Mauterndorf
Marktgemeinde Mauterndorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Tamsweg | |
Kfz-Kennzeichen: | TA | |
Fläche: | 32,71 km² | |
Koordinaten: | 47° 8′ N, 13° 41′ O | |
Höhe: | 1123 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.609 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5570 | |
Vorwahl: | 06472 | |
Gemeindekennziffer: | 5 05 04 | |
NUTS-Region | AT321 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Mauterndorf 52 5570 Mauterndorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Herbert Eßl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019) (17 Mitglieder) |
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Lage von Mauterndorf im Bezirk Tamsweg | ||
Blick auf die Burg Mauterndorf vom Nord-Westen aus | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mauterndorf ist eine Marktgemeinde im Lungau und mit 1609 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) die viertgrößte Gemeinde des Gebietes.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften, die gleichzeitig auch die Katastralgemeinden bilden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Faningberg (59)
- Mauterndorf (1226)
- Neuseß (116)
- Steindorf (208)
Bis Ende Jänner 1962 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Sankt Michael im Lungau, seit dem 1. Februar 1962 ist sie Teil des Gerichtsbezirks Tamsweg.
Geschichte
Die Einheimischen (Mauterndorfer und Lungauer und Katschtaler jenseits des Katschbergs) nennen den Ort bzw. die Gemeinde „Mautndoaf“. Eine entsprechende Schreibung wäre „Mautndorf“ anstatt „Mauterndorf“.
Zur Zeit des Römischen Reiches verlief eine wichtige Römerstraße durch Mauterndorf über den Radstädter Tauern. Heute sind im Ort Römersteine aus dieser Zeit zu sehen. Etwa an der Stelle, an der heute die Burg steht, existierte schon damals ein römisches Kastell.
1002 wurde Mauterndorf das erste Mal urkundlich erwähnt, 1023 geriet der Ort unter die Herrschaft des Erzbischofs von Salzburg und wurde 1217 zum Markt erhoben. Im 13. Jahrhundert wurde vom Salzburger Domkapitel eine Mautstelle errichtet, daher auch der Name Mauterndorf. Der Ort war im Mittelalter der wichtigste Handelsplatz des Lungaus. 1253 wurde der Bergfried der Burg errichtet. In Mauterndorf fanden 1291/92 Gespräche mit dem Bischof von Salzburg über die Unterstützung des Landsberger Bundes statt, eines Aufstandes steirischer Adeliger gegen Herzog Albrecht I. Im 15. Jahrhundert wurde die Burganlage von Erzbischof Leonhard von Keutschach und Dompropst Burkhard von Weißpriach erweitert. Sie diente dem Domkapitel als Administrationszentrum. 1806 ging sie in Staatseigentum über.
Im Jahr 1894 erwarb Hermann von Epenstein, ein reicher Militärarzt aus Berlin die Burg und rettete sie vor dem Verfall.[2]
Von 1939 bis 1945 gehörte die Burg durch Schenkung der Witwe seines verstorbenen Taufpaten und „Ziehvaters“ Epenstein Hermann Göring, wenn auch diese Schenkung nie im Grundbuch eingetragen wurde und später zu Rechtsproblemen hinsichtlich der Eigentümerschaft führte. Göring hatte in jungen Jahren oft bei seinem Patenonkel auf der Burg gewohnt, hielt sich aber später dort nur mehr wenig auf. Zu Kriegsende 1945 wollte er nach Mauterndorf fliehen; aufgrund der Entwicklung der Frontverläufe kam es aber nicht mehr dazu.[3] Wegen der Finanzierung des Baus von Wasserleitungen für Mauterndorf wurde er Ehrenbürger der Gemeinde. Diese Ehrenbürgerschaft wurde ihm bis heute nicht offiziell aberkannt. Der Bürgermeister von Mauterndorf Wolfgang Eder hält eine Aberkennung nicht für sinnvoll, denn mit Görings Tod sei die Ehrenbürgerschaft ohnehin erloschen.[4]
1968 erwarb das Land Salzburg die Burg und renovierte sie von 1979 bis 1982 mit einem Kapital von 20 Millionen Schilling (ca. 1,5 Millionen Euro).
1997 sorgte der Amoklauf von Mauterndorf für Aufsehen.
Bevölkerungsentwicklung
Gemeindepartnerschaften
Die Partnerschaftsgemeinde von Mauterndorf ist Cadolzburg in Bayern.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist: In einem gespaltenen Schild vorne in Schwarz ein silberner gestürzter, geschmiedeter Nagel, (der an die Zeit erinnert wo im Lungau noch Eisenerz abgebaut wurde) und hinten in Rot ein silbernes Tatzen-Kreuz mit größerem Längsbalken (das an die Zeit des Salzburger Domkapitels erinnert).
