Ryan Crouser

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Ryan Crouser


Ryan Crouser bei den US-Hallenmeisterschaften 2019

Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 18. Dezember 1992
Geburtsort Boring, OregonVereinigte Staaten
Größe 203 cm
Gewicht 150 kg
Karriere
Disziplin Kugelstoßen; Diskuswurf
Bestleistung Halle: 22,82 m Weltrekord
Freiluft: 23,56 m Weltrekord
63,90 m
Trainer Paul Doyle
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U18-Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Rio de Janeiro 2016 Kugelstoßen
Gold Tokio 2020 Kugelstoßen
Gold Paris 2024 Kugelstoßen
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Silber Doha 2019 Kugelstoßen
Gold Eugene 2022 Kugelstoßen
Gold Budapest 2023 Kugelstoßen
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Glasgow 2024 Kugelstoßen
Logo der IAAF U18-Weltmeisterschaften
Gold Brixen 2009 Kugelstoßen
Silber Brixen 2009 Diskuswurf
letzte Änderung: 4. August 2024

Ryan Crouser (* 18. Dezember 1992 in Boring, Oregon) ist ein US-amerikanischer Kugelstoßer und ehemaliger Diskuswerfer. Er wurde 2016, 2020 und 2024 Olympiasieger im Kugelstoßen und ist seit 2021 Weltrekordhalter in dieser Disziplin sowohl in der Halle als auch im Freien. Er wendet die Drehstoßtechnik an.

Ryan Crouser stammt aus einer Sportfamilie. Sein Vater Mitch Crouser war Kandidat für das Diskusteam bei den Olympischen Spielen 1984, sein Onkel Brian Crouser schaffte zwei Mal die Qualifikation für den Speerwurf für die Olympischen Spiele 1988 und 1992. Auch sein anderer Onkel und zwei seiner Cousins gehörten bzw. gehören zur nationalen Spitze. Cousin Sam Crouser war Ryan lange überlegen.[1] 2009 machte Ryan Crouser national auf sich aufmerksam. Er stellte einen neuen Rekord als Sophomore im Diskuswurf auf[2] und gewann die nationalen Jugendmeisterschaften im Diskuswurf und Kugelstoßen. Folglich war er in diesen beiden Disziplinen im US-Team der Jugendweltmeisterschaften 2009 in Brixen. Dort konnte er sich gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen und gewann mit neuem Jugend-Weltmeisterschaftsrekord (21,56 m) und wurde Vizeweltmeister im Diskuswurf (61,64 m).[3]

In der Saison 2010 wurde Crouser von einer Fußverletzung gebremst[4] und erst 2011 konnte er wieder an alte Leistungen anschließen. In diesem Jahr konnte er nationale Altersrekorde aufstellen.[4][5] Zudem schloss er die Sam Barlow High School ab und wechselte auf die Universität Texas.[4]

2012 wurde Crouser bei seinen ersten NCAA-Meisterschaften Fünfter im Kugelstoßen und Vierter im Diskuswurf.[6] Das Folgejahr war von einer Armverletzung sowie einem Infekt, der zu großem Gewichtsverlust führte, geprägt.[7][7] Zur nationalen Spitzengruppe gehörte er erst wieder zur Freiluftsaison 2013. In diesem Jahr gewann er seinen ersten NCAA-Titel im Kugelstoßen und wurde Achter mit dem Diskus.[6][8] Kurzfristig hatte er mit 21,27 m, geworfen am 28. März 2014, die Jahresweltbestleistung inne.[6] Auch die darauffolgenden Hallenmeisterschaften 2014 gewann er, zudem stellte er mit 63,90 m einen neuen, noch immer gültigen, persönlichen Rekord im Diskuswurf auf.[9] Bei seiner erfolgreichen Verteidigung des NCCA-Freilufttitels im Kugelstoßen verletzte er sich am Fuß und konnte daraufhin nicht mehr im Diskuswurf antreten.

2015 konnte er seine Titel nicht verteidigen. In der Halle wurde er im Kugelstoßen hinter Stipe Žunić Zweiter[6]; bei der Vorbereitung für die Freiluftsaison war Crouser auf Grund einer Daumenverletzung gehandicapt, so dass Crouser sich mit zwei fünften Plätzen (Diskus und Kugel) begnügen musste.[10]

2016 stellte er im ersten Halbjahr noch einen neuen Collegerekord (21,73 m) auf und gewann seinen zweiten NCAA-Hallentitel.

2016 schloss Crouser sein Wirtschaftsstudium ab[11] und engagierte Paul Doyle als Kugelstoßtrainer.[12] Kurz vor den Olympic Trials verbesserte er seinen Rekord auf 21,85 m. Nur Weltmeister Joe Kovacs hatte von den US-Sportlern vor diesen Ausscheidungskämpfen eine bessere Jahresbestleistung.[12] Bei den Trials konnte er seinen persönlichen Rekord erneut auf 22,11 m (erstmals über 22 Meter) verbessern und auch Kovacs schlagen.

