZSKA Moskau. Beim ZSKA war Barulin als Back-Up von Jussi Markkanen eingeplant, setzte sich aber zunächst gegen diesen durch und absolvierte 41 der 56 Hauptrundenspiele. In den Playoffs erhielt dann aber Markkanen den Vorzug. Im Sommer 2009 nahm Barulin zunächst nicht am Trainingslager des ZSKA teil, um die Klubführung bezüglich einer Lohnerhöhung unter Druck zu setzen. Schließlich erhielt er von Klub-Präsident Wjatscheslaw Fetissow ein verbessertes Angebot und Barulin kehrte zum ZSKA zurück. Beim ZSKA bekam er mit der Verpflichtung von Nolan Schaefer erneut ausländische Konkurrenz auf der Torhüterposition, setzte sich aber auch gegen diesen durch und brachte es auf 45 Einsätze in der Hauptrunde und drei Playoffspiele. Dabei wusste er erneut mit einer Fangquote von 92 % zu überzeugen.

Barulin im Trikot von Atlant Mytischtschi

Im Juli 2010 kehrte er zu seinem Ex-Klub Chimik Moskowskaja Oblast zurück, der inzwischen in Atlant Mytischtschi umbenannt worden war. Dort hatte er in der Saison 2010/11 mit Wital Kowal einen starken Konkurrenten, der zwar mehr Spiele in der Hauptrunde absolvierte, aber in den Play-offs nur noch viermal eingesetzt wurde. Barulin führte sein Team bis in das Playoff-Finale, in dem Atlant Salawat Julajew Ufa unterlag. Barulin zeigte in den Playoffs herausragende Leistungen und wurde als folgerichtig als Wertvollster Spieler der KHL-Playoffs ausgezeichnet.

Im Mai 2012 wechselte Barulin innerhalb der KHL zu Ak Bars Kasan und gehörte in den folgenden zwei Spieljahren stets zu den statistisch besten Torhütern. Zudem wurde er jeweils für das KHL All-Star Game nominiert und zweimal als Torhüter des Monats ausgezeichnet.

Im Juni 2014 tauschte ihn Kasan gegen Sjarhej Kaszizyn vom HK Awangard Omsk ein[1] und bestätigte dort erneut seine Leistungen, was ihm eine Nominierung für die Weltmeisterschaft 2015 einbrachte. Ende Mai 2015 unterschrieb er einen Einjahresvertrag beim HK Sotschi.[2] Dieser wurde mehrfach verlängert, so dass Barulin insgesamt vier Jahre für das Team von der Schwarzmeerküste spielte und dabei dreimal die Play-offs erreichte. Im Mai 2019 wechselte er innerhalb der KHL zu Neftechimik Nischnekamsk.[3]

Im Januar 2021 wurde er vom HC Dynamo Pardubice von der tschechischen Extraliga engagiert.[4]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Russland nahm Barulin an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2002, den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 2003 und 2004 sowie den Weltmeisterschaften 2007 und 2011 teil. Bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2002 hütete Barulin in drei Spielen das Tor der Russen, in denen er ohne Gegentor blieb und mit der Mannschaft zum Turnierende die Silbermedaille gewann. Ein Jahr später kam der Torwart als Back-up von Andrei Medwedew zu einem Einsatz bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2003, bei der Barulin lediglich einen Gegentreffer einstecken musste und eine Fangquote von 96,7 Prozent erreichte. Nach dem Finalsieg gegen Kanada errang Barulin mit der russischen Auswahl die Goldmedaille.

