Manfred Zapatka
Manfred Zapatka (* 2. Oktober 1942 in Bremen) ist ein deutscher Schauspieler.
Biografie
Zapatka ist der Sohn eines Redakteurs und einer Hausfrau. Er wuchs in Cloppenburg auf, wo er 1962 sein Abitur machte. Nach seiner Ausbildung an der Schauspielschule Bochum (ehemals Westfälische Schauspielschule) spielte er am Theater Freiburg und am Theater in Essen. Den Durchbruch erlebte er am Staatstheater Stuttgart, als Claus Peymann ihn engagierte. Als Peymann ans Schauspielhaus Bochum wechselte, ging Zapatka an die Münchner Kammerspiele. Mehr als zwanzig Jahre lang war er einer der Protagonisten des Theaters von Dieter Dorn. Später wechselte er an das Residenztheater München, wo er bis heute dem Ensemble angehört.
Seine erste Kinohauptrolle war die des Zuhälters Heinz in Utopia von Sohrab Shahid Saless, der 1983 im Wettbewerb der Berlinale gezeigt wurde. Dem breiten Publikum wurde er durch seine Rolle als intriganter Hans-Otto Gruber in der ZDF-Serie Rivalen der Rennbahn (1989) bekannt. Auch zahlreiche Gastauftritte in Krimiserien (z. B. Eurogang), vor allem regelmäßige Rollen in den Serien Der Alte und Derrick, sorgten für seine Popularität. Zapatka spielte 1989 die Hauptrolle des Oberleutnants Karl Krafft im vierteiligen Film Fabrik der Offiziere. Es folgte seine Rolle als Richard Maiers in dem Vierteiler Der große Bellheim als Nachfolger des von Mario Adorf verkörperten Kaufhausgiganten Bellheim. In Heinrich Breloers Doku-Drama Todesspiel über die Entführung Hanns Martin Schleyers und die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut nach Mogadischu spielte er den Bundeskanzler Helmut Schmidt.
In den letzten Jahren hat sich eine enge Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Romuald Karmakar entwickelt. Unter dessen Regie verlas er eine Rede Heinrich Himmlers in Das Himmler-Projekt, spielte 2004 in Die Nacht singt ihre Lieder, der auch im Wettbewerb der Berlinale 2004 zu sehen war, und 2006 in Karmakars Hamburger Lektionen. Daneben stand er in den Jahren 2003, 2004 und 2005 als Hagen bei den Nibelungenfestspielen in Worms auf der Bühne.
Im Film Autopiloten von Regisseur Bastian Günther interpretierte Zapatka 2007 in der Rolle des alternden Schlagersängers Chris Kaiser die für diesen Film von Bernd Begemann geschriebenen Stücke Komm schon, Katharina und Geh mit mir viel zu weit.
Zapatka war 2004 Mitglied der 12. Bundesversammlung. Er wurde von der SPD nominiert und vertrat das Land Niedersachsen.
Zapatka lebt heute in Berlin. Seine erste Ehefrau war die Schauspielerin Regine Vergeen, mit der er zwei Kinder hat. Seit 1978 ist er in zweiter Ehe mit Margarete verheiratet; aus dieser Ehe stammen drei Kinder (davon ein Adoptivkind).
2012 wirkte er als Erzähler im Hörspiel Ulysses nach James Joyce mit, dem mit einer Laufzeit von mehr als 22 Stunden bis dahin längsten Hörspiel des Südwestrundfunks und einer der aufwändigsten Hörspielproduktionen der ARD.
Filmografie (Auswahl)
- 1964: Das Lamm
- 1971: Sparks in Neu-Grönland
- 1980: Derrick – Der Tod sucht Abonnenten
- 1981: Preußische Nacht
- 1982: Krieg und Frieden
- 1983: Utopia
- 1983: Tatort – Roulette mit 6 Kugeln
- 1983: Tatort – Blütenträume
- 1984: Egmont
- 1986: Die Schwarzwaldklinik
- 1986: Ein Fall für zwei – Fasolds Traum
- 1986: Der Alte – Der Mord auf Zimmer 49
- 1986: Der Alte – Tatverdacht
- 1988: Wilder Westen inclusive
- 1988: Derrick – Eine Art Mord
- 1989: Fabrik der Offiziere
- 1989: Rivalen der Rennbahn
- 1993: Das letzte U-Boot
- 1993: Der große Bellheim
- 1993: Ebbies Bluff
- 1993: Tatort – Die Zärtlichkeit des Monsters
- 1993: Shiva und die Galgenblume (Nachdreh der letzten Filmproduktion des Dritten Reiches, die unvollendet blieb)
- 1994: Derrick – Das Floß
- 1995: Die Staatsanwältin
- 1996: Ein Fall für zwei – Miese Tricks
- 1996: Tatort – Freitagsmörder
- 1996: Derrick – Mordecho
- 1997: Todesspiel
- 1998: Das Frankfurter Kreuz
- 1998: Der Schandfleck
- 1998: Polizeiruf 110 – Todsicher (TV-Reihe)
- 2000: Manila
- 2000: Erkan und Stefan
- 2001: Thomas
- 2001: Das Himmler-Projekt
- 2001: Tatort – Havarie
- 2001: DoppelPack
- 2002: Elefantenherz
- 2003: Tatort – Mutterliebe
- 2004: Die Nacht singt ihre Lieder
- 2005: Mord am Meer
- 2005: Spiele der Macht – 11011 Berlin
- 2006: Der freie Wille
- 2006: Das Schneckenhaus
- 2006: Hamburger Lektionen
- 2006: Eden
- 2007–2009: KDD – Kriminaldauerdienst
- 2007 Autopiloten
- 2008: Die Lüge
- 2008: Die Weisheit der Wolken
- 2010: Den Tagen mehr Leben!
