Raabs an der Thaya
Stadtgemeinde Raabs an der Thaya
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Waidhofen an der Thaya | |
Kfz-Kennzeichen: | WT | |
Fläche: | 134,67 km² | |
Koordinaten: | 48° 51′ N, 15° 30′ O | |
Höhe: | 410 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.656 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3820, 3823 | |
Vorwahl: | 02846 | |
Gemeindekennziffer: | 3 22 16 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 25 3820 Raabs an der Thaya | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Rudolf Mayer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Raabs an der Thaya ist eine Stadtgemeinde mit 2656 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.
Geografie
Raabs an der Thaya liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich. Hier vereinigen sich die beiden Quellflüsse der Thaya, die Deutsche Thaya und die Mährische Thaya. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 134,65 Quadratkilometer. 27,6 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 33 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Alberndorf (35)
- Eibenstein (50)
- Großau (114)
- Koggendorf (24)
- Kollmitzdörfl (73)
- Liebnitz (48)
- Lindau (52)
- Luden (40)
- Modsiedl (96)
- Mostbach (55)
- Neuriegers (68)
- Nonndorf bei Raabs (62)
- Oberndorf bei Raabs (178)
- Oberndorf bei Weikertschlag (74)
- Oberpfaffendorf (17)
- Pommersdorf (40)
- Primmersdorf (19)
- Raabs an der Thaya (822)
- Rabesreith (91)
- Reith (36)
- Rossa (90)
- Schaditz (44)
- Speisendorf (87)
- Süssenbach (45)
- Trabersdorf (14)
- Unterpertholz (62)
- Unterpfaffendorf (44)
- Weikertschlag an der Thaya (144)
- Wetzles (18)
- Wilhelmshof (0)
- Zabernreith (28)
- Zemmendorf (54)
- Ziernreith (32)
Gliederung
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Nachbargemeinden
Písečné u Slavonic (CZ) Županovice u Dešné (CZ) |
Dešná u Dačic (CZ) | Vratěnín (CZ) |
Karlstein an der Thaya | Drosendorf-Zissersdorf | |
Groß-Siegharts | Ludweis-Aigen | Japons |
Geschichte
Aus Raabs an der Thaya stammen die ersten Burggrafen von Nürnberg (siehe auch Geschichte der Stadt Nürnberg), die Herren und Grafen von Raabs. Im Juni 1260 übergab Königin Margarete die Grafschaft Raabs dem böhmischen Adligen Wok von Rosenberg. Dessen Söhne Heinrich und Witiko VI. schenkten am 19. März 1272 mit einer in Rosenberg ausgefertigten Urkunde das Patronatsrecht der Raabser Kirche dem von ihrem Vater gegründeten Kloster Hohenfurt. Am 26. März 1282 übergab Heinrich von Rosenberg mit einer in Wien ausgestellten Urkunde die Herrschaft Raabs dem österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg.[2]
Während des Ersten Weltkrieges bestand in Grossau das Internierungslager Grossau.
Ortsname
Durch mehrere Lautverschiebungen entstand aus einem Personennamen (ev. Ratgoz) die Burgbezeichnung Rakoc. Von den Tschechen wurde im Mittelalter die Grafschaft Raabs, die rund 50 km lang von Raabs bis Litschau reichte, als Rakousko (das bedeutet „Raabser Land“) bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde später auch auf das Land hinter Raabs ausgedehnt. Heute bezeichnen die Tschechen ganz Österreich als Rakousko.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Politik
Im Stadtgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 15, SPÖ 4, und FPÖ 2.
- Bürgermeister
- 1995–2004 Othmar Knapp (ÖVP)
- seit 8. September 2004 Mag. Rudolf Mayer (ÖVP)
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Burg Raabs an der Thaya, westlich davon in Oberndorf bei Raabs die Pfarrkirche Raabs an der Thaya.
- Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Eibenstein befinden sich die Burgruine Eibenstein sowie die Pfarrkirche Eibenstein.
- Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Kollmitzdörfl liegen die umfangreichen Ruinen der Burg Kollmitz, die Böhmische Mauer und das Klinger-Mausoleum.
- Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Luden befindet sich die so genannte Gaberkirche als Überrest der Burg Gaber.
- Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Primmersdorf steht der Schüttkasten.
- Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Weikertschlag an der Thaya beherbergt das ehemalige Rathaus das Heimatmuseum.
- Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Oberndorf bei Raabs befindet sich die Burgruine Widersberg.
- Niederösterreichische Landesausstellung 2009: Am 28. März 2006 gab der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Entscheidung über die Austragung der NÖ Landesausstellung 2009 bekannt, welche gemeinsam mit der Stadt Horn und erstmals mit einer tschechischen Stadt (Telč) veranstaltet wird. Das Thema der Ausstellung lautet Österreich. Tschechien. geteilt – getrennt – vereint. Im Pfarrhof von Raabs, dem so genannten Lindenhof, bildeten vor allem die Grenze und das Leben an der Grenze den Hauptschwerpunkt. Österreich heißt auf Tschechisch Rakousko, was wörtlich übersetzt so viel wie Land hinter Raabs bedeutet, weshalb sich Raabs als Standort für das Thema Grenze anbot.
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 121, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 328. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1259. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,26 Prozent.
Verkehr
Raabs liegt an der Thayatal Bundesstraße (B30), der Landesstraße 52 sowie an der L 8073.
Bis zum 28. September 1986 war Raabs durch die Lokalbahn aus Göpfritz an den Personenverkehr angebunden, der Güterverkehr wurde erst im Jahr 2001 offiziell eingestellt (am 27. September 2000 wurde der Bahnhof Raabs das letzte Mal bedient).
Persönlichkeiten
- Josef Stangl (1911–1966), österreichischer Pfarrer und Widerstandskämpfer, der am 1. Jänner 1940 Pfarrer in Großau bei Raabs an der Thaya wurde und kurze Zeit später von der Gestapo verhaftet wurde.
- Franz Nader (1865–1947), österreichischer Gewerkschafter, geboren im Ortsteil Lindau
Weblinks
- 32216 – Raabs an der Thaya. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Schloss Liebnitz. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Valentin Schmidt und Alois Picha: Urkundenbuch der Stadt Krummau in Böhmen. I. Band. 1253–1419. Prag, 1908, S. 2–5
- ↑ Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Kremayr und Scheriau, Wien 1973, ISBN 3-218-00278-8, S. 54