Maximilian Schell

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Maximilian Schell (* 8. Dezember 1930 in Wien) ist ein östereichischer Schauspieler, Regisseur und Produzent.

Leben

Maximilian Schell ist der Sohn von Hermann Ferdinand Schell, einem Schweizer Schriftsteller, und Margarethe Noé von Nordberg, einer Wiener Schauspielerin, und der jüngere Bruder von Maria, Carl und Immy. Infolge des Anschlusses Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 zieht die Familie vom Wiener Kardinal-Nagl-Platz in die Schweiz um.

Schell wächst in Zürich auf und ist künstlerisch nicht nur durch die Eltern vorbelastet. Zürich ist das Zentrum der deutschsprachigen Kulturwelt der Nachkriegsjahre. Er entschließt sich für ein Studium der Germanistik, Kunst- und Literaturgeschichte sowie Musik- und Theaterwissenschaften in Zürich und München. Beinahe wird er Fußballer beim Grasshopper-Club Zürich, von dem er heute noch bekennender Anhänger ist. Doch schon 1952 wechselt er in das darstellende Fach, studierte am Konservatorium Bern (heute: Hochschule der Künste Bern) Schauspiel und debütiert im Jahr darauf am Basler Stadttheater nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur und Dramaturg. 1959 landet er über verschiedene Stationen bei den Kammerspielen in München. Im selben Jahr holt Gustaf Gründgens ihn nach Hamburg, wo er bis zu dessen Abschied 1963 spielt.

Ende der 1960er spielt er in London und übersetzt nebenbei Werke von William Shakespeare. 1978 übernimmt er von Curd Jürgens die Rolle des Jedermann bei den Salzburger Festspielen, die er bis 1982 verkörpert.

Auch in Film und Fernsehen wird er bekannt. So dreht er bereits 1955 seinen ersten Film Kinder, Mütter und ein General. 1958 steht er in Hollywood vor der Kamera. Mit Marlon Brando ist er im Film The Young Lions - Die jungen Wilden zu sehen. Spätestens seine Rolle eines Verteidigers von Nazi-Verbrechern in Stanley Kramers Film Das Urteil von Nürnberg macht ihn zu einem internationalen Star. Er gewinnt dafür den Oscar als bester Hauptdarsteller. Weitere Filme folgen, unter anderem Topkapi (1964) mit Peter Ustinov, Die Akte Odessa (1974) oder Deep Impact (1998).

Ende der 60er Jahre beginnt er auch, als Produzent und Regisseur hinter der Kamera zu agieren. So ist bereits sein Erstling Erste Liebe (1970) ein großer Erfolg. Es folgen Der Fußgänger (1974), Dürrenmatts Der Richter und sein Henker (1975) sowie seine vielbeachteten Dokumentationen Marlene (1984) über Marlene Dietrich und Meine Schwester Maria (2002), eine Biografie über Maria Schell, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten schon seit längerem an Demenz litt.

Maximilian Schell ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Schauspieler weltweit und wurde neben Joseph Schildkraut als bisher einziger Österreichischer Schauspieler mit dem Oscar ausgezeichnet. Außerdem war Schell weitere Male als bester Darsteller, Nebendarsteller, für den besten ausländischen und den besten Dokumentarfilm nominiert worden. 2002 erhielten er und seine Schwester Maria einen Bambi für ihr Lebenswerk. Aufsehen in der Klatschpresse erregte seine drei Jahre andauernde Liaison mit Soraya Esfandiary Bakhtiari, die als Gattin des letzten Schahs von Persien bekannt wurde.

Neben seinen Tätigkeiten für Theater, Film und Fernsehen schreibt Maximilian Schell und malt. Er lebt abwechselnd in Los Angeles und auf dem elterlichen Berghof in Kärnten.

Maximilian Schell ist einer von zwei Taufpaten der Schauspielerin Angelina Jolie. Diese Verbindung entstand durch Angelinas Vater Jon Voight, mit dem Schell zusammen den Film Der Richter und sein Henker drehte.

Filmografie (Auswahl)

Darsteller

Regisseur

Auszeichnungen

Weblinks