Liste der Ämter der Grafschaft Ziegenhain

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Die Landgrafschaft Hessen (braun) und die Grafschaften Ziegenhain und Nidda (blau) um 1450

Diese Liste enthält die Ämter (Verwaltungs- und Gerichtsbezirke) der Grafschaft Ziegenhain, die ab 1450 Teil der Landgrafschaft Hessen war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der Territorialisierung entstand im 14. Jahrhundert auch in der Grafschaft Ziegenhain eine Ämterstruktur. Nach dem Aussterben der Grafen von Ziegenhain fiel die Grafschaft an die Landgrafschaft Hessen. 1537 begann Landgraf Philipp, Ziegenhain zur Festung auszubauen. Gleichzeitig wurden Aufgaben aus den Ämtern nach Ziegenhain verlagert. Der Hauptmann von Ziegenhain übte die oberste Verwaltung und Rechtsprechung in der Grafschaft Ziegenhain aus. Bei der Teilung 1567 kam der überwiegende Teil an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, während die Ämter Rauschenberg und Gemünden der Landgrafschaft Hessen-Marburg zugeordnet wurden. Im Hessenkrieg wurde das Gebiet der Grafschaft dann zunächst der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt zugesprochen, ehe es am Ende wieder an Hessen-Kassel ging. Lediglich die Ämter Staufenberg und Burggemünden kamen zu Hessen-Darmstadt.

Liste der Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amt Amtssitz Orte Aufgegangen in Anmerkungen
Amt Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg, Ernsthausen, Wambach, Wolferode, Hatzbach, Speckswinkel, Erksdorf, Langendorf, Wohra, Himmelsberg, Josbach und Albshausen Justizamt Rauschenberg, Kreis Kirchhain
Amt Gemünden an der Wohra Gemünden (Wohra) Gemünden, Josbach, Heimbach, Moischeid und die Wüstungen Hettinghausen, Bleichenbach, Burghardshausen, Eckensdorf, Franzdorf, Heideldorf, Herbach, Hermeshain, Lindenborn und Steigershausen Amt Rauschenberg, Amt Schönstein
Amt Ziegenhain Ziegenhain Ziegenhain, Loshausen, Zella, Gungelshausen, Heckershausen (Wüstung), Merzhausen, Niederfischbach (Wüstung), Willingshausen, Seitzenrode (Wüstung), Oberwiera (Wüstung), Mittelwiera (Wüstung), Niederwiera (Wüstung), Wasenberg, Emelshausen (Wüstung), Warmershausen (Wüstung), Wollertshausen (Wüstung), Oberleimbach (Wüstung), Mittelleimbach (Wüstung), Münchleimbach (Wüstung), Ascherode, Niedergrenzebach, Rörshain, Rommershausen, Dittershausen, Breitenbach (Wüstung), Biedenbach (Wüstung), Mengsberg, dem Hof zu Ransbach und dem Hof Rengershausen (Umfang des Amtes 1367) sowie Orten die 1367 bereits Wüstungen waren Kreis Ziegenhain, Justizamt Ziegenhain
Gericht zur Landsburg Landsburg Allendorf an der Landsburg, Kleinallendorf (Wüstung), Michelsberg, Holzmannshausen (Wüstung), Dymenrode (Wüstung), Blumenau (Wüstung), Rudolfshagen (Wüstung) und Knechtsbach (Wüstung, zur Hälfte) Amt Ziegenhain
Amt Schönstein Burg Schönstein Lischeid, Moischeid, Winterscheid und Gerwigshain (Wüstung), Falkenhain (Wüstung), Frankenhain (Wüstung), Treisbach (bei Sebbeterode), Schönau und beide Sachsenhausen. Dazu kam der ziegenhainische Anteil des Gerichts an der Kalten Hainbuche mit den Orten Appenhain, Itzenhain und Witgenhain (Wüstung) Amt Treysa
Stadt Treysa Treysa Treysa Amt Treysa
Amt Neukirchen Neukirchen (Knüll) Neukirchen, Asterode, Berfa, Ellenrode (Wüstung), Hattendorf, Holzburg, Nausis, Riebelsdorf, Rückershausen und Schrecksbach Kreis Ziegenhain, Landgericht Neukirchen
Gericht Ottrau Ottrau Oberberf, Ropperhausen und die Wüstungen Sachsenhausen, Runderode und Grenff Amt Neukirchen Hersfelder Lehen, seit 1608 hessisch
Gericht Röllshausen Röllshausen Röllshausen, Schönberg, Salmshausen und Röllhausen (Wüstung) Amt Neukirchen Fuldisches Lehen, seit 1606 hessisch
Amt Schwarzenborn Schwarzenborn Schwarzenborn, Hunigerode, Blankenstrud und Wilsberg (Wüstungen) Amt Ziegenhain
Amt Staufenberg Staufenberg Staufenberg und der Hof Friedelhausen Amt Gießen (Hessen-Darmstadt) Staufenberg war eine ziegenbergische Exklave, deutlich vom Kerngebiet der Grafschaft entfernt.[1]
Stadt Borken (Hälfte) Borken Borken Amt Borken Kondominium mit Hessen[2]
Amt Burggemünden Burg-Gemünden Bleidenrod, Burggemünden, Elpenrod, Ermenrod, Hainbach, Niedergemünden, Otterbach 1812 zum Amt Homberg (Ohm) (Hessen-Darmstadt)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Adolf Brauer: Die Grafschaft Ziegenhain. Territorialgeschichte des Landes an der mittleren Schwalm. Elwert, Marburg 1934.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Staufenberg, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Borken (Hessen), Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).