Olympische Sommerspiele 1988/Leichtathletik – 20 km Gehen (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 20-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 53 Athleten aus 28 Ländern
Wettkampfort Rundkurs durch Seoul
Start und Ziel: Olympiastadion
Wettkampfphase 23. September 1988
Medaillengewinner
Jozef Pribilinec (Tschechoslowakei TCH)
Ronald Weigel (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Maurizio Damilano (Italien ITA)
Panoramablick aus Seoul im Jahr 2007

Das 20-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde am 23. September 1988 ausgetragen. 53 Athleten nahmen teil, von denen 49 das Ziel erreichten. Start und Ziel war das Olympiastadion Seoul.

Olympiasieger wurde der Tschechoslowake Jozef Pribilinec. Er gewann vor Ronald Weigel aus der DDR und dem Italiener Maurizio Damilano.

Neben dem Medaillengewinner Weigel nahm für die DDR Axel Noack teil, der das Rennen auf Platz acht beendete.
Geher aus der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht dabei.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1984 Ernesto Canto (Mexiko Mexiko) 1:23:13 h Los Angeles 1984
Weltmeister 1987 Maurizio Damilano (Italien Italien) 1:20:45 h Rom 1987
Europameister 1986 Jozef Pribilinec (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) 1:21:15 h Stuttgart 1986
Panamerikanischer Meister 1987 Carlos Mercenario (Mexiko Mexiko) 1:24:50 h Indianapolis 1987
Zentralamerika und Karibik-Meister 1987 Carlos Ramones (Venezuela 1954 Venezuela) 1:34:34 h Caracas 1987
Südamerika-Meister 1987 Cláudio Bertolino (Brasilien 1968 Brasilien) 1:38:34 h São Paulo 1987
Asienmeister 1987 Liu Jianli (China Volksrepublik Volksrepublik China) 1:33:16 h Singapur 1987
Afrikameister 1988 Mohamed Bouhalla (Algerien Algerien) 1:27:43 h Annaba 1988

Bestleistungen / Rekorde

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Weltrekorde wurden im Straßengehen außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.

Bestehende Bestleistungen / Rekorde

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Weltbestzeit 1:19:08 h Michail Schtschennikow (Sowjetunion Sowjetunion) Kiew, Sowjetunion (heute Ukraine) 30. Juli 1988[1]
Olympischer Rekord 1:23:13 h Ernesto Canto (Mexiko Mexiko) OS Los Angeles, USA 3. August 1984

Rekordverbesserung

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Der tschechoslowakische Olympiasieger Jozef Pribilinec verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Wettkampf am 23. September um 3:16 min auf 1:19:57 h und war damit der erste Geher, der auf dieser Distanz bei Olympischen Spielen die Marke von 2:20 Stunden unterbot. Die Weltbestzeit verfehlte er um 49 Sekunden.

Streckenführung

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Der Startpunkt lag im Olympiastadion Seoul. Nach einer Runde verlief die Route aus dem Stadion heraus nach Süden und kurz darauf nach Osten. Es ging über die Olympic-ro nördlich vorbei am Asian Park. Auf Höhe der Baekjegobun-ro begann ein Rundkurs von ca. 2,5 km Länge, der sieben Mal zu absolvieren war. Danach führte die Route zurück zum Stadion, wo nach einer Schlussrunde auf der Laufbahn das Ziel lag.[2]

Resultat und Rennverlauf

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Datum: 23. September 1988, 13:50 Uhr[3]

