Mit diesem Portal soll der Versuch unternommen werden, stoff-, motiv- und kulturgeschichtliche Längsschnitte zu sammeln. Dabei geht es um die Gebiete der Literatur, der Musik und der bildenden Kunst einschließlich der Architektur, der Fotografie und des Films. Es werden Stoffe und Motive und alle anderen Aspekte der Kulturgeschichte ebenso gesammelt, wie Themen und Charaktere und auch Symbole und Topoi. Zudem sollen auch alle anderen Artikel, die eine kulturgeschichtliche Darstellung zu Einzelthemen bieten, hier behandelt und aufbewahrt werden. Hierzu beizutragen ist jede(r) herzlich eingeladen.
Der Begriff Mohr ist eine heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für Menschen mit schwarzer Hautfarbe, sei es historisch in Bezug auf Kuschiter, Äthiopier oder Mauren oder später allgemeiner auf „Schwarzafrikaner“. Ursprünglich bezeichnete das mittelhochdeutsche Wort mōr einen Mauren. Diese Herkunftsbezeichnung (Königreich Mauretanien) kommt allerdings aus dem Griechischen μαυρος, was an sich so viel wie schwarz, dunkel, dunkelhaarig bedeutet. Das lateinische maurus kennzeichnet allerdings bereits in aller Regel den Mauren als Bewohner Mauretaniens. Auch im Mittelhochdeutschen wurde noch zwischen swarzer mōr (Maure mit dunkler Hautfarbe) und mōr (Maure) differenziert. Sogar heute noch findet sich im Deutschen die Bezeichnung schwarzer Mohr, was man heute aber eher als unnötige Doppelung oder als Betonung empfindet. […]
Bekanntester „Mohr“ der Weltliteratur ist wohl William Shakespeares tragischer Held Othello, auch als „Mohr von Venedig“ bekannt. Nach heutigen Interpretationen soll Othello ein Maure sein, dessen Hautfarbe im Stück jedoch als black (schwarz) beschrieben wird.
Das geflügelte Wort „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“ lautet im Original: „Der Mohr hat seine Arbeit gethan, der Mohr kann gehen.“ Friedrich Schiller legte diesen Satz in den Mund von Muley Hassan, dem Mohren von Tunis (Die Verschwörung des Fiesco zu Genua). Weiterlesen…