Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 26 Athleten aus 16 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 23. Juli 1952
Medaillengewinner
Cy Young (Vereinigte Staaten 48 USA)
Bill Miller (Vereinigte Staaten 48 USA)
Toivo Hyytiäinen (Finnland FIN)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Helsinki

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 23. Juli 1952 ausgetragen. 26 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Cy Young. Er siegte vor seinem Landsmann Bill Miller und dem Finnen Toivo Hyytiäinen.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 78,70 m Yrjö Nikkanen (Finnland Finnland) Kotka, Finnland 16. Oktober 1938[1]
Olympischer Rekord 72,71 m Matti Järvinen (Finnland Finnland) Finale OS Los Angeles, USA 4. August 1932

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Olympiasieger Cy Young verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 23. Juli um 1,07 m auf 73,78 m.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26 Teilnehmer traten am 23. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite, die von siebzehn Werfern übertroffen wurde, betrug 64,00 Meter. Da sich mehr als zwölf Athleten – hellblau unterlegt – direkt für das Finale am Nachmittag desselben Tages qualifizierten, musste das Finalfeld, das mit mindestens zwölf Wettbewerbern besetzt sein sollte, nicht weiter aufgefüllt werden. Die in der Qualifikation erzielten Resultate wurden nicht für das Finale mitgewertet.

Im Finale hatten alle Teilnehmer zunächst drei Versuche. Die sechs besten Athleten durften dann drei weitere Würfe ausführen.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
23. Juli, 16:00 Uhr: Finale[2]

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 23. Juli 1952, 10:00 Uhr[2]

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Janusz Sidło – ausgeschieden mit 62,16 m in Qualifikationsgruppe B
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
01 Toivo Hyytiäinen Finnland Finnland 71,29 m 71,29 m
02 Per-Arne Berglund Schweden Schweden 71,28 m 71,28 m
03 Bud Held Vereinigte Staaten 48 USA 60,42 m 68,62 m 68,62 m
04 Otto Bengtsson Schweden Schweden 67,58 m 67,58 m
05 Herbert Koschel Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 67,22 m 67,22 m
06 Ragnar Ericzon Schweden Schweden 66,68 m 66,68 m
07 Branko Dangubić Jugoslawien Jugoslawien 53,15 m 66,58 m 66,58 m
08 Ricardo Héber Argentinien Argentinien 60,41 m 64,82 m 64,82 m
09 Eino Leppänen Finnland Finnland 63,32 m 64,47 m 64,47 m
10 Wladimir Kusnezow Sowjetunion 1923 Sowjetunion 63,50 m 64,38 m 64,38 m
11 Michael Denley Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 55,15 m 61,58 m 61,58 m
12 Jalal Khan Pakistan Pakistan 53,34 m 51,00 m 55,56 m 55,56 m
13 Brígido Iriarte Venezuela 1930 Venezuela 52,13 m 52,10 m 47,84 m 52,13 m
DNS Pedro Apellániz Spanien 1945 Spanien

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

József Várszegi (rechts, als Dritter der Europameisterschaften 1938) – ausgeschieden mit 56,82 m in Qualifikationsgruppe B
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
01 Wiktor Zybulenko Sowjetunion 1923 Sowjetunion 69,42 m 69,42 m
02 Cy Young Vereinigte Staaten 48 USA 58,52 m 67,26 m 67,26 m
03 Soini Nikkinen Finnland Finnland 67,15 m 67,15 m
04 Richard Miller Vereinigtes Konigreich Großbritannien 62,30 m 60,69 m 64,81 m 64,81 m
05 Bill Miller Vereinigte Staaten 48 USA 64,81 m 64,81 m
06 Amos Matteucci Italien Italien 62,19 m 64,50 m 64,50 m
07 Juri Schtscherbakow Sowjetunion 1923 Sowjetunion 59,79 m 64,39 m 64,39 m
08 Janusz Sidło Polen 1944 Polen 59,52 m 62,16 m 59,33 m 62,16 m
09 Zbigniew Radziwonowicz Polen 1944 Polen x 61,56 m 56,74 m 61,56 m
10 Halil Zıraman Turkei Türkei 59,68 m x 61,19 m 61,19 m
11 Aristidis Roubanis Königreich Griechenland Griechenland 40,85 m 60,55 m 60,55 m
12 József Várszegi Ungarn 1949 Ungarn 54,18 m 56,59 m 56,82 m 56,82 m
13 Reinaldo Oliver Puerto Rico Olympia Puerto Rico x x 52,40 m 52,40 m