Auch bei der U20-WM von 2004 stand der Torhüter für die Russen zwischen den Pfosten, spielte jedoch kein überzeugendes Turnier und belegte mit der Mannschaft den fünften Platz, während Barulin eine Fangquote von 88,6 Prozent erreichte. Für die Weltmeisterschaft 2007 wurde er als dritter Torhüter hinter Alexander Jerjomenko und Wassili Koschetschkin in den Kader berufen und blieb das Turnier über ohne Einsatz. Für die Weltmeisterschaft 2011 wurde er wieder in den russischen Kader nominiert und verdrängte im Turnierverlauf Jewgeni Nabokow als Stammtorhüter. Eine unbefriedigende Defensivleistung im Spiel um Platz drei gegen Tschechien hatte zur Folge, dass Barulin mit den Russen einen Medaillengewinn verpasste.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp S N U/OT Min GT SO GTS Sv% Sp S N Min GT SO GTS Sv%
2001/02 Gasowik Tjumen Wysschaja Liga 4 188 15 0 4,72
2002/03 Gasowik Tjumen Wysschaja Liga 28 1693 47 1 1,67 11 621 0 1,87
2003/04 Gasowik Tjumen Wysschaja Liga 11 6 4 1 663 24 2,17
2003/04 SKA Sankt Petersburg Superliga 1 2 0 0,00
2004/05 Gasowik Tjumen Wysschaja Liga 30 10 12 5 1854 60 6 2,00 3 0 1 136 9 0 3,96
2005/06 HK Spartak Moskau Superliga 30 13 12 3 1784 62 2 2,08 91,6 2 104 4 0 2,30
2006/07 Chimik Moskowskaja Oblast Superliga 18 6 6 3 1248 45 1 2,16 1 47 3 0 3,76
2007/08 Chimik Moskowskaja Oblast Superliga 11 456 29 0 2,77
2008/09 HK ZSKA Moskau KHL 41 24 15 8 2443 95 2 2,33 90,8 2 0 1 100 9 0 5,40 85,0
2009/10 HK ZSKA Moskau KHL 45 19 13 8 2301 80 3 2,09 92,0 3 0 3 135 10 0 4,43 85,5
2010/11 Atlant Mytischtschi KHL 30 13 9 5 1504 48 6 1,91 92,5 22 11 10 1286 44 2 2,05 92,8
2011/12 Atlant Mytischtschi KHL 45 18 16 10 2652 100 5 2,26 92,9 12 6 6 694 27 1 2,33 93,3
2012/13 Ak Bars Kasan KHL 43 23 11 9 2551 83 4 1,95 94,0 18 11 7 1234 36 2 1,75 94,1
2013/14 Ak Bars Kasan KHL 34 17 10 7 2065 71 5 2,06 93,2 2 0 2 87 7 0 4,85 82,9
2014/15 HK Awangard Omsk KHL 44 23 14 3 2402 83 5 2,07 92,3 7 2 4 348 14 0 2,41 90,5
2015/16 HK Sotschi KHL 53 24 15 9 2787 103 4 2,22 92,6 4 0 4 272 11 0 2,43 ,899
2016/17 HK Sotschi KHL 53 23 21 6 2907 110 4 2,27 92,5
2017/18 HK Sotschi KHL 35 14 16 4 1950 79 2 2,43 92,0 5 1 4 312 18 0 3,46 90,6
2018/19 HK Sotschi KHL 30 15 10 4 1728 61 4 2,12 92,3 4 0 2 131 7 0 3,20 86,5
KHL gesamt 451 210 145 72 25.268 913 44 2,17 92,5 79 31 44 4.600 183 5 2,39 92,0

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Veranstaltung Sp S N U Min GT SO GTS Sv%
2002 Russland U18-WM 3 2 0 0 125 0 2 0,00 100
2003 Russland U20-WM 1 1 0 0 60 1 0 1,00 96,7
2004 Russland U20-WM 4 2 1 1 200 12 0 3,60 89,2
2007 Russland WM 0
2011 Russland WM 7 2 4 0 342 16 0 2,80 90,8
2012 Russland WM 2 2 0 0 120 1 1 0,50 98,5
2015 Russland WM 1 1 0 0 60 3 0 3,00 88,0

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Konstantin Barulin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Omsk schnappt sich Goalie Konstantin Barulin – Sergei Kostitsyn wechselt nach Kazan. In: eishockeynews.de. 14. Juli 2014, abgerufen am 18. September 2015.
  2. Барулин перешел в «Сочи». In: news.sportbox.ru. 28. Mai 2015, abgerufen am 18. September 2015 (russisch).
  3. Барулин стал игроком «Нефтехимика». In: khl.ru. 2. Mai 2019, abgerufen am 11. Oktober 2019 (russisch).
  4. Pardubice v lepších časech. Chceme minimálně semifinále, hlásí šéfové klubu. 28. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2021.