Mandeure

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Mandeure
Mandeure (Frankreich)
Mandeure (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Doubs (25)
Arrondissement Montbéliard
Kanton Valentigney
Gemeindeverband Pays de Montbéliard Agglomération
Koordinaten 47° 27′ N, 6° 48′ OKoordinaten: 47° 27′ N, 6° 48′ O
Höhe 324–581 m
Fläche 15,13 km²
Einwohner 4.731 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 313 Einw./km²
Postleitzahl 25350
INSEE-Code

Mairie Mandeure

Mandeure ist eine französische Gemeinde mit 4731 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie liegt im Tal des Doubs, einem linken Nebenfluss der Saône.

Die Gemeinde gehört zur Communauté d’agglomération du Pays de Montbéliard, und somit zum Ballungsgebiet von Montbéliard. Mandeure ist nördlicher Ausgangspunkt des Fernwanderwegs Grande Traversée du Jura.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gallo-römisches Theater in Mandeure

In der Römerzeit hieß Mandeure Epomanduodurum. Es ist nicht sicher, ob dieser Name aus dem Keltischen oder dem Römischen stammt. Zu jener Zeit hatte es als Stadt überregionale Bedeutung. Die augenfälligsten Überreste von damals gehören zu einem der größten gallo-römischen Theater. Ansonsten fanden sich Thermen und Wohnhäuser.

Im 12. Jahrhundert teilten sich die Erzbischöfe von Besançon und die Grafen von Mömpelgard das Gebiet auf.

Am 25. Juli 1583 erreichte die Reformation Mandeure. In der darauffolgenden Zeit gab es eine Gemeinde von circa 300 Katholiken als Teil des Erzbistums und eine andere aus etwa 30 Lutheranern unter dem Fürsten von Montbéliard (Württemberg).

Die verschiedenen Interessen teilen die Ortschaft später in zwei Gemeinden. 1755 entstand der erste lutherische Kirchbau der Stadt, eine der zwanzig Kirchen, die im Auftrag Herzog Karl Eugens in seiner langen Herrschaft (1737–1793) neu erbaut oder erneuert wurden.[1]

Am 15. April 1792 wurde Mandeure eine unabhängige Republik mit dem Wahlspruch aquila non capit muscas (dt.: Der Adler nimmt keine Fliegen bzw. Dem Adler genügen keine Fliegen). Dieser gilt noch heute. Kurz danach, am 10. Oktober 1793 wurde Mandeure an Frankreich eingegliedert und gehörte fortan zum Département Doubs.

1844 galt der kleine Kultraum in der heutigen Rue Charles Goguel als zu klein. Die lutherische Kirchengemeinde beauftragte Frédéric Morel-Macler mit dem Bau einer neuen Kirche neben dem bestehenden lutherischen Friedhof.[2] Nach Abschluss der Bauarbeiten (1845–1848) weihte Pastor Charles Goguel die neue Kirche am 15. Oktober 1848 ein.[2] Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wurden Dach und Inneres restauriert und am 25. April 1948 die Kirche wieder eröffnet.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016 2019
Einwohner 5186 5550 6596 6105 5402 5142 5022 4833 4795
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Ende des 19. Jahrhunderts existieren im Ort Produktionsstätten von Peugeot. Anfangs wurden Pfeffermühlen und Autos hergestellt. Letztere produziert der PSA-Konzern mittlerweile in Sochaux oder anderen Peugeot-Werken, nicht aber in Mandeure. Über längere Zeit, bis in die 1980er Jahre, stellte Peugeot in Mandeure seine Fahrräder oder zumindest einen Teil davon her. Heute ist in dem Ort lediglich Peugeot Motocycles, ein Motorrollerhersteller, angesiedelt.

Außerdem tragen eine Papierfabrik und ein Unternehmen, das sich auf Korrosionsschutz spezialisiert hat, zur Wirtschaft des Ortes bei. Mandeure verfügt auch über einen Campingplatz, der sich am Ufer des Doubs befindet.

Blick auf Mandeure

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mandeure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georges-Frédéric Goguel, Précis historique de la Réformation et des églises protestantes dans l’ancien comté de Montbéliard et ses dépendances, Paris: Marc-Aurel frères, 1841, S. 148.
  2. a b c Mandeure : l’église luthérienne, auf Les temples ou églises luthériennes de France, abgerufen am 23. Januar 2016.