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 5-km-Zeit
5 km 20:08 min 18-köpfige Führungsgruppe 20:08 min
10 km 40:37 min siebenköpfige Führungsgruppe 20:29 min
15 km 1:00:39 h00 Pribilinec, Weigel, Canto 20:02 min
20 km 1:19:57 h00 Jozef Pribilinec 19:18 min
Der sechstplatzierte Michail Schtschennikow (hier im Jahr 2009)
Guillaume Leblanc kam auf den zehnten Rang
Christopher Maddocks (Foto: 2018) erreichte Platz 24
Platz Athlet Land Zeit (h) Anmerkung
01 Jozef Pribilinec Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:19:57 OR
02 Ronald Weigel Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:20:00
03 Maurizio Damilano Italien Italien 1:20:14
04 José Marín Spanien Spanien 1:20:34
05 Roman Mrázek Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:20:43
06 Michail Schtschennikow Sowjetunion Sowjetunion 1:20:47
07 Carlos Mercenario Mexiko Mexiko 1:20:53
08 Axel Noack Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1:21:14
09 Giovanni De Benedictis Italien Italien 1:21:18
10 Guillaume Leblanc Kanada Kanada 1:21:29
11 Simon Baker Australien Australien 1:21:47
12 Daniel Plaza Spanien Spanien 1:21:53
13 Ian McCombie Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:22:03
14 Alexei Perschin Sowjetunion Sowjetunion 1:22:32
15 Pavol Blažek Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:22:39
16 Martial Fesselier Frankreich Frankreich 1:22:43
17 Jimmy McDonald Irland Irland 1:22:45
18 Thierry Toutain Frankreich Frankreich 1:22:55
19 Carlo Mattioli Italien Italien 1:22:58
20 Jean-Claude Corre Frankreich Frankreich 1:23:09
21 Sándor Urbanik Ungarn 1957 Ungarn 1:23:18
22 Erling Andersen Norwegen Norwegen 1:23:30
23 Ricardo Pueyo Spanien Spanien 1:23:40
24 Christopher Maddocks Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:23:46
25 Stefan Johansson Schweden Schweden 1:23:51
26 Hirofumi Sakai Japan Japan 1:24:08
27 Jauhen Misjulja Sowjetunion Sowjetunion 1:24:39
28 Andrew Jachno Australien Australien 1:24:52
29 José Urbano Portugal Portugal 1:24:56
30 Jan Staaf Schweden Schweden 1:24:59
31 José Pinto Portugal Portugal 1:26:33
32 Abdelouaheb Ferguène Algerien Algerien 1:26:33
33 Héctor Moreno Kolumbien Kolumbien 1:27:06
34 Mohamed Bouhalla Algerien Algerien 1:27:10
35 Godfried Dejonckheere Belgien Belgien 1:27:14
36 Zdzisław Szlapkin Polen Polen 1:27:23
37 Gary Morgan Vereinigte Staaten USA 1:27:26
38 James Heiring Vereinigte Staaten USA 1:27:30
39 Hélder Oliveira Portugal Portugal 1:27:39
40 Santiago Fonseca Honduras Honduras 1:27:41
41 Li Baojin China Volksrepublik Volksrepublik China 1:27:57
42 Reima Salonen Finnland Finnland 1:28:25
43 Ljubomir Iwanow Bulgarien 1971 Bulgarien 1:28:43
44 Timothy Lewis Vereinigte Staaten USA 1:31:00
45 Marcelo Palma Brasilien 1968 Brasilien 1:31:42
46 Chung Pil-hwa Korea Sud Südkorea 1:32:23
47 Tadahiro Kosaka Japan Japan 1:32:46
48 Rafael Valladares Honduras Honduras 1:37:09
49 Jung Myong-oh Korea Sud Südkorea 1:40:09
DNF Querubín Moreno Kolumbien Kolumbien
DSQ Ernesto Canto Mexiko Mexiko
Joel Sánchez Mexiko Mexiko
Marc Sowa Luxemburg Luxemburg

Die Favoriten des Rennens waren der Italiener Maurizio Damilano, Olympiasieger von 1980 und amtierender Weltmeister, der Tschechoslowake Jozef Pribilinec, amtierender Europameister, die beiden DDR-Geher Ronald Weigel und Axel Noack sowie Michail Schtschennikow aus der Sowjetunion, der im Juli des Jahres eine neue Weltbestzeit erzielt hatte. Hinzu kam der mexikanische Olympiasieger von 1984 Ernesto Canto.

Nach fünf Kilometern hatte sich eine achtzehnköpfige Spitzengruppe mit allen Favoriten gebildet, die bis zu einer halben Minute Vorsprung auf die ersten Verfolger hatte. Bei Kilometer zehn war die Gruppe auf sieben Geher geschrumpft. Pribilinec, Damilano, Canto und vier weitere Geher lagen sechs Sekunden vor der ersten Verfolgergruppe, in der unter anderem auch Noack mitging. Weitere fünf Sekunden dahinter lag eine zweite Verfolgergruppe mit Weigel. Nach fünfzehn Kilometern hatte Weigel zur Spitze aufgeschlossen und bildete mit Pribilinec und Canto ein Führungstrio. Die drei hatten acht Sekunden Vorsprung auf Damilano und Schtschennikow. Kurze Zeit später wurde Canto wegen Nicht-Einhaltung der Gehregeln disqualifiziert. Mit fünf Metern Vorsprung erreichte Jozef Pribilinec das Stadion vor Ronald Weigel, der auf der Schlussrunde nicht mehr an den Tschechoslowaken herankam. Vierzehn Sekunden nach Weigel erreichte Maurizio Damilano das Ziel. Die Ränge vier bis sechs belegten der Spanier José Marín, der Tschechoslowake Roman Mrázek und Michail Schtschennikow. Mit 1:19:57 h stellte Jozef Pribilienc einen neuen olympischen Rekord auf. Er war damit der erste Geher, der diese Distanz bei Olympischen Spielen unter zwei Stunden bewältigte.

Jozef Pribilienc war der erste tschechoslowakische Medaillengewinner und Olympiasieger im 20-km-Gehen.

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Einzelnachweise

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  1. Track and Field Statistics, Men, 20 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 30. November 2021
  2. Marathon / Race Walk Courses, Study And Measurement, Seoul Olympic Organizing Committee, archiviert bei wayback (Internet Archive), runscore.com, englisch (PDF; 7141 KB), abgerufen am 28. November 2021
  3. Official Report : Games of the XXIVth Olympiad, Seoul 1988, Volume 2, Resultate Leichtathletik, S. 235, englisch/französisch (PDF, 49.580 KB), abgerufen am 30. November 2021