Politik
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 17 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ, und 3 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 ÖVP, 3 FPÖ, und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 ÖVP, 3 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Bürgermeister
- 1985–1991 Peter Bliem (ÖVP)[5]
- 1985–1991 Peter Bliem (ÖVP)[6]
- 1991–2018 Wolfgang Eder (ÖVP)[7]
- seit 2018 Herbert Eßl (ÖVP)[8]
Wirtschaft
Haupteinkommensquelle ist der Fremdenverkehr mit jährlich 245.000 Übernachtungen. Besondere touristische Höhepunkte sind im Sommer das Mittelalterfest, die berühmten Samsonumzüge und im Winter das Familienskigebiet Grosseck-Speiereck.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Burg Mauterndorf: Die Burg sicherte ab 1253 den unter Erzbischof Leonhard von Keutschach auf einer alten Römerstraße erneuerten wichtigen Übergang über den Radstädter Tauern. Die Burg diente seit dem späten 14. Jahrhundert auch als Mautstelle. Heute befindet sich das Lungauer Landschaftsmuseum dort.
- Treppengiebelhäuser: Die Treppengiebelhäuser im Zentrum von Mauterndorf stehen unter Denkmalschutz. Ursprünglich gab es fünf Treppengiebelhäuser: Eines davon brannte ab und wurde normal wiederaufgebaut, sodass es jetzt nur noch vier sind.
- Pfarrkirche St.Bartholomäus oder Bachtlmai
- Filialkirche St. Gertrauden
- Filialkirche St. Wolfgang
- Taurachbahn: Die Bahn ist eine Museumsbahn, die während der Sommersaison in Betrieb ist.
- Samson: Der Samsonfigur ist eine Riesenfigur, die nach altem Brauch im Lungau bei Umzügen getragen wird. Diese Samsonumzüge finden viermal im Jahr in Mauterndorf statt. Der Samson und seine beiden begleitenden Zwerge rücken auch bei besonderen Festen und Samsontreffen während der Sommermonate aus. Der Samson wird von einem Mann auf seinen Schultern getragen. Nach dem Tanz wird er von vier Männern unterstützt. Außerdem begleiten den Samson noch zwei Marketenderinnen und ein Samsonvater.
- Gletschermühlen: In der letzten Eiszeit sind im Ortsteil Hammer (in der Nähe des Schizentrums) drei Gletschermühlen entstanden, die heute noch gut erhalten sind.
- Römertempel: In Steindorf wurde unter dem Garten eines Bauernhauses ein alter Römertempel entdeckt. Ausgrabungen davon sind noch vor dem Bauernhaus zu sehen.
- Regelmäßige Veranstaltungen
- Mittelalterfest: Jährlich findet im Sommer das Mittelalterfest statt, bei dem der Marktkern durch die Einwohner zu einem mittelalterlichen Erlebnis verwandelt wird.[9]
- Bartholomä-Kirtag und Rösslmarkt: Jedes Jahr zur Bartholomä findet der traditionelle Kirtag und Rösslmarkt statt.
Verkehr
- Straße: Mauterndorf liegt an der Katschberg Straße B 99 vom Radstädter Tauernpass nach St. Michael im Lungau (Anbindung an die Tauernautobahn A 10) und weiter zum Katschberg, von der hier die Turracher Straße (B 95) nach Tamsweg abzweigt.
- Bahn: Mauterndorf war ursprünglich der Endpunkt der 1894 errichteten Murtalbahn. Der Streckenabschnitt ab Tamsweg wurde eingestellt und als Museumsbahn Taurachbahn reaktiviert.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Volksschule.
Einrichtungen
- In Mauterndorf ist die Straßenmeisterei Lungau, ein Verteilungszentrum der Post AG und eine Polizeiinspektion stationiert.
Segelflugplatz Mauterndorf
Mit 1.110 Metern ist er der höchstgelegene Segelflugplatz Österreichs und beliebter Ausgangspunkt für Strecken-Segelflüge. Die Kennung ist LOSM, die offiziellen Koordinaten sind 47° 08′ N, 013° 42′ O , eine Seilwinde ist vorhanden.
Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter der Gemeinde
- Herbert Dreilich (1942–2004), Rockmusiker, Leadsänger von Karat
- Ursula Fingerlos (* 1976), Snowboarderin
Weblinks
- Gemeinde Mauterndorf
- Tourismusverband Mauterndorf
- 50504 – Mauterndorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Burg Mauterndorf. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Alfred Kube: Pour le mérite und Hakenkreuz. Hermann Göring im Dritten Reich. Verlag Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-53121-2, S. 5–6 und 345.
- ↑ Mauterndorf: Göring weiter Ehrenbürger. Der Standard vom 14. September 2007.
- ↑ Peter Bliem. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Peter Bliem. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Wolfgang Eder. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Herbert Eßl. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Webseite des Mittelalterfestes Mauterndorf