Finale und Endergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der viertplatzierte Wiktor Zybulenko (hier im Jahr 2014) errang 1956 Olympiabronze und 1960 Olympiagold

Datum: 23. Juli 1952, 16:00 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Cy Young Vereinigte Staaten 48 USA 68,45 m 73,78 m OR 72,80 m 65,73 m 71,73 m x 73,78 m OR
2 Bill Miller Vereinigte Staaten 48 USA 72,46 m 71,65 m 63,95 m 65,41 m 66,97 m 70,45 m 72,46 m
3 Toivo Hyytiäinen Finnland Finnland 71,89 m 71,24 m 70,25 m 70,00 m 69,55 m 71,16 m 71,89 m
4 Wiktor Zybulenko Sowjetunion 1923 Sowjetunion 71,72 m 70,44 m 66,48 m 71,37 m 66,49 m x 71,72 m
5 Branko Dangubić Jugoslawien Jugoslawien 66,21 m 61,09 m 70,55 m 58,94 m x x 70,55 m
6 Wladimir Kusnezow Sowjetunion 1923 Sowjetunion 70,37 m 65,71 m 64,81 m 56,16 m 58,08 m 60,10 m 70,37 m
7 Ragnar Ericzon Schweden Schweden 69,04 m 64,55 m 68,02 m nicht im Finale der
besten sechs Werfer
69,04 m
8 Soini Nikkinen Finnland Finnland 68,80 m 64,08 m 61,58 m 68,80 m
9 Bud Held Vereinigte Staaten 48 USA 68,42 m 000x x 68,42 m
10 Per-Arne Berglund Schweden Schweden 58,93 m 67,47 m 64,13 m 67,47 m
11 Otto Bengtsson Schweden Schweden 65,50 m 63,92 m 64,58 m 65,50 m
12 Herbert Koschel Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland x 64,54 m 64,06 m 64,54 m
13 Juri Schtscherbakow Sowjetunion 1923 Sowjetunion 64,52 m 60,09 m 60,79 m 64,52 m
14 Richard Miller Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 63,75 m 59,64 m 63,75 m
15 Ricardo Héber Argentinien Argentinien 60,43 m 62,70 m 62,82 m 62,82 m
16 Eino Leppänen Finnland Finnland 58,28 m 62,61 m x 62,61 m
17 Amos Matteucci Italien Italien 59,75 m 61,67 m 61,38 m 61,67 m

Keiner der Finalisten hatte eine ausgesprochene Favoritenrolle. Die Finnen, insbesondere der amtierende Europameister Toivo Hyytiäinen, wurden als stark eingeschätzt. Doch es waren überraschenderweise die US-Amerikaner, die die Akzente setzten.

Nachdem Bill Miller im ersten Versuch in Führung gegangen war, verbesserte Cyrus Young im zweiten Versuch den zwanzig Jahre alten Olympiarekord des Finnen Matti Järvinen. Da sich niemand mehr steigern konnte, gingen die Gold- und Silbermedaille an die USA, Hyytiäinen errang die Bronzemedaille.[3]

Der dritte US-Amerikaner Franklin „Bud“ Held trat gehandicapt durch eine Schulterverletzung an und kam so nicht über den neunten Platz hinaus. Er wurde später bekannt durch die Konstruktion eines neuartigen Speers, die "Held-Zigarre".[4]

Cyrus Young schaffte den ersten US-Sieg im olympischen Speerwurf.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 97f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 11. Januar 2022
  2. a b c Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 7. August 2021
  3. Athletics at the 1952 Helsinki Summer Games: Men's javelin throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 97