- 2010: Die Zeit der Kraniche
- 2011: Schreie der Vergessenen
- 2011: In den besten Jahren
- 2011: Marie Brand und die Dame im Spiel
- 2013: Der Tote im Eis
- 2014: Besondere Schwere der Schuld
- 2014: Die Lichtenbergs
- 2015: Tiefe Wunden – Ein Taunuskrimi
- 2015: Polizeiruf 110 – Grenzgänger
- 2016: Sanft schläft der Tod (Fernsehfilm)
- 2016: Tatort – Der hundertste Affe
- 2016: Dead Man Working
- 2017: Tod im Internat
- 2018: Südstadt
Hörspiele (Auswahl)
- 2002: Andreas Knaup: Genopoly – Regie: Robert Matejka (Hörspiel – DLR)
- 2004: Michael Koser: Die Schule der Glücksritter oder Arsène Lupin trifft Al Capone – Regie: Renate Heitzmann (Hörspiel – DLR)
- 2006: E. T. A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder. Hörspiel in 12 Teilen. Regie: Klaus Buhlert. BR Hörspiel und Medienkunst. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[1]
- 2014: Raoul Schrott: Theogonie – Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert (Hörspiel (2 Teile) – SWR/NDR)
- 2014: Michail Bulgakow: Meister und Margarita. Hörspiel in 12 Teilen. Regie: Klaus Buhlert. BR Hörspiel und Medienkunst. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[2]
Hörbücher (Auswahl)
- 2007: Okonkwo oder das Alte stürzt von Chinua Achebe, Schwäbisch Hall, 4 CDs, ISBN 978-3-88698-107-6
- 2008: Ilias von Homer, Der Hörverlag, München, 21 CDs 19h 40, ISBN 978-3867171885
- 2009: Moby-Dick oder Der Wal von Herman Melville, Der Hörverlag, München, ISBN 978-3867174558
- 2012: Vom Ende einer Geschichte von Julian Barnes, Argon Verlag Berlin, 5 CDs 363 Min., ISBN 978-3839811641
- 2013: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix von Robert Musil, Der Hörverlag, München, 2 mp3-CDs 19h 20, ISBN 978-3844509977
- 2014: Schloß Gripsholm von Kurt Tucholsky, Argon Verlag, München, 4 CDs 4h 31, ISBN 978-3-8398-9193-3
Auszeichnungen
- 2002: Adolf-Grimme-Preis für seine Rolle als Heinrich Himmler in Das Himmler-Projekt (zusammen mit Romuald Karmakar)
- 2008: Adolf-Grimme-Preis stellvertretend für das Darstellerteam von KDD – Kriminaldauerdienst (zusammen mit Orkun Ertener und Kathrin Breininger)
- 2009: Deutscher Hörbuchpreis in der Kategorie „Bester Interpret“ für Homers Ilias in der Übersetzung von Raoul Schrott
- 2009: Bayerischer Fernsehpreis als bester Schauspieler in der Kategorie „Serien und Reihen“ für seine Rolle in der Serie KDD – Kriminaldauerdienst
Weblinks
- Literatur von und über Manfred Zapatka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Manfred Zapatka bei IMDb
- Vorlage:Filmportal.de Name
- Manfred Zapatka beim Residenztheater München
Einzelnachweise
- ↑ BR Hörspiel Pool - Hoffmann, Die Serapions-Brüder
- ↑ BR Höspiel Pool - Bulgakow, Meister und Margarita
Personendaten | |
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NAME | Zapatka, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1942 |
GEBURTSORT | Bremen |