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ein paar Wochen später dominierte Crouser das Kugelstoßen. Er gewann sowohl die Qualifikation als auch den Hauptwettbewerb eindeutig. Vier seiner sechs Versuche hätten für die Goldmedaille gereicht und am Ende stellte er mit 22,52 m einen neuen olympischen Rekord auf. Auf Teamkollege Kovacs hatte er einen Vorsprung von 74 Zentimetern.

2019 konnte er in Kalifornien seinen persönlichen Rekord auf 22,74 m verbessern; im selben Wettkampf gelangen ihm auch 22,73 m. Dies waren die weitesten Versuche im Kugelstoßen seit 1990.[13] Bei den Weltmeisterschaften in Doha steigerte er sich noch einmal auf 22,90 m, die den Vizeweltmeistertitel bedeuteten. Er blieb damit genau einen Zentimeter hinter seinem Landmann Kovacs.

Am 18. Juli 2020 steigerte Crouser seine persönliche Bestleistung auf 22,91 m.[14]

2021 verbesserte er am 24. Januar in Fayetteville (Arkansas) den Hallenweltrekord auf 22,82 m.[15] Damit übertrumpfte er die alte Bestmarke seines Landsmannes Randy Barnes aus dem Jahr 1989 um 16 Zentimeter. In der Freiluftsaison stellte er am 18. Juni einen weiteren Weltrekord auf, als er bei den U.S. Olympic Trials in Eugene (Oregon) die Kugel auf 23,37 Meter stieß. Er übertraf dabei die bisherige Bestmarke von Randy Barnes (23,12 m am 20. Mai 1990) um 25 Zentimeter. Es war seit 1996 der erste Weltrekord bei den Männern in einer der vier Wurf- und Stoßdisziplinen.

Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gewann er im August 2021 erneut die Goldmedaille vor Joe Kovacs und Tomas Walsh. Dabei erzielte er in seinem letzten Versuch eine Weite von 23,30 m und damit einen neuen olympischen Rekord. Alle sechs Versuche lagen über der alten Bestmarke, der Vorsprung auf Kovacs betrug 65 Zentimeter.

Im Mai 2023 brach Crouser in Los Angeles seinen eigenen Weltrekord, indem er die Kugel 23,56 Meter stieß. Er erzielte in diesem Wettkampf auch die fünft- und drittgrößte jemals erreichte Weite.[16] Drei Monate später wiederholte er bei den Weltmeisterschaften 2023 in Budapest seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Mit 23,51 Metern gelang ihm ein WM-Rekord.[17]

Im Oktober 2023 wurde er als einer von elf Sportlern für die Auszeichnung als Welt-Leichtathlet des Jahres 2023 nominiert.[18]

Halle
Freiluft
Commons: Ryan Crouser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dave Krider: New generation continues Crouser family throwing tradition. MaxPreps.com, 5. Mai 2010, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  2. Pfeifer, Jack: Ryan Crouser, First Oregon Prep Discus Over 200 feet at Mac Wilkins All-Comers Meet in Portland, Or. MileSplit, 17. Juni 2009, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  3. Oddi, Vicky: Crouser wins shot with championship record at World Youths. MileSplit, 11. Juli 2009, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  4. a b c Mauldin, Tom: With 1 record down, Ryan Crouser shifts to others. MaxPreps.com, 23. Februar 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Mai 2024 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.maxpreps.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Shepard, Jack: High School All-Time Top 10s – Men. Track & Field News, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2016; abgerufen am 8. Mai 2024 (englisch).
  6. a b c d Profil. Tilastopaja, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.tilastopaja.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. a b Ryan Crouser strives through injuries to earn Texas Relays win. The Daily Texan, 1. April 2013, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  8. Eggers, Kerry: Dean Crouser on nephew Ryan: World record in 4–5 years? Portland Tribune, 7. Juni 2013, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  9. Goe, Ken: Ryan Crouser of Texas wins the shot, but it's a painful day for the former Barlow star. OregonLive, 11. Juni 2014, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  10. Greif, Andrew: Cousins Ryan and Sam Crouser share bittersweet day competing side-by-side at NCAA championships. OregonLive, 10. Juni 2015, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  11. NOW OLYMPIC CHAMPION CROUSER’S ONLY FULL-TIME JOB IAAF. 8. Januar 2017.
  12. a b Eggers, Kerry: Ryan Crouser ready for shot at Rio Olympics. Portland Tribune, 21. Juni 2016, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  13. 22,74 Meter: Ryan Crouser mit weitestem Stoß seit 1990
  14. Crouser throws 22.91m, Bol breaks Dutch 400m hurdles record. World Athletics, 19. Juli 2020, abgerufen am 23. Juli 2020 (englisch).
  15. Uralt-Weltrekord geknackt. Sport1.de, 24. Januar 2021.
  16. Crouser breaks world shot put record with 23.56m in Los Angeles | REPORT | World Athletics. Abgerufen am 14. Juni 2023.
  17. Thomas Bauer (HDsports): Unfassbares Drama bei Leichtathletik-WM. 19. August 2023, abgerufen am 19. August 2023 (deutsch).
  18. Nominees announced for Men’s World Athlete of the Year 2023 | World Athletics. Abgerufen am 13. Oktober 2023.